Diagnostik (Fach) / klausur (Lektion)

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  • Was ist psychologische Diagnostik? Ein zielgerichteter Prozess zum Beschreiben, Klassifizieren, Erklären, Vorhersagen von Verhalten und Erleben. Beschreiben: durch Verhaltensbeobachtung, Befragung Klassifizieren: ICD10, DSM-IV (Verhalten muss dafür definiert sein) Erklären: Ursache (Vergangenheit) und Bedingung für Aufrechterhaltung (Gegenwart) Vorhersagen: zukünftiges, zu erwartendes Verhalten (aufgrund von Untersuchungen) benennen
  • Beschreibung -quantitativ - qualitativ
  • Welche Klassifikationssysteme gibt es? ICD10 F0-F99 Internationale stat. Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme WHO 5. Buch SGB Pflicht für Krankenkasse DSM Diagnostik and statistical Manual of mental orders
  • Welche möglichen Merkmalsträger gibt es in der Diagnostik? Einzelpersonen Personengruppen Institutionen Situationen Gegenstände
  • Gegenüberstellungen der verschiedenen Einteilungen der Psychodiagnostik Eigenschaftsdiagnostik (trait) vs. Verhaltensdiagnostik (state) Statusdiagnostik (Eingangsdiagnostik, Ist-Zustand) vs Prozessdiagnostik (Verlaufsdiagnostik, Evaluation) Selektionsdiagnostik vs. Modifikationsdiagnostik
  • Was bedeutet Eigenschaftsdiagnostik? Traits (Eigenschaften) sind stabile Merkmale. Aus Traits lässt sich Verhalten vorhersagen Traits sind nur über Verhaltensbeobachtung zu erfassen Annahme: Verhaltensweisen sind Ursachen für Traits. Erfassungsmethoden: psychometrische Verfahren, normorientiertes Messen (KG)
  • Wie lautet der Analogieschluss? Analogieschluss: A hat Ähnlichkeit mit B B hat Ähnlichkeit mit C A hat Ähnlichkeit mit C
  • Wie lauten theoretische Basis und Annahme der Verhaltensdiagnostik? Welche Erfassungsmethoden und welcher Schlussfolgerungstyp? Theoretische Basis: (lerntheorien!) Verhalten ist erlernt und modifizierbar Annahme: Vergangenes Verhalten ist der beste Prädiktor für zukünftiges Verhalten. Erfassung: Rollenspiele, Tests (kriteriumsorientiert) Schlussfogerungstyp: Induktionsschluss Peter ist mathestudent peter ist intelligent alle Mathestudenten sind intelligent
  • Unterschiede Statusdiagnostik vs Prozessdiagnostik Statusdiagnostik: Status Quo, Ist-Zustand Prozessdiagnostik: Wiederholte Untersuchungen zur Erfassung der Veränderungen
  • Was sind selektionsdiagnostik und Modifikationsdiagnostik? Selektionsdiagnostik: Personenselektion und Bedingungsselektion Modifikation: verhaltensmodifikation und Bedingungsmodifikation 100 Bewerber - 1 Arbeitsplatz Frau x - viele Berufsmöglichkeiten Modifikationsdiagnostik: Welches Verhalten soll verändert werden und welche Bedingung muss dafür verändert werden??
  • Was sind die Standards zur Qualitätssicherung? DIN 33430: Anforderungen an Verfahren und deren Einsatz (berufsbezogene Eignungsbeurteilung) Teststandards der APA
  • Welche Gesetzesbücher gibt es? Bürgerliches Gesetzbuch Strafgesetzbuch Sozialgesetzbuch Baugesetzbuch Handelnsgesetzbuch Völkerstrafgesetzbuch
  • Nenne die verschiedenen Leistungstests Entwicklungstest Intelligenztest Allg. Leistungstest Schultest Funktionsprüfungs- Eignungstest
  • Welche Persönlichkeitsentfaltungstests gibt es? Formdeuteverfahren verbal-thematische Verfahren zeichnerische / Gestaltungsverfahren
  • Welche Psychometrische Tests gibt es? Persönlichkeitsstrukturtest Einstellungs- und Interessentests Klinische tests
  • was ist Testtheorie und was ist ein test? Die Testtheorie ist die Theorie über die Konstruktion psychologischer tests, die Eigenschaften, Fähigkeiten oder Zustände (psych. Konstrukte) von personen erfassen sollen. Gegenstand sind objektive Leistungstests (objektiv = richtig/falsch möglich) Ein test ist ein  wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung von persönlichkeitsmerkmalen mit dem Ziel einer quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.
  • Definitionsmerkmale der Testtheorie Messgegenstand standardisiertes Vorgehen Verhaltensstichprobe Verhalten wird durch Test hervorgerufen Testverhalten Quantifizierung Qualifizierung
  • Wie lautet die Grundannahme der Klassischen Testtheorie? KTT = reine Messfehlertheorie macht nur Aussagen über die Zusammensetzung des Messwertes Die KTT beachtet, dass Testergebnisse einzelner Personen aufgrund unsystematischer Fehlerquellen und sich verändernden Eigenschaften/Fähigkeiten variiieren können. Der Mittelwert (Erwartungswert) ist der Schätzer für den wahren Wert der Merkmalsausprägung einer Person Begrenzter Streubereich
  • Wie lautet das Axiom 1 der Testtheorie? Xtj = wtj + etj Der Messwert (x) einer Person setzt sich zusammen aus dem konstanten wahren Wert (w) und einem Messfehler (e) zusammen. Der Messfehler repräsentiert alle unkontrollierten und unsystematischen Störeinflüsse.
  • Wie lautet das Axiom 2 der KTT? M(ej) = 0 M(ep) = 0 Der Mittelwert der Messfehler einer Person / oder Population über unendlich viele Messungen ist 0.
  • Wie lautet das Axiom 3 der KTT? Es besteht kein korrelativer Zusammenhang zwischen Messfehler und wahrem Wert. re,w = 0
  • Wie lautet das Axiom 4 der KTT? Der Messfehler eA eines Tests A weisst keinen Zusammenhang r mit dem Messfehler eB eines anderen tests auf. r (ea, eb) = 0
  • Wie lautet das Axiom 5 der KTT? Die Messfehler eines Tests A weisen keinen Zusammenhang r mit dem wahren Wert aus einem test B auf. Das gilt auch für die Kovarianzen.
  • Was sind Axiome? Axiome sind mathematische und logische Voraussetzungen für die Gütekriterien aller psychometrischer Verfahren,. man kann daraus die Reliabilität mathematisch ableiten.
  • Was ist reliabilität? Der Reliabilitätskoeffizient gibt die Genauiigkeit an, mit der ein Test ein Merkmal misst,- unabhängig davon ob er dieses Merkmal messen möchte oder nicht. Reliabilität = Messgenauigkeit r = 0-1 Reliabilität ist der Anteil der wahren Varianz (swt2) an der beobachteten Varianz.
  • Wann ist ein test messgenau/ reliabel? wenn der Testwert nach wiederholter Messung immer gleich ist
  • Konfidenzintervall / vertrauensbereich (Bsp. IQ test) Beobachteter Wert in Abhängigkeit von der Unzuverlässigkeit (rtt). Streuung der beobachteten Werte (S) in Abhängigkeit von Z (1.96)
  • Was ist der Standardmessfehler in der KTT? Anteil an der Streuung eines Tests, der zu Lasten seiner Unzuverlässigkeit geht
  • Reliabilität und testlänge mehr items -> differenziertere Skala interindividuelle Varianz kommt besser raus bsp. testverlängerung um 20 Items: Addition der Varianzen der beobachteten Werte + 2x Kovarianzen der beiden Variablen Addition der varianzen der wahren Werte. -> testverdopplung führt aber zur Verdopplung der fehlervarianz. Die Varianz wahrer Werte steigt stärker an.
  • Welche Methoden zur Reliabilitätsbestimmung gibt es? Testhalbierungsmethode Testwiederholungsmethode Paralleltestmethode Konsistenzanalyse
  • Testhalbierung (Split-half) Testdurchführung an einer Stichprobe Korrelation der Rohwertpaare beider Testhälften r12 berechnen (mit Korrekturformel, da Testhalbierung auch den Reliabilitätskoeffinzienten reduziert)
  • Auf welche Weise können Tests bei der Split-Half Methode geteilt werden? Odd-Even: Aufteilung der Items mit gerader und ungerader Nummer Zufällig: zufällig halt Itemzwillinge: Aufgabenpaare mit je zwei Aufgaben ähnlicher Schwierigkeit und Trennschärfe Aufteilung nach Testzeit
  • Wie ist der Zusammenhang zwischen Testlänge und Reliabilität? Je länger ein test, desto reliabler ist er.
  • Spearman Brown Formel / testhalbierung zur Berechnung der (Testhalbierungs) Reliabilität Voraussetzung: homogene Items, gleiche Itemanzahl corr r12= 2 x .90   = .95                1 + .90 k x r12 / 1+(k-1)r12
  • Wie funktioniert die Retestmethode? wiederholte Testdurchführung an selber Stichprobe nach einem angemessenen Zeitabstand Reliabilitätskoeffizient abhängig vom zeitabstand. Je größer, desto geriner r Reliabilitätsberechnung erfolgt durch: Korrelation der Rohwertpaare zwischen erster und zweiter Testung
  • Wann ist es sinnvoll, die Retestmethode anzuwenden? Schnelligkeitstests sinnvoll, wenn Lern- Übungseffekte uninteressant sind
  • Wie funktioniert die Paralleltestmethode? Zwei Parallelformen (A,B) eines Tests in ein und derselben Stichprobe Items müssen homogen sein zB A: ich geh gern auf Partys und B: auf Partys fühle ich mich wohl Berechnung: Korrelation der Rohwertpaare aus beiden Testformen
  • Wann wird die Paralleltestmethode sinnvollerweise angewendet? Powertest und Speedtest Zur Überprüfung von Übungs,- Transfereffekten verwendet man ein cross-over Design dh. die testabfolge wird variiert. (erst A, B dann B, A)
  • Konsistenzanalyse - innere Konsistenz Der Test wird einmal an einer Stichprobe durchgeführt Es folgt eine Überprüfung des "inneren Zusammenhangs" der Items Jedes Item wird mit jedem anderen Item in Beziehung gesetzt Jedes Item ist eine "Testwiederholung" zerlegung in Untertests, bzw inhaltlich gleiche Items werden zusammengefasst (Testhalbierung ist im Prinzip auch interne Konsistenz)
  • Wie wird die interne Konsistenz berechnet und wann ist es sinnvoll sie zu berechnen? Itemstreuung Korrelationen Kovarianzen zb Persönlichkeitstests, bzw wenn homogene Merkmalsbereiche erfasst werden.
  • Was ist Cronbachs-alpha? Standardmethode zur Schätzung der internen Konsistenz wenn Anzahl Items = Anzahl der Testteile Varianz aller Items / Varianz Gesamtrohwerte
  • Welche Messfehler gibt es? zufällig            (Lärm, Müdigkeit) systematisch  (Übungseffekte, Antworttendenzen) spezifisch       (zb wenn Vpn unterschiedlicher Auffassung über bestimmte Begriffe sind)
  • Was bedeutet Konstruktvalidität? Wenn Messungen mit einem anderen konstruktvaliden Messung (Kriterium) hoch korrelieren Merkmal Berufseignung: Außenkriterium (Vorgesetztenurteil) Binnenkriterium (anderer Berufseignungstest) Validitätskoeffizient = Korrelation des Tests mit Kriterium #Validitätskoeffizienten beziehen sich immer auf eine bestimmte Grundgesamtheit.
  • Welche Diagnostikarten gibt es? Eigenschaftsdiagnostik vs Verhaltensdiagnostik Statusdiagnostik vs Prozessdiagnostik Selektionsdiagnostik vs Modifikationsdiagnostik
  • Wie lautet die Definition eines Tests nach Lienert und Raatz? Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglich quantitativen Aussage über den relativen Grad der Merkmalsausprägung