Histologie (Fach) / Bindegewebe (Lektion)
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Aufbau und Funktion
Diese Lektion wurde von Logisch erstellt.
- Funktion des Bindegewebes Das Bindegewebe erfüllt verschiedene Funktionen: Stützgerüst der Organe (es bildet im Organ das sog. Stroma =griech.: Decke, Lager) Unterteilung und Umhüllung der Organe, Einbettung der Organe in ihre Umgebung Speicherung von Fett und Wasser Abwehr
- Charakter des Binde- und Stützgewebes das am häufigsten vorkommende Gewebe im Körper erfüllt unterschiedliche Funktionen hoher Anteil an Zwischenzellsubstanz wenig Zellen
- Aufgabe des Bindegewebes Das Bindegewebe erfüllt verschiedene Funktionen: Stützgerüst der Organe (es bildet im Organ das sog. Stroma =griech.: Decke, Lager) Unterteilung und Umhüllung der Organe, Einbettung der Organe in ihre Umgebung Speicherung von Fett und Wasser Abwehr
- Aufgabe des Stützgewebes Formgebung und Gestaltung des Körper als Knochen- und Knorpelgewebe sie geben Halt
- Aus was besteht das Bindegewebe? Bindegewebszellen → Fibrozyten Interzellulärsubstanz
- Arten der Bindegewebszellen ortsständige Zellen mobile/freie Zellen
- ortsständige (fixe) Zellen sind ortsgebunden Hauptbestandteil Fibroblasten - sehr teilungsaktiv Fibroblasten = Synthese der Interzellularsubstanz Fettzellen Knochenzellen Knorpelzellen
- mobile Zellen sind beweglich können wandern Vorkommen überwiegend im Abwehrsystem Makrophagen Granulozyten Plasmazellen
- Plasmazellen Sekretion von Antikörpern reifstes Differenzierungsstadium der B-Lymphozyten
- Definition Interzellulärsubstanz Synonym: Interzellularmatrix, Interzellulärmatrix, Extrazellularmatrix, EZM besteht aus geformter und ungeformter Interzellulärsubstanz Vereinfacht gesprochen ist sie aus den Strukturbestandteilen eines Gewebes zusammen gesetzt, die sich außerhalb der Zellen befinden. Extrazelluläre Matrix ist essentiell für die Verankerung der Zellen und die Formkonsistenz der Gewebe.
- ungeformte Interzellulärsubstanz/Extrazellulärsubstanz Grundsubstanz = füllt Interzellularsubstanz fast vollständig aus → Kittsubstanz interstitieller Flüssigkeit Grundsubstanz = Kittmasse Wasser Glykoproteine Proteoglykane
- Bestandteile der geformte Interzellulärsubstanz? kollagene Fasern = hohe Zugfestigkeit z.B. Sehnen und Bänder retikuläre Fasern = netzartig z.B. Fettgewebe elastische Fasern = hohe Elastizität z.B. Arterien, Blase, Lunge → Fasern = 'Metallstangen' beim Haus
- Gewebstypen innerhalb des Binde- und Stützgewebes Mesenchym retikuläres Bindegewebe faseriges Bindegewebe Fettgewebe Knorpelgewebe Knochengewebe
- Mesenchym embrionales Bindegewebe kommt nur während der embryonalen Entwicklungsphase vor Muttergewebe, aus welchem sich Binde- und Stützgewebe sowie einige andere Gewebe z.B. Muskulatur entwickelt
- retikuläres Bindegewebe Retikulumzellen und retikulären Fasern netzartiger Zellverband aus Retikulumzellen zw. den Zellen ist flüssige Zwischenzellsubstanz mit retikulären Fasern sowie roten und weissen Blutkörperchen Retikulum = lat. kleines Netz
- mitotisch die Mitose betreffend
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- was ist speziell an Mesenchym-Zellen? mitotisch sehr aktiv amöboide Zellbewegung einziges Gewebe, das keine Fasern hat
- Definition retikuläres Bindegewebe ist eine spezielle Form des faserigen Bindegewebes besteht ausRetikulumzellen Retikulumzellen bilden mit den Fortsätzen ein weitmaschiges Netz in das Retikulinfasern eingelagert sind. Retikulinfasern festigen das Gewebe zwischen dem Netz hat es eine flüssige Zwischenzellsubstanz, welche retikuläre Fasern und rote und weisse Blutkörperchen enthält Eine Sonderform des retikulären Bindegewebes ist das Fettgewebe.
- Vorkommen retikuläres Bindegewebe Grundgewebe des Knochenmarks → hämatoretikuläres Bindegewebe sowie der lymphatischen Organen z.B. Lymphknoten, Milz, Mandeln → lymphoretikuläres Bindegewebe
- Welche Arten von Fettgewebe gibt es? Sonderform des retikulären Bindegewebes → spezialisiertes Gewebe Baufett = Polsterung und Verschiebeschicht Speicherfett = Speicherung der Nahrungsenergie weisses Fett = 15 - 25 % unseres Körpergewichtes, überall im Körper Fettzellen, die von Fasern umgeben sind
- Baufett Polster- und Stützmaterial schwer mobilisierbar Man findet es in Augenhöhlen Fusssohle Handtellern Fettkapseln der Niere als druckelastisches Polster umhüllt es Gefässe und Nerven
- Speicherfett mechanische Aufgaben hauptsächlich Energiereserve und Wärmeschutz (Unterhautfett, grosses Netz der Bauchhöhle) leicht mobilisierbar 80 % unserer Kaloriendepots
- Faseriges Bindegewebe dichtes Bindegewebe( faserreich) Aufbau auf Fibrozyten (Bindegewebszellen) wenig Zwischenzellsubstanz mechanisch sehr widerstandsfähig kann sehr grosse Zugkräfte aushalten Unterschied zwischen lockerem (geflechtigem) und straffem (parallelfaserigem) Bindegewebe
- Eigenschaften des lockeren Bindegewebes? im ganzen Körper sehr verbreitet kann gut Wasser einlagern hauptsächlich aus kollagenen (zugfesten) Fasern weniger elastische und retikuläre Fasern weite Zwischenzellräume viele freie Bindegewebszellen (Abwehrzellen) dient als Füllgewebe und Verschiebeschicht füllt Zwischenräume = interstitielles Bindegewebe genannt bildet in vielen Organen das Stroma (bindegewebiges Stützgerüst) verlaufen Nerven und Gefässe zu ihren Zielstrukturen
- Aufgabe lockeres Bindegewebe? Pack- und Hullmaterial füllt Lücken aus umhüllt Nerven und Gefässe verbindet Organe locker und verschieblich miteinander
- Definition straffes Bindegewebe Straffes Bindegewebe ist ein durch den hohen Faseranteil (z.B. Kollagen) sehr widerstandsfähiges zellarmes Bindegewebe viele kollagene Fasern, die dicht zusammenliegend und geordnet vorkommen Ausrichtung der Fasern Richtung der Zugbeanspruchung mechanische Widerstandsfähigkeit durch den hohen Faseranteil scheint es weiss und glänzend findet man in Sehen und Bändern
- Vorkommen straffes Bindegewebe? Bändern = Verbindung zw. Knochenteilen Sehnen = Verbindung zw. Muskeln und Knochen Faszien = Muskelhüllen Organkapseln
- Faszie derbe Hüllschicht aus Bindegewebe kann einzelne Muskeln, Muskelgruppen oder ganze Körperabschnitte umgeben besteht zum größten Teil aus straffen, geflechtartig verwobenen Kollagenfasern und Elastin auf der Innenseite der Faszie findet man eine dünne Schicht lockeres Bindegewebe an den Enden eines Muskels vereinigt sich die Faszie mit der Sehne des Muskels.
- Arten von Bindegewebe zellreiches Bindegewebe Mesenchym (embryonales Bindegewebe) Retikuläres Bindegewebe Gallertiges Bindegewebe faseriges Bindegewebe straffes Bindegewebe ♦straffes parallelffaseriges ♦straffes geflechtartiges ♦straffes elastisches Lockeres Bindegewebe spezialisiertes Bindegewebe Fettgewebe Stützgewebe: Knochen- und Knorpelgewebe Blut
- Aufgabe des Binde- und Stützgewebes? massgeblich an Formgebung und Gestaltung des Körpers beteiligt Bindegewebe ist Verbindungsstruktur zw. Geweben, Organen und Organsystemen Knochen- und Knorpelgewebe gibt dem Körper den nötigen Halt (Stützgewebe) Bindegewebe geht aus dem Mesoderm hervor
- Zusammensetzung des Binde- und Stützgewebes? nur wenige Zellen viel Interzellulärsubstanz
- Bestandteile Extrazellulärsubstanz? Fasern = kollagene, retikuläre, elastische Grundsubstanz
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- interstitielle Flüssigkeit Wasser Elektrolyte Plasmaproteine Hormone → Transportmedium für den Stoffaustausch zw. Blut und Zellen
- Inhalt des Extrazellulärraums? Interstitium Blutplasma transzelluläre Flüssigkeit = epitheliales Lumina
- braunes Fett Verwendung zur Wärmeerzeugung
- weisses bzw. gelbes Fett bildet das Speicherfett
- Bindegewebe allgemeines kommt im gesamten Körper vor besteht aus Bindegewebszellen und Interzellulärflüssigkeit erfüllt viele Aufgaben in der Regel sehr gut regenerationsfähig
- mobile Bindegewebszellen leiten sich von den mesenchymalen Zellen ab sind beweglich, können wander Abwehrfunktion: Makrophagen, Granulozyten, Plasmazellen
- Funktion der ungeformten Interzellularsubstanz? Beeinflussung von Festigkeit, Druckelastizität und anderen mechanischen Eigenschaften des Bindegewebes Beeinflussung des Stoffaustausches zwischen den Gefäßen und Zellen Speicherung von Wasser Hindernis für eindringende Fremdkörper
- Geformte Interzellulärsubstanz kollagene / zugfeste Fasern retikuläre / netzartige Fasern elastische / dehnbare Fasern
- Vorkommen Kollagenfasern Haut, Faszien, Sehnen, Knochen, Faserknorpel → Zugfestigkeit Hyaliner und elastischer Knorpel, Nucleus pulposus → Widerstand gegen Schwankungen des Drucks Retikuläre Fasern, Basalmembranen (Lamina fibroreticularis) → Strukturerhalt bei Organen, die sich ausdehnen Basallaminae → Zellhaftung, Permeabilitäts-Schranke
- Vorkommen elastische Fasern? Arterien vom elastischen Typ, elastische Bänder, in dehnungsbelasteten Organen, oft in Kombination mit Kollagenfasern Ermöglicht Organen Ausdehnung und Rückstellung in die Ausgangslage
- Aufgabe des Fettgewebes Mechanisch als Schutzpolster an druckbelasteten Körperregionen, als Verschiebeschicht oder Schutzkapsel um Organe herum, als „Lückenfüller“ in Organen, als Ersatz für zugrundegegangenes Gewebe (= Vakatfett) Thermisch als Isolator (schließlich ist Fett ein schlechter Wärmeleiter...), zum Teil (nur braunes Fettgewebe) kann das Fettgewebe auch selbst Wärme produzieren Energetisch als Energiespeicher Allgemein unterscheidet man Baufett, das nur schwer mobilisierbar ist, und Speicherfett, das sehr leicht mobilisiert werden kann.
- Elemente der Interzellulärsubstanz Fasern Kollagenfasern Retikuläre Fasern Elastische Fasern Grundsubstanz Glykosaminoglykane Proteoglykane Adhäsionsproteine Wasser Elektrolyte
- Funktion und Eigenschaften der Fibrozyten Fibrozyten sind spindelförmig und weisen lange verzweigte Zellfortsätze auf Fibrozyten bilden mit ihren Zellfortsätzen untereinander ein dreidimensionales Netzwerk aus und stabilisieren so das aus Fasern (u.a. Kollagen) aufgebaute Bindegewebe Fibrozyten sind die ruhende Form der Fibroblasten und stellen selber keine Fasern für die Extrazellulärmatrix her. Nur bei Traumatisierung des Gewebes können Fibrozyten sich erneut in Fibroblasten umwandeln und Fasern herstellen und in ihre Umgebung abgeben
- Definition Bindegewebe allgemein Das Bindegewebe ist ein aus Bindegewebszellen und Interzellularsubstanz aufgebautes Grundgewebe, das entwicklungsgeschichtlich aus dem Mesoderm hervorgeht. nochmals in das Bindegewebe im engeren Sinn und Stützgewebe einteilen
- Definition Kollagen Die Familie der Collagene stellt eine heterogene Gruppe von Proteinen dar, die etwa ein Viertel der Gesamtproteinmenge im menschlichen Organismus ausmachen. Collagen ist der wichtigste Faserbestandteil von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Blutgefäßen und Zähnen.
- Definition fibrillär bedeutet "aus Fasern zusammengesetzt" lateinisch: fibrilla - kleine Faser
- Definition Protein Proteine (Eiweiße) sind Makromoleküle, welche in ihrer Grundsubstanz aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel bestehen. Die Moleküle sind aus Aminosäuren aufgebaut.
- Definition Proteoglykane sind sehr große Moleküle, welche zu 95% aus Kohlenhydraten und zu 5% aus Proteinen bestehen sind aufgrund der hohen Wasserbindungskapazität Gleitmittel in Gelenken und erfüllen eine raumfüllende Wirkung als Grundsubstanz von Knorpel, Sehnen, Gelenken und Extrazellulärmatrix
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