Finanzierung und Investition (Fach) / Beispiele für frei zu beantworteten Aufgaben (Lektion)
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6 Fragen
Diese Lektion wurde von Sarah3105 erstellt.
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- 1) Erläutern Sie im Detail das Factoring. Gehen Sie hierbei auch auf die Funktionen und Kosten des Factorings ein und diskutieren Sie die Vor− und Nachteile der Factoringfinanzierung für Unternehmen. Beim Factoring tritt ein Unternehmen einem sogennaten Factor Kundenforderungen ab und bezieht bei ihm eine Reihe von Dienstleistungen ( Forderungsmanagement, Mahnwesen, Inkassodienst für nicht abgetretene Forderungen.). Im Normalfall übernimmt der Factor neben der Bevorschussung der Kundenforderung auch gleich das Delkredererrisiko - der Factor zahlt dann der Untnernehmung die Kundenforderung unabhängig davon, ob der Schuldner Zahlungsfähig ist oder nicht Je nach dem welche Dienstleistungen das Unternehmen in Anspruch nimmt, bezahlt sie dem Factor eine Factoringkommision in der Größenordnung von 0,5 - 2% der verkauften Forderung. Hierzu kommt ein Zins, falls sich die Forderung bevorschussen lässt. Factorig ist für die Unternehmen oft dann interessant, wenn die Kreditlinie bei der Bank bereits ausgeschöpft ist. Es ist mit hohen Kosten verbunden. Das Risiko des Ausfalls rägt in der Regel der Factor. Bei Resource-Factoring bleibt das Risiko beim Unternehmen, es leigt nur eine Finanzierungsfuntion vor.
- 2) Grenzen Sie Private Equity und Mezzanine voneinander ab und analysieren Sie diese kurz hinsichtlich ihrer Geeignetheit für die Mittelstandsfinanzierung. Private Equity Im Gegensatz zum reinen Mezzanine Kapital kann nämlich beim Private Equity ein sogenanntes Beratungs- und Betreuungsangebot eingeschlossen sein. Dies klingt auf den ersten Blick ein wenig kompliziert, lässt sich aber an einem Beispiel sehr gut erklären. Stellen Sie sich vor, Sie möchten mit Ihrem Unternehmen expandieren und Ihr innovatives Produkt auf internationalen Märkten anbieten. Für die Markteinführung werden natürlich finanzielle Mittel benötigt. Zudem ist aber auch eine umfangreiche Erfahrung auf internationalen Märkten für eine solche geplante Markteinführung sinnvoll. Diese kann oft durch den Private Equity Kapitalgeber zur Verfügung gestellt werden, er unterstützt Sie also dabei, eine Strategie zu erstellen und diese umzusetzen. Durch diese Kooperation kommt es somit zu Synergieeffekten. Die Finanzkrisen in den letzten Jahren sowie die Basel-II-Regelungen führten vermehrt dazu, dass selbst gestandene Unternehmen von Banken immer seltener beziehungsweise nur bei Erfüllung harter Auflagen einen Kredit genehmigt bekommen. Als Folge dieser Entwicklung konnten viele klein- und mittelständische Unternehmen innovative Ideen nicht umsetzen und auch nicht expandieren. Der Traum von einer neuen Produktschiene oder einer Erweiterung des Unternehmens muss aufgrund einer Kreditabsage seitens der Bank jedoch nicht zwangsläufig geplatzt sein, da es im Bereich der Unternehmensbeteiligung viele Alternativen der Finanzierung gibt.Da die Finanzierung durch diverse Formen der Beteiligung jedoch recht neu ist, besteht in diesem Bereich noch eine große Unwissenheit. Verschiedene Schlagwörter werden verwendet, die selbst in der Fachliteratur nicht genau abgegrenzt werden können. Hier bekommen Sie einen Überblick über die verschiedenen Formen des Beteiligungskapitals, um dann Wege aufzuzeigen, wie Unternehmen mit Mezzanine Kapital eine zusätzliche Liquidität erreichen können. Venture Capital, dieses wird häufig auch als Risiko- oder Wagniskapital bezeichnet, welches eine Beteiligung in der ersten Unternehmensphase darstellt.Private Equity, welches der Spätphasenfinanzierung zum Beispiel für die Expansion, den Börsengang oder der Unternehmensnachfolge dient.In mancher Fachliteratur wird davon ausgegangen, dass das Venture Capital und das Mezzanine Capital ebenso wie das Buy-out, also die geplante Unternehmensübernahme, Bestandteile der Private-Equity-Finanzierung sind. Diese Auffassung wird nicht zu 100 Prozent geteilt, da sich das Mezzanine Kapital in einem wichtigen Punkt stark von den anderen Formen der Beteiligung unterscheidet. Mezzanine Kapital – der wichtige UnterschiedDer wichtige Unterschied beim Mezzanine Kapital liegt in der bilanziellen und rechtlichen Einordnung des Kapitals, da diese Geldmittel im Gegensatz zu den anderen beiden Formen der Finanzierung eine Zwischenstufe zwischen Eigenkapital und Fremdkapital darstellen. Deshalb erhielt diese Finanzierungsform auch ihren Namen, der auf den italienischen Begriff „mezzanino“ für Zwischengeschoss zurückgeht. Bei dieser Form der Finanzierung handelt es sich um eine Mischform zwischen einer Eigen- und einer Fremdkapitalfinanzierung. Wirtschaftlich gesehen stellt das Mezzanine Kapital Eigenkapital dar, bilanziell kann es je nach Ausgestaltung des Vertrags als Eigen- oder Fremdkapital angesehen werden. Steuerrechtlich wird es immer als Fremdkapital angesehen. Unabhängig davon erhält beim Mezzanine Kapital der Kapitalgeber kein Stimmrecht, dies spiegelt den Fremdkapitalcharakter wider.Im Gegensatz dazu sind bei den anderen beiden Beteiligungsfinanzierungen, besonders beim Venture Capital ist es extrem der Fall, die Kapitalgeber stark in die geschäftliche Ausrichtung mit eingebunden. Da aber etablierte Unternehmen im Gegensatz zu Start-up-Unternehmen in ihrer Entscheidungsbefugnis nicht eingeschränkt werden wollen, ist das Mezzanine Capital für sie die bessere Alternative. Je nach Wunsch kann dabei bei der Vertragsgestaltung der Eigen- oder Fremdkapitalcharakter überwiegen. Bei der ersten Variante wird das Kapital als Equity Mezzanine bezeichnet und ist bilanzrechtlich als Eigenkapital anzusehen. Typische Formen für diese Finanzierung sind zum Beispiel Genussscheine sowie atypisch stille Beteiligungen. Im Gegensatz zu den Equity Mezzanine stellt das Debt Mezzanine eine Verbindlichkeit, also bilanziell Fremdkapital dar, gilt aber dabei wirtschaftlich als Eigenkapital. Für eine solche Form der Finanzierung bietet sich zum Beispiel neben dem Nachrangdarlehen auch die typische stille Beteiligung an.
- 3) Erläutern Sie stichwortartig Grundlagen, Formen sowie wesentliche Vor− und Nachteile von Mezzanine Kapital. Die Vorteile im Überblick Eigenkapitalcharakter, der vor allem durch die Nachrangigkeit gegenüber anderen Gläubigern erreicht wird/ entsteht. Stärkung der Eigenkapitalposition ohne die bestehenden Eigentumsverhältnisse zu verändern. Damit wird die Unabhängigkeit des Unternehmens gesichert.Verbesserung der Bilanzstruktur und damit der Bonität und des Ratings des Unternehmens. Das Unternehmen erhält Liquidität ohne Sicherheiten und kann dadurch den Kreditspielraum aufrechterhalten. Die Kapitalkosten sind geringer als bei der Eigenkapitalaufnahme. Hohe Flexibilität der Konditionen ermöglicht Ausrichtung an den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens. In der Regel steuer- und handelsrechtliche Abzugsfähigkeit der Zinsen. Die Vergabe ist unabhängig von der Rechtsform des Kapital nehmenden Unternehmens. Meist Verzicht auf Stellung von Sicherheiten oder Bürgschaften. Durch die Nachrangigkeit des Kapitals und den weitestgehenden Verzicht auf Sicherheiten, ermöglicht Mezzanine-Kapital die weitere Aufnahme von Fremdkapital. Nachteile im Überblick Hohe Gesamtkosten von oft 10 bis 20 Prozent: das höhere Risiko des Kapitalgebers wird durch eine höhere Verzinsung im Vergleich zur klassischen Verzinsung ausgeglichen. Mezzanine-Finanzierungsinstrumente richten sich nur an einen recht überschaubaren Empfängerkreis, der vor allem aus Unternehmen mit stabilem Cash Flow und hohen Wachstumserwartungen besteht. Für kleine Unternehmen oder Unternehmen mit geringem Kapitalbedarf eher ungeeignet. Das Kapital wird nur bei positiven Zukunftsprognosen zur Verfügung gestellt. Die zeitlich befristete Laufzeit kann sich auch negativ auswirken. Die Flexibilität der Verträge erhöht die Komplexität, woraus höhere Transaktionskosten folgen.
- 4) Diskutieren Sie die Motive und Bedenken eines Börsengangs (IPO) für Unternehmen. Motive: Übernahmefinanzierung Wachstumfinanzierung Höhere Atraktivität für MA Einfacher Weg zu MA-Beteiligung Verbessertes Marktständing Erhöhung des Bekanntheitsgrads Privatisierung EK-Stärkung Spin off Unternehmensnachfolge Exitmöglichkeit für VC- Bedenken Vertrauen der Öffentlichkeit erfordert eine offene Informationspolitik Die Beteiligungsquote und die Einflussmöglichkeiten der Altgesellschafter verringern sich Das Risiko einer unfreundlichen Übernahme könnte auftreten Es entstehen zusätzliche Einmal- sowie fortlaufende Kosten Schwerfällige Entscheidungsprozesse (Hautversammlung Um der Informationspolitik gerecht werden zu können, bedarf es eines ausgefeilten Rechnungswesens Durch die Publizität wird das Unternehmen für die Wettbewerber analysierbar(er) Rechtfertigungszwang vor Mitaktionären Ein Motiv für ein Going Public ist die Stärkung der Eigenkapiatlbasis für geplante Investitionen oder Aquisitionen Ein Going Public eines Betriebsteils d.h. eine Ausgliederung diesess Betriebsteils in Form einer Aktiengesellschaft, kann aber auch dessen späteren Verkauf erleichtern. Es bringt dem Unternehmen eine höhere Publizitätswirkung und einen Imagegewinn. Dem allerdings auch hohe Publizitätsanforderungen als börsennotiertes Unternehmen gegenüber stehen. Der Gang an die Börse unterliegt stregen Regularien.