Biologische Psychologie (Fach) / Bewegung (Lektion)
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Muskulatur
Diese Lektion wurde von Guineafowl erstellt.
- Bewegung Grundvoraussetzung + Begleiterscheinung des menschlichen Lebens
- Kraft Masse x Beschleunigung Einheit: Newton 1N = kg x m x s-1
- Arbeit Kraft x Weg Einheit: Joule
- Leistung Leistung = Arbeit / Zeit Einheit: Watt
- Mensch als Selbstbeweger > Kraft wird im eigenen Körper erzeugt
- Willkürmotorik ° grundsätzlich/überwiegend willentlich beeinflussbar ° gestreifte Muskulatur / Skelettmuskulatur
- unwillkürliche Motorik ° weitestgehend nicht willentlich beeinflussbar ° glatte Muskulatur (Blutgefäße, Magen, Darm)
- Lokomotion Ortsveränderung
- motorische Koordination „reibungslose, aufeinander abgestimmte Durchführung von Bewegungen“ > Muskelspannung + Muskelkraft > in verschiedenen Muskelteilen > im zeitlichen Ablauf ° im Kleinhirn koordiniert
- Muskelzellen veränderbare Form durch ° Aktinfilamente ° Myosinfilamente, die sich gegeneinander verschieben
- quergestreifte Muskulatur ° Kraftübertragung über Sehnen auf Knochen ° arbeitet häufig antagonistisch (z.B. Beuger+Strecker) ° Fleischfasern aus 0,01 bis 0,1 mm breiten Muskelfasern/Muskelzellen mit Myofibrillen
- Myofibrillen innerer Teil einer Muskelzelle der quergestreiften Muskulatur: ° langgestreckt ° durch die Anordnung der Aktin- u. Myosinfilamente entsteht die charakteristische Bänderung > Querstreifen
- α-Motoneurone ° innervieren die Skellettmuskelfasern ° dicke Axone > hohe Leitgeschwindigkeit > zielgerichtete Bewegung ° etwa 70% aller Motoneurone
- γ-Motoneurone ° innervieren die Muskelspindeln ° regulieren durch Vordehnung die Sensibilität der Muskelfasern > Stützen / Halten
- motorische Einheit Gesamtheit aller von EINEM Motoneuron versorgter Muskelfasern (1 bis 1000) 1 Faser wird nur von 1 Neuron innerviert, aber 1 Neuron kann mehrere Fasern innervieren
- motorische Endplatte = Synapse des Motoneurons auf der Muskelfaser Transmitter: AHh (Acetylcholin)
- glatte Muskulatur ° kurze, spindelförmige Muskelzellen ° netzartig angeordnet ° ziehen sich bei Aktivierung kugelförmig zusammen ° können lange anhaltend kontrahieren > Verformungen können bleiben > plastisch ...
- myogener Rhythmus ° Eigenrhythmik der glatten Muskulatur: Kontraktionen auch ohne exogene Reize
- reflektorische Tonuserhöhung ° bei passiver Dehnung eines glatten Muskels
- neurogener Tonus ° bei neuronaler Aktivierung (VNS)
- Afferenzen der Skelettmuskulatur ° als Voraussetzung für die Steuerbarkeit des Muskelsystems über ° Muskelspindeln ° Golgi-Sehnenapparate
- Muskelspindeln ° spezielle Muskelfasern zwischen den Muskelfasern der gestreiften Muskelatur ° reagieren sensibel auf Dehnung des Muskels ° Empfindlichkeit durch γ-Motoneuronen gesteuert
- Golgi-Sehnenapparate ° am Übergang von Muskel zu Sehne ° liefern Informationen zum Spannungszustand des Muskels
- Reafferenz Abgleich zwischen Bewegungsplanung und Bewegungsausführung > feedback > Efferenzkopie
- Reflexbewegung = gleichbleibende motorische Antwort auf einen bestimmten Reiz
- reziproke Hemmung ° zur Steuerung antagonistisch arbeitender Muskeln > spinale Verschaltung durch Interneurone zur Hemmung des Antagonisten
- Rückwärtshemmung Rückwärtshemmung ° zur (zitterfreien) Aufrechterhaltung bestimmter Körperhaltungen > über Axonkollaterale > Hemmung des aktiven Motoneurons oder des Antagonisten (durch Hemmen der Hemmung) ...
- Bewegungssteuerung der Willkürmotorik ° ZNS ° Afferenzen + Efferenzen ° Reafferenzen
- Motorkortex ° primärer motorischer Kortex ° supplementär-motorischer Kortex ° prämotorischer Kortex > miteinander verknüpft > mit der jeweils gegenüberliegenden Hemisphäre verknüpft
- Bereitschaftspotential ° messbare Aktivierung der motorischen Kortexareale bereits > VOR der Bewegungsausführung > bei Imagination > bei beobachteter Bewegung (→ „Spiegelneurone“)
- Spiegelneurone als „neuronale Korrelate der Empathie“ angesehen - ist aber noch nicht ganz klar erforscht
- Afferenzen aus den motorischen Kortexarealen ° dem sensorischen Kortex ° als thalamokortikale Projektionen aus > Kleinhirn > Basalganglien > Körperperipherie
- Efferenzen der motorischen Kortexareale ° subkortikalen Kernen ° RM ° kortikospinalen Bahnen (Trachus corticospinalis) = spinale Motoneurone
- primärer motorischer Kortex direkte Bewegungssteuerung über die kortikospinalen Verbindungen z.B. Feinmotorik der Finger
- kortikospinal von der Großhirnrinde in das RM verlaufend
- supplementär motorischer Kortex willkürlich initiierte Bewegungssequenzen + deren Erinnerung > Koordination beidhändiger Bewegungen > als einziges motorisches Areal für beide Körperhälften zuständig
- prämotorischer Kortex + posterior-parietaler Kortex (zählt nicht zu motorischen Hirnarealen) > Rolle bei der Startphase einer Bewegung > bei sensomotorisch gesteuerten Bewegungen (z.B. Auge-Hand-Koordination) > Integration ...
- Kleinhirn und Feinabstimmung der Bewegung > Afferenzen aus dem RM > Efferenzen zu Kerngebieten °Vestibularkerne °Nucleus ruber °Thalamuskerne > Feinabstimmung von Bewegungen, Stabilität > Erlernen reflexhaft ablaufender Bewegungen > Zeitabstimmung ...
- Nucleus ruber ° Afferenzen aus dem Kleinhirn ° Efferenzen über den Tractus rubrospinalis auf die motorischen Neuronen des RM ° Aktivierung des Beugers / Hemmung des Streckers ° Abstimmen der Zielbewegungen der ...
- Vestibularkerne ° steuern aufrechte Körperhaltung ° Afferenzen über den 8. Hirnnerv (vestibularis) aus dem Gleichgewichtsorgan > Weiterleitung zu °RM °Augenmuskeln °Thalamus °Kleinhirn > Steh-, Stell- und statokinetische ...
- 1 Stehreflexe 2 Stellreflexe 3 statokinetische Reflexe ... 1 ruhige Körperhaltung 2 Wiederaufnahme einer normalen Körperhaltung 3 Erhaltung des Gleichgewichts über Ausgleichsbewegungen
- Basalganglien ° verschiedene Kerngebiete ° Afferenzen vom Kortex ° Reafferenzen über den Thalamus zurück zum Kortex > Feedback-Schleife: Abstimmung von einzelnen Bewegungen + Gesamtsystem
- Emotion Trieb Bewegung > Verbindung von (motorischem) Verhalten mit emotionalen + motivationalen Kontexten z.B. Angriff, Flucht
- Plus- u. Minus-Charakteristik bei Bewegungen z.B. hin-weg / stark-schwach / schnell-langsam bei "emotional initiierten" Bewegungen = Trieben
- Integration von Sinneseindrücken in motorische Abläufe ... ° im Hirnstamm, v.a. Formatio reticularis ° aus Muskeln, Gelenken ° vom Gleichgewichtsorgan ° von den Augen > zur Regulation der Körperhaltung (Ausgleichsbewegungen, Muskelregulationen)
- Trakte = Bahnen zur Informationsleitung von Gehirn zu RM und weiter zu den Effektorganen 1 Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis) 2 rubrospinaler Trakt 3 vestibulospinaler Trakt 4 retikulospinaler Trakt ...
- Pyramidenbahn Tractus corticospinalis ° paarig von der Hirnrinde zum RM ° sehr lange Axone ° pyramidenförmige Wölbung (in der Medulla oblongata) ° darunter wechseln ca. 80% der Fasern auf die jeweils gegenüberliegende ...
- Pyramidenbahn (was) Aktivierung der distalen Extremitäten
- distale Extremitäten ° Unterarme + Hände ° Unterschenkel + Füße
- rubrospinaler Trakt ° aus dem Nucleus ruber ° aktiviert distale Flexoren