Angststörungen (Fach) / Zwangsstörungen (Lektion)
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Was ist eine Zwangsstörung Kriterien einer Zwandsstörung nach ICD10 Verlauf einer Zwangsstörung Zwangsgedanken Zwangsimpulse Zwangshandlungen Lebenszeitprävalen Zwangsstörungen Therapien
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- Kriterien einer Zwangsstörung ICD10 F42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang - zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulse (fast immer quälend) F42.1 vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale) - Männer oft Kontrollzwang - Frauen oft Putz- oder Waschzwang F42.2 Zwangsgedanken u. Zwangshandlungen gemischt
- Was ist eine Zwangsstörung? Gehört in die Gruppe der Angststörungen Der Betroffene leidet unter Zwangsvorstellungen-, handlungen- u. impulsen. Er weiß, dass diese Gedanken u. Handlungen unsinnig sind, muss sie aber immer wieder denken u. ausführen. Bei Unterlassung entsteht massive Angst, z. B. dass den Angehörigen etwas passiert. Wenn jemand z. B. Angst hat, er könne seinem Kind etwas antun, führt er Neutralisierungsrituale durch (bis 10 zählen o. ä.), um die Angst zu reduzieren. Verursacht einen hohen Leidensdruck, nimmt viel Zeit in Anspruch
- Verlauf einer Zwangsstörung Die Symptomatik beginnt oft mit einem einschneidenden Lebensereignis, wobei die Patienten oft jahrelang keine therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen Haben Zwangskrankheiten keine deutliche depressive Komponente, verlaufen sie meist chronisch. Die Funktion von Zwangsstörungen liegt in der Angstanbindung Sie beginnen zumeist schon in der Kindheit
- Lebenszeitprävalenz u. Betroffene einer Zwangsstörung 2 - 3 % Männer und Frauen gleich häufig betroffen Durchschnittliches Alter bei Beginn der Erkrankung: 20 Jahre, die Mehrzahl der Betroffenen habendie Symptome bevor sie 25 Jahre sind. Ätiologisch (die Ursachen einer Krankheit betreffend) gibt es eine genetische Komponente bei einer höheren Konkordanzrate (definiert den Grad der Übereinstimmung) für eineiige Zwillinge sowie einem erhöhten Risiko bei Verwandten 1. Grades. Betroffene haben eine erhöhte Inzidenz (gibt die Anzahl von Neuerkrankungen an einer bestimmten Krankheit, einer Bevölkerungsgruppe oder einem bestimmten Zeitraum an) für depressive Störungen (ca. 2/3), soziale Phobie u. Substanzmissbrauch
- Klassische Paare von Zwangsgedanken- u. handlungen bei 75 % der Betroffenen sind folgende Paarungen zu finden Kontaminierung (Verschmutzung) / Wasch- bzw. Putzzwang pathologisches Zweifeln / Kontrollzwang Gedanken mit sexuellem o. aggressivem Inhalt / Geständnis Bedürfnis nach Symetrie / Handlungsweisen zur Herstellung von Symetrie
- In welcher Begleitung treten Zwangsstörungen oft auf? Wie wirken sich die Handlungen etc. aus? Schizophrenie Depression (affektive Psychose) Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung Bei anderen Neurosen Organischen Hirnerkrankungen (exogene Psychosen) Auch bei Gesunden durch Erschöpfung, Ermüdung
- Wie entsteht eine Zwangserkrankung - Psychodynamische Theorie Freud Wenn durch zu rigide oder frühe Sauberkeitserziehung ein Mensch in der analen Phase "fixiert" ist. Dies führt dazu, dass die sexuellen und aggressiven Triebimpulse des ES unkontrollierbar werden und es zum Konflikt zwischen ES und Ich kommt. Beispiel: Hat eine Person Tötungsgedanken, dann haben die aggressiven Triebimpulse des ES die Überhand. Vollzieht die Person z. B. Neutralisierungsrituale zum Neutralisieren der Tötungsgedanken, dann sind das Abwehrmechanismen es ICH. Beim zwangsgestörten Menschen existiert ein ausgeprägter Kontrast zwischen Es und ÜBERICH. Zwangssymptome haben die Tendenz, sich auszubreiten.
- Wie entsteht eine Zwangsstörung - Psychodynamische Theorie Alfred Adler5 Zwangssymptome entstehen aus einem Minderwertigkeitsgefühl heraus. Die Person versucht, durch ihre Handlungen, z. B. bei Kontrollzwang, über einen bestimmten Bereich Kontrolle auszuüben oder etwas zu beherrschen.
- Wie erlebt der Betroffene die Zwangsstörung Wenn Zwangsrituale nicht ausgeführt werden, entsteht eine unerträgliche Angst. Auch wenn sie ausgeführt werden, bleiben immer Zweifel. Eine Zwangshandlung wird NICHT als Erleichterung oder Belohnung empfunden. Zwangsgedanken-, handlungen usw. werden von Betroffenen als ihre eigenen erkannt (Abgrenzung zu Gedankeneingabe bei Schizophrenie), können aber nicht unterdrückt werden, obwohl sie die Unsinnigkeit der Gedanken etc. erkennen (Abgrenzung zu Wahn)
- Sind zwangskranke Menschen suizidgefährdet? Zwangsgedanken- u. handlungen bieten einen gewissen Schutz vor Vollendung des Suizids, weil die ursächlichen Ängste der Betroffenen durch die Zwangsgedanken oder das Ausführen von Zwangshandlungen gebunden werden. Es handelt sich jedoch nie um eine vollständige Unterdrückung/Blockierung der Ängste Ein Zwang strukturiert nach analytischer Sicht die Gewissensängste (die pathologischen Schuldgefühle u/o die verdrängten aggressiven Impulse. Wenn der Betroffene durch Therapie seine Zwänge nicht mehr braucht, aber noch keine neuen Verhaltensweisen aufgebaut u. verinnerlicht hat, hängt er quasi in der Luft. Hier können Fehlreaktionen auch in Form von Suizidalität auftreten. Ein Zwangspatient muss erst lernen mit seinen Aggressionen u. Ängsten umzugehen, bevor er seine Zwänge aufgeben kann.
- Charakteristische Merkmale bei zwangsgestörten Menschen? Sparsamkeit Eigensinn Überordentlich Übergenau bis zur Pedanterie Magische Formeln und Rituale
- Wie entsteht eine Zwangsstörung - Verhaltenstheoretische Theorien Es wurde falsches Verhalten erlernt, um Angst zu kompensieren. Dadurch, dass die Angst bei z. B. Ritualen abnímmt, wird dieses falsche Verhalten aufrecht erhalten. Wenn versucht wird, besonders angsteinflößende Gedanken zu unterdrücken, treten genau diese Gedanken vermehrt auf. Versuche, unangenehme Gedanken zu unterdrücken, sind meist mit starken negativen Emotionen verbunden, was zu einer starken Assoziation zwischen den unterdrückten Gedanken und der Emotion führt. Dadurch kann später schon allein die Emotion zum Wiederauftreten von Zwangsgedanken führen.
- Wie entsteht eine Zwangsstörung - Kognitive Theorie In Untersuchungen wurde festgestellt, das zwangskranke Menschen sich weniger gut erinnern können, ob sie z. B. den Herd ausgestellt hatten. Ein Kontrollzwang kann daher auch durch eine schlechte Gedächtnisleistung hervorgerufen werden.
- Wie entsteht eine Zwangsstörung - Biologische Faktoren Der Neurotransmitter Serotonin ist erniedrigt Genetische Faktoren scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.