Forschungsmethoden der Psychologie (Fach) / Minimum-Effekt Hypothese (Lektion)
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Prinzip der Minimum-Effekt-Hypothese
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- Was ist die Minimum-Effekt-Nullhypothese? Anders als die "traditionelle" Nullhypothese, die behauptet, dass es überhaupt keinen Effekt gibt (Korrelationen, Unterschiede etc werden demnach exakt null gesetzt), geht eine Minimum-Effekt-Nullhypothese davon aus, dass die Effekte so klein sind, dass man sie vernachlässigen kann. Als vernachlässigende Effekte schlagen Murphy & Myros (2004) Varianzaufklärungen (η²) von 1% (H01: η²=0.01) bzw. 5% vor (H05: η²=0.05) vor. In Abgrenzung von den Minimum-Effekt-Nullhypothesen wird vorgschlagen, die traditionelle Nullhypothese (Nil-Nullhypothese) durch H00 zu kennzeichnen.
- Vorüberlegungen der Minimal-Effekt-Nullhypothesen empirische Ergebnisse werden praktisch nie punktgenau den erwarteten Ergebnissen entsprechen, wie z.B. H0: μ = 0 Je größer die Stichprobe, desto wahrscheinlicher wird H0 verworfen (weil auch die kleinsten Effekte signifikant werden) Daher können auch Nullhypothesen als zusammengesetzte Hypothesen formuliert werden, wie H01: μ ≤ Δ wobei Δ einen minimalen Effekt darstellt, der praktisch unbedeutend ist, z.B. 1% Varianzaufklärung
- Tabellierung Zur Anwendung der 3 Tests, H00, H01, und H05 liegt eine Tabelle nach Murphy und Myros vor. In dieser "alles auf einen Blick" Tabelle sind F-Tests mit dem Effektstärkemaß der Varianzaufklärung η² tabelliert
- Welche Angaben erhält die Tabelle nach Murphy und Myros? 4 Angaben zu jeder der 3 Hypothesen (H00, H01, H05) Kritischer Wert für ∝ = 0.05 Kritischer Wert für ∝ = 0.01 F-Äquivalent für 1 - β = 0.5 F-Äquivalent für 1- β = 0.8
- Teststärke eines Signifikanztests bei H01 gegenüber H00 Ein Signifikanztest zur Prüfung von H01 hat bei sonst gleichen Bedingungen eine geringere Teststärke als der entsprechende Signifikanztest zur Prüfung der H00
- Beispiele für Nullhypothesen als Wunschhypothesen Mittelwertsdifferenzen Korrelationen X² Test auf Normalverteilung Modellgeltungstests