Klinische Psychologie II (Fach) / Klinische 2 (Lektion)

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Grundlagen der Psychotherapie

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  • Was ist mit "Ekeltizismus" gemeint? Verwendung von Interventionstechniken aus unterschiedlichen theoretischen Systemen
  • Was ist mit "Integrationismus" gemeint? Theoretische Verknüpfung unterschiedlicher Ansätze
  • Nennen Sie die Phasen psychologischer Interventionsforschung nach Grawe (1997). I. Legitimationsphase: Ist Psychotherapie generell wirksam?*II. Wettbewerbsphase: Welche Form der Psychotherapie ist besser oder sogar am besten?III. Verschreibungsphase: Welche Form der Psychotherapie ist bei wem unter welchen Umständen indiziert? (anzuwenden)(*IV. Prozessforschungsphase zur grundlegenden Frage: auf welche Weise wirkt Psychotherapie?
  • Nennen Sie 5 Stadien der Therapieevaluation und erläutern sie Phase1: Konzeptentwicklung-Explizierung theoretischer Annahmen,Analogiestudien. Phase2: Exploration mit (nichtc kontrollierten) PilotcStudien- Verlaufsbeschreibende Einzelfallstudien, Zeitreihenanalysen, Offene Studien, etc Phase3: Wirksamkeitsprüfung: RCT (Wirksamkeitsstudien),experimentelle Einzelfallstudien, radomisierte Effektivitätsstudien Phase4: Anwendung unter Routinebedingungen,klinische Nützlichkeit-Nicht randomisierte Effektivitätsstudien, Erweiterte Einschlusskriterien ,Anwendungsbeobachtungen Phase5: Patient focused therapy research“, Praxisforschung-Kontinuierliche Datensammlung über Therapieverläufe hinsichtlich der Patienten- oder Problemmerkmale, Profile von erfolgreichen und nicht erfolgreichen Therapien.  
  • Wann ist Psychotherapie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen? wenn:  zwar seelische Krankheit vorliegt, aber ein Behandlungserfolg nicht erwartet werden kann sie nicht der Heilung oder Besserung einer seelischen Krankheit,*sondern allein der beruflichen oder sozialen Anpassung*oder*der*beruflichen*oder* schulischen*Förderung*dient( sie allein der Erziehungd, Ehe, Lebens und Sexualberatung dient
  • Nennen sie einen relevanten Gesetzestext in der Psychotherapie   Sozialgesetzbuch Buch V – Gesetzgeber (Bundestag und Bundesrat)     Psychotherapeutengesetz – Gesetzgeber (Bundestag und Bundesrat)  Psychotherapie-Richtlinien – Erstellt vom Gemeinsamer Bundesausschusses (GBA) Verfahrensregeln zur Beurteilung der wissenschatlichen Anerkennung von Methoden und Verfahren der Psychotherapie („Methodenpapier“) – Wissenschajlicher Beirat Psychotherapie gemäß Psychotherapeutengesetz 
  • Im Rahmen welcher anerkannten Verfahren übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung eine Kostenübernahme?   •  Psychoanalytisch begründete Verfahren  –Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie – Analytische Psychotherapie •  Verhaltenstherapie 
  • Was besagt der 4-Prinzipien Ansatz von Beauchamp & Childress? Autonomie–Selbstbestimmungsrecht des Patienten  Non-Malefizienz–Nicht-Schadensgebot Benefizienz-Fürsorgegebot  Gerechtigkeit– Keine Bevorzugung, keine Verschwendung 
  • Aus welchen Teilen besteht das Bericht auf Antrag für Verhaltenstherapie?  Symptomatik  Lebensgeschichtliche Entwicklung und Krankheitsanamnese   Psychopathologischer Befund zum Zeitpunkt der Antragsstellung  Somatischer Befund  Verhaltensanalyse  Diagnose zum Zeitpunkt der Antragsstellung   Therapieziele und Prognose  Behandlungsplan
  • Nennen Sie 6 Punkte, die Bestandteil des psychopathologischen Befundes sein können  •  Äusseres Erscheinungsbild •  Kontaktaufnahme •  Raum-zeitliche Orientierung / Bewusstsein •  Gedächtnis •  Formale und inhaltliche Denkstörungen •  Affektive Störungen •  Antrieb •  Psychomotorik •  Vegetative Symptomatik •  Suizidalität 
  • Was sind die Ziele in der Verhaltensanalyse in einem Antrag für Verhaltenstherapie? Verhaltensanalyse ist ein zusammenfassendes theoretisches Modell der Erkrankung. Verhaltensanalyse muss zeigen, wo auf Grund der wirksamen Bedingungsfaktoren(für Störungen Ansätze*für*die*Verhaltenstherapie  gegeben sind   Dabei werden die Krankheitssymptome in 4 Verhaltenskategorien beschrieben: – Kogniton – Emotion – Motorik – Physiologie 
  • Erklären Sie das SORKC-Modell Es ist ein Verhaltensmodell, das fünf Bestimmungsstücke als Grundlage von Lernvorgängen beschreibt. S (Stimulus) bezeichnet eine äußere oder innere Reizsituation.  (In welcher Situation tritt das Verhalten auf?).O (Organismusvariable) bezeichnet die individuellen biologischen und lerngeschichtlichen Ausgangsbedingungen bzw. Charakteristika der Person auf den Stimulus.R (Reaktion) bezeichnet die Reaktion auf ‚S‘ nach der Verarbeitung durch den Organismus auf kognitiver, motorischer, vegetativer und affektiver Ebene.K (Kontingenz) bezeichnet die Regelmäßigkeit des Auftretens der Konsequenz nach der Reaktion.C (Konsequenz) bezieht sich auf das Einsetzen einer Verstärkung oder Bestrafung als Folge eines Verhaltens (Was folgt auf das Verhalten?).
  • Erklären Sie das ViS-Modell Verhalten in der Situation-Analyse Zentraler Schritt ist dabei zunächst die genaue Exploration und Beschreibung des Problems bzw. der Symptomatik auf den vieri zentralen Ebenen: Physiologie (Welche körperlichen Vorgänge treten auf?), Kognition und Emotion (Welche Gedanken und Gefühle gehören zur Symptomatik bzw. gehen mit ihr einher?), Motorik (Was tut die Person?). Beispiel:'ViS-Analyse' o Situation:'Frau'M.'fährt'mit'Auto'auf'einer'Straße'ohne'Seitenstreifen' o Wahrnehmung:'Befürchtet'Angstanfall,'richtet'Wahrnehmung'auf'Körper' o Verhalten(physiologisch):'Schwindel,'Benommenheit,'Schwitzen,'Zittern' o Verhalten(kognitiv):'„Das'wird'schon'wieder'so'eine'Attacke“,'“Herzinfarkt“' o Verhalten(motorisch):'Überprüft'ob'Medikamente'und'Handy'dabei,'fährt' Umweg' um 'auf' Straße 'mit'Seitenstreifen'zu'kommen' o Verhalten (emotional):'starke'Angst''' o Konsequenz (kurzfristig):'Durch'Versicherung,'dass'Medikamente'und' Handy'dabei,'entwickelt'sich'Angst'nicht'zur'Panik,'Fr.'M'fährt'auf' andere 'Straße' und' verhindert' dadurch' Panikattacke'' Konsequenz(langfristig):'Angstreduktion'durch'Sicherheitsverhalten,'Flucht'verstärkt'die 'Angst' und' das' entsprechende' Verhalten' langfristig,''   
  • Welche Faktoren werden berücksichtigt bei der Einschätzung des Erfolgs der Therapie? Motivierbarkeit Krankeitseinsicht Belastbarkeit Umstellungsfähigkeit im Denken des Patienten 
  • Was ist mit "Psychodynamik" gemeint? Ein Begriff der Psychoanalyse, der das Gebilde aus neurotischem oder psychosomatischem Symptom und der zugrundeliegenden, ungelösten, meist auch verdrängten Konflikte meint. Das Symptom drückt dabei symbolhaft den Konflikt aus: z.B. die Unfähigkeit der Magersüchtigen, sich mit ihrer Weiblichkeit zu identifizieren;
  • Nennen Sie die Phasen des 7-Phasen-Modells für den diagnostisch-therapeutischen Prozess (Kanfer, Reinecker & Schmelzer; 1996) Eingangsphase: Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen  Aufbau von Änderungsmotivation und vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen  Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell  Vereinbaren therapeutischer Ziele  Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden  Evaluation therapeutischer Fortschrise  Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss der Therapie  Follow-Up/Katamnese 
  • Nennen Sie die Achsenstruktur des OPD und erläutern sie kurz • Vier psychodynamische Achsen –  Achse 1 – Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen –  Achse 2 – Beziehung –  Achse 3 – Konflikt –  Achse 4 – Struktur • Eine deskriptive Achse – Achse 5 – Psychische und Psychosomatische Störungen
  • Nennen Sie 5 Aspekte, die auf der 1. Achse des OPD (Krankheitserleben & 
Behandlungsvoraussetzungen) abgefragt werden.  Art und Schwere der vorliegenden Erkrankung  Das gesellschaftliche Umfeld  Die Arzt-Patient-Beziehung  Das psychosoziale Umfeld  Persönlichkeitsmerkmale Behandlungsmotivation 
  • Was ist Übertragung? Übertragung ist ein spezifischer Satz von Verhaltensweisen, mit denen Sozialpartner dazu gebracht werden, sich konkordant zu spezifischen unbewußten Erwartungen zu verhalten 
  • Wie versteht man das Beziehungsverhalten im Rahmen der OPD?  als Ausdruck der Dynamik zwischen: Beziehungswünschen  damit verbundenen Ängsten des Patienten  Befürchtungen, wie das Gegenüber auf die Wünsche reagieren könnte 
  • Nennen Sie 8 typische Konflikte im Rahmen der OPD 1.  Abhängigkeit vs. Autonomie 2.  Unterwerfung vs. Kontrolle 3.  Versorgung vs. Autarkie 4.  Selbstwertkonflikte 5.  Über-Ich und Schuldkonflikte 6.  Ödipal-sexuelle Konflikte 7.  Identiätskonflikte 8.  Fehlende Konflikt- und Gefühlswahrnehmung 
  • Nennen Sie die 3 therapeutischen Basisvaribalen in der humanistischen Psychotherapie und beschreiben Sie eine davon – Empathie (einfühlendes Verstehen) – Unbedingte Wertschätzung (nicht an Bedingungen geknüptes Akzeptieren des Gesprächspartners) – Kongruenz (Echtheit) 
  • Was ist mit der "holistischen Orientierung" gemeint? Die Betonung von Top-Down Die Vorstellung, dass natürliche (gesellschaftliche, wirtschaftliche, physikalische, chemische, biologische, geistige, linguistische usw.) Systeme und ihre Eigenschaften als Ganzes und nicht als Zusammensetzung ihrer Teile zu betrachten sind.
  • Was ist gemeint mit Existenzphilosophie? Philosophische Richtung, deren Hauptthema das im Erleben und Handeln sich erschließende, wesenhafte menschliche Dasein istderen Hauptthema das im Erleben und Handeln sich erschließende, wesenhafte menschliche Dasein ist
  • Was ist mit "Phänomenologie" gemeint? (bei Husserl) Wissenschaft, Lehre, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände oder Sachverhalte ausgeht, die die geistig-intuitive Wesensschau (anstelle rationaler Erkenntnis) vertritt
  • Was sind Zwangsgedanken? Definition & 1 typisches Beispiel Zwangsgedanken (obsessions) = aufdringliche, störende Ideen, Gedanken, Bilder oder Impulse (z.B. die Vorstellung, jemanden zu verletzen) nach DSM-IV 1) wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impulse oder Vor- stellungen, die zeitweise während der Störung als aufdringlich und unangemessen empfunden werden und die ausgeprägte Angst und großes Unbehagen hervorrufen, (2)  die Gedanken, Impulse oder Vorstellungen sind nicht nur über- triebene Sorgen über reale Lebensprobleme, (3)  die Person versucht, diese Gedanken, Impulse oder Vorstellungen zu ignorieren oder zu unterdrücken oder sie mit Hilfe anderer Gedanken oder Tätigkeiten zu neutralisieren, (4)  die Person erkennt, dass die Zwangsgedanken, -impulse oder – vorstellungen ein Produkt des eigenen Geistes sind (nicht von außen auferlegt wie bei Gedankeneingebung). 
  • Skizzieren Sie das kognitive Modell der Zwangsstörung Kognitives Modell aufdringlicher Gedanke-Bewertung, automatische Gedanken- Unbehagen-Neutralisierung
  • Nennen Sie die Therapiebausteine bei KVP der Zwangsstörung – Psychoedukation – Exposition mit Reaktionsverhinderung – Kognitive Therapie – ... – Weitere Bausteine (nach Bedarf) 
  • Was ist Exposition? Exposition= Patient wird mitt dem angstauslösendem Objekt oder der angstauslösenden Situation konfrontiert
  • Erläutern Sie das ABC-Modell der Verhaltenstherapie A: (activating event) Auslösendes Ereignis B: (belief) Gedanke über A (beinhaltet die Interpretation und Bewertung des Ereignisses A) C: (consequence) Konsequenz (Damit sind die emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen gemeint, die auf B folgen) Zentrale Annahme des ABC- Modells: Das beobachtbare Verhalten und die emotionalen Reaktionen des Individuums (C) werden nicht direkt durch das auslösende Ereignis (A) verursacht; sie werden vielmehr durch die Interpretation und Bewertung dieser Ereignisse (B) hervorgerufen. 
  • Erklären Sie die Methode "Verantwortungskuchen" Verantwortungskuchen* • Wer ist verantwortlich für Brand durch defekten Heizlüfter? Patient hat nur einen kleinen Teil der Verantwortung (8%) o Mit Patient erarbeiten, was alles notwendig ist damit es zu einem Brand kommt ! Wer hat welche Aufgaben damit es nicht zu  einemBrand(kommt? "  Hersteller muss die Tür richtig überprüfen"  Vermieter sollte den Herd auf dem  neusten Stand haben "  Elektriker sollte alles richtig anschließen
  • Erklären Sie Technik der kumulierten Wahrscheinlichkeiten Ich infiziere mich beim Frauenarzt mit Candida albicans  Ich setze mich im Wartezimmer auf einen bestimmten Stuhl 1:10 Auf diesem Stuhl saß vorher jmd. mit Candidainfektion 1:20=1:200 usw Der Pilz ist durch den Schlüpfer der Pat. gedrungen Der Pilz ist durch die Jeans der Pat. gedrungen Der Pilz ist auf dem Stuhl und noch lebensfähig als ich mich hinsetze Der Pilz dringt durch meine Jeans Der Pilz dringt durch meinen Schlüpfer Der Pilz dringt in meinen Körper und wird nicht durch das Immunsystem abgewehrt 1:30 = 1:9.000.000.000  Patient merkt dadurch, dass die(Kombination aller Einzelwahrscheinlichkeiten sehr, sehr unwahrscheinlich ist! Eins zu neun Milliarden.  D.h. der Patient fühlt sich zwar bedroht,aber die wirkliche Gefahr ist minimal.
  • Was ist mit den intrapersonellen Funktionalität von Zwängen gemeint?  Zwang als Pseudokonfliktlösung •  Einfache und strikte Regeln zur Kontrolle der Außenwelt werden zur kurzfristigen Pseudokontrolle der Innenwelt benutzt •  Das, was wirklich Angst und Schmerz verursachte, wird aus dem Bewusstsein verbannt  Schutz vor negativer Befindlichkeit • Angst als legalisierte Emotion hat Deckfunktion für Wut, Trauer, Hilflosigkeit, traumatische Erinnerungen, primäre Depression ...   Pseudokompensation von Entwicklungsdefiziten •  Defizite im Selbstwertgefühl, sozialer Kompetenz, emotionaler Wahrnehmung, Toleranz für intensive Emotionen, interaktioneller Erlebnisfähigkeit •  Defizite entstehen z. B. durch fehlende spontane Gefühlsäußerungen und Zärtlichkeiten durch die Eltern 
  • Was ist mit interpersonellen Funktionalität von Zwängen gemeint? – Zwänge als Waffe in interpersonalen Machtkämpfen • Rituale halten andere auf Distanz oder unterwerfen diese • Angst vor Nähe und Misstrauen in engen Beziehungen wird durch pseudo-kompensiert – Ventil für unterdrückte Aggressionen • Nahe Bezugspersonen werden durch Einbeziehung in den Zwang >bestraft< • „Sekundärer Krankheitsgewinn“ 
  • Nennen Sie die gängigen Behandlungsziele bei Substanzabhängigkeit  Substanzfreier Lebensstil  Behandlung von Folgeerscheinungen des Alkoholkonsums, die das Funktionsniveau beeinträchtigen  Rückfallprävention 
  • Auf welchen theoretischen Konzepten basiert das Motivational Interview? • Experimentelle Sozialpsychologie •  Kausalattributionen •  Kognitive Dissonanztheorie •  Psychologische Reaktanzforschung •  Selbstwirksamkeitserwartung  •Prochaska & Di Clemente: “Stadien der Veränderungsbereitschaft” •  Absichtslosigkeit (Precontemplation) •  Absichtsbildung (Contemplation) •  Vorbereitung (Determination/ Preparation) •  Handlung (Action) •  Aufrechterhaltung (Maintenance)  • Humanistische Psychologie  Modifiikation des Klientenzentrierten Vorgehens • Empathie • Akzeptanz • Selbstaktualisierung
  • Nennen Sie 5 Prinzipien vom Motivational Interviewing 1. Empathie ausdrücken  2. Diskrepanz entwickeln 3. Beweisführung vermeiden  4. Widerstand aufnehmen  5. Selbstwirksamkeit fördern 
  • Wie wird kontrolliertes Trinken definiert? Kontrolliertes Trinken ist meist durch Kriterien für Häufigkeit und Menge des Alkoholkonsums festgelegt. Außerdem werden negative Konsequenzen ausgeschlossen (soziale, gesundheitliche und juristische Probleme). Bei diesem Behandlungskonzept steht die Selbstkontrolle des Verhaltens im Umgang mit Alkohol im Vordergrund und nicht, wie bei den herkömmlichen Behandlungskonzepten in der Suchthilfe, die Abstinenz.
  • Argumentieren Sie für das kontrollierte Trinken •  Es werden bislang zu wenig abhängige Menschen erreicht •  Menschen sollte Freiheit der Zielwahl eingeräumt werden (ethisches Prinzip der Autonomiewahrung) •  Man sollte Abstinenz nur fordern, wenn jemand zur Abstinenz in der Lage ist (ethisches Prinzip „Sollen setzt können voraus“) Harm avoidance als oberstes Ziel  • Kontrolliertes Trinken kann ein notwendiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Abstinenz sein • Zieloffenheit fördert den Veränderungs-und Behandlungsprozess 
  • Nennen Sie Argumente gegen kontrolliertes Trinken Es gibt bisher keine Studien, die überzeugend zeigen, nach welchen Faktoren, erfolgreiche Personen für den kontrollierten Trinkansatz gefunden werden können • Zum Abstinenzansatz (vergleiche Ansatz Rückfallprophylaxe) gibt es bei weitem die meiste empirische Erfolgsevidenz („Warum einen neuen Fallschirm ausprobieren, wenn der alte sich bewährt hat?“àKonsequenzen des Scheiterns können gravierend sein!)   Faktoren, die kontrolliertes Trinken wahrscheinlicher machen  •  keine schwere mit Entzugserscheinungen einhergehende Abhängigkeit •  ausgeprägter Wunsch zu kontrolliertem Konsum •  hohes Selbstzutrauen, kontrolliertes Trinken erreichen zu können •  Günstige Bedingungen des Lebensumfeldes: Unterstützung durch den Partner, gesicherte Arbeitssituation • Diese Bedingungen sind bei der Klientel nur selten erfüllt. 
  • Was ist Psychoedukation? Bestandteil einer Psychotherapeu,schen Behandlung, im dem die aktive Informationsvermittlung und/oder der Austausch von Informationen unter Betroffenen im Vordergrund steht.Ziel ist die Förderung von Krankheitsverständnis, der selbstverantwortliche Umgang mit der Krankheit sowie die Krankheitsbewältigung 
  • Nennen Sie 4 Ziele von Psychoedukation. •  Umfassende Aufklärung •  Reduzierung von Angst, Schamgefühlen, Stigma •  Hinwirkung auf eine Änderung der Lebensweise •  Förderung der individuellen Bewältigungskompetenz im Umgang mit der Erkrankung und ihren Folgen •  Förderung von Compliance
  • Was sind die Inhalte der Psychoedukation •  Aufklärung über Diagnose und Behandlungsprinzipien •  Vermittlung störungsbezogener Informa,onen •  Vermittlung therapierelevanter Informationen (Therapieverfahren, Wirkmechanismen, Chancen und Risiken) •  Vermittlung kompensatorischer Kompetenzen (z. B. soziale Kompetenzen) •  Unterstützung des Patienten bei der Entwicklung allgemeiner Selbstmanagement- und Bewältigungskompetenzen (z. B. zur Verhinderung von Rückfällen) 
  • Nennen Sie die Regeln zur Durchführung der Psychoedukation •  Relevanz, Kürze, Prägnanz •  Tailoring (Abstimmung der Informationsauswahl auf den Patienten) •  Transparenz •  Verständliche Sprache •  Einsatz von Veranschaulichung •  Konkrete Handlungsinstruktionen •  Praktisches Demonstrieren und Einüben  •  Motivierung  •  Zusammenfassen und Einholen von Feedback 
  • Nennen Sie 4 Vorteile von Gruppen-Psychoedukation. Sharing Modellfunktion Solidarität und Zusammenhalt Isolation überwinden Veränderung im Rollenverhalten „Profi-Pat.“ Kosten/Nutzen 
  • Nennen Sie 2 große Gruppen von Effekten pharmakologischer Intervention und erläutern sie Agonistische Effekte Bezeichnet eine Verstärkung der synaptischen Übertragung. 1.  Erhöhte Produktion des Transmitters 2.  Förderung der Transmitterfreisetzung 3.  Hemmung der Inaktivierung des Transmitters 4.  Direkte Besetzung der postsynaptischen Rezeptoren mittels eines ähnlich wirkenden Stoffes 5.  Erhöhung der Empfindlichkeit des postsynaptischen Rezeptors 6.  Fördernde Eingriffe in die nachgeschaltete Signaltransduktion  Antagonistische Effekte Bezeichnet eine Schwächung der synaptischen Übertragung.  1.  Hemmung der Transmitterproduktion 2.  Hemmung der Transmitterfreisetzung 3.  Beschleunigung der Inaktivierung des Transmitters 4.  Direkte Verhinderung der Transmitterwirkung an postsynaptischen Rezeptoren 5.  Verringerung der Empfindlichkeit des postsynaptischen Rezeptors 6.  Hemmende Eingriffe in die nachgeschaltete Signaltransduktion 
  • Wann verwendet man Antidepressiva? Zur Therapie von Depressionen Panikstörungen Zwangsstörungen Schmerzsyndromen 
  • Wirkung von Antidepressiva auf den Neurotransmitterhaushalt)? 1.Wiederaufnahmehemmer Monamine bleiben länger im Synaptischen Spalt 2.Monoaminoxidasehemmer Abbau von Monoaminen wird gehemmt 3.Blockade der Autorezeptoren Keine negative Rückmeldung bzgl.Ausschüttung Führen alle zu einer Erhöhung der Konzentration von Monoaminen im synaptischen Spalt 
  • Welche Modellüberlegungen sprechen für eine Kombinationsbehandlung bei Major Depression?  Das additive Modell: ein Mehr an Behandlung ist besser.   Das komplementäre Modell: PT und ADM zielen auf jeweils unterschiedliche depressive Symptome (z. B.Hoffnungslosigkeit vs. Appetitstörung). Durch die Kombinationsbehandlung reduziert sich deshalb ein breiteres Spektrum an Symptomatik.  Das synergistische Modell: Durch eine Behandlungsmethode erhöht sich die Wirksamkeit der anderen Interention. Durch die schnellere antidepressivainduzierte Symptombesserung wird das psychotherapeutische Arbeiten effektiver während sich durch PT die Medikamentencompliance erhöht.   
  • Biochemische Wirkmechanismen von Stimmungsstabilisierern (Phasenprophylaxe) • Lithium: –  Modulation der intrazellulären Calciumhomöostase –  Modulation der Signaltransduktion (Hemmung) –  Verhinderung von Rezeptorübersensitivität (Dopamin- und Muskarinrezeptoren) • Carbamazepin –  Hemmung der Membranpermeabilität für Natrium-, Kalium-und Kalziumionen  –  Modulation der Signaltransduktion (Hemmung z. B. von Adenylatzyklase)