Persönlichkeitsstörungen (Fach) / Persönlichkeitsstörungen (PS) allgemein (Lektion)

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Was sind Persönlichkeitsstörungen, wie werden sie diagnostiziert, wie entstehen sie, welche PS gibt es

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  • Was sind PS Gekennzeichnet durch tief verwurzelte, unflexible, starre Verhaltensmuster. Ein Betroffener verhält sich in unterschiedlichsten Situationen starr und unangepasst. Er zeigt Abweichungen in seinem Fühlen, Denken, Wahrnehmen und in seinen Beziehungen zu anderen.
  • Wann wird eine PS diagnostiziert 1) Wenn ein bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal extrem ausgebildet ist 2) Wenn das subjektive Empfinden, die soziale Anpassung oder die berufliche Leistungsfähigkeit gestört ist 3) Wenn das Verhaltensmuster stabil ist 4) Wenn sich die PS auf vielfältige Bereiche des Lebens auswirkt.
  • Wie entstehen PS 1) Genetische bzw. Sozialisations-Faktoren 2) Erworbene Hirnschäden 3) Entwicklungsbedingungen (Maßgeblich für die Entstehung von PS sind Umwelteinflüsse u. soziale Bedingungen in der Kindheit
  • Wie entsteht eine PS Psychoanalytische Theorie PS entstehen durch Fixierung in einer bestimmten psychosexuellen Entwicklungsstufe. Orale Phase führt zu abhängigem und fordernden Verhalten = abhängige (dependente) und passiv-aggressive PS Anale Phase führt zu zwanghaftem u. rigiden Verhalten mit emotionaler Distanz - Zwangsstörung Phallische Phase führt zu oberflächlichen Emotionen und der Unfähigkeit zu intimen Beziehungen = histrionische PS
  • Was ist eine Charakterneurose Synonym für den Begriff PS
  • Was ist der Unterschied zwischen Symptomneurose u. Charakterneurose Symptomneurose: Leiden auf ein bestimmtes Symptom konzentriert Charakterneurose: Störung umfass die gesamte Person Leiden ist diffuser 3 Grundtypen: erotischer Typ (histrionischer) (ES), narzistischer Typ(ICH), zwanghafter  Typ(anankastisch) (ÜBER-ICH) Innerhalb einer Persönlichkeit sind nur ein oder zwei der Grundtypen vorherrschend. Der Charakterneurotiker spaltet in Kindheit u. Jugend unangenehme Selbstaspekte ab durch Abwehrmechanismen (Verleugnung, Spaltung) und projíziert diese auf andere Personen. Der Betroffene teilt seine Wahrnehmung in Polaritäten ein, z. B. "das arme Opfer - der Angreifer"
  • Wie entstehen PS - Verhaltenstherapeutische Theorie Erlerntes Verhalten durch operantes Konditionieren und Modelllernen. Aus der Umwelt kommen Rückmeldungen , sodass auf der kognitiven Ebene Einstellungen über sich selbst und die Umwelt erworben und durch den Teufelskries fixiert werden. z. B abhängige Persönlichkeit: "Ich bin bedürftig, schwach u. hilflos." Das rigide Verhalten, das in der Kindheit erworben wurde, diente als Anpassung an eine schwierige Umwelt und war damit wichtig u. nützlich. z. B. Entwicklung einer narzistischen Persönlichkeit, wenn nur durch gute Leistungen Zuwendung von den Eltern erhalten wird. Erst im Erwachsenenalter ist das Verhalten nicht mehr angemessen und zeigt sich als Störung
  • Wie entstehen PS - Kognitive Theorie Intrapsychische und interpersonelle Kreisläufe werden wirksam. (Schemata sind durch frühere Erfahrungen erworbene Einstellungen über sich selbst, andere Menschen, die Umwelt, z. B. "ich bin hilflos", "andere verletzen mich". Schemata sind verbunden mit bestimmten Überzeugungen, Motiven, Zielen und Gefühlen. Aus Schemata entstehen automatische Gedanken in verbaler und bildhafter Form. Sie werden als schnell und unbeeinflussbar erlebt. z. B. "Wenn ich etwas sage, werde ich zurückgewiesen".
  • Intrapsychischer Kreislauf Automatische Gedanken führen zu emotionalen Reaktionen, z. B. Angst, Wut. Dadurch ist die Wahrnehmung und Erinnerung eingeschränkt. z. B. "Meine Mutter hat mich immer abgelehnt." Die voreingenommene Wahrnehmung und Erinnerung beeinflusst dann wieder die automatischen Gedanken.
  • Interpersoneller Kreislauf Automatische Gedanken beeinflussen auch die Reaktion auf andere Menschen (z. B. vorwurfsvoll) und wie daraufhin die anderen im Sinne einer "sich selbst erfüllenden Prophezeiung" reagieren. (z. B. mit Ablehnung) Diese Reaktionen bestätigen und festigen die automatischen Gedanken
  • Verlauf von PS 1/3 ungünstiger Verlauf (ständige therapeutische Behandlung, Konflikte und Versagen) 1/3 kompromisshafte Lebensbewältigung (Beziehungen zur Umwelt sind zugunsten von Entlastung und Ausgleich eingeengt. 1/3 günstiger Verlauf mit ausreichender Lebensbewältigung
  • Weiterentwicklung von PD Im Laufe des Lebens bleiben die Persönlichkeitsmerkmale qualitativ fast unverändert. Der Ausprägungsgrad kann abhängig von der Lebenssituation und dem Umweltgegebenheiten variieren. Mit fortschreitendem Alter erfolgt oft eine Abschwächung
  • Welche PS gibt es ICD 10 F60.0 Paranoide PS, misstrauisch u. streitsüchtig F60.1 Schizoide PS, kühl u. distanziert F60.2 Dissoziale PS, kalt u. ohne Schuldgefühle F60.3 Emotional-instabile PS, mangelnde Impulskontrolle F60.30 Impulsiver Typ, geringe Impulskontrolle F60.31 Borderline-Typ, selbstverletzend F60.4 Histrionische PS, theatralisches Verhalten F60.5 Anankastische PS, zwanghaftes Verhalten F60.6 Ängstliche PS, unsicher u. besorgt F60.7 Abhängige PS, keine eigene Meinung F60.8 Sonstige, nicht näher bezeichnete PS, z. B. narzistische, unreife oder exzentrische PS F60.9 Nicht näher bezeichnete, Restkategorie, wenn keine andere Zuordnung möglich ist. F21 Schizotypische PS wird in der Kategorie Schizophrenie, schizotype u. wahnhafte Störungen klassifiziert
  • Was ist bei der Therapie von PS zu beachten Wichtig ist, dass der Klient motiviert ist, sich zu verändern. Ziel einer Behandlung kann sein, dass der Klient an Verhalten, Einstellungen und Gefühlen arbeitet und so eine Veränderung herbeigeführt werden kann, um mit der Umwelt besser zurecht zu kommen. Klienten mit PS können schnell gekränkt sein, sich dann zurückziehen oder gar suizidal werden. Bei der Borderline-PS kommt erschwerend die Neigung zu Selbstverletzungen hinzu. Das wichtigste ist die Veränderung der negativen Selbstannahmen und das Erlernen neuer Verhaltensweisen. Eine sehr gute therapeutische Beziehung ist unerlässlich  
  • Klärungsorientierte und kognitive Psychotherapie von PS nach Sachse Aufbau einer tragfähigen Arbeitsbeziehung Entwicklung einer Ich-Dystonie (nicht zugehörig) der Störung: Klient muss erkennen, dass er "Teil des Problems ist", und dass er an diesem Teil arbeiten muss Repräsentanz zentraler Beziehungsmotive, welche Motive herrschen in Beziehungen vor Wiederherstellung authentischen Handelns Veränderung der dysfunktionalen, negativen Selbst- u. Beziehungsschemata Repräsentanz von Spielverhalten, Erkenntnis, dass mit dem Verhalten anderen gegenüber intransparente Ziele verfolgt werden.
  • Psychoanalytische Therapie von PS Die Klienten sollen ihre abgespaltenen und verdrängten unerwünschten Anteile akzeptieren und wieder in ihrSelbstbild integrieren.  
  • Gefahren bei der Therapie von PS Klienten können suizidal werden Empfindliche Reaktionen auf Äußerungen des Behandlers V. a narzistische, histrionische u. borderline-Patienten fühlen sich leicht durch Fragen abgelehnt u. infrage gestellt, aktivieren u. U. massive negative Selbstschemata, durch die sie in Gefühle von Verzweiflung u. Resignation kommen können.