BM3 (Fach) / Die Wirtschaftsordnung als Institutionen und Regelsystem (Lektion)
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Grundsachverhalte, Ordnungskonzepte etc
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- Was sind Transaktionskosten? entstehen bei wirtschaftlichen Tauschvorgängen such "Kosten für Betreibung eines Wirtschaftssystems" Rechtsordnung als Kostenfaktor (Zeit, Geld)
- Nenne die drei Hauptmerkmale von Eigentum. 1. Ausschließbarkeit (Nur der Eigentümer hat das Recht auf Veräußerung und auf die Aneignung der Erträge des Eigentums) 2. Teilbarkeit (Recht auf Verfügung und Aneignung sollte zumindest teilbar und zumindest in Teilen auf andere Personen übertragbar sein) 3.Übertragbarkeit (Eigentumsrechte sollten als Ganzes auf Personen übertragbar sein, Grundlage für Transkaktionen zwischen Akteuren)
- Hinsichtlich was werden WIrtschaftsordnungskonzepte unterschieden? methodisches Vorgehen aufgrund der von ihnen gestellten Fragen in der Auswahl und Betonung der als systembestimmend angesehenen Elemente
- Interpendenz von Teilordnungen nach Eucken gesellschaftliche Teilordnungen führen kein Eigenleben, sondern stehen in Interpendenz zueinander Notwendig: das exakte Erkennen der Ordnungsformen und ihrer wechselseitigen Beziehungen
- Was sind die zwei idealtypischen Formen von Wirtschaftssystemen? -freie Marktwirtschaft -zentralgeleitete Marktwirtschaft
- Was ist das zentrale Element in Euckens morphologischem Ansatz und warum? Rechtsordnung -> hat Regelsystem in einer freien Gesellschaft zu schützen Gefährdung durch unkontrollierte private Macht (Kartelle, Monopolole...) daher überragende Bedeutung einer funktionierenden Wettbewerbsordnung Wettbewerb als die wirksamste Kontrolle wirtschaftlicher Macht
- Wie lautet die zentrale Fragestellung in Euckens morphologischen Ansatz? Wie muss die Ordnung einer freien Gesellschaft beschaffen sein und wie müssen Macht und Ordnung miteinander verknüpft sein, dass eine menschenwürdige Ordnung entsteht?
- Was sind die wesentlichen Kennzeichen der freien Marktwirtschaft? dezentrale Planung durch Produzenten und Konsumenten das Privateigentum an Produktionsmitteln und das Recht der freien Unternehmensgründung die Freiheit, Verträge zu schließen die Koordinierung der Einzelpläne über die Preisbildung auf freien Märkten die Belohnung plangerechter Leistungen durch Gewinn die Bestrafung von Fehlleistungen durch Verlust die staatliche Festsetzung von Rahmenbedingungen
- Was sind Eigentums- und Verfügungsrechte? beschreiben die Rechte und Pflichten von Individuen, die sich aus der Existenz knapper Ressourcen ergeben wirken sich nicht nur auf die Beziehung Individuum/Produkt aus, sondern auch auf die Beziehung Individuum/Indiviuum Es entstehen Rechtsbündel an einem Produkt die unterschiedlich auf die Akteure im Wirtschaftsprozess verteilt sein können
- Was ist der Propery-Rights-Ansatz? mikroökonomisch ausgerichteter Ansatz, der an der Institution "Eigentum" ansetzt und die darin existierenden Dispositions-, Übertragungs-, und Aneigungsrechte an Gütern und Produktionsmitteln analysiert
- Woraus hat sich der Property-Rights-Ansatz entwickelt? aus dem Spannungsverhältnis zwischen den Selbstinteressen der Menschen und der Verteilung von Verfügungsrechten ->Bündel an Verfügungsrechten institutionalisieren
- Was sind die konstituierenden (schaffenden) Prinzipien nach Eucken? funktionierendes Preissystem Stabilität der Währung Privateigentum an Produktionsmitteln freier Marktzugang Vertragsfreiheit volle Haftung der Wirtschaftssubjekte für ihre Entscheidungen Konstanz der Wirtschaftspolitik
- Was sind die regulierenden Prinzipien nach Eucken? staatliche Monopolkontrolle Korrektur der Einkommensverteilung Schutz der menschlichen Arbeitskraft Festsetzung von Mindesteinkommen
- Wann ist der Propery Rights Ansatz effizient institutionalisiert? wenn Folgen ihrer Verwendungs eindeutig zugeordnet werden können Austausch erfolgt nach der Regel der Erwartung einer Wertsteigerung (Nutzenerhöhung, Transaktionenersparnis)
- Was sind die vier Rechte am Eigentum? Usus ius: Das Recht einen Vermögenswert zu gebrauchen Usus fructus: Das Recht, die Früchte des Eigentums zu nutzen Usus abusus: Das Recht, das Eigentum zu verändern oder zu wechseln Usus successiones: Das Recht, Eigentum und Vermögenswerte ganz oder teilweise zu übertragen
- Warum ist Geld anerkanntes Tauschmittel? macht die Vorteile von Arbeitsteilung handelbar
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- Was sind die drei Funktionen von Geld? Recheneinheit Tauschmittel und anerkanntes Zahlungsmittel Wertaufbewahrungsmittel
- Geld als Wertaufbewahrungsmittel Geld kann gespart werden (mit der Sicherheit, dass es nicht an Kaufkraft verliert) Höhe des Zinses ausschlaggebend Vorteil gegenüber Besitz von Gütern (kann gegen jede Ware eingetauscht werden) zu zahlende Zinsen bei geborgtem Geld, Zinsen bei gespartem Geld
- Was sind die vier Teilverfassungen einer Wirtschaftsverfassung? Eigentumsverfassung Marktverfassung Geld- und Finanzverfassung Unternehmensverfassung
- Wie lautet die Leitfrage zur Eigentumsverfassung? Wie werden die Aneignungs- und Nutzungsrechte der Konsumgüter und Produktionsmittel geregelt?
- Wie lautet die Leitfrage zur Marktverfassung? Wie wird der Austausch von Gütern und Dienstleistungen geregelt?
- Wie lautet die Leitfrage zur Geld- und Finanzverfassung? Wie werden die gesamtwirtschaftliche Geldversorgung und die Art und Weise der Beteiligung des Staates am Wirtschaftsprozess geregelt?
- Wie lautet die Leitfrage zur Unternehmensverfassung? Wie muss ein Unternehmen unter Berücksichtigung seiner Ziele rechtlich ausgestattet sein?
- Annahme von drei Teilsystemen im Gesamtsystem Regierungssystem Wirtschaftssystem Sozialsystem
- Fünf Funktionen einer Wirtschaftsordnung Entscheidungsfunktion Koordinationsfunktion Motivationsfunktion Kontrollfunktion Verteilungsfunktion
- Grundaufgaben einer Wirtschaftsordnung (3) Wirtschaftsordnung hat die Aufgabe die vorhandenen Ressourcen einzusetzen und die Verteilung der Ergebnisse zu koordinieren. Sicherstellung der Funktionsfähigkeit einer Volkswirtschaft Koordination aller wirtschaftlichen Aktivitäten Beitrag zur Verwirklichung gesellschaftspolitischer Grundsätze
- Zusammenfassung Marxistischer Ansatz Eigentumsverhältnisse stehen im Mittelpunkt einer zentralwirtschaftlichen Ordnungskonstruktion Kapitalismuskritik: Antagonistischer Widerspruch (Ansatz an Produktionsmitteln und deren Eigentums und Verfügungsrechte) daher:private Nutzung von Produktionsmitteln entzogen Arbeiterklasse als Schöpfer einer neuen Gesellschaft Privateigentum -> Kollektiveigentum
- Unterscheidung von Wirtschaftssystem, Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsverfassung Wirtschaftssystem: theoretische Gliederung einer Wirtschaftsordnung Wirtschaftsordnung: realisierte Ausprägung des Wirtschaftssystems, im historischen Prozess entstandenes Institutionen- und Regelsystem Wirtschaftsverfassung: Gesamtheit aller vom Gesetzgeber geschaffenen Regeln in Form von Normen, Geboten, Gesetzen..
- Typische Verfahren und Einrichtungen im Regierungssystem institutioneller Entscheidungsrahmen formelle Organisation von Parteien, Verbänden und Einrichtungen Struktur und Verlauf politischer Entscheidungsvorgänge ausgeübte Herrschaftsmethoden
- Definition Regierungssystem als politisches System lässt sich die Gesamtheit aller politischen Einrichtungen und Verfahren nennen, die regelmäßig mit Billigung der Verfassung und verfassungsmäßigen Organe an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsvorgängen mitwirken, aus denen bestimmte Qualitäten der Verteilung von Gütern und Werten im Rahmen der Regierungspolitik erwachsen.
- Drei Ansätze zur Minderung des generellen Knappheitsproblems 1. Produktionsumwege (Produktionsgüter / Konsumgüter ; Produktionsgüter als Investitionen-> Konsumverzicht jetzt, dafür spätere Erträge) 2.Innovationen (Saatgutdünger) 3. Spezialisierung (Durch Arbeitsteilung haben Menschen die Chance, sich zu entwickeln und besser zu werden (auch Länder, Unternehmen...) Ergebnisse von Arbeitsteilung müssen anderen Zugänglich gemacht werden, dazu Tausch nötig, dazu wiederum Informationen nötig.
- Definition Arbeitsteilung Auflösung einer Arbeitsleistung in mehrere Teiltätigkeiten, die von verschiedenen Wirtschaftseinheiten vorgenommen werden. -> Einheiten können auch Länder, Unternehmen, Regionen sein
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- Gesamtgesellschaftliches Organisationsproblem im Hinblick auf Gesamtaufgabenerfüllung von Tausch und Informationen Koordinationsproblem (des Nicht-Wissens): Akteuren fehlen die notwendigen Informationen zur Bewältigung von Arbeitsschritten Motivationsproblem (des Nicht-Wollens): Akteure verfolgen ihre eigenen Ziele und Interessen
- 1 Phase der sozialen Marktwirtschaft 1. Phase (1948-1966): Beginn der Sozialen Marktwirtschaft mit dem 20. Juni 1948, dem Tag der Währungsreform. Ludwig Erhard verkündete in seiner Funktioon als Direktor der Verwaltung in den Zonen der Briten und Amerikaner eine Wirtschaftsreform, in deren Rahmen v.a. das bis dahin geltende Prinzip der Bewirtschaftung durch die Freigabe der Preise verschiedener Güter aufgehoben wurde.
- Geld als Recheneinheit mit einem Preis versehen werden Güter vergleichbar in Unternehmen werden Wirtschaftlichkeits- und Rentabilitätsvergleiche möglich Preise steuern Produktion, regeln die Verteilung und erlauben Orientierung für Haushalte und Unternehmen
- Geld als Tauschmittel und anerkanntes Zahlungsmittel Ware kann jedem beliebigen Nachfrager überlassen werden es muss kein geeigneter Tauschpartner gefunden werden Transaktionskosten (Zeit) werden gesenkt Tauschvorgänge können in zwei Akte zerlegt werden (Käufer muss nicht Nachfrager sein)
- Definition Institutionen identisch mit den Regeln und Normen für das Verhalten von Individuen in sich wiederholenden, mehrpersonellen, also sozial interpendenten Entscheidungsituationen
- Unterscheidung drei Arten von Institutionen Entscheidungssysteme (Markt, Demokratie, Bürokratie) Normen, Traditionen und andere Verhaltensregeln (Gesetze, Gebote, Verordnungen) Organisationen (Staat, Unternehmen, Haushalte, Verbände)
- innerbetriebliche Arbeitsteilung Zerlegung von Arbeitsprozessen und Teilschritte (Spezialisierung erforderlich) Eintönigkeit möglich, besonders bei Fließbandarbeit Störungen in einem Arbeitsschritt bedeuten Nachteile für andere Arbeitsschritte (Abhängigkeiten der Arbeitsschritte)
- zwischenbetriebliche Arbeitsteilung Unternehmen spezialisieren sich auf die Produktion bestimmter Güter
- internationale Arbeitsteilung immer stärkere Verflechtung durch internationalen Tausch von Gütern
- Was sind die drei möglichen Formen von Arbeitsteilung ? innerbetriebliche Arbeitsteilung zwischenbetriebliche Arbeitsteilung internationale Arbeitsteilung
- Unterscheidung sekundäre und fundamentale Institutionen fundamentale Institutionen: Resultat langjähriger Evolutionsprozesse, Ergebnis menschlicher Interaktionen, starke Bindungskraft, Grundlage für sekundäre Institutionen sekundäre Institutionen: abgeleitete Institutionen, durch politisches Hauruckverfahren entstanden, eingebettet in fundamentale Institutionen, auf einen bestimmten Zweck ausgerichtete Regelungen
- Unterscheidung zwischen Handlungs- und Regelebene Handlungsebene: zeigt die Regelmäßigkeiten/Muster, die für marktwirtschaftliche Koordinationsprozesse/demokratische Willensbildungsprozesse charakteristisch sind. Regelebene: Summe von Regeln und Institutionen, mit denen die Handlungsmöglichkeiten der Wirtschaftsakteure geschaffen/beschränkt werden. Kodifiert in der Wirtschaftsverfassung.
- Vorteile/positive Wirkung von Arbeitsteilung Arbeitskraft kann effizienter eingesetzt werden nötige Qualifikationen dafür sind besser zu trainieren Bessere Nutzung von Zeitbudgets Spezialwerkzeuge lassen sich konstruieren und effizient einsetzen moderne Produkte, die eine hohe Komplexität aufweisen, lassen sich aufgliedern und zusammenfügen
- Nachteile/negative Wirkung von Arbeitsteilung gleiche Arbeitsabläufe führen zu Monotonie, was zu psychosozialen Problemen führt, was wiederum zur Verschlechterung der Arbeitsqualität führt Arbeitsteilung für Massenproduktion geeignet, für traditionelles Handwerk ungeeignet spezialisierte Arbeitskräfte finden schwerer einen Job
- Was regelt die Rechtsordnung einer Marktwirtschaft? die Verfügungsrechte sämtlicher Individuen nach dem Grundsatz des Privateigentums die Übertragung der Verfügungsrechte durch (gegenseitige) Verträge nach dem Grundsatz der Vertragsfreiheit die Sanktionierung der Verletzung von Verfügungsrechten nach dem Grundsatz der Schadenshaftung Damit lässt sich die Wirtschaft eines Landes beschreiben als: die Summe der Individuen sowie der Regeln und Normen, mit denen Eigentums- und Verfügungsrechte zugeteilt und ihre Übertragung (Verträge, Gewohnheit) geregelt wird.
- Wie sollten die Regelungen für eine marktwirtschaftliche Ordnung über eine Wirtschaftsverfassung sein? dergestalt, dass der Eigeninitiative und Selbstverantwortung keine willkürlichen Begrenzungen auferlegt werden und der notwendige Schutzgedanke nicht zur Erdrosselung der persönlichen Freiheitsrechte führt
- Frage, die der Property Rights Ansatz stellt Wie wirkt sich die Ausgestaltung der Eigentumsordnung auf das wirtschaftliche Verhalten von Individuen und die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaftsordnung aus? naheliegende Aussage aus ordnungspolitischer Sicht: Die Summe der eigentumsrechtlichen Regelungen sollte einen Beitrag dazu leisten, Transaktionskosten möglichst niedrig zu halten.
- Was war der Vorläufer der marxistisch-leninistischen Weltanschauung? "utopischer Sozialismus" nach Thomas Morus "Utopia", dem Ideal einer Gesellschaft, ohne Luxus, Armut und Privateigentum, in der jedes Individuum seine geistigen und materiellen Bedürfnisse befriedigen kann
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