Deutschdidaktik (Fach) / Leseförderung (Lektion)

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Leseförderung

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  • Ziele der Leseförderung Förderung der Lesemotivation - Freude am Lesen weckenFörderung der Leseflüssigkeit und Lesefähigkeit - Lesefertigkeit/Lesekompetenz fördernFörderung des Leseverstehens, sowie Lesestrategien systematischen Auf- und Ausbau einer schulischen Lesekultur - Interesse an Literatur stärken
  • Sinn und Zweck der Leseförderung Lesen ermöglicht eine aktive Teilnahme an der GesellschaftLesen fördert die Selbständigkeit und UnabhängigkeitLesen vergrößert den Wortschatz und befähigt zu einem ausgewogeneren AusdruckLesen ermöglicht die eigenständige RechercheLesen befähigt zur kritischen Auseinandersetzung mit Sachverhalten, Meinungen und QuellenLesen erweitert den Horizont; es vermittelt neues WissenLesen erweitert das Vorstellungsvermögen, die Kreativität
  • Sinn und Zweck der Leseförderung 2 Leseförderung ist notwendig, da in den letzten Jahren sowohl die Lesekompetenz (Ergebnisse PISA und IGLU) als auch die Anzahl der Leser immer mehr zurückgegangen ist Lesen fördert die Sprachentwicklung und Sprachfertigkeiten wie keine andere Medientätigkeit regelmäßiges Lesen fördert die Fähigkeit zur Konzentration und zum zusammenhängenden Denken  Lesen erfordert aufbauende auf der Fähigkeit zur Decodierung der Schrift einer Art „innere Übersetzung“ für das Denken ist eine unersetzbare, konzentrierte Übung des Denkens hat nicht nur eine sprachliche, kognitive Seite, sondern emotionale Prozesse laufen beim Verstehen immer mit mit dem Erleben von Geschichten und durch das Eintauchen in andere Welten können Handlungsweisen für das eigene Denken und Handeln erprobt werden Lesen trainiert die Phantasie und die Vorstellungskraft, aber auch das abstrakte Denken fördert auch soziale Kompetenzen, indem die Fähigkeit, sich in Gedanken und Wünsche anderer hineinzudenken und -zu fühlen, geschult wird zusätzlich wird die Fähigkeit des sprachlichen Ausdrucks und des Verstehens von Texten aller Art gefördert SUS können durch die Schlüsselkompetenz Lesen am kulturellen Leben teilhaben und sich in einer vielschichtigen Medienwelt orientieren, denn Lesen bildet die Grundlage für das Verständnis anderer Medien 
  • Leseförderung in der Schule -„…ausgehend von grundlegenden Lesefertigkeiten“ die Sprache gilt allgemein als Medium des Lernens sie liefert die Basis für einen selbstbestimmten Bildungsprozess des Kindes der erlebte Umgang mit Wörtern und Sprache im frühen Kindesalter hat daher auch einen hohen Einfluss auf die Entwicklung der Lesemotivation Sprich: Der Familie kommt in der Förderung von Lesekompetenz eine entscheidende Schlüsselrolle zu, was zu sehr verschiedenen Leseerfahrungen von Schulanfängerinnen und –anfängern führt  Leseförderung innerhalb des schulischen Rahmens ist also unbedingt notwendig im Unterricht können die Lust am Lesen geweckt und Leseschwächen dadurch verbessert werden Ziel der Leseförderung ist es somit zusammenfassend, schriftsprachliche Kompetenzen zu fördern und Kinder zum lustvollen Lesen zu animieren nach der PISA-Studie 2000 - die Förderung von Lesekompetenz im Sinne einer effektiven Informationsverarbeitung (Leseverständnis) und der Vermittlung von Werteinstellungen, Motivationen Orientierung und Gewohnheiten, die einen selbstverständlichen und lustvollen Umgang mit texten und Literatur widerspiegeln Schule kann dies zwar nur in begrenzten Umfang leisten, aber kann durch seine Maßnahmen auch das Lesen in der Freizeit fördern es geht vor allem darum die „kulturelle Praxis“ des Lesens zu fördern Leseförderung umfasst alle Maßnahmen und Initiativen zur Förderung der Lesefertigkeit sowohl im Hinblick auf die Verbesserung der Lesefähigkeit und Lesekompetenz selbst als auch im Zusammenhang mit einer kompetenten Nutzung anderer Medien durch die Vermittlung von Lesestrategien für informative Texte + durch die Übung, die beim Lesen unterhaltender Texte erworben wird früher verstand man unter Leseförderung die Unterstützung leseschwacher Kinder in den Anfangsklassen inzwischen hat sich dieser Begriff deutlich erweitert heute bezieht sich Leseförderung auf alle Schüler aller Jahrgänge und aller Schultypen und keineswegs nur auf solche, die Schwierigkeiten mit der Lesetechnik oder Sinnentnahme haben dieser Bedeutungszuwachs hängt mit der rasanten Ausbreitung der elektronischen Medien und der damit in Beziehung stehenden zunehmenden Leseabstinenz vieler Heranwachsender zusammen. (Vgl. Sahr, 1998, S.1)
  • Leseförderung (Rosenbrock&Nix) in Deutschland haben Cornelia Rosebrock und Daniel Nix 2008 eine sehr nützliche Einführung in die „Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung“ vorgelegt Basis dieser Einführung ist ein didaktisch orientiertes Mehrebenen-Modell der Lesekompetenz, in dem die Teilkompetenzen des Lesens auf drei Ebenen ausdifferenziert werden: der (vorwiegend kognitiven) „Prozessebene“, der eher psycho- sozialen „Subjektebene“ und der kommunikativ strukturierten „Sozialen Ebene“ der beteiligten Sozialisationsinstanzen und kulturellen Kontexte Das „Mehrebenenmodell des Lesens“ von Rosebrock & Nix ist visualisiert als kegelförmiger Ausschnitt aus drei konzentrischen Kreisen: 
  • Das „Mehrebenenmodell des Lesens“ der Innenkreis beschreibt die Prozessebene des Lesens und umfasst vor allem die kognitiven Anforderungen des Leseaktes dazu gehören insgesamt fünf Anforderungsdimensionen, die von den hierarchieniedrigen zu den hierarchiehöheren Prozessen voranschreiten: (a) Buchstaben-, Wort- und Satzerkennung;(b) lokale Kohärenzbildung durch Verknüpfung von Satzfolgen sowie Einbezug von Sprach- und Weltwissen;(c) globale Kohärenzherstellung über Thema und Inhalt des gesamten Textes;(d) Einordnen eines Textes in „Superstrukturen“, das heißt Textsortenmuster, die zum Verständnis des Textesherangezogen werden, und(e) Aufbau eines mentalen Modells und Identifikation von (formalen) Darstellungsstrategien und Erzählkonventionen
  • der mittlere konzentrische Kreis(ausschnitt) beschreibt die Subjektebene die Subjektebene umfasst vor allem die Dimensionen, die in sozialisationstheoretischen Modellen Motivationen, Emotionen und Reflexionen heißen an die Stelle des Terminus „Emotionen“ tritt hier der Terminus „innere Beteiligung“, der (in Anlehnung an den englischen Terminus „involvement“) eine umfassendere Bedeutung hat Ferner sind ergänzt die Dimension des subjektiven Weltwissens und das „Selbstkonzept als (Nicht-)Leser/in“, in dem sich alle Aspekte der Subjektebene bündeln die aktuellen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen eines Subjekts – zum Beispiel im Hinblick auf das Lesen – sind das Ergebnis einer langen Lerngeschichte, bei der positive wie negative Erfahrungen in einer bestimmten Weise interpretiert („attribuiert“) wurden dieses Selbstkonzept als (Nicht-)Leser/in dürfte einen starken Einfluss auf die je aktuelle Lesemotivation haben; dies haben insbesondere Möller & Schiefele (2004) hervorgehoben
  • der äußere konzentrische Kreis(ausschnitt) die soziale Ebene. die soziale Ebene umfasst verschiedene Sozialisationsinstanzen (Familie, Schule, peer group) sowie im weitesten Sinne das kulturelle Leben und beschreibt die Dimension der Anschlusskommunikation dies meint, dass der gesamte Erwerbsprozess von Lesekompetenz in Kindheit und Jugend besonders intensiv auf stützende soziale Kontexte angewiesen ist von den frühen Vorlesegesprächen im Kleinkindalter bis zu den „Literarischen Gesprächen“ in den Sekundarstufen der weiterführenden Schulen, von der Buchempfehlung im Freundeskreis bis zum Lektürezirkel im akademischen Betrieb gilt: Lesen ist keine „einsame Tätigkeit“; die lebensgeschichtliche Ausbildung einer stabilen Lesepraxis ist auf personale Beziehungen angewiesen
  • Konzepte der Leseförderung Rosebrock & Nix unterteilen die verschiedenen Ansätze zur Leseförderung in sieben unterschiedliche Konzepte, die in den einzelnen Kapiteln ihres Buches vorgestellt werden diese Konzepte sind im Lesekompetenzmodell verortet, das heißt, es wird angegeben, welche Leseschwierigkeiten von Schülern mit welchen Konzepten systematisch bearbeitet werden können dies ist die große Leistung des vorliegenden Buches, das damit seinem Anspruch gerecht wird, eine „systematische schulische Leseförderung“ zu modellieren: