Pädagogische Psychologie (Fach) / Lernfreude und Langeweile (Lektion)

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Lernfreude und Langeweile

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  • Welche Emotionen gibt es im schulischen Kontext? Aufgabenbezogene Emotionen: lernprozessbezogen:  + : Lernfreude, Flow-Erleben - : Langeweile prospektiv: + : Hoffnung, Vorfreude Sicherheit - : Angst, Hoffnungslosigkeit retrospektiv: + : Ergebnisfreude, Erleichterung, Stolz - : Traurigkeit, Enttäuschung,Scham Sozialbezogene Emotionen: + : Dankbarkeit, Empathie, Bewunderung, Sympathie/Liebe - : Ärger, Neid, Verachtung, Antipathie/Hass Selbstbezogene Emotionen: + : Positives Selbstwertgefühl, Selbstachtung - : Negatives Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsgefühl
  • Definiere Emotion, Gefühl, Affekt und Stimmung! Emotion: qualitativ beschreibbarer und zeitlich begrenzter psychischer Zustand der mit gefühlsmäßigen, kognitiven, körperlichen und motivationalen Besonderheiten verknüpft ist und im offenen Verhalten seinen Ausdruck finden kann Gefühl: das subjektive Erleben einer Emotion; Einordnung nach Valenz (Lust vs. Unlust), Aktivierung (Erregung vs. Ruhe) und Potenz (Spannung vs. Lösung) Affekt:  kurzfristig und intensiv erlebte Emotion, evtl. Verlust der Handlungskontrolle Stimmung:  zeitlich länger ausgedehnter, qualitativ unterschiedlicher affektiver Erlebnishintergrund (Ewert) [vergnügt]; weniger intensiv und variabel als Emotionen, nicht klar auf einen Auslöser rückführbar  
  • Welche Emotionen lassen sich unterscheiden? laut Ekman und Friesen: Freude Überraschung Trauer Angst Ekel Ärger nach Izard zusätzlich: Interesse- Aufregung Leiden- Qual Scham- Schuld Verachtung 
  • Beschreibe das Emotions-Modell von Woodworth und Schlosberg (1954)! zwei Dimensionen: angenehm/ unangenehm Beachtung/Zurückweisung unterschiedliche Grade von Ähnlichkeit zwischen Emotionen angenehm: Liebe, Fröhlichkeit, Glück unangenehm: Ärger, Verbissenheit angenehm/beachtung: überraschung unangenehm/beachtung: Furcht, Leiden unangenehm/zurückweisung: Abscheu angenehm/zurückweisung: Missachtung
  • Wozu dienen Emotionen? Zajonc: schnellfunktionierendes Erkennungssystem für Umweltzustände; vor expliziten Kognitionen möglich Darwin: Selektionsvorteil von Emotionen --> Reaktion des Organismus vor kognitiver Beurteilung
  • Welche Emotionen zeigen sich am häufigsten in der Schule? Worauf beziehen sie sich? Studie von Petillon: Emotionaler Gehalt sozialer Ereignisse in den ersten Schuljahren am meisten Wut, dann Freude (Trauer und Angst wenig) Bezug: Mitschüler (80%), Schule (14%), Lehrkräfte (6,5%)
  • Wie entwickelt sich Schul- und Lernfreude in der Grundschulzeit? Studie (Helmke) 1993: kurvilinearer Verlauf mit Höhepunkt der Lernfreude zwischen KiGa und Grundschule, dann kontinuierliches Absinken! → Schule kann positive Erwartungen der Kinder nicht aufrecht erhalten!
  • Was versteht man unter Schul- und Lernfreude? - positive affektive Gestimmtheit (=Stimmung) im Zusammenhang mit der Schule (alltagspsychologisch : Wohlfühlen) - Lernfreude kann sowohl als Bedingung für Leistungen als auch als Ziel im Schulsystem gesehen werden
  • Wie wohl fühlen sich Schüler? Ende der Grundschulzeit: >2/3 der Schüler fühlen sich wohl Mädchen etwas wohler Beliebtheit, wenig Gewalt, positives Selbstbild tragen zum Wohlfühlen bei Sekundarbereich I: Mädchen 76,9% fühlen sich wohl Jungen: 72,7% fühlen sich wohl    
  • Was versteht man unter einem "Flow-Erleben"? intrinsisch motiviert Form des selbstvergessenen Arbeitens und Problemlösens klares Handlungsziel Verlust des Zeitsinns Gefühl der Kontrolle unmittelbarer Erhalt von Feedback über das Erreichen des Handlungsziel --> Prozesse der Informationsverarbeitung erreichen höchste Grade Flow als Passung zwischen Anforderung und Fähigkeit beides niedrig,mittel oder hoch : flow Anforderung niedrig/Fähigkeit hoch: Langeweile Anforderung hoch/Fähigkeit niedrig: Angst
  • Wodurch entsteht Langeweile im Unterricht und wie häufig ist diese? - ca 25 % langweilen sich Ursachen: Unterrichtsgestaltung (84%) : nicht abwechslungsreich, Lehrer redet zu viel, zu viel schreiben, schlechte Qualität des Lehrervortrags Inhalt/Thema (47%) --> bei der Analyse motivationaler Probleme von Schülern müssen neben Person- auch Situationsfaktoren berücksichtigt werden!
  • Wie ist die Beziehung zwischen Lernfreude und schulischer Leistung? Sandvoß, Metzger 1957: in entspanntem, heiteren Zustand --> volle Leistungsfähigkeit Helmke 1993: erste beide Grundschulklassen: mittler Zusammenhang (r = .34) 3. und 4. Klasse höhere Korrelation r > .60 birektionale Abhängigkeit: Lernfreude begünstigt bessere Leistungen und gute Leistungen wirken positiv auf Lernfreude (Wirkung der guten Leistung aber stärker) Jerusalem und Mittag (1999): auch bei höheren Klassen