Chirurgie (Fach) / Urologie STEX (Lektion)
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- Nennen Sie vier Kontraindikationen für eine i.v. Urographie Hyperthyreose Niereninsuffizienz Kontrastmittelallergie Plasmozytom
- Hufeisenniere: Klinik Häufig keine Symptome Rezidivierende Infekte möglich Harnabflussstörungen der Niere möglich
- Ureter fissus Zwei Harnleiter, aber nur ein Harnleiterostium, da sich die Harnleiter vor der Mündung in die Harnblase vereinigen Möglicher Jo-Jo-Effekt des Urins bei Y-förmigem Harnleiter (uretero-ureteraler Reflux)
- Ureter duplex Zwei Harnleiter und zwei Ostien, welche entsprechend der Meyer-Weigert-Regel münden (siehe Diagnostik)
- Pelvis bifidus Zwei Nierenbecken, welche sich jedoch bereits am pyeloureteralen Übergang vereinen
- Meyer-Weigert-Regel Bei Ureter duplex mündet der Ureter für die kraniale Nierenanlage immer kaudel des Harnleiters für die untere Anlage!
- Ren mobilis - Definition und Klinik Senkniere durch verminderte renale Fettkapsel (schlanke Menschen, Anorexia nervosa) Übermobilität der Niere Symptome Schmerzen in der Flanke und im Unterbauch im Stehen (Senkung mit Schmerzen durch Zug) Schmerzrückbildung im Liegen
- Hypospadie Definition: Häufige Fehlbildung mit fehlerhafter Position des Meatus urethrae externus
- Harnröhrenklappen Definition: Embryonale Fehlbildung nur bei Jungen mit Bildung von segelartigen Ausläufern im Bereich der membranösen und prostatischen HarnröhreSymptome/Klinik In der Regel kongenitale Hydronephrose oder ausgeprägter vesikoureteraler Reflux mit Megaureteren Meist bereits Niereninsuffizienz bei Geburt durch postrenales Nierenversagen Diagnostik: Sonographie des oberen Harntrakts und MiktionsurethrogrammTherapie Transurethrale Resektion der Harnröhrenklappen nach passagerer Einlage eines suprapubischen Dauerkatheters Engmaschiges Follow-up, evtl. Nierentransplantation im Verlauf Pränataler vesiko-amniotischer Shunt möglich, jedoch mit hohem Eingriffsrisiko
- Palmure Angeborene Anlagestörung mit Anwachsen des Skrotums an der Penisspitze (nicht wie üblich Peniswurzel) - Harnröhre nicht betroffen → Ausbildung eines Flügels (Schwimmhaut) zwischen Penisspitze und Skrotum bei der Erektion
- Balanoposthitis Entzündung im Bereich der Glans penis und des Präputiums infektiöser oder nicht-infektiöser Genese.
- Belastungsinkontinzenz - Schweregrade Grad I: Urinverlust beim Husten, Niesen und Lachen Grad II: Urinverlust beim Gehen (Laufen) und Aufstehen Grad III: Urinverlust im Liegen
- Bonney-Test (Blasenhalselevationstest) Manuelle paraurethrale Elevation kann den Effekt einer Suspensionsplastik hinsichtlich der Urinkontinenz antizipieren. Mit Zeige- und Mittelfinger wird das Gewebe paraurethral angehoben und die Patientin hustet mit gefüllter Harnblase (Belastungsinkontinenz)
- Therapie Belastungsinkontinenz Konservative Therapie Gewichtsreduktion Regelmäßige Miktion Beckenbodentraining Elektromagnetische Beckenbodenkontraktionen Medikamentöse Therapie Östrogenbehandlung der Vulva und der Vagina Gabe von Duloxetin zur Verstärkung der Sphinkterkontraktion möglich (Hemmung des Serotonin/Noradrenalin-Reuptake auf spinaler Ebene) Operative Therapie Einlage von Bändern zur Elevation der Harnröhre Tension-free vaginal tape (TVT) Transobturator tape (TOT) Offen-operative Verfahren Abdominale Kolposuspension nach Burch (noch Goldstandard) (Fixierung von paravaginalem Gewebe an das Lig. ileopectineum (Cooper-Band) mit Matratzennähten)
- Dranginkontinenz - Definition Imperativer Harndrang mit unwillkürlichem UrinabgangSensorische Urgeinkontinenz Pathologisch gesteigerte Empfindlichkeit der Harnblase mit Auslösung einer reflektorischen Harnblasenentleerung Motorische Urgeinkontinenz Autonome Detrusorhyperaktivität
- Therapie Dranginkontinenz Therapie 1. Wahl: medikamentös mittels Anticholinergika (M. detrusor-Tonus sinkt) Oxybutynin (Kinder und Erwachsene)SolifenacinTrospiumchlorid Anticholinerge Nebenwirkungen Mundtrockenheit Tachykardie Glaukom
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- Alternativen zu Anticholinergika bei der Therapie der Dranginkontinenz Alpha-Rezeptor-Blocker: z.B. TamsulosinParasympatholytika: z.B. ButylscopolaminbromidTrizyklische Antidepressiva: z.B. Imipramin (anticholinerge Wirkkomponente)Flavoxat (Spasmoyltikum ohne anticholinerge Wirkung)
- Harnverhalt - Sympotme Unfähigkeit zur Miktion (Harnblasenfüllung bis zu mehreren Litern (normales Harnblasenvolumen liegt zwischen 300-600 mL) Unterbauchschmerzen → Pseudoperitonitis Praller Unterbauchtumor mit schmerzhafter Palpation
- Überlaufblase Massiver Harnverhalt mit Harnstauungsnieren beidseits Tröpfeln aus der Harnröhre bei eingeschränkter Miktion (Ischuria paradoxa)
- Sonographische Klassifikation Harnstau Grad I: Erweiterung des Nierenbeckens ohne Erweiterung der Nierenkelche Grad II: Leichte Erweiterung des Nierenbeckens, der Kelchhälse und der Nierenkelche Grad III: Deutliche echofreie Erweiterung des Nierenbeckens, der Kelchhälse und der Nierenkelche; Parenchym durch erweitertes Nierenbecken teilweise verdrängt Grad IV:Parenchym durch erweitertes Nierenbecken vollständig verdrängt
- Ureterstenose - Therapie Exzision der Harnleiterstenose und Überbrückung des Defekts durch Ureteroureterostomie Psoas-Hitch-Plastik Boari-Plastik (Ausschneiden eines Lappens aus der Harnblase und Umformung) Ileum-Interponat Bei Funktionslosigkeit der Niere und rezidivierenden Infekten: Nephrektomie
- Nierenbeckenabgangsstenose - Therapie NierenbeckenabgangsengeKonservative Therapie Aktive Überwachung mit regelmäßigen Verlaufskontrollen Indikation:Gute seitengleiche NierenfunktionFehlende klinische Relevanz Operation nach Anderson-HynesIndikation: Progredienter Funktionsverlust der Niere (Kreatinin-Erhöhung) bei Nachweis einer Obstruktion Flankenschmerzen Rezidivierende Pyelonephritiden der betroffenen Niere Nephrektomie (Eingeschränkte Nierenfunktion unter 20% (Bestimmung durch Szintigraphie) mit rezidivierenden Infekten oder anderweitiger Symptomatik)
- Erreger Urozystitis Meist Infektion durch Bakterien der DarmfloraEnterobacteriaceae (gram-negative Stäbchen) Escherichia coli (ca. 80% der Erreger) Proteus mirabilis Klebsiellen Weitere Enterokokken Staphylokokken (z.B. Staphylococcus saprophyticus) Ureaplasma urealyticum Bei Kindern häufig Zystitis durch Adenoviren
- Stauffer-Syndrom: Paraneoplastisches Syndrom, bei dem es u.a. zu Leberwerterhöhungen (v.a. alkalische Phosphatase) und Gerinnungsstörungen kommt. Die Ursache ist unbekannt, nach erfolgter Nephrektomie kommt es jedoch zur Besserung der Werte (z.B. Nierenzellkarzinom)