VWL (Fach) / Grundlagen (Lektion)
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Vorbereitung
Diese Lektion wurde von steffimeinhardt erstellt.
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- 1. Was bedeutet „Wirtschaften“? Wirtschaften bedeutet planvolle Entscheidungen über die Herstellung und Verwendung knapper Güter zum Zweck der Bedürfnisbefriedigung zu treffen.
- Definieren Sie den Begriff Bedürfnis. Bedürfnis ist das Gefühl eines empfundenen Mangels mit dem Bestreben diesen Mangel zu beseitigen.
- 3. Worin besteht das Grundproblem der Wirtschaftswissenschaft? Das Grundproblem der Wirtschaftswissenschaft ist die Knappheit der Güter (bzw. der Mittel) im Verhältnis zur Unbegrenztheit der Bedürfnisse.
- 4. Welche vier Grundprobleme müssen beim Wirtschaften gelöst werden? • Allokationsproblem (Welche Güter sollen in welcher Menge produziert werden?) • Effizienzproblem (wie sollen die Güter produziert werden?) • Verteilungsproblem (Für wen sollen die Güter produziert werden?) • Ordnungsproblem (wer entscheidet welche Güter in welcher Menge, wie und für wen produziert werden?)
- 6. Unterscheiden Sie knappe und seltene Güter und geben Sie je ein Beispiel • Knappe Güter sind Güter, die nicht ohne menschliche Arbeit zur Verfügung stehen • Knappe Güter werden auch Wirtschaftgüter genannt, da ihre Knappheit wirtschaftliches Handeln auslöst. • Knappheit entsteht weil bei gegebenen Produktionsmöglichkeiten nicht alle Wünsche erfüllt werden können. • Seltene Güter sind dagegen im absoluten Sinne knapp. Sie können nicht vermehrt werden. • Beispiele: Knappes Gut: Mantel Seltenes Gut: Diamanten
- 7. Was sind Konsumgüter und Produktionsgüter? Geben Sie ein Beispiel • Konsumgüter dienen der Bedürfnisbefriedigung (Bsp. Buch) • Produktionsgüter dienen der Herstellung von Konsumgütern (Bsp. Druckerpresse)
- 8. Was sind Gebrauchsgüter und was sind Verbrauchsgüter? Geben Sie ein jeweils Beispiel an. • Verbrauchsgüter verbrauchen sich während des Konsumakts, z.B. Nahrungsmittel, Benzin • Gebrauchsgüter können über einen längeren Zeitraum genutzt werden z.B. Wäschetrockner
- 9. Was sind homogene Güter und was sind heterogene Güter? Geben Sie ein jeweils Beispiel an. Welche Bedeutung hat die Unterscheidung? • Homogene Güter sind gleichartige Güter z.B. Benzin von Aral und Shell. • Heterogene Güter sind verschiedenartige Güter z.B. Fiat 500 und Audi A6. Bedeutung: Je homogener die Güter, desto intensiver ist die Konkurrenz.
- 10. Nennen Sie die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren und ihre Besonderheiten • Boden (orginärer, quantitativer Faktor) • Arbeit (orginärer, quantitativer Faktor) • Kapital (derivativer, quantitativer Faktor) • Technisches Wissen (derivativer, qualitativer Faktor)
- 14. Was sind externe Kosten? Nennen Sie ein Beispiel. Externe Kosten sind Kosten, die dem Verursacher nicht angelastet werden. Sie belasten in Form von Beeinträchtigungen, Schäden oder finanziellen Aufwendungen die Allgemeinheit oder Personen, die nicht für die Entstehung verantwortlich sind. Beispiel: Eine Chemiefabrik leitet ihre Abwässer ungefiltert in den Fluss. Dadurch nehmen Bestand und Qualität der Fische ab, was für einen angrenzenden Fischereibetrieb erhebliche finanzielle Einbußen zur Folge hat. Die Chemiefabrik hat somit die Kosten für die Reinigung der verschmutzten Gewässer externalisiert, d.h. auf andere abgewälzt.
- 16. Warum kann die Arbeitsteilung zur Steigerung der Produktivität führen? • Durch Arbeitsteilung werden besondere Fähigkeiten und Eignungen der Arbeitskräfte besser berücksichtigt • Aufgrund von Arbeitsteilung muss der Einzelne keine Tätigkeiten ausführen, für die er ungeeignet ist • Durch die Spezialisierung verbessert sich die Geschicklichkeit der Arbeitskräfte • Umstellungs- und Umrüstzeiten entfallen durch dauerhaftes Verbleiben bei einer Tätigkeit • Durch Arbeitsteilung verengt sich das Tätigkeitsspektrum und erhöht sich das Ausstoßvolumen. Dadurch wird der Einsatz von Spezialmaschinen möglich • Bei der internationalen Arbeitsteilung können Vorteile aufgrund von komparativen Kostenvorteilen entstehen
- 17. Was ist im Zusammenhang mit der Kapitalbildung unter Produktionsumweg zu verstehen? Unter Produktionsumweg versteht man, dass zunächst zu Gunsten der Produktion von Investitionsgütern auf die Produktion von Konsumgütern verzichtet wird, um zu einem späteren Zeitpunkt mit diesen Produktivgütern Konsumgüter herzustellen.
- 19. Was veranschaulicht die Transformationskurve? Welche Aussagen bezüglich der Güterkombination lassen sich mit Hilfe der Transformationskurve treffen? • Die Produktionsmöglichkeitskurve (Transformationskurve) zeigt alle Mengenkombinationen zweier Güterarten, die in einer Volkswirtschaft bei voller Auslastung und optimalem Einsatz der verfügbaren Produktionsfaktoren höchstens erzeugt werden können. • Eine optimale Faktorallokation liegt vor, wenn die hergestellte Güterkombination einem Punkt auf der Transformationskurve entspricht • Eine Güterkombination, die außerhalb der Transformationskurve liegt, kann bei gegebenen Produktionspotential nicht erreicht werden • Eine Güterkombination, die einen Punkt innerhalb der Transformationskurve darstellt, bedeutet, dass das Produktionspotential der Volkswirtschaft nicht vollständig genutzt wird (= Ineffizienz)
- 20. Was sind Opportunitätskosten? Als Opportunitätskosten (Alternativkosten) bezeichnet man den Nutzenentgang der besten, nicht gewählten Alternative. Opportunitätskosten entstehen z.B. dadurch, dass bei der Produktion eines Gutes gleichzeitig auf den Nutzen eines anderen Gutes verzichtet werden muss, das alternativ hätte hergestellt werden können.
- 21. Ein Unternehmen muss sich zwischen drei alternativen Projekten entscheiden, von denen es nur ein Projekt verwirklichen kann: Projekt A: Gewinn 5.000 €, Projekt B: Gewinn 18.000 €, Projekt C: Gewinn 10.000 €. Wie hoch sind die Opportunitätskosten Beste Alternative: Projekt B: Gewinn 18.000 € Beste nicht gewählte Alternative: Projekt C: Gewinn 10.000 € Opportunitätskosten: 10.000 € Begründung: Durch die Entscheidung für Projekt B konnte Projekt C nicht durchgeführt werden. Der entgangene Nutzen entspricht also 10.000 €
- 23. Formulieren Sie das ökonomische Prinzip als Maximal- und Minimalprinzip Das ökonomische Prinzip fordert: mit gegebene Mitteln (Input) den größtmöglichen Erfolg (Output) zu erzielen (=Maximalprinzip) oder ein vorgegebenes Ergebnis (Output) mit geringst möglichen Mitteleinsatz (Input) zu erzielen (=Minimalprinzip).
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- 27. Was sind Substitutionsgüter? Substitutionsgüter können sich gegenseitig ersetzten. Die Folge ist, dass diese Güter miteinander konkurrieren. Beispiel: Kartoffeln und Nudeln.
- 28. Wie ändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis eines Substitutionsgutes steigt? Steigt der Preis des Substitutionsgutes B, dann nimmt die Nachfrage nach Gut A zu. Beispiel: Preis für Nudeln steigt. Folge: Nudeln werden zunehmend durch Kartoffeln ersetzt, d.h. die Nachfrage nach Kartoffeln nimmt zu.
- 29. Was sind Komplementärgüter? Komplementärgüter ergänzen sich gegenseitig bzw. werden zusammen konsumiert. Beispiel: Auto und Benzin.
- 30. Wie ändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis eines Komplementärgutes steigt? Steigt der Preis des Komplementärgutes A, dann sinkt die Nachfrage nach Gut B: Beispiel: Steigender Preis von Benzin bewirkt sinkende Nachfrage nach Autos.
- 31. Wie ändert sich bei einer Einkommenserhöhung die nachgefragte Menge eines superioren Gutes? Die Nachfrage nach einem superioren Gut nimmt mit steigendem Einkommen zu.
- 32. Wie ändert sich bei einer Einkommenserhöhung die nachgefragte Menge eines inferioren Gutes? Die Nachfrage nach einem inferioren Gut nimmt mit steigendem Einkommen ab.
- 33. Welches Nachfrageverhalten liegt beim GIFFEN-Paradoxon vor? Beim GIFFEN-Paradoxon steigt die Nachfrage nach einem Gut obwohl der Preis des Gutes gestiegen ist. Die Ursache dieses anormalen Verlaufs ist, dass es sich bei dem Gut um ein unverzichtbares Gut handelt, mit der Folge, dass der Preisanstieg das Budget des Haushalts derart belastet, dass er auf den Konsum höherwertiger Güter verzichten muss. Beispiel: Preisanstieg von Reis in Ägypten führt dazu, dass Menschen dort noch mehr Reis kaufen, weil sie sich kein Fleisch und Gemüse mehr leisten können.
- 34. Was ist unter VEBLEN-Effekt zu verstehen? Beim Veblen-Effekt fragt der Haushalt von einem Gut um so mehr nach, je mehr der Preis steigt, bzw. je höher der vermutete Preis des Gutes von Nichtkonsumenten ist Ursache: Demonstrationskonsum, Prestigestreben (Aufstieg, Erfolg)
- 35. Was ist unter Mitläufer-Effekt zu verstehen? Beim Mitläufer-Effekt fragt der Haushalt bei gegebenem Preis eines Gutes umso mehr nach, je mehr andere Haushalte dieses Gut konsumieren, also je größer die Gesamtnachfrage ist Ursachen: Modetrends, Wunsch nach Zugehörigkeit zur anvisierten Referenzgruppe, Angst vor Ausgrenzung
- 36. Was ist unter Snob-Effekt zu verstehen? Haushalt fragt bei gegebenem Preis von Gut um so mehr nach, je weniger andere Haushalte davon nachfragen, also je geringer die Gesamtnachfrage Ursachen: Wunsch nach Exklusivität, Individualität, Abheben von Masse
- 37. Welche Formen der Bedarfsbeeinflussung lassen sich im Zusammenhang mit der Werbung unterscheiden? • Bedarfsweckung: Weckung des Bedarfs nach einem Produkt, der nicht vorhanden war • Bedarfsstimulierung: Vergrößerung eines vorhandenen Bedarfs nach einem Produkt • Bedarfslenkung: Lenkung des Bedarfs auf bestimmte Produktvariante oder Nutzungszeit
- 38. Welche Ursachen kann eine Rechtsverschiebung der Gesamtnachfragekurve haben? • Preis von Substitutionsgütern steigt • Preis von Komplementärgütern sinkt • Gesamteinkommen aller Haushalte steigt • Veränderung der Bedürfnisstruktur des einzelnen Haushalte mit der Folge, dass das Gut mehr geschätzt wird • Veränderung der Einkommens- und Vermögensverteilung auf die Haushalte (abhängig vom Ausgangsniveau der Verteilung, von der Höhe des Einkommens und des Vermögens und von der Art des Gutes) • Zahl der Haushalte nimmt zu
- 39. Wie wirkt sich eine Preiserhöhung bei elastischer Nachfrage auf den Erlös aus? Bei elastischer Nachfrage (Eldir > 1) führt eine Preiserhöhung wegen der überproportionalen Mengenänderung zu einer Verringerung der Erlöse und Konsumausgaben
- 40. Wie unterscheiden sich Komplementärgüter und Substitutionsgüter hinsichtlich der indirekten Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität)? • Die Kreuzpreiselastizität ist im Falle von Substitutionsgütern größer Null (El indir > 0); es besteht eine gleichgerichtete Beziehung, d.h. die Nachfrage nach Gut X steigt, wenn der Preis von Gut Y steigt • Die Kreuzpreiselastizität ist im Falle von Komplementärgütern kleiner Null (Elindir < 0); es besteht eine inverse Beziehung, d.h. die Nachfrage nach Gut X sinkt, wenn der Preis von Gut Z steigt • Die Kreuzpreiselastizität ist im Falle von Komplementärgütern kleiner Null (Elindir < 0); es besteht eine inverse Beziehung, d.h. die Nachfrage nach Gut X sinkt, wenn der Preis von Gut Z steigt • Die Kreuzpreiselastizität ist im Falle von Komplementärgütern kleiner Null (Elindir < 0); es besteht eine inverse Beziehung, d.h. die Nachfrage nach Gut X sinkt, wenn der Preis von Gut Z steigt
- 43. Welche Annahmen liegen der Angebotstheorie zugrunde? • Ziel privater Unternehmen ist die Gewinnmaximierung • Auf dem Markt herrscht vollständige Konkurrenz • => das einzelne Unternehmen hat keinen Einfluss auf den Markt, der Preis wird vom Markt vorgegeben (Preis ist Datum) • Unternehmen sind Mengenanpasser • Die Unternehmen stellen nur ein Gut her (Einproduktunternehmen)
- 44. Was ist ein Grenzanbieter (Grenzbetrieb)? Ein Grenzanbieter ist ein Betrieb dessen gesamte Stückkosten gerade dem Marktpreis entsprechen; d.h. sein Gewinn ist null, da für ihn gilt: p = k
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- 45. Nennen sie Bestimmungsgründe des Gesamtangebots ▫ Preis des Gutes ▫ Preise anderer Güter ▫ Preise der Produktionsfaktoren ▫ Produktionstechnik ▫ Gewinnerwartungen ▫ Zahl der Anbieter
- 48. Was ist ein Markt? Der Markt ist der Ort, an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen.
- 49. Welche Funktion hat der Markt? Die Funktion des Marktes ist es, die Pläne der Anbieter und Nachfrager durch den Preis zum Ausgleich zu bringen
- 50. Welche Bedingungen muss ein vollkommener Markt erfüllen? • Homogenität der Güter • Keine persönlichen Präferenzen • Keine räumlichen Präferenzen • Keine zeitlichen Präferenzen • Vollständige Markttransparenz
- 51. Was besagt das Gesetz der Unterschiedslosigkeit der Preise (law of indifference)? Das Gesetz der Unterschiedslosigkeit der Preise besagt, dass sich auf einem vollkommenen Markt ein einheitlicher Preis bildet, zu dem alle Käufe und Verkäufe getätigt werden.
- 52. Was ist ein temporär unvollkommener Markt? Bei einem temporär unvollkommenen Markt ist die Bedingung der vollständigen Markttransparenz verletzt. Dadurch kommt es zu kurzfristigen Preisunterschieden, die aber in dem Maße verschwinden, in dem die Markttransparenz durch Verbreitung von Informationen erhöht wird. Aufgrund zunehmender Marktransparenz werden dann Anpassungsprozesse ausgelöst, die die Preisunterschiede beseitigen.
- 54. Was versteht man unter der Konsumentenrente? Als Konsumentenrente bezeichnet man die Differenz aus Zahlungsbereitschaft eines Nachfragers und den niedrigeren tatsächlichen Ausgaben, die sich beim Gleichgewichtspreis am Markt aufgrund des Gesetzes der Unterschiedslosigkeit der Preise ergeben. Alle Nachfrager außer dem Grenznachfrager realisieren eine Konsumentenrente.
- 55. Was versteht man unter Produzentenrente? Unter Produzentenrente versteht man die Differenz aus den Einnahmen beim geforderten Mindestpreis und den höheren tatsächlich erzielten Einnahmen, die sich beim Gleichgewichtspreis am Markt aufgrund des Gesetzes der Unterschiedslosigkeit des Preises ergeben. Alle Anbieter außer dem Grenzanbieter erzielen eine Produzentenrente.
- 58. Was besagt die Aussage: „Ein Angebotsmonopolist kann entweder Preisfixierer oder Mengenfixierer sein“? Der Angebotsmonopolist kann aufgrund seiner Marktmacht die Höhe des Preises selbst festlegen. Dann wird die abgesetzte Menge vom Verhalten der Nachfrager bestimmt (Preisfixierer). Statt des Preises kann der Monopolist aber such die Absatzmenge festlegen (Mengenfixierer). Er muss dann den von der Preis-Absatzkurve vorgegebenen Preis akzeptieren, der dieser Menge entspricht
- 59. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Preiselastizität der Nachfrage und der Marktmacht eines Angebotsmonopolisten? Der Monopolist verfügt nur dann über Marktmacht, wenn die Nachfrage unelastisch ist. Nur dann führt eine Erhöhung der Preise zu einer Steigerung der Erlöse. Bei elastischer Nachfrage hat eine Preiserhöhung heftige Mengenänderungen zur Folge, so dass die Erlöse sinken.
- 60. Was ist der COURNOT’sche Punkt? Der COURNOT’sche Punkt ist der Punkt auf der Preis-Absatz-Kurve, der die gewinnmaximale Preis-Mengen-Kombination darstellt. Man erhält ihn, indem der Schnittpunkt zwischen Grenzerlös- und Grenzkostenkurve auf die Preis-Absatzkurve projiziert wird.
- 61. Was versteht man unter Preisdifferenzierung? Unter Preisdifferenzierung versteht man die Möglichkeit ein gleichartiges Gut zu unterschiedlichen Preisen an unterschiedliche Käufergruppen zu verkaufen. Preisdifferenzierung wird dadurch ermöglicht, dass die Gesamtnachfrage in verschiedene Absatzschichten aufgeteilt wird. Ziel der Preisdifferenzierung ist die Abschöpfung der Konsumentenrente.
- 62. Warum ist Preisdifferenzierung auf einem unvollkommenen Markt möglich? Die Aufteilung eines Gesamtmarktes in unterschiedliche Absatzsegmente ist um so eher möglich, je weniger transparent ein Markt ist und je leichter sich die Marktsegmente in persönlicher, räumlicher, zeitlicher und sachlicher Hinsicht abgrenzen lassen. Damit ist die Preisdifferenzierung um so eher möglich, je weniger ein vollkommener Markt vorliegt.
- 64. Wie kommt die doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion beim Polypol auf dem unvollkommenen Markt zustande? Die doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion (PAF) unterteilt die PAF in drei Bereiche: den mittleren, monopolistischen Bereich sowie den oberen und unteren, polypolistischen Bereich. Sie kommt dadurch zustande, dass der Anbieter innerhalb eines bestimmten Preisintervalls keine Abwanderung zu befürchten hat (aufgrund von Präferenzen der Kunden oder Heterogenität der Güter) und sich somit der Verlauf der PAF durch die Preisober- und Preisuntergrenze des Intervalls jeweils verändert.
- 66. Erläutern Sie das Phänomen der Preisstarrheit auf oligopolistischen Märkten Das Phänomen der Preisstarrheit besteht in einer auffällig langen Phase der Stabilität der Preise in oligopolistischen Märkten. Hintergrund ist, dass die Oligopolisten einen Preiswettbewerb scheuen und den Preiswettbewerb durch andere Formen des Wettbewerbs ersetzen, z.B. Qualitätswettbewerb oder Werbung.
- 67. Was versteht man unter Preisführerschaft? Preisführerschaft ist eine friedliche Form der Preisänderung auf oligopolistischen Märkten. Dabei verändert der Preisführer (meist Anbieter mit größtem Marktanteil) den Preis und gibt den übrigen Anbietern damit ein Signal den Preis ebenfalls zu verändern (Parallelverhalten).