Gynäkologie (Fach) / Therapie der Krankheitsbilder (Lektion)

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Therapie

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  • Zusammenfassung: Verlaufform der Aborte / Symptome / Therapie Abortus imminens: vaginale Blutungen, geschlossener Zervixkanal, intakte Gravidität Therapie: körperliche Schonung und evtl. Magnesiumtabletten um den Prozess aufzuhalten, sowie ab der 22.SSW Tokolytika (Wehenhemmende Medis) falls nötig. Ist eine Gelbkörperinsuffizienz Ursache der vaginalen Blutung werden bis zur 14.SSW Gestagene verabreicht. Regelmäßige kontrolle des Kindes durch Sonographie und Messung des Schwangerschaftshormons (hCG).   Abortus incipiens: stärkere vaginale Blutung, zunehmende Öffnung des Zervixkanals, Gravidität irreversibel gestört. Therapie: Abortkürretage, ab etwa der 14.SSW (Spätabort) Nachkürretage nach Abortausstoßung. Abortus incompletus: Zervixkanal geöffnet, Fet ausgestoßen, sonographisch nachweisbare Plazentareste im Uterus. Therapie: Abortkürretage. Abortus completus: Zerviskanal evtl. wieder verschlossen, sonographisch leerer Uterus. Therapie: bis 6.SSW evtl. spontanes Abbluten und HCG-Kontrolle, ansonsten Abortkürretage. Missed abortion: Zervixkanal geschlossen, sonographisch nicht zeitgerechte Gravidität ohne Herzaktion. Therapie: Abortkürretage nach medikamentöser Zervixreifung mit Prostaglandinen (in Form von Vaginaltabletten), hierdurch wird der Zervix weicher und der Muttermund öffnet sich. Windei: leere Fruchhöhle ohne embryonale Strukturen. Therapie: Abortkürretage nach medikamentöser Zervixreifung mit Prostaglandinen (in Form von Vaginaltabletten), hierdurch wird der Zervix weicher und der Muttermund öffnet sich.
  • Wie therapiert man eine Adnexitis? (inkl. Komplikationen) Konservative Behandlung: Bettruhe (Vermeidung von Bewegung) Antibiotikagabe intravenös für 10 Tage, was eine stationäre Aufnahme notwendig macht. Antiphlogistika (=entzündungshemmende Medis) die gleichzeitig eine schmerzlindernde Wirkung haben wie z.B. Diclofenac. Unterstützend wird mit einer physikalischen Therapie begonnen. Dabei führen stundenweise Kühlungen in der akuten Krankheitsphase zu einer verringerten Durchblutung und damit zu einer geringeren Ausbreitung der Entzündung. Später, nach dem die akuten Beschwerden vorüber sind, soll die Durchblutung mit Hilfe von feuchtwarmen Umschlägen gesteigert werden um so Verwachsungen entgegenzuwirken. Operative Behandlung ist indiziert, wenn durch die akute Entzündung weiter Organe betroffen sind, wie zum Beispiel der Blinddarm (Appendizitis) oder das Bauchfell (Peritonitis). Auch Flüssigkeiten (Abszesse) können sich im Bauchraum, insbesondere zwischen Gebärmutter und Rektum (DOUGLAS-Raum), angesammelt haben. Diese müssen punktiert werden. Besteht nach der Therapie noch weiterhin ein verklebter Eileiter und Verwachsungen so stellt eine Operation den einzigen Weg einer Wiederherstellung der Fruchtbarkeit (Fertilität), bzw. Beseitigung der Unfruchtbarkeit, dar. Bei dieser werden die Verklebungen gelöst und die Öffnung des Eileiters wieder durchgängig gemacht.
  • Wie wird eine Endometriose therapiert? Welche Maßnahmen am besten geeignet sind, hängt von folgenden Faktoren ab: Ausmaß der Endometriose Lage der Endometrioseherde Alter Kinderwunsch Gerade junge Frauen, die an einer Endometriose erkranken, erleiden aufgrund der chronischen Schmerzzustände häufig Verspannungen, Erschöpfungen und depressive Verstimmungen, weshalb eine Psychotherapie indiziert ist. Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel, Einnahme verschiedener Hormonpräparate. Grundprinzip der hormonellen Behandlung bei Endometriose ist die Senkung der körpereigenen Hormonproduktion v.a. Östrogen. Bereits nach wenigen Monaten kann in vielen Fällen eine Rückbildung der Endometriose-Herde und eine damit einhergehende Linderung der Beschwerden nachgewiesen werden. Nicht geeignet für jungen Frauen mit bestehendem Kinderwunsch.  Operative Therapie: Endometrioseherde, die über die Scheide zugänglich sind, kann der Operateur direkt herausschneiden (sog. Exzision). Kleinere Herde innerhalb des Bauchraums trägt man bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit dem Laser ab oder verödet sie elektrochirurgisch. Zeigt die Endometriose ausgedehnte oder ungünstig gelegene Herde, ist eine große Operation über einen Bauchschnitt notwendig. In dem Fall und bei fehlendem oder bereits erfülltem Kinderwunsch kann es empfehlenswert sein, die Eierstöcke (Ovarektomie) oder die Gebärmutter (Hyterektomie) vollständig zu entfernen, um Ihren Hormonzyklus und die damit einhergehenden Symptome der Endometriose zu unterbinden. Operative Ziele sind: Entfernung der verstreuten Gebärmutterschleimhautzellen Wiederherstellung der normalen anatomischen Verhältnisse Erhaltung der betroffenen Organe Histologische Sicherung der Diagnose
  • Wie therapiert man einen Polyhydramnion? Bildet sich das Polyhydramnion nicht von selbst zurück, kann die Möglichkeit einer Fruchtwasserentlastungspunktion in Erwägung gezogen werden. Dabei wird die Fruchtblase mit einer Hohlnadel punktiert, und durch einen eingeführten Katheter wird das überschüssige Fruchtwasser abgelassen. Eine medikamentöse Hemmung der Fruchtwasserproduktion wäre eine alternative Methode.
  • Wie wird ein Oligohydramnion therapiert? Eine Amnioninfusion kann fehlende Mengen Fruchtwasser wieder auffüllen. Beim Fehlen von geringere Mengen Fruchtwasser, reicht es manchmal sogar, wenn die Schwangere ausreichend trinkt. Bei einem reifen Kind kann auch eine baldige Entbindung stattfinden.
  • Therapie der drohenden Frühgeburt: Was kann man tun um einer Frühgeburt vorzubeugen? (Prophylaxe) Was kann man tun um die SS bei einer drohenden Frühgeburt noch möglichst lange zu erhalten? Ab wann kann man eine Frühgeburt zulassen? Was passiert nach der Geburt mit einem Frühchen? Vorbeugen einer Frühgeburt (Prophylaxe): regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen warhnehmen Verzicht auf Nikotin, Alkohol und Drogen Psychischen Stress minimieren Maßnahmen zum Erhalt der SS: Bettruhe Magnesium (um die Wehentätigkeit abzuschwächen oder einzudämmen)  lassen die Wehen bei Gabe von Magnesium nicht nach, gibt man Wehenhemmende Medikamente: Oxytocin-Antagonisten, Beta-Sympathomimetika um die Lungenreifung zu beschleunigen gibt man Glukokorikoide: Betamethason bei Zervixinsuffizienz (Muttermundöffnung, Verkürzung des Gebärmutterhalses) kann bis zur 28. SSW der Muttermund mithilfe einer Cerclage mechanisch verschlossen werden (= Muttermund wird zugenäht und bei Geburt wieder geöffnet) Ab der 35. SSW wird nicht mehr versucht die SS zu erhalten, da das Baby i.d.R. nun weit genug entwickelt ist um auf die Welt zu kommen. Frühgeburt zulassen: Spätestens ab der 35. SSW kann bei einer drohenden Frühgeburt die Geburt zugelassen werden (Kind weit  genug entwickelt). Ebenfalls zugelassen wird die Geburt bei einem vorzeitigen Fruchtblasensprung (= Platzen der Fruchtblase) Bei Frühchen ist der Kopf noch sehr weich, weshalb meistens ein Dammschnitt durchgeführt wird um möglichst viel Druck auf den Kopf zu vermeiden. Nach der Geburt: das Früchen kommt in einem Brutkasten (Inkubator) = in dem Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten werden und die Luft mit Sauerstoff angereichert wird. Frühchen die vor der 32. SSW geboren werden können Milch häufig nicht richtig verdauen, weshalb man eine Mischung aus Zucker und Wasser gibt. Muttermilch wird erst dann gegeben wenn sie diese gut vertragen. Körperkontakt zwischen Mutter/Vater und Frühchen wird empfohlen um die emotionale Bindung zu fördern. das Frühchen wird für einige Stunden am Tag nur mit einer Windel bekleidet oder mit Decken umhüllt auf die unbekleidete Brust oder Bauch der Mutter gelegt = Känguru-Methode
  • Wie behandelt man ein Myom? Ein Myom (Gebärmuttergeschwulst) macht eine Therapie meist nur dann erforderlich, wenn es tatsächlich Beschwerden verursacht. Generell versucht man die Gebärmutter zu erhalten, v.a. bei noch vorhandenen Kinderwunsch. Nicht-operative Verfahren: 1. Myom-Embolisation: Bei der Myom-Embolisation führt der Arzt in der Leistengegend über einen kleinen Hautstich einen dünnen Katheter in die Leistenschlagader ein und schiebt ihn unter Röntgendurchleuchtung bis zur Gebärmutterarterie vor. Dort spritzt er feine Kunststoffkügelchen in die Arterie, um die kleinen Verästelungen, die das Myom mit Blut versorgen, zu verstopfen (Embolie = Verstopfung eines Blutgefäßes). Dies mindert die Blutversorgung der Gebärmuttergeschwulst so, dass sie zu schrumpfen beginnt. Nach etwa drei bis sechs Monaten erreicht das Myom die maximale Schrumpfung. Die Symptome verbessern sich jedoch schon im ersten Monat nach der Therapie.  Die Myom-Embolisation kann allerdings unerwünschte Folgen haben: In den ersten Stunden nach dem Eingriff können Krämpfe und Schmerzen auftreten, gegen die schmerzlindernde Medikamente helfen. Es kann auch zu Fieber beziehungsweise zu Infektionen kommen, die man aber mit einer Antibiotika-Therapie gut in den Griff bekommt. In sehr seltenen Fällen kann es bei der Myom-Embolisation zu einer Verletzung der Gebärmutter (Uterus) kommen. 2. MRT-gelenkten fokussierten Ultraschall: Myome mit einem Umfang unter 8 Zentimetern kann man mit fokussiertem Ultraschall behandeln. Während dieser Behandlung liegen man in BL in einem MRT, der genaue Aufnahmen des Myoms erzeugt. Dann richtet der Arzt die Ultraschallwellen gezielt auf das Myom, wodurch das Myom gewissermaßen abschmilzt. Zwischen einzelnen Ultraschallphasen liegen Zeiten der Abkühlung. Ein MRT-gelenkter fokussierter Ultraschall zur Myom-Therapie dauert insgesamt etwa drei bis vier Stunden. Währenddessen können als Nebenwirkungen beispielsweise leichte Schmerzen oder milde Verbrennungen auftreten 3. Hormontherapie: Auch bestimmte Hormone sind bei einem Myom zur Therapie geeignet. Die Hormontherapie mit Antiöstrogenen oder Gestagenen kommt für Frauen infrage, die kurz vor der Menopause stehen (d.h. bei denen zu erwarten ist, dass die spontan von den Eierstöcken gesteuerte Menstruationsblutung bald ausbleibt), oder wenn eine Operation ansteht, besteht die Möglichkeit, Myome durch die Einnahme von Antiöstrogenen vorab zu verkleinern und so den Eingriff zu erleichtern.  Operative Verfahren: Myomenukleation: Bei einem einzelnen Myom kann die Therapie darin bestehen, das Myom durch Ausschälung zu entfernen (sog. Myomenukleation: Enukleation = operative Myomentfernung), wobei die Gebärmutter erhalten bleibt. Welches Verfahren bei der Myomenukleation zum Einsatz kommt, hängt von der Lage der Gebärmuttergeschwulst ab: Ein unterhalb der Gebärmutterschleimhaut liegendes (submuköses) Myom kann der Arzt über eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernen, ein der Gebärmutter außen aufliegendes (subseröses) Myom lässt sich über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) ausschälen, um ein in der Gebärmutterwand liegendes (intramurales) Myom per Myomenukleation zu entfernen, ist ein Bauchschnitt (Laparotomie) erforderlich. Myome am Stiel werden weggeschnitten, dafür ist ein Bauchschnitt (Laparotomie) notwendig In den meisten Fällen bringt diese Myom-Therapie einen dauerhaften Erfolg. Rezidive liegen bei unter 15%. Bei einem Myom kann die Therapie auch in einer Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) bestehen - nur wenn es nicht beabsichtigt oder möglich ist, die Gebärmutter (Uterus) zu erhalten.
  • Wie therapiert man eine chronische oder akute Plazentainsuffizienz? Chronische Plazentainsuffizienz: In manchen Fällen lässt sich die chronische Plazentainsuffizienz beheben oder ihr Ausmaß verbessern. Dies hängt von der Ursache ab. So können bestehende Erkrankungen behandelt werden, oder die Schwangere ändert ihr Verhalten in der Schwangerschaft entsprechend (z.B. indem sie auf Zigaretten verzichtet). Stellt der Frauenarzt im Verlauf der Schwangerschaft aber fest, dass der Fötus sich gar nicht mehr weiterentwickelt, wird er empfehlen, die Geburt einzuleiten. Ab der 24. SSW ist die überlebenswahrscheinlichkeit sehr gut. Vor der 35.SSW muss man Glukokortikoide (Betamethason) verabreichen damit die Lungenreife beschleunigt wird. Solange keine akute Gefahr für das Baby besteht, ist eine normale Geburt möglich. Bei akuter Gefährdung (z.B. bei Hypoxämie) wird ein Kaiserschnitt vorgenommen. Akute Plazentainsuffizienz: Die Ursache beseitigen, wenn möglich – beispielsweise durch Lagewechsel, wenn das Vena-cava-Syndrom Auslöser war. Lässt sich die Ursache nicht beheben = stationäre Aufnahme im Krankenhaus. Überwachung der Schwangeren und Baby per CTG und Dopplersonographie. Sobald die akute Plazentainsuffizienz eine direkte Gefährdung des Kindes darstellt, muss es zur Welt gebracht werden, in diesem Fall gewöhnlich per Kaiserschnitt.
  • Wie behandelt man eine Placenta praevia? Bei der Diagnose einer Placenta praevia hängt das weitere Vorgehen von der Blutungsstärke, dem Zustand von Mutter und Kind, dem Schwangerschaftsalter und dem Typus der Placenta praevia ab. Eine Abklärung (auch zur Differentialdiagnose der vorzeitigen Plazentalösung) ist notwendig. stationäre Aufnahme strenge Bettruhe! Die werdende Mutter wird angehalten, jegliche Anstrengung zu vermeiden, die eine erneute Blutung begünstigen könnte. Tokolyse (= Maßnahmen um eine Frühgeburt zu vermeiden) Gerinnungswerte werden überprüfen und ausreichend Blut für den Notfall bereitgestellt. Je nach Gestationsalter (= Schwangerschaftsdauer) wird eine Lungenreifungsprophylaxe mit Glukokortikoiden durchgeführt. Bei starker uteriner Blutung muss aus der mütterlichen Indikation heraus, eine sofortige Sectio durchgeführt werden. Prognose: die kindliche Mortalität liegt bei 10%, die mütterliche bei 1%.
  • Wie behandelt man eine Ablatio placentae? Die vorzeitige Plazentalösung erfordert die sofortige Einweisung der Patientin, da die intensivmedizinische Überwachung unbedingt erforderlich ist. Der Zustand der Mutter oder des Kindes gibt den Zeitpunkt und die Art der Entbindung vor. Bei sehr starkem Blutverlust, Schock, oder Verbrauchskoagulopathie, muss aus mütterlicher Indikation sofort eine Sectio erfolgen. Die fetale Indikation zur Sectio sind bei Anzeichen einer drohenden Erstickung des Fetus gegeben. Eine Abruptio placentae zwischen der 24. und 34. Schwangerschaftswoche wird - bei geringem Ausmaß und stabilem Zustand der Mutter und des Kindes - unter Tokolyse möglichst konservativ behandelt, um einen fetale Lungenreifung zu gewährleisten (Glukokortikoide zur Beschleunigung der Lungenreifung). Bei einer Ablösung nach der 34. Schwangschaftswoche ist ein abwartendes Verhalten nicht mehr indiziert, eine Sectio wird umgehend durchgeführt.
  • Wie therapiert man eine Hyperemesis gravidarum? Meistens reicht es aus, die Patientinnen stationär aufzunehmen und intravenös mit Flüssigkeit, Vitaminen und Elektrolyten zu versorgen, um die Symptome zu lindern und schwerwiegendere Komplikationen zu verhindern. Reicht dies nicht aus, muss eine antiemetische Therapie (Antiemetika = Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz unterdrücken sollen) gestartet werden. Ein vielversprechendes Medikament ist Ondansetron, welches ursprünglich für die Übelkeit der Krebspatienten während der Chemotherapie und Strahlentherapie entwickelt wurde. Die Einnahme von Ondansetron scheint trotz seiner Plazentagängigkeit keine teratogene (= äußere Einwirkungen, die Fehlbildungen beim Embryo hervorrufen können) Auswirkungen auf den Fötus zu haben, ungeachtet in welcher Schwangerschaftswoche das Medikament eingenommen wird. Dennoch gilt es für diese Indikation noch als Reservemedikament und ist schweren und therapieresistenten Fällen vorbehalten Eine Psychotherapie ist nur dann angezeigt, wenn die Betroffene dies ausdrücklich wünscht als Behandlung der durch Hyperemesis ausgelösten psychischen Belastung.
  • Wie therapiert man die Gestosen? Ziel ist es, zu verhindern, dass sich eine potentiell lebensbedrohliche Eklampsie entwickelt. Je nachdem, wie stark der schwangerschaftsbedingte Bluthochdruck (Gestationshypertonie) ausgeprägt ist, reicht die Therapie von einer Arbeitsfreistellung über Bettruhe bis zur Einnahme von Medikamenten zur Blutdrucksenkung (Antihypertensiva). Eine Präeklampsie erfordert eine Einweisung ins Krankenhaus! Je nach Ausmaß der Proteinurie muss die Schwangere vermehrt Eiweiß aufnehmen. Einnahme von Medikamenten zur Blutdrucksenkung (Antihypertensiva z.B. Betablocker) Dauerblasenkatheter, um die Urinausscheidung überwachen zu können. Magnesiumsulfat bei einer schweren Präeklampsie kann einem Krampfanfall (Eklampsie) vorbeugen. Beim HELLP-Syndrom gilt es, den Blutdruck zu senken und die Blutgerinnung mithilfe von Heparin zu bremsen. Außerdem ist es nötig, das Kind frühzeitig zu entbinden, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Bei einer Eklampsie muss die Schwangere auf die Intensivstation, dort wird: der Blutdruck gesenkt Magnesiumsulfat gegeben um Krampfanfällen vorzubeugen. Sobald der Zustand der Schwangeren stabil ist, beendet man die SS meist vorzeitig durch einen Kaiserschnitt. Die Entscheidung über den Entbindungszeitpunkt hängt vom Gesundheitszustand der Mutter und des Kindes ab. Wichtig ist, dass Frauen mit einer Gestose auch während des Wochenbetts (Zeitraum von etwa 6-8 Wochen nach der Geburt) sorgfältig betreut werden.
  • Wie therapiert man ein Zervikarzinom? Beschreibe welche prophylaktischen Möglichkeiten es gibt, einem Zervixkarzinom vorzubeugen. Bei dem Zervixkarzinom ist für die Therapie entscheidend, wie weit der Krebs bereits fortgeschritten ist. Wie die weitere Behandlung aussieht, hängt vom Befund der Kolposkopie ab – also der Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einer speziellen Lupe. Es geht z.B. darum, ob eine Zerstörung des veränderten Gewebes beispielsweise mit einem Laser ausreicht oder ob eine Konisation (ein operativer Eingriff) erforderlich ist. Beide Möglichkeiten werden durch die Scheide durchgeführt: Bei der Konisation entnimmt der Arzt ein kegelförmiges Gewebestück (Konus) mitsamt dem veränderten Gewebe aus dem Gebärmutterhals. I.d.R. schabt der Arzt in diesem Zuge auch die Gebärmutterschleimhaut im Gebärmutterhals aus (Zervix-Kürettage). Dies soll verhindern, dass sich das bösartig veränderte Gewebe auf das Innere der Gebärmutter ausbreitet. Nach der Ausschabung regeneriert sich die Schleimhaut vollständig. Gebärmutter-Teilentfernung (Trachelektomie): Eine Gebärmutter-Teilentfernung kommt infrage, wenn das Zervixkarzinom bereits tieferliegende Gebärmutterbereiche befallen hat und eine Konisation zur Entfernung nicht ausreicht. Bei einer Teilentfernung ist es unter Umständen auch nach der Operation noch möglich, Kinder zu bekommen. In weiter fortgeschrittenen Krebsstadien oder wenn Gebärmutterhalskrebs wiederholt auftritt, empfiehlt der Arzt meist eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie). Indikationen für eine nicht-operative Behandlung: Spätestens wenn der Tumor sehr weit fortgeschritten ist und bereits die Beckenwand erreicht hat, ist die Strahlentherapie einer Operation vorzuziehen. Eine Strahlentherapie wenden Ärzte außerdem an, wenn nach einer Operation noch ein Resttumor vorhanden ist beziehungsweise wenn sich ein Tumorrückfall (Rezidiv) bildet. Bei erneut auftretenden Tumoren ist aber gegebenenfalls auch eine Operation möglich. Nicht-operative Möglichkeiten der Behandlung: Radiochemotherapie: Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie. Chemotherapie: hier kommen (sog. Zytostatika) zum Einsatz, die auf alle Körperzellen, also sowohl auf die gesunden Zellen als auch auf die Krebszellen wirken und deren Wachstum bremsen. Krebszellen teilen sich schneller als die meisten gesunden Zellen und sprechen daher besonders gut auf Zytostatika an. Chemotherapie ist allein wenig sinnvoll, aber indiziert bei Fernmetastasen da eine Ganzkörperbestrahlung nicht möglich ist kann sie das Wachstum der Krebszellen verlangsamen, jedoch nicht stoppen. Auch wenn der Gebärmutterhalskrebs bereits fortgeschrittenen ist und nicht operiert werden kann, setzen Ärzte zum Teil eine Chemotherapie ein, um den Tumor etwas zu verkleinern (sog. Downstaging) und so die Ausgangsbedingungen vor einer Operation zu verbessern. Prophylaxe: HPV-Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Beim Geschlechtsverkehr Kondome benutzen weil der Partner einen infizieren kann. Regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zum Gynäkologen gehen. Die HPV-Impfung kann zwar vor einer Infektion mit den krebsauslösenden Viren der Typen 16 und 18 schützen. Es gibt allerdings weitere HP-Viren, die ebenfalls wenn auch deutlich seltener Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Vor ihnen schützen beide Impfstoffe nicht. Daher sollten auch gegen HPV geimpfte Frauen weiterhin jährlich zur Krebsfrüherkennung beim Frauenarzt gehen.