In dieser Lektion befinden sich 277 Karteikarten

Bachelor Psychologie, Kristina Henning-Fast, Uni Wien Stoff: Klinische Psychologie und Psychotherapie von Wittchen und Hoyer (2011)

Diese Lektion wurde von Quinn erstellt.

Lektion lernen

  • Klinische Psychologie beschäftigt sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie
  • Psychotherapie bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltenstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus für behandlungsbedürftig gehalten werden
  • psychische Störung klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster, das mit momentanem Leiden, einer Beeinträchtigung oder mit einem stark erhöhten Risiko einhergeht zu sterben oder Schmerz, Beeinträchtigung ...
  • multiaxiale Klassifikationssysteme - multimodaler und multimethodaler Ansatz - deskriptiv - Charakterisierung der Symptome der Störung auf mehreren Ebenen (körperlich, kognitiv, affektiv, verhaltensbezogen, sozial) - körperlicher Gesamtzustand ...
  • Zielsetzungen der Klinischen Psychologie Beschreibung des interessierenden Verhaltens: objektiv, reliabel und das gesamte Verhalten umfassend Erklärung: regelhafte Muster und Prozesse und die mit ihnen verknüpften Faktoren (sowie Faktorenkombinationen ...
  • Modellperspektiven in der Klinischen Psychologie - (neuro-)biologische Perspektive - psychodynamische Perspektive - kognitiv-behaviorale Perspektive - integrative Perspektive
  • (Neuro-)biologische Perspektive - Ursachen psychischer Störungen liegen in der Funktionsweise der Gene, der Beschaffenheit des Stoffwechsels des Gehirns, des Nerven- und endokrinen Systems - Störungen werden durch strukturelle und ...
  • psychodynamische Perspektive - Ursachen des Verhaltens und psychischer Störungen liegen in intrapsychischen, zumeist unbewussten, Konflikten, Impulsen und Prozessen (Instinkte, biologische Triebe, Gedanken, Emotionen), die häufig ...
  • kognitiv-behaviorale Perspektive - psychische Störungen sind auf der Grundlage von Vulnerabilitäten und Stress entstehende fehlangeppasste erlernte Verhaltens- und Einstellungsmuster, einschließlich kognitiver Prozesse (Aufmerksamkeit, ...
  • integrative Perspektive - psychische Störungen sind Ergebnis von komplexen Vulnerabilitäts-Stress-Interaktionen, bei denen gleichermaßen biologische, kognitive-affektie, soziale und umweltbezogene sowie Verhaltenaspekte in ...
  • klassifikatorische Diagnostik Zuweisung von Diagnosen zum Symptomkomplex der Person (Psychopathologie: Lehre von psychischen Störungsphänomenen)
  • funktionale Diagnostik Bedingungsanalyse (z.B. Mikroplanung der Indikation und Therapie)
  • Prozessdiagnostik Verlaufs- und Erfolgsmessung sowie Steuerung und Adaption von Interventionen und Veränderungen
  • Strukturdiagnostik Zuweisung zu dispositionellen Typen (z.B. Persönlichkeit)
  • Klassifikation Einteilung oder Einordnung von Phänomenen, die durch bestimmte gemeinsame Merkmale charakterisiert sind,in ein nach Klassen gegliedertes System --> Taxonomie und diagnostische Identifikation/Prozess
  • Taxonomie systematische Ordnung nach festen Regeln
  • Klassen Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen
  • Nomenklatur spezifische Begriffsbeschreibung um Klassen und Elemente eines Systems zu identifizieren
  • diagnostische Identifikation/Prozess beschreibt die Zuordnung bzw. den Prozess der Zuordnung bestimmter Merkmale oder Individuen zu diagnotischen Klassen bzw. Kategorien eines bestehenden Klassifikationssystems
  • Nosologie (Krankheitslehre) eindeutige und logische Unter-, Neben- und Überordnung beschriebener Krankheiten nach einheitlichen Gesichtspunkten - Einheitlichkeit der Symptome und Syndrome - Ätiologie: wissenschaftliche Erklärung ...
  • Aufgaben der klassifikatorischen Diagnostik Beschreibung, Klassifikation, Diagnose, Differenzialdiagnostik, Erklärung, Indikation, Prognose, Begründung und Rechtfertigung, institutionelle Zuweisung, Evaluation, Qualitätskontrolle und -sicherung, ...
  • Symptome Zeichen einer Störung (objektiv beobachtbar oder subjektiv erlebbar)
  • Syndrome überzufällig häufige oder typische Muster von Symptomen
  • Diagnosen eigentliche Krankheitsbezeichnung: setzen sich aus Symptomen und Syndromen sowie unterschiedlich komplexen Zusatzkriterien (Zeitdauer, Verlaufskriterien, Schweregradkriterien und ätiologische Merkmale) ...
  • DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) ... - für alle Gesundheitsberufe anwendbar - für alle Schulen verbindlich - eindeutige Nomenklatur - Reliabilität (Beurteilerkonsistenz) als Voraussetzung für verbesserte Forschung und klinische Validität ...
  • ICD (International Classification of Diseases) - Kritik: gläserner Patient und gläserner Arzt durch datentechnische maschinelle Auswertungsverfahren, Gliederung nach statistischen Erfordernissen statt medizinischen oder praktischen Gesichtspunkten, ...
  • Hauptkategorien ICD-10 - organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen - psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrobe Substanzen - Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen - affektive ...
  • Hauptkategorien der DSM-IV - Delir, Demenz, amnestische und andere Störungen - Störungen im Zusammenhang mit psychotroben Substanzen - Schizophrenie und andere psychotische Störungen - affektive Störungen - Angststörungen; ...
  • Achsen der DSM Achse I: Klinische Syndrome Achse II: Persönlichkeitsstörungen, spezifische Entwicklungsstörungen Achse III: Körperliche Störngen und Zustände Achse IV: Schwere der psychosozialen Belastungsfaktoren ...
  • Hauptpunkte der systematischen Beschreibung - Hauptmerkmale - Nebenmerkmale - Alter bei Beginn - Verlauf - Behinderungen - prädisponierende Faktoren - Prävalenz - Geschlechtsverteilung - familiäre Häufung - Differenzialdiagnose
  • Achse II - Persönlichkeitsstörungen und geistige ... paranoide, schizoide, schizotypische, antisoziale, Borderline-, histrionische, narzisstische, vermeidend-selbstunsichere, dependente, zwanghafte, nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung und ...
  • Achse II - Persönlichkeitsstörungen und geistige ... paranoide, schizoide, schizotypische, antisoziale, Borderline-, histrionische, narzisstische, vermeidend-selbstunsichere, dependente, zwanghafte, nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung und ...
  • Achse III - medizinische Krankheitsfaktoren infektiöse und parasitäre Erkrankungen Neoplasmen endokrine, alimentäre, metabolische Erkrankungen und Immmunstörungen Erkrankungen des Nervensystems und der Sinnesorgane Erkrankungen des Kreislaufsystems ...
  • Achse IV - psychosoziale und umweltbedingte Probleme ... Probleme in der Hauptbezugsgruppe Probleme im sozialen Umfeld Ausbildungsprobleme berufliche Probleme Wohnungsprobleme wirtschaftliche Probleme Probleme beim Zugang zu Einrichtungen der Krankenversorgung ...
  • Achse V - Globale Erfassung des Funktionsniveaus (GAF) ... integrierte Gesamtbeurteilung des allgemeinen Funktionsniveaus anhand einer in 10 Funktionsniveaustufen unterteilten Skala zwischen 0 und 100 bezogen auf den aktuellen Zeitraum
  • Komorbidität Mehrfachkodierung von Diagnosen bei einer Person Charakteristikum psychischer Störungen mit wichtigen Implikationen für die Aufklärung von Ätiologie und Pathogenese sowie Therapieplanung
  • zentrale Aufgaben der Epidemiologie 1) Häufigkeit psychischer Störungen 2) bessere Definitionen 3) Evaluation des Versorgungssystems und Abschätzung des Versorgungsbedarfs 4) Ätiologie und Spontanverlauf 5) Prävention, Therapie, Gesundheitsförderung ...
  • deskriptive Epidemiologie räumliche und zeitliche Verteilung von Erkrankungen oder anderen gesundheitsrelevanten Variablen in einer genau definierten Population sowie den Determinanten ihres Auftretens im Zusammenhang mit demographischen, ...
  • analytische Epidemiologie versucht, bevorzugt prospektiv-longitudinal, Hinweise für kausale Faktoren zu finden bzw den Risikostatus von bestimmten Faktoren zu ermitteln und zu quantifizieren versucht Erkenntnisse über Ursachen, ...
  • Diathese-Stress-Modell Wirt: Person --> Dispositionen, Physiologie, Genetik schädliches Agens: akute oder chronische soziale, psychische, physikalische Belastung oder Noxe Umwelt: aktuelle soziale und physische Umwelt
  • Gültigkeitsbereich und Interpretation epidemiologischer ... 1. immer auf spezifische Population bezogen 2. beruht auf "Falldefinitionen", die nicht deckungsgleich mit klinischen Diagnosen sein müssen 3. genau definierte epidemiologische Maße 4. biopsychosoziale ...
  • Prävalenz Häufigkeit einer Erkrankung
  • Inzidenz Häufigkeit des Neuauftreten einer Erkankung innerhalb eines bestimmten Zeitraumes
  • Risiko Wahrscheinlichkeit, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Krankheit jemals gehabt zu haben (Lebenszeitrisiko ist höher als Lebenszeitprävalenz)
  • Untersuchungsdesigns zur Bestimmung von Prävalenz ... experimentelle Designs nichtexperimentelle Designs: Querschnitt-, Längsschnitt- und Kohortenuntersuchungen (prospektiv und retrospektiv), Fall-Kontroll-Studien hybride Designs (Kombinationsdesigns) genetische ...
  • Heuristiken zur praktischen Beurteilung von Kausalität ... 1. zeitliche Kontingenz 2. Plausibilität 3. Kohärenz (kein Widerspruch zu bereits vorhandenem Wissen) 4. Effektstärke (stärkere Effekte sind erfahrungsgemäß mit größerer Wahrscheinlichkeit kausal ...
  • Phänotyp bezeichnet das innere und äußere Erscheinungsbild, d.h. sämtliche beobachtbaren Merkmale, Eigenschaften und Verhalten eines Organimus
  • Genotyp bezeichnet die Gesamtheit aller in der DNA gespeicherten genetischen Informationen, somit den vollständigen Satz aller Gene eines Organismus
  • Methoden zur Untersuchung genetischer Faktoren Familienstudien: Angehörige von Betroffenen mit einer speziellen psychischen Störung daraufhin untersuchen, ob sie die gleichen oder andere psychische Störungen aufweisen als die Betroffenen selbst ...
  • Anlage-Umwelt-Korrelationen liegen vor, wenn wir aufgrund unserer genetischen Ausstattung unsere Umwelt selbst gestalten