Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie (Fach) / Vorlesungs-Prüfung 2014/15 (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 277 Karteikarten

Bachelor Psychologie, Kristina Henning-Fast, Uni Wien Stoff: Klinische Psychologie und Psychotherapie von Wittchen und Hoyer (2011)

Diese Lektion wurde von Quinn erstellt.

Lektion lernen

  • Amnesie und amnestisches Syndrom Amnesie = teilweise bis totale, zeitlich begrenzte oder permanente Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens (also Langzeitgedächtnis) retrograd: Gedächtnisverlust für den Zeitraum vor Eintreten des schädigenden Ereignisses anterograd: Amnesie für bestimmte Zeit nach schädigendem Ereignis (vergessen neue Ereignisse/Informationen) transitorisch-global: vorübergehende anterograde und retrograde Amnesie mit Orientierungsstörung und oft Migräne psychogen: psychische Verdrägngung unangenehm erlebter Situationen amnestisches Syndrom = Lernen von neuen Informationen schwer beeinträchtigt, aber keine schwerwiegenden intellektuellen Defizite und keine Störung des Kurzzeit-/Arbeitsgedächtnisses
  • Agnosie = Störung des Erkennens, ohne dass Beeinträchtigung der Sinnesorgane, der elementaren Wahrnehmung und der Sprache vorliegt visuell: Unfähigkeit, Gegenstände durch Sichtidentifikation zu benennen akustisch: gestörte Identifikation von Geröuschen bei erhaltener Zuwendung hin zur Geräuschquelle Prosopagnosie: Störung beim Erkennen von Gesichtern taktil: fehlende Identifikation von Gegenständen durch Betasten Autotopagnosie: Unfähigkeit, Körperteile zu benennen Anosognosie: Nichterkennen der eigenen Krankheit
  • Apraxie Störung, früher erlernte Bewegungen oder Bewegungsabläufe auszuführen Fähigkeit der Bewegung oder Wahrnehmung allein ist gegeben, Integration der beiden aber nicht (Person kann keine Gesten nachmachen oder so tun, als würde sie sich die Zähne putzen)
  • Neglect Störung der Aufmerksamkeit für eine Körperseite oder deren Umgebung
  • Demenz schwerwiegende Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns Kernsymptome: Störung des Gedächtnisses sowie kognitive Störungen, Störungen des Denkens, der Orientierung, der Auffassung, des Rechnens, der Lernfähigkeit, der Sprache und des Urteilsvermögens Bewusstsein ist nicht getrübt --> häufigste organisch bedingte psychische Störung
  • Apathie besonders schwere Störung der Motivation, gekennzeichnet durch vermindertes zielgerichtetes Verhalten aufgrund einer verminderten Motivation betrifft gleichzeitig zielgerichtete Aktivitäten, zielgerichtete Kognitionen und emotionale Aspekte des zielgerichteten Verhaltens
  • Aufmerksamkeitsstörungen - Aufmerksamkeitsaktivierung (alertness): kurzfristig allgemeine Reaktionsbereitschaft herstellen - Daueraufmerksamkeit und Vigilanz: selektive Aufmerksamkeit unter Einsatz mentaler Anstrengung willentlich und kontrolliert aufrechterhalten und über längeren Zeitraum relevante Signale und Reize beachten und darauf reagieren - selektive Aufmerksamkeit: bestimmte Merkmale einer Aufgabe oder Situation auswählen und schnell und zuverlässig darauf reagieren - geteilte Aufmerksamkeit: zwei oder mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen - exekutive Aufmerksamkeit: willentliche Kontrolle und Steuerung von Informationsverarbeitungsprozessen; Fähigkeit zur Fokussierung der Aufmerksamkeit, Ausblenden von interferierenden Reizen, Reaktionshemmung auf Störreize und flexibles Reagieren auf schnell wechselnde Zielreize
  • exekutive Funktionen kognitive Funktionen und Prozesse, die für Handlungsplanung und -regulation relevant sind 1. Bildung und Auswahl von Handlungszielen 2. vorausschauendes Denken 3. Abwägen von Vor- und Nachteilen von Handlungsalternativen 4. Planen 5. zielgerichtete Durchführung von Handlungen 6. interne Überwachung und Steuerung einzelner Handlungsschritte 7. abschließende Bewertung des Erreichten
  • Das Stresserleben eines Individuums wird abgesehen von der Situation selbst stark beeinflusst von... - individueller Wahrnehmung
  • Das Stresserleben eines Individuums wird abgesehen von der Situation selbst stark beeinflusst von... - individueller Wahrnehmung - kognitiver und emotionaler Verarbeitung - individuell zur Verfügung stehendem Verhaltensrepertoire - abschließender Bewertung der Situationsbewältigung
  • transaktionelles Stressmodell jede Situation in der sich eine Person befindet, wird bezüglich ihres Ausmaßes an Bedrohung (Primärbewertung) ud bezüglich der zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten (Sekundärbewertung) abgeschätzt
  • Risikofaktoren distale Rahmenbedingungen (Armut, Wohngebiet, Zugehörigkeit zu Randgruppen) Beziehungen und Eigenschaften von Bezugspersonen internale Bedingungen (Temperament, biologische Faktoren, Lebensstil, Problemlöse- und Copingstrategien)
  • Vulnerabilität bezieht sich auf das Ausmaß der Wirksamkeit von Risikofaktoren und ist am Individuum festzumachen biologische Bedingungen (körperliche Gesundheit und Temperamentsfaktoren) psychologische Bedingungen (bisherige Entwicklungserfahrung und aktive Gestaltungsbemühungen um die eigene Entwicklung)
  • protektive Faktoren Gegenstück zu Risikofaktoren distale Randbedingungen, proximale Beziehungseinflüsse und internale Schutzfaktoren
  • Occupational Health Psychology Anwendung der Psychology, um Qualität des Arbeitslebens zu verbessern und um Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten zu schützen und zu entwickeln
  • Prävention im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes primäre Prävention: Verhindern von spezifischen Erkrankungen, Reduktion von Risikofaktoren bei Personen und Organisationen und Fördern protektiver Kompetenzen sekundäre Prävention: auf Personen und Arbeitssysteme gerichtet, bei denen bereits Störungssymptome aufgetreten sind, frühzeitige Erkennung von Störungen und deren Behebung/Verhinderung einer Chronifizierung tertiäre Prävention: Rehabilitation (zB Rückfallprophylaxe bei Erkrankungen und Unterstützung von Bewältigungsstilen bei Behinderungen)
  • Arbeitsanforderungs-Tätigkeitsspielraum-Modell hohe Arbeitsanforderungen gehen mit sinkender Arbeitszufriedenheit, erhöhten Angstsymptomen und verstärktem kardiovaskulären Erkrankungsrisiko einher erweiterte Tätigkeitsspielräume sind verbunden mit Motivationssteigerung, sinkendem Krankenstand und verringerten Depressivitätssymptomen
  • Anforderungs-Ressourcen-Modell Fehlbelastungen und Überforderungen führen auf die Dauer zu chronischen Gesundheitsbeeinträchtigungen, Burnout und Depressionen Ressourcen können als Puffer diesen Prozess der Gesundheitsbeeinträchtigung vermindern und sind mit erhöhtem Arbeitsengagement und allgemeiner Motivationssteigerung verbunden
  • Gratifikationskrisenmodell erweitert das Anforderungs-Ressourcen-Modell um Einschätzungen der Person bzgl des Belohnungssystems in der Organisation --> das alleinige Auftreten hohen Aufwandes oder geringer Belohnung reicht zur Risikoentstehung nicht aus, entscheidend für das Auftreten von emotionalem Distress ist das Erleben eines hohen Aufwands bei gleichzeitig geringer Anerkennung
  • Rehabilitationsangebote ärztliche Behandlungen Training der Fertigkeiten zur selbstständigen Lebensführung Beschäftigungstherapie Belastungserprobung und berufsvorbereitende Maßnahmen psychotherapeutische Maßnahmen
  • zentrale Aufgaben von Ambulanzen Diagnostik Übernahme von pschotherapeutischen Behandlungen Indikationsstellung zur weiterführenden ambulanten oder stationären Behandlung sozialtherapeutische Behandlung psychopharmakologische Behandlung Krisenintervention Beratung
  • Aufgaben der Diagnostik 1. klassifikatorische Diagnostik (Zuweisung von ICD-10- und DSM-5-Diagnosen) --> prognostische Validität 2. dispositionelle Diagnostik (zB Persönlichkeitsdiagnostik) 3. biographische Diagnostik (einheitliche Beschreibung der Person und ihrer Vergangenheit) 4. funktionale Diagnostik (Verhaltensanalyse und funktionale Bedingungsanalse) 5. Indikationsfragen (Zuordnung von Interventions- und Problemtypen) 6. Verlaufs- und Prozessdiagnostik (zB Messung von Veränderung der Depressivität im Verlauf von Interventionen) 7. Erfolgsdiagnostik (Messung, in welchem Ausmaß bestimmte Ziele erreich wurden)
  • Indikation Gesamtheit aller Entscheidungen über Untersuchungsmaßnahmen und ihre Modifikation, die vor und im Verlauf der Therapie zu ihrer Auswahl und Veränderung getroffen werden
  • der diagnostische Prozess 1. Anmeldung/Zuweisung des Patienten 2. Vorgespräch, allgemeine Orientierung, Planung der Informationserhebung 3. Beschreibung der Symptome, Befund, klassifikatorische Diagnostik 3. Eigenschaftsdiagnostik 3. Abklärung körperlicher Faktoren 3. Analyse von Lebensbedingungen 4. Funktionale Problemanalyse (Mikroebene) 5. Indikationsentscheidung, Prognose, Erfolgsbeurteilung, Therapieplanung, Änderungswissen, Therapie- und Veränderungsmotivation 6. Psychotherapie, Behandlungsdurchführung 7. Kontrollmessung, Prozess- und Verlaufsdiagnostik 8. Erfolgsbeurteilung, Zielerreichung, Wirksamkeit, Effektiviät, Misserfolg Makroebene: Beurteilung der prinzipiellen Erfolgswahrscheinlichkeit (=Prognose) einer Behandlung Mikroebene: Entscheidungen im Hinblick auf therapeutische Gesamtstrategie sowie Auswahl einzelner Interventionskomponenten (selektive Indikation) werden vorbereitet --> funktionale Verhaltens- und Problemanalyse sowie funktionale Bedingungs- und Plananalyse
  • Anamnese lebensgeschichtliche Betrachtung von psychopathologischen Phänomene über das aktuelle Störungsbild hinaus
  • Psychopathologie = Lehre von der Beschreibung psychischer Störungen Aufgaben: - Symptome psychischer Störungen auf einheitliche Art erfassen, beschreiben und benennen - Syndrome beschreiben - Symptome und Syndrome Diagnosen zuordnen
  • teilstrukturierte Beurteilungsverfahren Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP-System) Strukturierter Interviewleitfadenn zur Hamilton Depressionsskala (SIGH-D, HAM-D) Strukturierter Interviewleitfaden zur Hamilton Angstskala (SIGH-A, HAM-A) Mini International Neuropsychiatric Interview (MINI)
  • Checklisten Münchner Diagnose-Checkliste (MDCL) Internationale Diagnose-Checklisten für ICD-10 (IDCL) Internationale Diagnose-Checklisten für DSM-5 (IDCL) Internationale Diagnose-Checklisten für Persönlichkeitsstörungen (IDCL-P)
  • strukturierte und standardisierte Interviews Diagnostisches Interview bei Psychischen Störungen (DIPS, Mini-DIPS) Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-5 (SKID-I) Schedules for Clinical Assessment in Neuropsychiatry (SCAN) Composite International Diagnostic Interview (CIDI) Diagnostisches Expertensystem (DIA-X-CIDI)
  • SKID-II - zur Erfassung der DSM-5-Achse II Persönlichkeitsstörungen - aktuell gebräuchlichste Form der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen (zusammen mit International Personality Disorder Inventory IPDE) - wird zur Erhöhung der Untersuchungseffizienz zusammen mit SKID-I sowie mit einem Fragebogen kombiniert eingesetzt - sichert besonders niedrige Anzahl falsch positiver Diagnosen und höhere Effizienz Standardablauf: 1. Durchführung des SKID-I zu Beurteilung von Achse-I-Störung 2. Vorgabe des Fragebogens an den Patienten, währenddessen werden SKID-I-Befunde ausgewertet 3. Durchführung des SKID-II-Interviews 4. Auswertung
  • Veränderungsmessung indirekt: Differenzwert zweiter Statusbeurteilungen wird gebildet (zB. die Werte eines Depressionsfragebogen vo und nach der Therapie werden miteinander verglichen) --> Qualitätssicherung in der Psychotherapie direkt: direkte Einstufung einer stattgefundenen Veränderung in Relation zu einem Bezugspunkt
  • Verhaltensweisen zur Förderung einer guten therapeutischen Beziehung - Zuwendung und Aufnahmebereitschaft (aktives Zuhören) - Einfühlungsvermögen (Empatie) - Respekt vor der Person des anderen (Akzeptanz)
  • Grundprinzipien verhaltenstherapeutischer Gesprächsführung Transparenz Struktur Konkretisieren, Präzisieren und Spezifizieren Geleitetes Entdecken Soziale Verstärkung und Lob Zusammenfassen und Rückmelden Stringenz und Konsequenz
  • zentrale Aspekte wirksamer Psychotherapien Ressourcenaktivierung Problemaktualisierung Problembewältigung motivationale Klärung
  • Ziele einer Psychotherapie Leidensreduktion (seelisch, körperlich, persönlichkeitsbezogen) Reduktion von Symptomatik Veränderung kritischer belastender oder für die Person oder andere gefährlicher Verhaltens-, Emotions- und Einstellungsmuster Entwicklung einer auf Dauer stabilen Fähigkeit zur erfolgreichen Lebens- und Problembewältigung
  • unterstützende (unspezifische) Psychotherapie tiefenpsychologisch fundierte Behandlungsform, bei der sich der Therapeut aktiv mit dem Patienten auseinandersetzt und den Behandlungsablauf steuert hilfreich für kurzfristige, auf die aktuelle Situation konzentriete Behandlung von Personen, die psychisch noch relativ gesund sind, aber eine schwierige Zeit durch machen
  • tiefenpsychologische Psychotherapien dem Betroffenen helfen, Einsicht in sein Gefühlsleben einschließlich der Einflüsse der Vergangenheit auf die Gegenwart zu erlangen, um aktuelle Schwierigkeiten zu überwinden und eine Veränderung seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens zu bewirken Annahmen: das dynamische Unbewusste, die Bedeutung der Erfahrung und der Entwicklung in frühester Kindheit, intrapsychischer Konflikt, unbewusste Konflikte unreife Abwehrmechanismen: Projektion, Verleugnung, Verschiebung, Vermeidung reife Abwehrmechanismen: Altruismus, Humor, Sublimierung, Unterdrückung, Identifizierung
  • tiefenpsychologische Psychotherapien dem Betroffenen helfen, Einsicht in sein Gefühlsleben einschließlich der Einflüsse der Vergangenheit auf die Gegenwart zu erlangen, um aktuelle Schwierigkeiten zu überwinden und eine Veränderung seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens zu bewirken Annahmen: das dynamische Unbewusste, die Bedeutung der Erfahrung und der Entwicklung in frühester Kindheit, intrapsychischer Konflikt, unbewusste Konflikte
  • tiefenpsychologische Psychotherapien dem Betroffenen helfen, Einsicht in sein Gefühlsleben einschließlich der Einflüsse der Vergangenheit auf die Gegenwart zu erlangen, um aktuelle Schwierigkeiten zu überwinden und eine Veränderung seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens zu bewirken Annahmen: das dynamische Unbewusste, die Bedeutung der Erfahrung und der Entwicklung in frühester Kindheit, intrapsychischer Konflikt, unbewusste Konflikte --> Psychoanalyse: nicht direktive Form von Therapie, bei die inneren Mechanismen des Seelenlebens untersucht werden; keine Ratschläge und Anleitungen zur Problemlösung, daher nicht für Menschen in Krisen empfohlen;  unreife Abwehrmechanismen (Projektion, Verleugnung, Verschiebung, Vermeidung) und reife Abwehrmechanismen (Altruismus, Humor, Sublimierung, Unterdrückung, Identifizierung) --> Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie: verbreiteter als Psychoanalyse, Therapeut verhilft Patienten aktiv zu den nötigen Einsichten um die Lösungen für ihre schwierigen Lebensprobleme zu finden  --> Psychodynamische Kurzzeittherapie: Voraussetzung dass Patienten relativ gesund und hoch motiviert sind, das Problem zu lösen; nicht empfehlenswert für Menschen mit schwerer Depression, Impulsivitätsstörunge, bei Suchtverhalten oder mangelnder Beziehungsfähigkeit
  • Gesprächspsychotherapie = nondirektive klientenzentrierte Therapie; Carl Rogers Ziel ist die Selbstverwirklichung und das Wachstum der eigenen Person, nicht jedoch die Diagnose und Behandlung spezifischer Störungen Grundhaltung des Therapeuten: Empathie, Akzeptanz und Kongruenz
  • systemische Therapie/Familientherapie Betrachtung des Verhaltens von Individuen in einem situativen Kontext Versuch, das Verhalten von Elementen nicht isoliert aus den inneren Eigenschaften, sondern aus ihren Beziehungen untereinander und zu ihrer Systemumwelt zu erklären psychische Störungen und Strukturen als interaktionell erzeugte Gemeinschaftsleistungen
  • Psychologische Psychotherapie Grawe: -Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle -Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung -Bindungsbedürfnis -Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung --> Konsistenzmotiv bzw Kongruenzkonzept: dissonanzfreies Zusammenwirken der Grundbedürfnisse
  • Psychoedukation - Aufklärung über Diagnose und Behandlungsprinzipien - Vermittlung von störungsbezogener Information - Vermittlung von therapierelevanter Information - Vermittlung von kompensatorischen Kompetenzen bei spezifischen problembezogenen Defiziten - Unterstützung des Patienten bei der Entwicklung allgemeiner Selbstmanagement- und Bewältigungskompetenzen
  • Regeln zur Durchführung psychoedukativer Maßnahmen - Relevanz, Kürze, Prägnanz - Tailoring (Abstimmung der Informationsauswahl auf aktuellen Wissensstand und persönliche Vorerfahrung des Patienten) - Transparenz - verständliche Sprache - Einsatz von Veranschaulichungen - konkrete Handlungsinstruktionen - praktisches Demonstrieren und Einüben (von sozialen oder Problemlösefertigkeiten) - Motivierung (Lernerfolge verstärken) - Bilanzierung (zu Beginn und Ende der Schulung das Wichtigste zusammenfassen) - zusammenfassen und Feedback (durch Nachfragen vergewissern, was angekommen ist)
  • Ressourcen von Smith und Grawe = alle Möglichkeiten, die einem Menschen zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse zu Verfügung stehen interpersonal: zB wertschätzende Bezugsperson intrapsychisch: zB soziale Kompetenzen motivational: Ziele zur Befriedigung der Grundbedürfnisse (zB Ausbildungsabschluss zur Selbstwerterhöhung) potenzial: Fähigkeiten und Verhaltensweisen zur Erreichung dieser Ziele (zB abstraktes Denken und Pben von Aufgaben zum Betehen einer Prüfung)
  • Ressourcen nach Willutzki = Personen- und Umweltmerkmale, die für die Motive und Ziele einer Person funktional sind oder positiv evaluiert werden extern: natürliche, soziale und technische Hilfsmittel/Helfer in der Umwelt (zB soziale Netzwerke, Status, Einkommen, Wohnumgebung, Handlungsspielraum) interpersonell/relational: Beziehungsmuster und -charakteristika, die sich positiv auf soziale Beziehungen auswirken (zB Respekt, Verlässlichkeit) intrapersonell/intern/personal: Persönlichkeitsvariablen, pers. Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kräfte der Person (zB Selbstwertgefühl, Optimismus, Problemlösekompetenz, Kontrollüberzeugung, Flexibilität)
  • Grundbedingungen, welche die Motivation des Patienten erhöhen 1. Motivierung durch Maximierung des Ausmaßes an persönlicher Kontrolle beim Patienten 2. selbst gesetzte Ziele als Motivationsquelle 3. Motivierung durch Steigerung von Selbstwirksamkeit 4. Motivierung durch Selbststeuerung und Selbstmodifikation des Verhaltens 5. Motivierung durch maximale Transparenz 6. Motivierung durch das Prinzip der Freiwilligkeit Probleme: mangelndes Problembewusstsein, Konflikte zwischen Zielen oder Motiven, Störungen der therapeutischen Beziehung
  • Plananalyse Ziel: Zielkonflikte darstellen, nachvollziehen und Auswege aus den Konflikten finden problematische Verhaltensweisen werden auf dahinterstehende Grundüberzeugungen, Verhaltensregeln und handlungsregulierende Pläne untersucht das Verhalten wird von übergeordneten, teilweise unbewussten Einstellungen und Regeln gesteuert, die wiederum hierarchisch angeordnet sind (oberste Ebene bilden Grundannahmen oder Oberpläne die das gesamte Verhaltensrepertoire des Patienten beeinflussen, auf unterster Ebene steht das konkrete Verhalten)
  • Prinzipien des Motivational Interviewing 1. Empathie ausdrücken: Therapeut versucht, Gefühle und Vorstellungen des Patienten ohne Wertung zu verstehen und nachzuvollziehen; respektvolles und um Verständnis bemühtes Zuhören 2. Diskrepanz entwickeln: Therapeut versucht, zwischen den bedeutsamen persönlichen Zielen und dem gegenwärtigen Verhalten des Patienten eine Diskrepanz zu entwickeln 3. Beweisführung vermeiden: Therapeut versucht nicht, die Notwendigkeit einer Veränderung nachzuweisen, sondern verstärkt da Problembewusstsein des Patienten und erhöht die Notwendigkeit für den Patienten selbst, etwas zu tun 4. Widerstand aufnehmen: Therapeut versucht, Widerstand des Patienten aufzunehmen und ihm eine Wendung zu verschaffen, die dem Patienten einen Erkenntnisgewinn in Richtung Veränderung verschafft; Förderung der Mitarbeit des Patienten 5. Selbstwirksamkeit fördern: Therapeut versucht, durch Betonung der persönlichen Verantwortung des Patienten und durch Hoffnungsinduktion den Patienten zu der Einschätzung zu bewegen, dass er die für die Veränderung notwendigen Schritte selbst erfolgreich unternehmen kann
  • Ebenen der Prozessanalyse 1. Analyse des subjektiven Störungsmodells 2. Analyse der äußeren Folgen 3. Analyse der psychologischen Folgen