Biologische Psychologie (Fach) / Bewegung (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 55 Karteikarten

Muskulatur

Diese Lektion wurde von Guineafowl erstellt.

Lektion lernen

  • Bewegung Grundvoraussetzung + Begleiterscheinung des menschlichen Lebens 
  • Kraft Masse x Beschleunigung Einheit: Newton 1N = kg x m x s-1 
  • Arbeit Kraft x Weg Einheit: Joule 
  • Leistung Leistung = Arbeit / Zeit Einheit: Watt 
  • Mensch als Selbstbeweger > Kraft wird im eigenen Körper erzeugt 
  • Willkürmotorik ° grundsätzlich/überwiegend willentlich beeinflussbar ° gestreifte Muskulatur / Skelettmuskulatur 
  • unwillkürliche Motorik ° weitestgehend nicht willentlich beeinflussbar ° glatte Muskulatur (Blutgefäße, Magen, Darm) 
  • Lokomotion Ortsveränderung 
  • motorische Koordination „reibungslose, aufeinander abgestimmte Durchführung von Bewegungen“ > Muskelspannung + Muskelkraft > in verschiedenen Muskelteilen > im zeitlichen Ablauf ° im Kleinhirn koordiniert 
  • Muskelzellen veränderbare Form durch ° Aktinfilamente ° Myosinfilamente, die sich gegeneinander verschieben 
  • quergestreifte Muskulatur ° Kraftübertragung über Sehnen auf Knochen ° arbeitet häufig antagonistisch (z.B. Beuger+Strecker) ° Fleischfasern aus 0,01 bis 0,1 mm breiten Muskelfasern/Muskelzellen mit Myofibrillen 
  • Myofibrillen innerer Teil einer Muskelzelle der quergestreiften Muskulatur: ° langgestreckt ° durch die Anordnung der Aktin- u. Myosinfilamente entsteht die charakteristische Bänderung > Querstreifen 
  • α-Motoneurone ° innervieren die Skellettmuskelfasern ° dicke Axone > hohe Leitgeschwindigkeit > zielgerichtete Bewegung ° etwa 70% aller Motoneurone 
  • γ-Motoneurone ° innervieren die Muskelspindeln ° regulieren durch Vordehnung die Sensibilität der Muskelfasern > Stützen / Halten 
  • motorische Einheit Gesamtheit aller von EINEM Motoneuron versorgter Muskelfasern (1 bis 1000) 1 Faser wird nur von 1 Neuron innerviert, aber 1 Neuron kann mehrere Fasern innervieren 
  • motorische Endplatte = Synapse des Motoneurons auf der Muskelfaser Transmitter: AHh (Acetylcholin) 
  • glatte Muskulatur ° kurze, spindelförmige Muskelzellen ° netzartig angeordnet ° ziehen sich bei Aktivierung kugelförmig zusammen ° können lange anhaltend kontrahieren > Verformungen können bleiben > plastisch ...
  • myogener Rhythmus ° Eigenrhythmik der glatten Muskulatur: Kontraktionen auch ohne exogene Reize 
  • reflektorische Tonuserhöhung ° bei passiver Dehnung eines glatten Muskels 
  • neurogener Tonus ° bei neuronaler Aktivierung (VNS) 
  • Afferenzen der Skelettmuskulatur ° als Voraussetzung für die Steuerbarkeit des Muskelsystems über ° Muskelspindeln ° Golgi-Sehnenapparate 
  • Muskelspindeln ° spezielle Muskelfasern zwischen den Muskelfasern der gestreiften Muskelatur ° reagieren sensibel auf Dehnung des Muskels ° Empfindlichkeit durch γ-Motoneuronen gesteuert   
  • Golgi-Sehnenapparate ° am Übergang von Muskel zu Sehne ° liefern Informationen zum Spannungszustand des Muskels 
  • Reafferenz Abgleich zwischen Bewegungsplanung und Bewegungsausführung > feedback > Efferenzkopie 
  • Reflexbewegung = gleichbleibende motorische Antwort auf einen bestimmten Reiz 
  • reziproke Hemmung ° zur Steuerung antagonistisch arbeitender Muskeln > spinale Verschaltung durch Interneurone zur Hemmung des Antagonisten 
  • Rückwärtshemmung       Rückwärtshemmung ° zur (zitterfreien) Aufrechterhaltung bestimmter Körperhaltungen > über Axonkollaterale > Hemmung des aktiven Motoneurons oder des Antagonisten (durch Hemmen der Hemmung) ...
  • Bewegungssteuerung der Willkürmotorik ° ZNS ° Afferenzen + Efferenzen ° Reafferenzen 
  • Motorkortex ° primärer motorischer Kortex ° supplementär-motorischer Kortex ° prämotorischer Kortex > miteinander verknüpft > mit der jeweils gegenüberliegenden Hemisphäre verknüpft 
  • Bereitschaftspotential ° messbare Aktivierung der motorischen Kortexareale bereits > VOR der Bewegungsausführung > bei Imagination > bei beobachteter Bewegung (→ „Spiegelneurone“) 
  • Spiegelneurone als „neuronale Korrelate der Empathie“ angesehen - ist aber noch nicht ganz klar erforscht 
  • Afferenzen aus den motorischen Kortexarealen ° dem sensorischen Kortex ° als thalamokortikale Projektionen aus > Kleinhirn > Basalganglien > Körperperipherie 
  • Efferenzen der motorischen Kortexareale ° subkortikalen Kernen ° RM ° kortikospinalen Bahnen (Trachus corticospinalis) = spinale Motoneurone 
  • primärer motorischer Kortex direkte Bewegungssteuerung über die kortikospinalen Verbindungen z.B. Feinmotorik der Finger 
  • kortikospinal von der Großhirnrinde in das RM verlaufend 
  • supplementär motorischer Kortex willkürlich initiierte Bewegungssequenzen + deren Erinnerung > Koordination beidhändiger Bewegungen > als einziges motorisches Areal für beide Körperhälften zuständig 
  • prämotorischer Kortex + posterior-parietaler Kortex (zählt nicht zu motorischen Hirnarealen) > Rolle bei der Startphase einer Bewegung > bei sensomotorisch gesteuerten Bewegungen (z.B. Auge-Hand-Koordination) > Integration ...
  • Kleinhirn und Feinabstimmung der Bewegung > Afferenzen aus dem RM > Efferenzen zu Kerngebieten °Vestibularkerne °Nucleus ruber °Thalamuskerne > Feinabstimmung von Bewegungen, Stabilität > Erlernen reflexhaft ablaufender Bewegungen > Zeitabstimmung ...
  • Nucleus ruber ° Afferenzen aus dem Kleinhirn ° Efferenzen über den Tractus rubrospinalis auf die motorischen Neuronen des RM ° Aktivierung des Beugers / Hemmung des Streckers ° Abstimmen der Zielbewegungen der ...
  • Vestibularkerne ° steuern aufrechte Körperhaltung ° Afferenzen über den 8. Hirnnerv (vestibularis) aus dem Gleichgewichtsorgan > Weiterleitung zu °RM °Augenmuskeln °Thalamus °Kleinhirn > Steh-, Stell- und statokinetische ...
  • 1 Stehreflexe 2 Stellreflexe 3 statokinetische Reflexe ... 1  ruhige Körperhaltung 2  Wiederaufnahme einer normalen Körperhaltung 3  Erhaltung des Gleichgewichts über Ausgleichsbewegungen 
  • Basalganglien ° verschiedene Kerngebiete ° Afferenzen vom Kortex ° Reafferenzen über den Thalamus zurück zum Kortex > Feedback-Schleife: Abstimmung von einzelnen Bewegungen + Gesamtsystem 
  • Emotion Trieb Bewegung > Verbindung von (motorischem) Verhalten mit emotionalen + motivationalen Kontexten z.B. Angriff, Flucht 
  • Plus- u. Minus-Charakteristik bei Bewegungen z.B. hin-weg / stark-schwach / schnell-langsam bei "emotional initiierten" Bewegungen = Trieben 
  • Integration von Sinneseindrücken in motorische Abläufe ... ° im Hirnstamm, v.a. Formatio reticularis ° aus Muskeln, Gelenken ° vom Gleichgewichtsorgan ° von den Augen > zur Regulation der Körperhaltung (Ausgleichsbewegungen, Muskelregulationen) 
  • Trakte = Bahnen zur Informationsleitung von Gehirn zu RM und weiter zu den Effektorganen 1  Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis) 2  rubrospinaler Trakt 3  vestibulospinaler Trakt 4  retikulospinaler Trakt ...
  • Pyramidenbahn Tractus corticospinalis ° paarig von der Hirnrinde zum RM ° sehr lange Axone ° pyramidenförmige Wölbung (in der Medulla oblongata) ° darunter wechseln ca. 80% der Fasern auf die jeweils gegenüberliegende ...
  • Pyramidenbahn (was) Aktivierung der distalen Extremitäten 
  • distale Extremitäten ° Unterarme + Hände ° Unterschenkel + Füße 
  • rubrospinaler Trakt ° aus dem Nucleus ruber ° aktiviert distale Flexoren