Reproduktion Rind (Fach) / Mastitis (Lektion)
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Grundlagen Staatsexamen
Diese Lektion wurde von Weinfee erstellt.
- Maßnahmen zum Erhalt der Eutergesundheit • Melkzeugreinigung/Zwischendesinfektion • ZitzendesinfektionnachdemMelken • ZitzendesinfektionvordemMelken(bei Umwelt-assoziierten Erregern) • SorgfältigesTrockenstellen(nurgesunde Tiere, unter Antibiotikaschutz) • Regelmäßige Überprüfung der Melktechnik und Melkarbeit • Dokumentation der klinischen Mastitiden und sofortige gezielte Behandlung • RegelmäßigeAuswertung der MLP-Daten (Zellgehalte) • Leistungs- und wiederkäuergerechte Fütterung der laktierenden und trockenstehenden Tiere regelmäßigeKlauenpflege Evtl.stallbaulicheMaßnahmen
- Unterschiede in der Sanierung von S. agalactiae und S. aureus S. agalactiae (Galt): Geringe Tendenz zur Selbstheilung – Therapie der infizierten Tiere wichtiger Aspekt der Sanierung – Gruppenbildung während der Therapie S. aureus: Geringe Erfolge bei Laktationstherapie – Nur wenige Tiere (bis max. 10 %) infiziert: • KeineTherapiesubklinischerTiere,aberMelkreihenfolge, Melkzeugzwischenreinigung Selektion VorzeitigesTrockenstellentragenderTiere – Viele Tiere infiziert: • Gruppenbildung • S.-aureus-TierebleibenbiszumAbganginderS.-aureus-Gruppe • RegelmäßigeUntersuchungderS.-aureus-negativenTeilherde
- Kennzahlen zur Beurteilung der Eutergesundheit • Molkerei-/MLP-Daten – Tankmilchzellzahl – Keimzahl – Zellzahl im Gesamtgemelk • Vom Besitzer oder Tierarzt erhobene Daten – Häufigkeit klinischer Mastitiden (akut/chronisch) – Risikotiere • Zitzenverletzung • Melkbarkeitsstörung • SonstigeEutererkrankungen – Bakteriologische Untersuchungen – Todesfälle durch Mastitis – Abgänge durch Mastitis
- Tankmilchzellzahl • HygieneparameterderMilch,gesetzlicher Grenzwert: 400.000 Zellen/ml • AlsEutergesundheitsparameter:nichtso aussagekräftig: – Abhängig von der Herdengröße – Hohe Zellzahl schlecht, aber niedrige bedeutet nicht unbedingt gute Eutergesundheit • Probleme mit Umwelterregern Tankmilchzellzahl nicht immer hoch • Landwirt melkt Tiere mit hohen Zellzahlen nicht in den Tank
- Keimzahl • Hygieneparameter, gesetzlicher Grenzwert: 100.000 Keime/ml Milch • AlsEutergesundheitsparameternicht geeignet
- Zellzahl Gesamtgemelk aus der Milchleistungsprüfung • GutgeeignetalsEutergesundheitsparameter • Optimal:<100.000/ml
- Eutergesundheitsstörungen Entzündungen von Drüsenparenchym und Gangsystem (Mastitis, Galaktorphoritis, Thelitis) Verletzungen der Zitzen und des Drüsenkörpers Funktionsstörungen Fehl- und Mißbildungen Veränderungen der Euterhaut Pathologische Euterödeme
- Veränderungen der Zitzen- und Euterhaut Probleme beim Melken Erhöhter Keimdruck = Mastitisrisiko steigt
- Differentialdiagnosen Lokale Virusinfektionen - Bovine Herpes Mamillitis, Pseudokuhpocken, Kuhpocken (Vaccinia) Allgemeine Virusinfektionen (Euter- und Zitzenhautveränderungen als Begleitsymptom) - MKS (Picornavirus) , Stomatitis vesicularis (Vesicular stomatitis virus, Arbovirus) MKS, Bösartiges Katarrhalfieber (Herpesvirus, OHV2), Bluetongue, Mucosal Disease (BVD-Virus), Bluetongue (BTV, Orbivirus), Papillomatose Bakterielle Infektionen - Akne,Furunkulose, Abszeß (Staphylokokken), Zwischenschenkel- ekzem (Intertrigo) (Mischinfektion mit verschiedenen Erregern), Zwischeneuterekzem Pilzinfektionen - Trichophytie (Trichophyton verrucosum), Sommerwunden (Stephanofilarien), Räude (Sarcoptes-, Chorioptesmilben), Besnoitiose (Besnoitia besnoti) Parasitäre Erkrankungen - Nichtinfektiöse Zitzenerkrankungen - Verätzungen, Erfrierungen, Dermatitis solaris, Euter- und Zitzenhautnekrose, Strichkanalhyperkeratosen
- Verätzungen, Erfrierungen • Schmerzhafte Rötung • Nekrose
- Dermatitis solaris • Ursache:primäre oder sekundäre Photosensibilität • Flächenhafte Ablösung der Haut
- Euterhaut- und Zitzenhautnekrose Häufige Ursache insbesondere bei Färsen: hochgradige peripartale Euterhautödeme
- Zitzenscore Strichkanalhyperkeratose No ring (N) - Score 1 Smooth or slightly rough ring (S) Score: 1,5-2,5 Rough ring (R) Score: 3-3,5 Very rough ring (VR) Score: 4-5
- Strichkanalhyperkeratose Risikofaktoren Kaltes Wetter, plötzliche Wetteränderung Zitzenkuppenform (spitze Zitzen) Milchleistung Laktationsstadium Interaktion zwischen Melken und Melkmaschine (lange Melkzeiten, Blindmelken)
- Therapiemaßnahmen bei Zitzenhautveränderungen Palliative Maßnahmen: – AuftragenvonPolyvidonjodpräparaten – Melkfett – DesinfizierendeSalben – EpithelisierendeSalben Wenn gemolken werden kann: Tiere zum Schluß melken Ggf. nicht mit Maschine, sondern mit Hand melken Da Melken i.d.R. erschwert oder nicht möglich: – VorübergehendesTrockenstellenunterAntibiotikaschutz,nurKurzzeit- AB – Bei Vorliegen einer Mastitis: Ablassen, falls nicht mit der Hand zu melken Mit Hand melken, falls möglich Mastitistherapie, dann vorübergehendes Trockenstellen Wirtschaftlichkeit des Tieres oft nicht mehr gegeben → Verwertung
- Papillomatose - was tun? – Papillome, die nicht beim Melken stören, brauchen nicht entfernt zu werden – Andere: abdrehen mit Arterienklemme – Bei stärkeren Blutungen: Betupfen mit Lotagen- Konzentrat – Wenn an Zitzen: Euterviertel vorübergehend trockenstellen bei laktierenden Tieren – Melken meist nach 1 Woche wieder möglich – Prophylaxe: stallspezifische Vakzine, Effekt aber fraglich
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- Intertrigo, Zwischeneuterekzem – Betroffen Stellen abbaden – Demarkierte Nekrosebereiche entfernen – Desinfektion mit Vetsept-Lösung (5-10 %) – Abtrocken!!!!!! – Desinfizierende Salben: Lotagen-Gel, Vetsept-Salbe – Maßnahmen alle 2 Tage wiederholen – Heilung dauert oft wochenlang
- Stephanofilariose – Antiparasitika: • Makrozyklische Laktone • Levamisol – Palliative Maßnahmen (s.d.) • Bei Beteiligung von Milben: – Antiparasitika (Akarizide)
- Funktionsstörungen • Milchmangel • Unerwünschte Laktation • Zirkulationsstörungen
- Milchmangel (Agalaktie, Hypogalaktie) Bei gesundem Euter –Mit Allgemeinstörung Fieberhafte Erkrankungen Nach schweren Operationen Hoher Blutverlust Chronische Vergiftung Hochgradiger Parasitenbefall Andere mit Schmerzen oder Kachexie verbundene Krankheiten
- Milchmangel (Agalaktie, Hypogalaktie) bei gesundem Euter –Mit Allgemeinstörung Fieberhafte Erkrankungen Nach schweren Operationen Hoher Blutverlust Chronische Vergiftung Hochgradiger Parasitenbefall Andere mit Schmerzen oder Kachexie verbundene Krankheiten
- Milchmangel (Agalaktie, Hypogalaktie) beigesundemEuter – Ohne Allgemeinstörung • Genetische Ursachen • Brunst • Endokrine Störungen • Schlechte Fütterung • Abort • Zu kurze, keine Trockenstehzeit • Vorausgegangene Erkrankungen in der Hochträchtigkeit • Therapie: Abstellen oder Behandlung der Primärursachen
- Milchmangel (Agalaktie, Hypogalaktie) bei erkranktem Euter – Atrophie: • Ansaugmastitis • Nach hochgradiger Mastitis – Ödeme
- Scheinbarer Milchmangel Zitzenstenosen → Zitzenchirurgie Aussaugen der Milch Scheinbarer Milchmangel Störung der Milchabgabe: – SchlechteBehandlung – UnsachgemäßesMelken – MängelinderMelktechnik – Unruhe – WegnahmedesKalbes – Schmerzen (z.B. an den Zitzen) – Therapie: Oxytocin (nur zeitlich begrenzt, da Gewöhnung) Kraftfuttergabe während des Melkens Melkanlage und Melkarbeit überprüfen und korrigieren Zügige Behandlung von Zitzenwunden – EntfernenderSaugerausderHerde – MitStiftenverseheneMetallplattenamNasenring
- Unerwünschte Laktation Ohne vorausgegangenen Partus – Ansaugen – Ovarstörungen – Phyt-oderPilzöstrogene – Tumore(HVL) – BeiderHündin:Pseudogravidität,Lactatiofalsa • Therapie: – AbstellenderPrimärursache – Ggf.Langzeitantibiotikaintrazisternal,nichtmelken – Lactatio falsa der Hündin: • Testosteron • Bromokryptin oder Analoge (Galastop®) (Dopaminagonist), cave Nebenwirkung wie Erbrechen, Anorexie, Depression • Naloxon (Endorphinantagonist) • Prophylaxe Lactatio falsa: – Läufigkeitsunterbrechung – Kastration – Trächtigkeit
- Unerwünschte Laktation II Bei hochtragenden Tieren: – Bei der Stute: nach Absterben der Frucht, z.B. Zwillingsgeburten • Hexenmilchbildung: – Scheinlaktation bei Neugeborenen beiderlei Geschlechts – Sekretanschoppung → Schwellung der Milchdrüsenanlage – Milchähnliches Sekret – Wird beim Menschen auf mütterliche Hormone zurückführt • Gynäkomastie: – Entwicklung von Milchdrüsenanlagen mit Sekretion, insbesondere bei Ziegenböcken – Ätiologie: endokrine Störung in Verbindung mit Hodendegeneration oder -tumoren
- Unterdrückung der Laktation Physiologisches Trockenstellen der Kühe a.p. Veröden von Eutervierteln: generell nicht zu empfehlen Unterdrückung der Laktation – 6 bis 8 Wochen ante partum – ZweiVerfahren: • Abrupt • Kraftborner Verfahren:allmählich unter Verringerung der Futter-und Tränkemengen, 4 bis 5 Tage nur 1x melken und dann nicht mehr melken – reizende Substanzen, z.B.500ml 10% Vetsept-Lösung – Indikation:z.B.bei chronischer therapieresistenter Mastitis – Cave:z.T.Entstehung schwerer Mastitiden mit Milchrückgang auch auf den anderen Eutervierteln – Tierschützerische Aspekte beachten • Hypermastie – geschlossene Amputation, wenn Probleme beim Melken entstehen
- Zirkulationsstörungen • Hyperämie Zirkulationsstörungen – Um den Abkalbetermin (physiologisch) – Entzündungen – Mängel in Melkarbeit/Melktechnik (insbesondere an Zitzen) • Hämorrhagie (Diapedesis- und Blutmelken) – Physiologisches Blutmelken bis 14 Tage p.p. – Pathologisches Blutmelken • Gefäßtraumata • Kapillarschädigende Pflanzengifte • Infusion stark reizender Medikamente • Infektionen (viral, Leptospiren)
- Zirkulationsstörungen - Euterhämatom Extramammäres Hämatom - Milchsekret unverändert – Intramammäres (zentrales oder Innen-) Hämatom - Blutiges Milchsekret – Zwischeneuterhämatom - Sulcus intermammarius verschwunden
- Euterhämatome - Therapie • Extramammär: – Resorption abwarten – Spaltung • Intramammär: – Bei frischer arterieller Blutung: nicht melken, vorübergehend trockenstellen unter AB-Schutz – Bei weniger starken Blutungen: • vorsichtig melken mit Hand, ggf. nur 1x tgl., wenn Sekret stärker blutig wird, mit Melken aufhören metaphylaktischeAntibiose(breitwirkend) solange Melken bis entweder wieder normale Milch ermolken wird oder Euterviertel je nach Ausmaß der Verletzung atrophiert – Bei Vorliegen einer Anämie: ggf. Blutübertragung • Intermammär: – Rat zur Verwertung – Spaltung möglich, aber riskant und nicht zu empfehlen
- Zirkulationsstörungen • Thrombose – Bei Mastitis phlegmonosa • Phlebektasie der Zitze: dauerhafte Erweiterung von Venen
- Euterödeme - Therapie • Risiko bei hochgradigen Euterödemen – Euter- und Zitzenhautnekrose, Intertrigo – Schlechte Melkbarkeit – Mastitis • Diuretika (i.d.R. über 3 Tage) – Furosemid (Dimazon), systemisch – Dexamethason/Trichlormethiazid (Naquadem), peroral • Verbesserung der Durchblutung durch warmes Abduschen des Euters • Bei gehäuftem Auftreten: – Überprüfen ob Na- oder K-Überschuß durch Untersuchung von Speichelproben, Anpassung der Ration – Überkondition bei Färsen vermeiden
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- Bovine Herpes Mamillitis Erreger: BHV-2 Insbesondere Färsen Knötchen und/oder Blasenbildung Schmerzhafte Ulzeration Heilungsverlauf: 3 bis 4 Monate Lebenslange Immunität Oft im Herbst
- Pseudokuhpocken • Erreger:Parapoxvirus2 • Papeln,dann hufeisenförmige Läsion mit zentraler Heilzone, keine Blasenbildung • Heilungsverlauf:2bis4 Wochen • Kurzdauernde Immunität
- Kuhpocken, Vaccinia • Erreger: Orthopoxvirus bovis, Orthopoxvirus vaccinia • Definiertes Krankheitsbild mit verschiedenen Stadien • Heilungsdauer: 15-20 Tage • Langdauernde Immunität
- Papillomatose • Erreger: Bovines Papillomavirus 1 oder 5 • Fibropapillome mit warzenartiger Struktur (BPV-1) oder als flache Erhebungen (BPV-5) • Papillome können auch auf der Zisternen- schleimhaut entstehen • Probleme beim Melken möglich
- Bulle - Sicherheitsmaßnahmen Bullen, die in der Zucht eingesetzt werden, sind von 12 Monaten an mit einem Nasenring zu versehen. Sedation mit Xylazin (Dosierung: 0,05 mg Xylazin/kg i.m. = 0,25 ml Rompun/100 kg i.m. oder 0,016 - 0,024 mg Xylazin/kg i.v. = 0,08 - 0,12 ml Rompun/100 kg langsam i.v.). Einziehen des Nasenrings am Besten mit einer Nasenringzange z.B. der Fa. Hauptner; hierbei ist darauf zu achten, daß der Ring die Nasenscheidewand im vorderen Bereich trifft, wo sich die Nasenschleimhäute beider Seiten berühren und kein knorpeliges Nasenseptum vorhanden ist. Eine Beurteilung der Libido bzw. eine Spermagewinnung kann erst erfolgen, wenn der eingezogene Nasenring gut verheilt ist.
- Führen von Bullen Mit in den Nasenring eingehakter Führstange und Halfter (Strick oder Kette). Das eigentliche Führen erfolgt am Halfter, die Führstange wird benutzt, um den Bullen auf Abstand zu halten. Untersuchung des Bullen in einem Zwangsstand, der von allen Seiten gut zugänglich ist.
- Adspektion und Palpation des äußeren Genitales Palpation von Skrotum, Testis, Epididymidis und Funiculus spermaticus von kaudal in gebückter Haltung (nicht hocken oder knien wegen Unfallgefahr). Beurteilung von Präputium und Penis von der Seite (Glans penis, Schaft) bzw. von hinten (Flexura sigmoidea). Präputium Adspektion von beiden Seiten; bei der Palpation vor allem das Ostium präputiale beachten. Penis Palpierbar ist die Glans penis im Präputium, der Abschnitt zwischen Präputialschlauch und kranialem Hodensackrand sowie die Flexura sigmoidea von kaudal am Ansatz des Skrotums.
- Vorverlagerung zur Adspektion Bulle Geschlechtliche Erregung (Kuh, anderer Bulle) führt zur Erektion Aufsprung auf Deckpartner ohne Samengewinnung Manuelles transrektales Massieren der akzessorischen Geschlechts- drüsen Xylazin erleichtert die manuelle Vorverlagerung 0,1 mg/kg (entspr. 0,5 ml Rompun® /100 kg) bei Bullen unter 500 kg bis zu 0,2 mg/kg (entspr. 1,0 ml Rompun®/100 kg) bei schwereren Bullen.
- Skrotum Adspektion auf Hautveränderungen, besonders aber auf die Verschieblichkeit der Hoden (Temperaturregulation!) achten
- Funiculus spermaticus Adspektion/Palpation Im Bereich des Plexus pampiniformis weiche Konsistenz (Blutgefäße). Weiter proximal dünner; Ductus deferens nicht abzugrenzen. Hodensacklymphknoten (Lnn. Scrotales) für Hoden, Nebenhoden Samenstränge oberhalb des Hodensack-halses unter der Bauchwand; hasel- bis walnussgross. Palpation von kaudal; bei angehobenem Skrotum neben der S-förmigen Krümmung soeben noch tastbar.
- Hoden Adspektion/ Palpation Größe: stark altersabhängig, endgültige Größe erst im Alter von 3-5 Jahren, allgemeinen genügt es die Größe zu schätzen, aber exakte Bestimmung im Bedarfsfall mit folgende Methoden: · Ermittlung des Umfangs im Bereich des größten Durchmessers mit einem Bandmaß · Bestimmung des Hoden-/Scrotumvolumens mit Hilfe der Wasserverdrängung aus einem 3 Liter fassenden graduierten Messeimer · Bestimmung der testikulären Dimensionen (Länge ohne Nebenhoden, Durchmesser) mit Hilfe spezieller Instrumente, z.B.: Testimeter nach Podany, Beckenzirkel nach Martini, Schublehre Lage: Abweichungen sind in einer Drehung um die Längsachse möglich. Konsistenz: OF prall-elastisch, pathol. Abweichungen: weich bis schlaff, z.B. bei Schwund des Keimepithel, hart, z.B. bei chronischer Entzündung. Verschieblichkeit: sehr leicht im Skrotum verschieblich, Wärme / Schmerzhaftigkeit nur bei akuten Entzündungen
- Untersuchung des Nebenhodens (Epididymidis) Nebenhodenkopf sitzt dem proximalen Hodenpol kappenförmig auf, feste Konsistenz Nebenhodenkörper dem zugehörigen Hoden medial flach aufgelagert zur Palpation den Hoden der Gegenseite nach proximal schieben. Nebenhodenschwanz deutlich abgesetzt vom distalen Hodenpol Größe abhängig vom Alter und der Frequenz der vorhergehenden Spermagewinnungen, 1x1x1 cm bis 3x3x3 cm; Konsistenz: derb-elastisch Skrotum, Hoden, Nebenhoden und Samenstrang können auch mit einem bildgebenden Ultraschallverfahren beurteilt werden. Das Hodengewebe erscheint physiologisch homogen echogen
- Rektale Untersuchung Samenblasendrüsen (Glandulae vesiculares) wie Schenkel eines Y vom Musculus urethralis nach craniolateral abgehend, höckerige Oberfläche 7 bis 9 cm lang und 1,5 bis 2,5 cm breit, bei Eintritt der Geschlechtsreife 10 bis 15 cm lang und 2 - 3 cm breit mit 5 Jahren. Samenleiterampullen (Ampullae ductus deferentis) In der Medianen auf eine Länge von 5 - 10 cm tastbar; ca. strohhalmstark, glatte Oberfläche. Prostata Nur Corpus prostatae fühlbar; sitzt dem M. urethralis als siegelringartiger Wulst am cranialen Ende auf. Bulbourethraldrüsen (Gll. bulbourethrales) Am kaudalen Ende des Beckenstückes der Harnröhre (M. urethralis) Vom Musculus bulbocavernosus völlig bedeckt, nicht palpierbar. Innere Leistenringe Bei rektaler Untersuchung der peritonealen Auskleidung ventral des knöchernen Beckens als schlitzförmige Unebenheit tastbar. Innere Darmbeinlymphknoten (Lnn. iliofemorales) Retroperitoneal am oberen Teil der Darmbeinsäule craniomedial anliegend Walnuss- bis knapp hühnereigroß
- Präputialspülprobe Nachweis von Tritrichomonas fetus bzw. Campylobacter fetus Benötigtes Instrumentarium - Gummiballon mit Ansatzstück - Gummischlauch - Fläschchen mit 100 ml steriler physiologischer NaCl-Lsg. - Klemme - Zellstoff
- Präputialspülprobe - Vorbereitung des Bullen - im Zwangsstand fixieren - Reinigung des Präputiums mit trockenem Zellstoff - Bei starker Verschmutzung nasse Reinigung, anschließend Trocknen
- Probenentnahme Präputialspülprobe Spülflüssigkeit in den Ballon saugen und Gummischlauch in das Präputium einführen. Mit einer Hand Präputialöffnung verschließen, mit der anderen Hand den Inhalt des Ballons in die Präputialhöhle drücken. Massage des Präputiums durch 100 kräftige Striche mit der Handkante. Einführen des freien Sondenendes in das Fläschchen. Öffnen der Klemme und Herausmassieren der Flüssigkeit aus der Präputialhöhle in das Fläschchen unter Zurückziehen des Schlauches. Kriterien für brauchbare Spülprobe: Keine Harnbeimengungen, Rückgewinnung von mindestens 50 ml
- Probenentnahme Präputialspülprobe Spülflüssigkeit in den Ballon saugen und Gummischlauch in das Präputium einführen. Mit einer Hand Präputialöffnung verschließen, mit der anderen Hand den Inhalt des Ballons in die Präputialhöhle drücken. Massage des Präputiums durch 100 kräftige Striche mit der Handkante. Einführen des freien Sondenendes in das Fläschchen. Öffnen der Klemme und Herausmassieren der Flüssigkeit aus der Präputialhöhle in das Fläschchen unter Zurückziehen des Schlauches. Kriterien für brauchbare Spülprobe: Keine Harnbeimengungen, Rückgewinnung von mindestens 50 ml Besonderheiten Falls Spülprobe wegen Harnabsatz unbrauchbar, Bullen zur Erektion bringen. Dadurch werden die eventuell vorhandenen Erreger aus Schleimhautkrypten herausgedrängt und können durch Spülung gewonnen werden. Setzt der Bulle bei der 2. Spülprobe ebenfalls Harn ab, kann die Probe erst 1 oder 2 Tage später gewonnen werden. Spülprobe zur Untersuchung auf Trichomonaden nicht kurz nach einem Deckakt entnehmen, da sonst viele motile Spermien das Auffinden von Trichomonaden erschweren.
- Spermagewinnung mit der künstlichen Scheide - Deckpartner Brünstige Kuh: beste Voraussetzung für Auslösung der Libido Bulle: nicht jeder Bulle geeignet; Auslösung der Libido u.U. beeinträchtigt Phantom: Konditionierung nötig; i.d.R. nur an Besamungsstationen verfügbar
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