Kommunikation für die berufliche Praxis (Fach) / Nolten (Lektion)
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Fragenkatalog
Diese Lektion wurde von Lenzie92 erstellt.
- Nennen und erläutern Sie bitte die Grundfragen der Kommunikationssoziologie Kernfrage: Wann liegt überhaupt ein kommunikativer Akt vor? -Prozessuale Bedingung: wie sind kommunikative Akte und mithin strukturierte kommunikative Prozesse möglich? = Ereignis-Prozeß-Problem -Selektionsbedingungen: Wieso wird welche Information mitgeteilt, welcher Mitteilungsstil gewählt und wie werden diese verstanden? = Handlung- Struktur-Problem-Sozialitätsbedingungen: In welchem Verhältnis müssen Kommunikatoren stehen und wie stehen sie zueinander? Wie entsteht Sinn in kommunikativen Handlungen?-Wissensbedingungen: Welche Handlungsprogramme und situativen Einschätzungen werden zur Kommunikation benötigt? -Mediale Bedingungen: mit welchen Mitteln wird kommuniziert? Sind die Mittel bestimmend für Kommunikationsstrukturen oder –prozesse? Welche Kommunikationsformen sind zu unterscheiden? Wie stehen sie zueinander
- Erläutern Sie bitte den Frame-Selektion-Ansatz nach Esser -Frame und Skript können hinsichtlich des Modus unterschiedlich aktiviert werden: spontan-automatischer Modus vs. reflexiv-kalkulierender Modus-Framing dann rational, wenn situationsabhängig ein vergleichsweise ökonomischer Umgang mit der Informationsbeschaffung (Modus-Selektion) und dabei eine realitätsangemessene Anpassung an die Umweltgegebenheiten (Modell-Selektion) vorhanden ist.-Kommunikationsprozesse bestehen im Prinzip aus beliebig vielen Sequenzen des Grundmodells soziologischer Erklärung-In sozialen Situationen sind Akteure also mehrfach (materiell, kulturell und normativ) aufeinander bezogen; Kommunikative Akte verändern nicht nur die Situation, sondern auch die psychischen Systeme-Je nach Dominanz kann unterschieden werden: - materielle Interessen betont (= Zweckrationalität): „Strategisches Handeln“ - kulturelle Aspekt wechselseitiger Zeichenorientierung: „Interaktionen“ - normativer, regelgemäßer Aspekt dominiert: „Soziale Beziehung“ §Interaktionen können – nach Esser – differenziert werden in: - Koorientierungen: Handeln auf der Basis aneinander orientiert, ohne miteinander in Kontakt zu treten - Symbolische Interaktionen: Wechselseitige Beeinflussung im Handeln aufgrund gegenseitiger Interpretation symbolischer Gesten - Kommunikationen i. e. S.: Interaktion erfolgt mit Hilfe von Zeichen / Medien nach festen Regelsystemen und klarer Bedeutung -Keine Kommunikation findet ohne symbolische Interaktion, ohne gleichzeitige Ko-Orientierung statt; aber: symbolische Interaktion ohne Kommunikation ist möglich-Koorientierung findet auf der Grundlage von Interessenkonvergenzen statt: Handlungen, Gesten oder mimischer Ausdruck werden als signifikante Symbole aufgefaßt: von daher häufig auf den Nahbereich verwiesen!-Kommunikation ist ein interaktioneller Prozess, der aus sozialen Handlungen der Akteure besteht Kommunikation ist die – oft so nicht beabsichtigte - Folge von Selektionen und gedanklichen Durchdringungen, die die Akteure vornehmen, sich dabei wechselseitig beobachten und ihre Selektionen von diesen Beobachtungen abhängig werden lassen – und dabei immer auch etwas anderes tun können Folie 30 Skript 1
- Diskutieren Sie bitte die wesentlichen Aspekte bei der Erstellung eines Teamprofiles Identifizierung der Qualifikationsprofile- Haben die Teammitglieder vergleichbare - Ergänzen sie sich mit ihren Qualifikationen?- Gibt es Unterschiede in der aufgabenbezogenen Erfahrung?- Welches sind die Arbeitsfelder und –orte der einzelnen Teammitglieder?- An welchen Aufgaben arbeiten sie gerade?- In welchem Maße war das Team bislang erfolgreich? Identifizierung des Netzwerks formaler Beziehungen:- Wie sehen die Hierarchiestufen aus? In den einzelnen Bereichen?- Gibt es Abteilungen, Sachgebiete, Bereiche auf der jeweiligen Stufe?- Welches sind die Zuständigkeiten der jeweiligen Einheit? Des einzelnen Teammitglieds? Identifizierung der Rollen im Team- Ein Team ist mehr als die Summe der einzelnen Mitglieder- In erfolgreichen Teams übernimmt jeder die Rolle, die zu seinen natürlichen Stärken passt- Die Rollenverteilung im Team gibt Information über die formalen Beziehungen- Welche Rollen gibt es im Team? Welche Stärken/Schwächen sind vorhanden?- Welche Rollen sind bedeutsam mit Blick auf die aktuellen Aufgaben? Rollen im Team: Sammler, Kreativer, Kritiker, Entscheider Identifizierung des Netzwerks informeller Beziehungen: - Wer hat mit wem mehr/weniger beruflich zu tun?- Wer wird bei Entscheidungen von wem gefragt?- Wem stehen welche Zeitbudgets in der Diskussion zu?- Wer hat private / berufliche Gespräche mit wem?- Wer geht mit wem zum Essen?
- Charakterisieren Sie die vorgestellten Rollentypisierungen und ihre Relevanz im Projektzyklus Teamleiter, Entschedier, Kreativer, Kritiker, Sammler Folie 7 Skript 2
- Welche Anforderungen sind an einen Teamleiter zu stellen? -Sicherstellen der Vielfalt der Teamrollen-Verbesserung des Arbeitsklimas-aufgabenorientierte Teamsteuerung-Flexibilität in Übernahme eigener Rolle
- Benennen Sie die Stufen der Konflikteskalierung nach Glasl 1. Stufe: Festzurren der eigenen Position2. Stufe: Debatte3. Stufe: Handeln4. Stufe: Vereinfachende gut/böse Images5. Stufe: Ansehensverlust6. Stufe: Drohungen7. Stufe: Begrenzte (Zer-) Störung8. Stufe: umfassende Sabotage9. Stufe: Totale ZerstörungHandeln des Leiters:Moderation, Prozessbegleitung, Mediation, machtvolles Handeln
- Erörtern Sie die vorgehensweise bei der kooperativen Konfliktbewältigung 1.Kontrolle der Erregung -> Öffentlich machen2.Vertrauensbildung -> Kontaktgelegenheiten suchen3.Offene Kommunikation -> Fortlaufende Kommunikation4.Gemeinsame Problemlösung -> Debatte von Gründen, Wirkungen und Lösungen5.Vereinbarung -> Festlegen von Normen/Regeln zur Sicherung der Lösung6.Innerliche Akzeptanz ->kognitiver u. emotionaler Abschluss
- Benennen und beschreiben Sie die Funktionen eines Versammlungsleiters (3) 1.Juristische Funktion- Jede Versammlung muß einen Leiter haben- eröffnet, schließt die Sitzung- übt das Hausrecht aus- Maßnahmen nicht anfechtbar- Leiter haftet für Schäden2.Ordnungsfunktion- korrekte Abwicklung- der Tagesordnung- sachgerechte, zügige Durchführung- Ergreifen von Ordnungsmaßnahmen3.Leitungsfunktion- Inhaltliche Führung- Initiativrecht- Meinungsbildung erleichtern- Formulierungshilfe geben- Ruhige, selbstsichere, objektive Wirkung
- Skizzieren Sie die Vorgehensweise bei der adäquaten Behandlung von Sachanträgen in einer Versammlung 1.Zulässigkeit: Wenn die ihm zugrundeliegende Anweisung im Handlungs- bereich der Versammlung liegt2.Formulierung: Anträge müssen mit Ja oder Nein abstimmbar sein3.Reihenfolge: - Sitzungsleiter entscheidet- Zusatz- und Änderungsanträge vor dem Hauptantrag- Weitergehende vor weniger weitergehenden Anträgen i. S. der Entfernung von der Vorlage, Zustandsänderung, Folgen,Wirkungen in der Zukunft4.Gegenanträge: Unzulässig – stellen nur die Gegenposition zum vorliegenden Antrag aufAnträge (z. b. im Verlauf der Diskussion), die nicht zum TOP gehören undGegenanträge zu vorliegenden Anträgen sind zurückzuweisen!Folie 31+32 Skript 2
- Welche Geschäftsordnungsanträge kennen Sie? Skizzieren Sie Ziel und Inhalte dieser Anträge Definition: GO-Anträge sind Bestimmungen, die den Ablauf einer Sitzung regeln. Das laufende Verfahren soll in einer in der GO festgelegten Weise beeinflusst werden.1.Sache nicht entscheidungsreif; Entscheidung nicht gewünscht-Vertagung der Versammlung- Absetzen des TOP von der Tagesordnung- Übergang zur Tagesordnung- Nichtbefassung mit Antrag- Vertagung der Sache- Verweisung in Ausschuss- Sitzungsunterbrechung2.Debatte abkürzen oder beenden-Schluss der Debatte-Verzicht auf Aussprache-Schluss der Rednerliste-Begrenzung der Redezeit3.Verfahren soll geändert oder in bestimmter Weise fortgeführt werden-Verbindung der Beratung- Vertraulichkeit der Beratung- Feststellen Beschlussfähigkeit- Form der Abstimmung- Wiederholung der Auszählung- persönliche Erklärung- Wiederaufnahme Sachdiskussionevtl Folie 25 Skript 2
- Welche Funktionen hat ein Protokoll und was sollte ein Sitzungsprotokoll beinhalten? Ergebnisprotokoll:enthält nur die Beschlüsse und Ergebnisse zu den einzelnen TagesordnungspunktenVerlaufsprotokoll:skizziert den chronologischen Verlauf der Versammlung. Argumentation und Namen sind aufgeführt. -Protokolle werden in Gegenwartsform geschrieben-Protokoll muss Unterschrift des/der Protokollführers/in und eventuell weiterer in der Satzung bestimmter Personen enthalten-Gültigkeit des Beschlusses der Mitgliederversammlung hängt nicht von seiner ordnungsgemäßen Protokollierung ab, es sei denn, die Satzung schreibt dies ausdrücklich vor-Satzung kann Kenntnisnahme oder Beschluss des Protokolls vorschreiben Angaben (Soll): - Bezeichnung der Versammlung- Tag, Ort, Nr. der Versammlung- Tatsächlicher Beginn, tatsächliches Ende der Versammlung- Name des Versammlungsleiters, des Protokollführers- Zahl der erschienen Mitglieder, ggfs. aufgeschlüsselt nach Stimmberechtigung- Feststellung der satzgemäßen Einberufung, der ordnungsgemäßen Mitteilung der Tagesordnung, Feststellung der Beschlußfähigkeit (siehe Satzung)- Tagesordnung- die zur Abstimmung gestellten Anträge mit Form der Abstimmung, Abstimmungsergebnis nach gültig/ungültig u. + - =- bei Wahlen: Namen des Gewählten zzgl. Anschrift u. Erklärung über die Annahme der Wahl- Sitzungsunterbrechungen, Vertagungen, Ordnungsmaßnahmen (mit Art und Anlaß)
- Beschreiben Sie den aktuellen Wandel der Verbandslandschaft in der Gesellschaft ???
- Beschreiben Sie die Entwicklung der unterschiedlichen Begriffsverständnisse von „Partizipation“ über die Zeit und geben Sie eine moderne Definition des Begriffs - 70‘er Jahren Fokus die öffentlichen Dienstleistungen besser an die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen- stärkere Teilhabe am Projekterfolg durch Beteiligung der Zielgruppe.- 80‘er Jahren Begünstigte mehr in die Entscheidung über Entwicklungsmaßnahmen und Ressourceneinsatz einbinden->stärkere Identifikation mit den Maßnahmen soll die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung erhöhen; Gesellschaftliche Randgruppen aktiv in den decision making process einbeziehen und Verhandlungsmacht und Ressourcenzugang (empowerment) - 90er: -Focussierung auf decentralization und good governance unterstützt Partizipation eine effektivere Projektimplementation -demokratische Strukturen und Selbsthilfeaktivitäten unterstützen den gesellschaftlichen Wandel -Participation … is a process, by which the stakeholders have influence and control about initiatives for development as well as on decisions and resources, having an impact on their situation. World Bank
- Beschreiben Sie die unterschiedlichen Formen der Partizipation und verbinden Sie diese Formen mit den Wörtern „alignment“ – „ownership” und “voice” 4.Partizipation als Strategieansatz-Partizipation: Orientierung an den konzeptionellen Ideen der Partner (alignment) und Diskussion über die Teilhabe der Geldgeber (harmonization)-Partizipation in der Implementierung kooperativer Programme und Projekte, um die Reformbereitschaft zu stärken (commitment) und die Verantwortlichkeit (ownership)-Partizipation; teilen und verteilen der Macht in der Zivilgesellschaft (voice), um eine demokratische Rechtfertigung (accountability) des Staates einzufordern durch die zivile Öffentlichkeit-Partizipation in politischen Verhandlungsprozessen über Macht im Entscheidungsfindungsprozess und das Recht, nachhaltig Regeln der demokratischen Teilhabe zu etablieren
- Welche Ziele sollen erreicht werden mit einem Verständnis von Partizipation als “Partizipation als Prozessbeteiligung“ und als „demokratische Partizipation“? 1.Partizipation als Prozessbeteiligung+Fördert die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme (ownership)+Stärkt den Änderungswillen der beteiligten Akteure (commitment)+Sorgt für adäquate Lösungen auf der lokalen Basis des Wissens+Erhöht durch Bedarfsorientierung die Wirkung des Vorhabens+Erhöht Legitimität, Transparenz und Ausgleichswillen+effiziente Koordination/ Kombination verschiedener Instrumente2.Demokratische Partizipation+Erhöht staatl. Transparenz und Rechenschaftspflicht (accountability)+Öffentl. Kontrolle verringert Korruption, Patronage, Klientelismus+Stärkt Orientierung staatl. Dienste an realem Nachfrage/ Bedarf +Stärkt das Parlament als obersten Repräsentanten des Volkes+Erhöht das politische (Selbst-)Verständnis, i. A. des Volkes zu handeln+Mehr Mitbestimmung im politischen Prozess (voice)+Vertrauensbildung gegenüber politischen Vertretern und Prozessen+Mehr soziale und Eigenverantwortung bzw. Selbstbewußtsein+Integriert benachteiligte Gruppen und schärft Blick für das Machbare
- Nennen und erläutern Sie die Risiken des Scheiterns partizipativer Ansätze und bezeichnen Sie unterschiedliche Gruppen von Beteiligten bei partizipativen Ansätzen. -Mangelnde Bereitschaft der lokalen Gruppe-fehlende Fertigkeiten der Projektleiter-unterschiedl. Engagement der Gruppen-Zeitmangel-zunehmende Konflikte-langzeit Aktivität, kurzzeit Begleitung-fehlendes interkulturelles Verständnis-keine integration in staatl. Strukturen-kein know-how Transfer-schwierige Evaluierung????
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- Welchen Sinn hat eine Akteursanalyse und geben Sie bitte einen Überblick über ein mögliches Modell der Herangehensweise. 1.Identifikation von SchlüsselakteurenWo sind die Personen mit dem stärksten Einfluß auf den Projekterfolg durch ihre Funktion, ihren Status, Persönlichkeit, Wissen, Fähigkeiten und Netzwerke?Schlüsselakteure = veto players; Funktion ist wichtig: Legitimität, Res-sourcen, Position in Netzwerken: wo sind die Trennenden, die Mittler?->Bewertung und Exellenzkreise2.Auflistung der Akteure-Ziele: Visualisierung der relevanten Akteure -- Bestimmung der Anknüpfungspunkte -- ThemenspezifikationAuflistungskriterien:1. Was ist der konkrete Gegenstand? Wer ist relevant?2. Wo ist der Entscheidungszeitpunkt? Wann wird aktualisiert?3. Wer ist an der Auflistung beteiligt? Wessen Sicht ist wichtig?- > Darstellung per Zwiebel oder Regenbogen!3.Akteursprofile und strategische Optionen-Ziele: Visualisierung der relevanten Informationen über Akteure anhand von Profilen, Ähnlichkeiten und Unterschiede herausarbeitend bei gleichzeitigem Check und Diskussion von strategischen Optionen-Kernfragen:1. Was ist das Ziel, die Mission der Akteure?2. In welchem Umfeld handeln sie? Wo ist ihr Einflußbereich?3. Wer sind ihre Verbündeten? Wie stark sind die Netzwerke4. Welche strategischen Handlungsoptionen sind evident?5. Wann muß die Darstellung der Profile und Optionen erneut überarbeitet werden? ->Profile erstellen, Tablle, Strategische Optionen bestimmen4.Macht und Fähigkeiten-Ziele: Visualisierung der relevanten Machtstrukturen und –ressourcen der Akteure; Verortung in Machtstrukturen-Kernfragen:1. Welches ist der begründende Faktor seiner Machtposition?2. Wie stark ist der Machteinfluß auf die einzelnen Beziehungen?3. Wann und warum ändern sich Machtstrukturen?- > Zeigen Sie die Fähigkeiten der einzelnen Akteure auf:
- Bitte benennen Sie unterschiedliche Methoden der Partizipation Möglichkeiten: Wahlrecht zur Kommunalwahl, Bürgerbeteiligung, Einwohnerversammlung, Einwohnerfragestunde, Anregung und Bechwerden, Einwohnerantrag, Bürgerbegehren, Bürgerentscheid, Teilnahme Beiräte Foren, Mitarbeit Parteien Bürgerinitiativen, Mitarbeit als Ratsmitglied, Mitarbeit als sachkund. Bürger
- Erläutern Sie die Charakteristika der PRA-Methode. PRA ist eine systematische, semi-strukturierte Aktion vor Ort durchgeführt durch ein multidisziplinäres Team; Ziel: schnelle und effiziente Informations-gewinnung und Entwicklung von Hypothesen zum realen Leben und den verfügbaren Ressourcen. Analyse und Verwertung der Ergebnisse verbleiben in der Hand der externen Experten.PRA möchte nicht nur die lokale Bevölkerung befähigen, ihre Lebenssituation zu analysieren, sondern die Ergebnisse dieser Arbeit auch mit ihnen teilen und sie ihre Aktivitäten selbst planen lassen. Der Experte ist mehr ein Moderator oder ein Katalysator.PRA kann über den gesamten Projektzyklus angewendett werdenMethoden: life stories, Leitfaden-Interviews, Begehungen, Beobachtungen, FGD, Mapping, Theater, Soziometrie,Rankings Kernelemente des PRA sind:1. Triangulation: der Perspektiven, der Situationen, der Methoden2. Lernen in der Gemeinschaft: Lernen durch, mit und für die Mitglieder der lokalen Gemeinschaft; Teilhabe am täglichen Leben sensibilisiert (-> Girtler)3. Angemessene Ungenauigkeit: Beschäftigung mit und Analyse von Aspekten nur soweit es nötig ist für den nächsten Schritt, um die Aktivität konkret werden zu lassen4. Angemessene Instrumente: Mittel und Methoden, entwickelt von Zielgruppe5. Gliederung: schrittweiser Prozess6. Visualisierung: Jeder ist beim Mapping oder Modelling eingebunden7. Vor-Ort-Analyse und Präsentation: öffentliche Debatte von Prozess / Ergebnis8. Regelmäßige Folgetreffen9. Selbstkritische Reflektion: alle Zielgruppen angesprochen? Um falsche Erwartungen auszuschließen ist eine klare Ansage zur eigenen Rolle und Begrenzungen nötig zu Beginn des PRA-Prozesses
- Erläutern Sie die Charakteristika der Arbeitsbuch-Methode. -Entwickelt in der schwedischen Dorferneuerung-Grundidee ist das jedes Zielobjekt ein lernendes Subjekt ist: Arbeitsbuch enthält Hintergrundmaterial, -informationen für den Einzelnen -Arbeitsbuch ist eine Art Checkliste, um den Lernenden zu unterstützten in Themenbereichen wie Bildung, Arbeit, Finanzen, Gesundheit etc.-Schritte:1. Eine heterogene Autorengruppe entwickelt mit technischer Unterstützung einen Katalog mit den relevanten Fragen zum Planungsgegenstand = Arbeitsbuch I; Dieses wird persönlich bei den Einwohnern ausgeliefert und nach best. Zeit auch wieder aufgenommen. Auf diese Weise erhält der Aufnehmende auch Ortskenntnisse.2. Die Ergebnisse werden im Arbeitsbuch II veröffentlicht. Teams interessierter Bürger werden gebildet um konkrete Vorschläge zu erarbeiten und zu priorisieren. Gespräche mit Experten /andere Gruppen finden statt3. Konkrete Vorschläge enthält Arbeitsbuch III für die politische Debatte -Fokussierung auf Randgruppen ist möglich
- Erläutern Sie die Charakteristika des Planungszellen-Ansatzes. Entwickelt von Peter C. Dienel (Wuppertal) Ende der 70‘er JahreEine Planungszelle ist eine Gruppe von 25 im Zufallsverfahren ausgewählter Bürger, die für ca. 1 Woche (u. U. mit Folgetagungen im Abstand von 4-6 Wochen) von ihren arbeitsalltäglichen Verpflichtungen freigestellt werden, um in Gruppen Lösungsvorschläge für ein vorgegebenes Planungsproblem zu erarbeiten (Bürgergutachten).In der Regel tagen mehrere Planungszellen simultan; Qualität der Gutachten ist hoch, v. a. ganzheitlichere ProblemsichtKriterien: Zufallsauswahl der TN, Freistellung gegen Vergütung, Gruppenprozess, fachliche Begleitung durch Experten bei vorgegebenem Thema u. StrukturDie meiste Arbeitszeit ist der Information vorbehalten: verständlich für Laien und aus kontroversen PerspektivenErgänzung um andere, offene Beteiligungsangebote (user panels, Einbeziehung von Repräsentanten bei Erstellung der Programmstruktur)
- Unterschiedliche Möglichkeiten der Partizipation (17) Participatory Rapid AppraisalAppreciate Inquiry'ZukunftswerkstattSimulation „Planspiel“Aktivierende BefragungPlanning for realAnwaltsplanungOpen spacePlanungswerkstattArbeitsbuchmethodeScenario-TechnikMediationBürgerausstellungZukunftskonferenzWalt Disney MethodeBürgerpanelRound Table
- Nennen und erläutern Sie die verschiedenen Betrachtungsebenen kultureller Differenzen Kulturelle Differenzen: Welche Betrachtungsebene ist interessant? Individuen sind geprägt durch: -Tradition und Gedächtnis (Normen, Ideologien)-Sozialisation (Enkulturation, Identität, persönliche Erfahrungen)-Kommunikation (Diskursverhalten, Kommunikationsziele)-Soziale Organisation (Verwandtschaft, Selbstwahrnehmung, Selbstbild) Wer Ordnung und Überblick schaffen will, muss generalisieren – auch im Kulturvergleich Derart kontrastierende Darstellungen im Vergleich „wir“ – „die Anderen“ lenken für uns und unsere Kommunikation den Blick auf auf bestimmte Aspekte, die für unser Verstehen einer anderen Kultur nützlich sind - aber immer nur hinweisend und im begrenzten, notwendigen Umfang
- Begründen Sie die Zunahme der Unternehmensnetzwerke 1.: Der Marktdruck erfordert Rationalisierung in der gesamtem Wert- und Produktionskette 2.: Die vom Markt geforderte Verkürzung von Innovationszeiten führt zu steigenden, mit Risiken behafteten Investitionskosten 3.: Bei Ausfall einzelner Segmente ist durch die Flexibilität und Offenheit schneller ein neuer Partner gefunden 4.: Einbindung des Kunden in das Netzwerk ist möglich: stärkere Bindung §Unternehmen können so Ressourcen bündeln, Kapazitäten und Leistungsspektren erweitern, schneller Strukturen wandeln und leichter neue Anforderungen aufnehmen (gesteigerte Lernfähigkeit)
- Charakterisieren Sie verschiedene Formen dieser (Unternehmens-)Netzwerke (3) Formen von Unternehmensnetzwerken: -Hierarchisch koordinierte oder sog. „Strategische Netzwerke“:werden im Prinzip von einem dominanten Unternehmen koordiniert, aber kleine Partner in Abhängigkeit von ihrem Innovationspotential haben Einflussmöglichkeiten; Bsp.: Zuliefersystem/-pyramide in der Automobilindustrie -Projektnetzwerke oder sog. „Virtuelle Netzwerke“:zeitlich relativ begrenzt, themenspezifisch organisiert; zumeist basierend auf lockeren sozialen, räumlich teilweise begrenzten Face-to-Face-Beziehungen; aber auch größere, IuK-Technologie-basierte Netzwerke mit hohem Koordinationsaufwand möglich -Symmetrische Netzwerke:dauerhafte, reziproke regionale Netzwerke von KMU‘s, auf F+E, Beschaffung, Produktion oder Absatz ausgerichtet: Cluster-Ansatz