Entwicklung (Fach) / VL_09_ (Lektion)
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Soziale Entwicklung_Freundschaft
Diese Lektion wurde von Lilli71 erstellt.
- Psychologische Funktionen von Freundschaft Zuneigung Nähe verlässliche Unterstützung instrumentelle Hilfe emotionale Unterstützung Kameradschaft Erhöhung des Selbstwertgefühls Gefühl der Zugehörigkeit ABER: nicht zu allen Altersstufen gegeben
- Erfassung von Gleichaltrigenbeziehung - Soziometrie 1. Soziometrie (Grad der Beliebtheit) Fragen nach bevorzugten oder abgelehnten Interaktionspartnern in der Gruppe gib an neben wem du gerne sitzen möchtest/ zum Geburtstag einladen möchtest/ während der Schule oder nach der Schule Zeit verbringen möchtest/gar nichts mit zu tun haben möchtest Resultat: o beliebteo unbeliebte ⇒ nur negative Antworteno kontroverse ⇒aggressiver als andere (haben eine Gruppe um sich rum)o übersehene Gruppenmitgliedero misst nicht direkt Freundschaft, da nicht eindeutig reziprok
- Erfassung von Gleichaltrigenbeziehungen - Interview, Fragebogen Fragebogen Interaktionshäufigkeit, gemeinsame Interessen, Unterstützung; wechselseitige Übereinstimmung wichtig Interview über Freundschaftsbeziehungen Anzahl Freunde, Fragen nach Verhaltensweisen, Wertschätzungen, Einstellungen
- Beginn von Freundschaft Ersten zwei Lebensjahre: Interesse an Kindern, aber mehr Beobachtung als wechselseitige Interaktion Ab ca. zwei Jahren: überwiegend Parallelspiel
- Entwicklung von Freunschaftskonzepten nach Selman (1980) Einteilung von sozialer Entwicklung in 5 Stufen für die Themenbereiche: Individuum, Freundschaft, Gleichaltrige, Eltern-Kind-Beziehung Fragen nach Entstehung von Freundschaft, Bedeutung von Nähe, Vertrauen, Eiersucht, Konfliktlösung, Beendigung von Freundschaften Stufen des Freundschaftskonzeptes Stufe 0 (3 bis ca. 8 Jahre) Freundschaft als momentane, spielbezogene Interaktion Stufe 1 (ca. 5-9 Jahre) Einseitige Hilfeleistung Stufe 2 (ca. 7-12 Jahre) "Schönwetterkooperation" ⇒ erste Kameradschaft, aber wenn man sich streitet, ist man nicht mehr befreundet Stufe 3 (ca. 10 - 15 Jahre) Emotional enge und gegenseitig gestützte Beziehung Stufe 4 (ab ca. 12 Jahre) Autonome interdependente Freundschaft ⇒ ein Umzug in einer andere Stadt und somit Trennung wäre ab dieser Stufe schmerzhaft
- Geschlechterunterschiede bei Gleichaltrigenbeziehungen und Freundschaft Mädchen spielen spätestens ab dem Kindergarten meist in Dyaden, manchmal in Dreiergruppen Jungen sind meist in Gruppen Bei gemischten Gruppen: Rückzug der Mädchen Bei reinen Mädchengruppen: auch Dominanz und Aggression ⇒genauso wildes Spiel wie bei Jungen ⇒Mädchen und Jungen beginnen sich wechselseitig nicht zu mögen, zu Schulbeginn zunächst zu ignorieren, dann zu ärgern⇒Übergang zu Cliquenbildung als Vorläufer der Paarbildung
- Gleichaltrigenbeziehung, Freundschaftsbeziehungen und Lebensanpassung - Außenseiter Überblicksstudie (Parker & Asher, 1990); Larsen et al., 2007)– Soziale Außenseiter haben ein erhöhtes Risiko für :o Früheren Abbruch der Schule (2-3 fach erhöht)o Delinquenz und Aggressivitäto Psychische Erkrankung– ABER: nur ein RISIKOFAKTOR– Freundschaft vs. Außenseiter– Freundschaft hat Effekt auf Familie, Arbeit, Umgang mit Autoritäten (Bagwell et al., 1998)– Schlechte Freundschaftsqualität fördert Ängstlichkeit bei Eltern-Konflikten; aber keine Pufferwirkung (Larsen, 2007)
- Freunschaftsqualitäten Junge Erwachsenen mit bestem Freund: Effekt auf spätere Freundschaften: höhere Qualität bei Interessen, Hilfe, emotionale Unterstützung, Sensibilität und Loyalität weniger Belastung bei Konflikten Frauen: Freundschaft zur besten Freundin besser als die Vertrauensbeziehung zum Ehemann
- Freunde und Anpassung Personen mit Freund: weniger Probleme in der Schule, ein besseres Verhältnis zur Familie und weniger Probleme mit Autoritäten Personen ohne Freund: schlechter in der Schule, Probleme mit Autoritäten, niedriger Lebensstatus und wenig Interessen