BM3 (Fach) / Wirtschaftsordnungen im Kontext wirtschaftsethischer Fragestellung (Lektion)

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  • Woher stammt der Begriff Ethik? Vom griechichen Wort "ethos". Das Wort kann sowohl im Sinne von Gewohnheit, Sitte und Brauch verstanden werden, als auch im Sinne von Grundhaltung/Tugend
  • Welche Leit-/Grundsatzfragen stehen regelmäßig im Zentrum moralphilosophischer Überlegungen? Streben nach Glück/Glückseligkeit -> Was ist ein gutes Leben? Beurteilungen menschlicher Handlungen in den Kategorien gut/böse -> Wie soll ich handeln?
  • Wie werden ethische Theorien der Antike bezeichnet? Als Eudämonistische Ethiken 
  • Worin sind Eudämonistische Ethiken / Glücksethiken zu finden? Tugendethik in der nikomanischen Ethike bei Aristoteles Hedonistische Ethik bei Epikur
  • Was betrachten Eudämonistische Ethiken? Die individuelle Dimension der Lebensführung, in dem sie nach Wegen zur Verwirklichung des persönlichen Glücks suchen? -> Wie soll ich leben?
  • Was steht im Zentrum ethischer Theorien der Moderne? nicht mehr nur Glück im Sinne der eudaimonía, sondern vielmehr Selbstinteresse, Lasterhaftigkeit und Egoismus
  • Im Kontext der Verschiebung des Zentrums in ethischen Theorien der Moderne: Welches Werk gilt als exemplarisch? Bienenfabel (1705) von Berhard Mandeville
  • Was beschreibt Mandeville in seinem Werk? den hierarchisch-organischen Aufbau eines Bienenvolkes, der die englische Gesellschaft zur damaligen zeit veranschaulichen soll und stellt die einzelnen Stände und Berufe samt deren Laster dar
  • Welche These vertritt Mandeville? vermeintlich schlechte Moral und grenzenloser Egoismus sind paradoxerweise gut selbstsüchtiges und lasterhaftes Leben erhält moralische Berechtigung dadurch dass es wirtschaftlich produktive Kräfte freisetzen kann.  Die produktiven Kräfte wiederum stiften öffentlichen Nutzen da diese sich auf das allgemeine Wohlstandsniveau auswirken
  • Was sind im Hinblick auf die Bedeutung der modernen ökonomischen Theorie von besonderem Interesse? die utilitaristischen Konzepte
  • Wer gilt als der Begründer des klassischen Utilitarismus? Jeremy Bentham (1748-1832)
  • Was ist der Grundgedanke im Utilitarismus? Qualität von Handlungen bemisst sich in der utilitaristischen Sichtweise allein an den Handlungskonsequenzen Motive der Handlung bleiben unberücksichtigt Handlungen werden nach ihrem Glückspotential beurteilt, Prämisse liegt im Streben nach dem größtmöglichen Glück der größten Zahl liegt
  • Seit wann lässt sich Ökonomie im Sinne der Nationalökonomie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin auffassen? seit Mitte des 17. Jahrhunderts
  • Bis wohin können Ansätze ökonomischen Denkens zurückverfolgt werden? Beispiel? bis zur griechischen Antike Beispiel: Gesetzmäßigkeiten zur angemessenen Führung des Haushalts bei Xenophon (etwa 400v Chr.)
  • Nenne zwei Beispiele für Ansätze ökonomischen Denkens vor dem 17. Jahrhundert. Unterscheidung zwischen auf Bedarfdeckung abzielendes Erwerbsstreben und dem Streben bei nach (Geld)Reichtum bei Aritstoteles Zinsverbot durch Papst Innozens im Jahr 1215
  • Wer gilt als der Begründer der klassischen Nationalökonomie? Adam Smith (1723-1790)
  • Erkläre das Prinzip der unsichtbaren Hand nach Smith: im System der natürlichen Freiheit:Selbstinteresse zum leitenden Motiv wirtschaftlichen Handelns dies führt zu einer Verteilung der zum Leben notwendigen Güter. die zustande gekommen wäre wenn die Erde zu gleichen Teilen unter allen Bewohnern aufgeteilt werden wäre. Egoismus, Selbstinteresse und wirtschaftliche Freiheit wirken somit im Interesse des gesamtgesellschaftlichen Wohlstandes, obwohl dies von von den Individuen nicht im Fokis der Handlungen liegt
  • Unterscheide Ökonomie und Ökonomik Ökonomie: Wirtschaft als Gegenstandsbereich (Wirtschaftsleben) Ökonomik: Theorie der Wirtschaft / Wirtschaftswissenschaft
  • Unterscheide Moral und Ethik: Moral: Bestand der faktisch herrschenden Normen Ethik: Theorie der Moral 
  • Wie ist das Verhältnis von Wirtschaft und Moral bestimmt? ökonomisches Handeln oft mit ethischen Komplikationen verbunden Marktwirtschaft als Lösung ethisch relevanter Probleme (zB Knappheit)
  • Wie ist das Verhältnis von Ökonomik und Ethik bestimmt? Ökonomik als amoralische Wissenschaft? Ökonomik als Wissenschaft zur Entschärfung ethisch relevanter Problemfelder in modernen Gesellschaften 
  • Wie kann Wirtschaftsethik definiert werden? Als Oberbegriff für alle normativen Fragen des Wirtschaftens Als Anwendung allgemeiner ethischer Prinzipien in der Wirtschaft Als Ableitung aus den Begriffen Wirtschaft und Ethik als wissenschaftliche Disziplin mit eigenen Fragestellungen, Konzeptionen und Analysen 
  • Wie sieht die Perspektive von Peter Ulrich zur Wirtschaftsethik aus? In der Wirtschaftsethik geht es darum, das buchstäblich fragwürdig gewordene Verhältnis zwischen ökonomischer Sachlogik und ethischer Vernunft von Grund auf zu klären und es in zukunftsfähiger, lebensdienlicher Weise neu zu bestimmen
  • Wie sieht Wirtschaftsethik aus der Perspektive von Karl Homann aus? Wirtschaftsethik bzw Unternehmensethik befasst sich mit der Frage, welche moralischen Normen und Ideale unter den Bedinungen der modernen Wirtschaft (von den Unternehmen) zur Geltung gebracht werden können. 
  • Was ist die Grundlegende Zielsetzung einer modernen Wirtschaftsethik? Problembewältigung ethischer Konfliktfelder in marktwirtschaftliche orientierten Gesellschaften Aufdeckung von Problemen Entschärfung von Problemen Vermeidung von Problemen
  • Was sind die beiden Ansatzpunkte wirtschaftsethischer Analysen? Individualethische Konzeptionen          2. Institutionenethische Konzeptionen 
  • Was sind die drei Ebenen wirtschaftsethischer Analysen? Mikroebene: Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte Mesoebene: Unternehmen/ Organisationen Makroebene: Rahmenbedinungen wirtschaftlichen Handelns  Individualethische Konzeptionen auf der Mikroebene, Institutionenethische auf der Makroebene, Mesoebene dazwischen 
  • Zentrale Unterscheidungskriterien individual und institutionenethischer Konzeptionen der Wirtschaftsethik: Welche drei Aspekte mit welchen Unterscheidungskriterien? Zuordnungsverhältnis von Ethik und Ökonomik Anwendung der Ethik auf die Wirtschaft <-> Anwendung der Ökonomik auf die Ethik Mechanismus der Verhaltenssteuerung Moralische Apelle <-> Regeländerungen  Ebene der Problemlösung Individuen <-> Institutionen 
  • Individualethischer Ansatz von Peter Ulbrich: Ausgangsthese die ökonomische Sachlogik ist in einen gravierenden Gegensatz zu den Anforderungen der ethischen Vernunft getreten 
  • Individualethischer Ansatz von Peter Ulbrich: Zielsetzung Die Ökonomie ist mithilfe der Ethik neu zu bestimmen 
  • Individualethischer Ansatz von Peter Ulbrich: Gegenstand Kritik der ökonomischen Sachlogik Transformation der ökonomischen Vernunft Konzept einer integrativen Wirtschaftsethik 
  • Individualethischer Ansatz von Peter Ulbrich: Ansatzpunkt Handlungsgesinnungen der Akteure
  • Individualethischer Ansatz von Peter Ulbrich: Leitsatz Mit Ethik zu einer "lebensdienlichen" Ökonomie