Bildungswissenschaften (Fach) / Bildung (Lektion)
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Was ist Bildung? Die Antwort von Harmut von Hentig
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- Harmut von Hentig: Was hat Bildung zu leisten um Bildung genannt zu werden? 1. Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit Nicht der Menschlichkeit sollen wir nacheifern. Es genügt, wenn wir klar wissen, wo die Unmenschlichkeit beginnt – und wir mit Zivilcourage reagieren. 2. Die Wahrnehmung von Glück Die Depression ist die dritthäufigste Krankheit und im Zunehmen begriffen. Hartmut von Hentig stellt die Frage: „Wo kommt die Freude her?“ 3.Der Wille und die Fähigkeit, sich zu verständigen „Wirklichkeit entsteht nur durch Kommunikation“, sagt Heinz von Foerster. Und Reinhard Sprenger: „Wer versteht, dass Kommunikation im Grunde unmöglich ist, wird sich um ein Höchstmaß an Verständigung bemühen.“ 4. Ein Bewusstsein von der Geschichtlichkeit der eigenen Existenz Wer sich der Geschichtlichkeit seines Werdeganges bewusst ist, wird sich auch bewusst, dass andere Menschen eine andere Geschichtlichkeit haben. 5. Wachheit für letzte Fragen Die Fragen nach dem Sinn des Lebens können nur mit philosophischem Denkvermögen angegangen werden. 6. Bereitschaft zur Selbstverantwortung und zur Verantwortung in der res publica Wer in der heutigen Gesellschaftsstruktur sein Reisfeld nicht pflegt, gefährdet auch das der anderen.
- Hartmut von Hentig: Bildung hat drei Bestimmungen 1. Die persönliche Bildung Sie ist das, was „der sich bildende Mensch“ aus sich zu machen sucht, ein Vorgang mehr als ein Besitz. Diesem Streben folgt er auch unabhängig von der Gesellschaft. Das ist die, die freilich stark von der Kultur bestimmt wird, in der einer aufgewachsen ist, die aber auch ohne sie Geltung hat. 2. Die praktische Bildung Sie ist das, was dem Menschen ermöglicht, in seiner geschichtlichen Lage zurechtzukommen: das Wissen und die Fertigkeiten, die Einstellungen und Verhaltensweisen, die ihm helfen, sich in der Welt zu orientieren und in der arbeitsteiligen Gesellschaft sowohl zu überleben wie nützlich zu sein. Das ist die 3. Die politische Bildung Sie ist, was der Gemeinschaft erlaubt, gesittet und friedlich, in Freiheit und mit einem Anspruch auf Glück zu bestehen. Sie richtet den Blick des Einzelnen auf das Gemeinwohl, auf die Existenz, die Kenntnis und die Einhaltung von Rechten und Pflichten, auf die Verteidigung der Freiheit und die Achtung für Ordnungen und Anstand. Sie ist für die dikaiosyne, die richtige Balance, in der Gesellschaft zuständig. Sie hält zur Prüfung der Ziele, der Mittel und beider Verhältnis zueinander an. Sie befähigt zur Entscheidung angesichts von Macht und begrenzten Ressourcen in begrenzter Zeit. - um ihret willen muss es die öffentliche Pflichtschule geben; den anderen Aufgaben könnte anders genügt werden