psychiatrie (Fach) / allgemein2_Therapie (Lektion)
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- EKT Indikationen primär (ohne vorherige Pharmakotherapie) perniziöse Katatonie wahnhafte Depression Depression mit akuter Suizidalität depressiver Stupor sekundär pharmakoresistent schwere Depression, Manie, Schizophrenie MNS
- Durchführung EKT vorher CT oder MRT zum Ausschluss zerebraler Läsionen und Raumforderungen vorher Benzos und mood stabilizer absetzen (sonst kein Krampf) auch Li (erhöht Gefahr für Verwirrtheitszustände) Kurzzeitnarkose, Muskelrelaxans zwei Elektroden unilateral, temporal, nicht dominante Hemisphäre (bilateral zwar effektiver aber häufiger kognitive Störungen, daher 2. Wahl) 600 mA, 5 sec generalisierter Krampfanfall (mind. 30 sec) simultane Ableitung EEG und EKG 6-12 Sitzungen, 2-3 x pro Woche AD und evtl. Erhaltungs-EKT (1x/Monat)
- EKT NW passager (Stunden bis Tage): Gedächtnisstörungen Muskelkater Kopfschmerzen Übelkeit
- EKT KI erhöhter Hirndruck kürzlich zurückliegende Hirnblutung zerebrale Aneurysmata Z.n. Herzinfarkt (innerhalb der letzten 3 Monate) Phäochromozytom unbehandeltes Glaukom maligner Hypertonus
- Schlafentzug Varianten der Durchführung total = ganze Nacht partiell = Pat. wird ca. 1.00 geweckt, bleibt 2. Hälfte der Nacht wach selektiv = selektiv REM-Schlafphasen unterdrückt (schwer durchführbar) Schlafphasenvorverlagerungstherapie: nach totalem Entzug jeden 17:00-24:00, danach immer eine Stunde später ins Bett wichtig: Tag nach Schlafentzug keine kleinen Naps!
- Schlafentzug KI Epilepsie
- Licht- bzw. Phototherapie Indikation saisonale Depression therapieresistente nicht-saisonale Depression
- Licht- bzw. Phototherapie Durchführung täglich ca. 1 Stunde, morgens gleich nach dem Aufstehen! 10.000 Lux (UV rausgefiltert!) 20-80 cm entfernt, können dabei lesen Beginn prophylaktisch schon einige Wochen vor den typischen Monaten (Januar, Februar)
- Licht- bzw. Phototherapie Wirkmechanismus Melatoninausschüttung aus Epiphyse wird stimuiert
- Psychotherapie, in Dtld. anerkannte Richtlinienverfahren Psychodynamische PT a) analytische PT (300 h) b) tiefenpsychologisch fundierte PT (80-100 h) Verhaltenstherapie (80 h) in stationärer Behandlung wird auch GT und systemische Therapie von Kasse gezahlt
- PT Wirkfaktoren nach Grawe Klärung (z.B. Deutung) Problemaktivierung (z.B. Rollenspiele, Einbeziehung des Partners, Aufsuchen der Situationen, in denen sich das Problem äußert) Problembewältigung (z.B. soziales Komptenztraining) Ressourcenorientierung (z.B. konkretes Erarbeiten von Situationen, in denen der Patient aktuell oder in seiner Vergangenheit mit konstruktivem Bewältigungsverhalten reagiert) therapeutische Beziehung (z.B. auf Seiten des Therapeuten Akzeptanz, Wertschätzung, Transparenz, Unterstützung, Optimismus; auf Patientenseite Mitarbeit, Offenheit, Vertrauen)
- PT welche Verstärkung ist am wirksamsten? intermittierende Verstärkung, z.B. soll man erwünschtes Verhalten von Kindern nicht jedes Mal, sondern intermittierend loben, um nachhaltige Effekte zu erzielen
- PT welche Lerntheorien gibt es? klassische Konditionierung (Pawlow) operante Konditionierung (Skinner) Zwei-Faktoren-Modell (Mowrer und Mowrer) verbindet klassische und operante Kond. Lernen am Modell (Bandura)
- PT: Zitate, die Kernaussagen der kognitiven Theorie wiedergeben Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab (Marc Aurel) Nicht die Dinge (Ereignisse) sind es, die uns beunruhigen, sondern unsere Gedanken darüber (Epiktet)
- Begründer der kognitiven Theorie Aaron T. Beck und Albert Ellis
- Ursachen psychischer Störungen nach Beck und Ellis dysfunktionale kognitive Prozesse a) nach Ellis: irrationale Überzeugungen (z.B. man darf sich nur dann als wertvoll empfinden, wenn man in jeder Hinsicht kompetent, tüchtig und leistungsfähig ist) b) nach Beck: dysfunktionale Grundannahmen (z.B. man muss perfekt sein) kognitive Fehler
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- kognitive Theorie der Depression (Beck) dysfunktionale Grundannahmen/Kognitionen entstehen durch negative Erfahrung aus der Lebensgeschichte werden aktuell reaktiviert charakteristisch für depressive Störung ist kognitive Triade: negative Sicht auf eigene Person, Welt, Zukunft automatische Gedanken (z.B. "das schaffe ich nicht") in kognitiver VT muss dies identifiziert und korrigiert werden.
- 7-Stufen-Modell von Kanfer, Reinecker und Schmelzer 1 Schaffung tragfähiger Beziehung 2 Klärung der Motivationslage und Aufbau einer Änderungsmotivation 3 Erstellung der Verhaltensanalyse (z.B. SORKC-Schema) 4 Vereinbarung der therapeutischen Ziele 5 Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Therapiemethoden 6 Evaluation der therapeutischen Fortschritte 7 Transfer therapeutischer Fortschritte in den Alltag, Rückfallprophylaxe
- Verhaltensanalyse nach SORKC-Modell (= 1. Schritt der kognitiven Verhaltenstherapie) 1. Beschreibung des Problemverhaltens (R) 2. Bedingungsanalyse welche Auslöser (S)? welche Konsequenzen/Verstärker (C) sorgen dafür, dass Verhalten bestehen bleibt? welche Organismusvariablen (O) begünstigen Auftreten der Reaktion (R) (z.B. genetische Prädisposition, Grundüberzeugungen, Werte) Kontingenz (K) wie regelmäßig tritt Konsequenz (C) nach Reaktion (R) auf? 3. Mikroanalyse: bedeutsame Beispielsituation 4. Makroanalyse S = gesamte Biographie R = Gesamtproblem (Depression, Angst) O = gesamte Persönlichkeit C = Entlastung ohne Gesichtsverlust durch Erkrankung
- Therapeutische Verfahren der (kognitiven) VT 1 Psychoedukation 2 Konfrontations-(Expositions)-Verfahren (Prinzip Habituation) a) systematische Desensibilisierung b) Flooding 3 Operante Verfahren (token economy) 4 Selbstmanagement- und Selbstkontrollverfahren (lernen, zukünftig mit seinen Problemen alleine umzugehen) 5 kognitive Verfahren a) kognitive Umstrukturierung (Beck) b) Selbstinstruktionstraining und Stressimpfungs-Training nach Meichenbaum c) emotionsfokussierte Verfahren d) imaginative Verfahren (safe place bei BL/Trauma-Patientinnen e) Training konstruktiver Problemlösung 6 Training sozialer Kompetenzen = SKT (Rollenspiele, Videofeedback) 7 Euthyme Verfahren (Genusstraining, Achtsamkeitstraining) 8 Entspannungsverfahren (PMR Jacobson, Biofeedback, autogenes Training, Yoga, Meditation) 9 Erweiterungen der kognitiven VT a) DBT nach Linehan für BL-Pat. b) Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression nach Segal, Williams, Teasdale c) emotionsfokussierte Therapie (Grennberg/Lammers) d) Schematherapie (Young) für PKS e) Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) von McCullough für chronische Depressionen
- Psychoanalyse und psychodynamische (tiefenpsychologisch fundierte PT Grundannahmen psychische Erkrankungen beruhen auf unbewussten inneren Konflikten, die durch problematische Erfahrungen in frühen Lebensphasen entstanden sind
- Strukturmodell der Persönlichkeit (Freud) Nach Freud entstehen psychische Konflikte, wenn das Ich in einem Konflikt zwischen den triebhaften Kräften des Es und den in der Sozialisation erworbenen Werten und Geboten des Über-Ich steht.
- Entwicklungsgeschichtliches Modell (Freud) Modell der psychosexuellen Entwicklung Def. richtet sich nach Körperregion, auf die sich die Triebimpulse richten Nichtbewältigung führt zu phasenspezifischen Störungen, Fixierung, später bei ähnlichen Konflikten Regression orale Phase (1.-2. LJ) -> schwere PKS, narzisstische PKS, Borderline anale Phase (2.-3. LJ) -> Zwangsstörung, anankastische PKS ödipale Phase (3.-6. LJ) -> histrionische PKS Latenzperiode (6.-10. LJ) -> Libidoentwicklung ruht genitale Phase (Pubertät ab dem 10. LJ) ->
- wodurch erklärt sich eine inadäquate Konfliktlösung? (Freud) überstarke Es-Impulse schwaches Ich ausgeprägtes Über-Ich
- Abwehrmechanismen im Rahmen der Konfliktlösung reife Abwehrmechanismen: Verdrängung ("vergessen") Affektisolierung (z.B. emotionslos berichten, im Beisein anderer entwertet worden zu sein) Ungeschehen machen (magische Handlung, um Angst zu vermeiden, z.B. nicht dasselbe Kleid anziehen wie während einer schlechten Prüfung) Reaktionsbildung (z.B. sich umarmen, obwohl man sich nicht mag, eifersüchtig ist) Intellektualisierung (z.B. schlechte Stimmung mit schlechtem Wetter erklären, statt mit Kränkung durch Partner) Verschiebung (Partner anschreien, obwohl auf Chef wütend) unreife Abwehrmechanismen: Projektion (eigene Triebe/Gefühle werden anderen zugeordnet) Spaltung (schwarz-weiß- Sicht) Identifikation (Übernahme von Einstellungen einer Person, die man bewundert)
- Modell des Persönlichkeitsorganisationsniveaus (Kernberg) Reife einer Persönlichkeit ist wichtiger als die Symptome diagnostisch sind hierfür die verwendeten Abwehrmechanismen wichtig diagnostisches System: OPD unreife Abwehrmechanismen bei schwere Störung (Psychose, BL) reifere Abwehrmechanismen bei neurotischen Störungen
- OPD operationale psychodynamische Diagnostik =Diagnose-Instrument mit dessen Hilfe zusätzlich zur ICD-10-Diagnose auch eine Strukturdiagnose vergeben werden kann
- Begriffe (Prinzipien) der analytischen PT freie Assoziation Regression Übertragung Gegenübertragung Widerstand
- wie wird in analytischer PT Heilung erreicht? durch Einsicht in die für die Störung ursächlichen Konflikte
- Basisvariablen der GT (Rogers) Empathie Akzeptanz Echtheit
- Ziele der GT (Rogers) Selbstverwirklichung Reifung individuelles Wachstum
- was ist Soziotherapie? Alle Verfahren, die der Wiedereingliederung eines Patienten ins Alltagsleben dienen Sozialberatung im KH Ergotherapie sozialpsychiatrische Dienste Tagesstätten therapeutische WG spezielle Rehabilitationseinrichtungen für psychisch Kranke
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- Was ist IPT? Welche Problembereiche behandelt sie? Interpersonelle PT Kurzzeittherapie (20-30h) Therapeut ist aktiv unterstützend und vermittelt Hoffnung als wissenschaftliche Methode für affektive Störungen und Essstörungen anerkannt Problembereiche: komplizierte Trauer Einsamkeit soziale Defizite zwischenmenschliche Konflikte Rollenwechsel Lebensveränderungen
- Kontraindikation für Entspannungsverfahren akute Psychosen
- kognitive Fehler (nach Beck) 1 absolutes dichotomes Denken (makellos/mangelhaft, heilig/sündhaft) 2 selektive Verallgemeinerungen (alles Negative an einer Situation wird überbewertet, positive Aspekte nicht berücksichtigt) 3 Übergeneralisation (negative Einzelerfahrungen werden auf andere Situationen ausgeweitet 4 willkürliche Schlussfolgerungen (Person schließt aus Empfindung Schlüsse, ohne dass es Beweise gibt, bzw. trotz widerlegender Beweise) 5 Personalisierung (äußere Ereignisse werden ohne Grundlage auf sich bezogen)