Pädiatrie STEX (Fach) / Neonaten/Säuglinge (Lektion)
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- Lebendgeburt Vorhandensein von Lebenszeichen nach Entbindung Atmung Herzschlag Nabelschnurpulsation
- Fehlgeburt Fetus mit Gewicht unter 500g ohne Lebenszeichen
- Totgeburt Fetus mit Mindestgewicht von 500g ohne Lebenszeichen
- Frühgeborenes Geburt vor der vollendeten 37. SSW (≤36+6 SSW)
- reifes Neugeborenes Geburt zwischen vollendeter 37. und Ende der 42. SSW (37+0 SSW bis 41+6 SSW)
- Übertragenes Neugeborenes Geburt ab vollendeter 42. SSW (≥42+0 SSW)
- Hypotrophes Neugeborenes Geburtsgewicht <10. Perzentile
- Eutrophes Neugeborenes Geburtsgewicht 10.-90. Perzentile
- Hypertrophes Neugeborenes Geburtsgewicht >90. Perzentile
- Perinatalperiode Beginn der 29. SSW bis vollendeter 7. Lebenstag
- Neugeborenenperiode Erste vier Wochen postnatal (bis 28. Lebenstag)
- Säugling Bis zum vollendeten 1. Lebensjahr
- häufigste Fraktur bei Geburt Trauamtische Claviculafraktur Symptome/Klinik Symptomarmer Verlauf Druckschmerzhafte Klavikula Häufig Schonhaltung Eventuell abgeschwächter oder aufgehobener Moro-Reflex auf der betroffenen Seite Therapie/Prognose: Es handelt sich meist um eine Grünholz-Fraktur → Keine spezielle Therapie erforderlich
- Häufigste Schädigung peripherer Nerven während der Geburt Geburtstraumatische Fazialisparese
- Erreger des Amnioninfektionssyndroms Häufige Erreger: Streptokokken der Gruppe B Staphylokokken E. coli Enterokokken Anaerobier
- Systemische Neugeboreneninfektionen - Early Onset Early-onset-Infektion(/-Sepsis) in den ersten 72 LebensstundenFolgt meist auf AmnioninfektionssyndromHäufigster Erreger sind Gruppe B-Streptokokken (Streptococcus agalactiae) Listeria monocytogenes
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- Systemische Neugeboreneninfektion - Late Onset Late-Onset-Infektion(/-Sepsis) nach 72 Lebensstunden (postpartale Infektion) B-Streptokokken Escherichia coli Enterobacter cloacae
- Erreger Omphalitis Staphylococcus aureus, Streptokokken, tlw. auch gramnegative Erreger
- Konnatale Lues ÄtiologieBei florider Syphilis der Mutter: Übertragung auf das Kind sehr wahrscheinlich Frühe Infektion der Mütter führt zum AbortKlinik nach StadienLues connata praecox (Symptome nach Geburt bis Ende des 2. Lebensjahres) Blutiger Schnupfen ("Koryza") Blasenbildung an Plantae und Palmae ("Syphilitisches Pemphigoid") Epiphysenlösung ("Osteochondritis syphilitica") Hepatosplenomegalie Sogenannte Rezidivperiode (vom 2. bis 4. Lebensjahr) Symptome wie bei erworbener Lues Lues connata tarda (Symptomatik im Schul- und Jugendalter)- Tabes dorsalis- Paralyse- Neuritis nervi acustici- Defektheilung mit typischen Stigmata Parrot'sche Furchen (Parrot-Narben) (im Bereich der Mundwinkel) Caput natiforme (Quadratschädel) Sattelnase Säbelscheiden-Tibia (Schienbein nach vorn gekrümmt) Hutchinson-Trias: Keratitis parenchymatosa, Innenohrschwerhörigkeit, Tonnenzähne
- Trias der konnatalen Toxoplasmose Hydrozephalus Intrazerebrale Verkalkung Chorioretinitis Weitere Symptome: Hepatosplenomegalie, Ikterus
- Konnatale Listeriose Ätiologie: Schwangere haben ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko (ca. 10-fach)Klinik Transplazentare Übertragung auf den Fetus Gefahr der Frühgeburtlichkeit und des Fruchttodes Early-onset-Sepsis: Schwere systemische Infektion mit Atemnotsyndrom und Hautläsionen (Granulomatosis infantiseptica)Übertragung im Geburtskanal und postnatal durch KontaktLate-onset-Sepsis: Oft mit Enzephalitis/MeningitisTherapie Mutter (während der Schwangerschaft): Ampicillin (Gentamicin kontraindiziert!) Neugeboreneninfektion: Ampicillin + Gentamicin i.v.
- Gregg-Trias Innenohrtaubheit, Katarakt und verschiedene Herzfehler (Konntale Röteln)
- Physiologischer Neugeborenenikterus (Definition) Dauer: 3.-8. Lebenstag (Maximum um den 5. Lebenstag) Asymptomatisch Höhe des Bilirubinwertes: <15mg/dl (bei reifgeborenem, gestilltem Kind)
- Icterus praecox Unkonjugiertes Bilirubin >7mg/dL innerhalb der ersten 24 Lebensstunden
- Icterus gravis Gesamtbilirubin >15mg/dL
- Icterus prolongatus Erhöhte Bilirubinspiegel nach dem 10. Lebenstag
- Kernikterus Bilirubinenzephalopathie (chronisch) Zerebralparese, Hörstörung, vertikale Blickparese Evtl. Intelligenzminderung, Zahnschmelzdefekte
- Was ist der Zeitpunkt für die Anti-D-Prophylaxe? Zwischen 28. und 30. SSW
- Wie wird die Prävention des M. haemorrhagicus neonatorum durchgeführt? Prophylaxe (bei allen Neugeborenen) Orale Gabe von Vitamin K (2mg) Zeitpunkt: Am Tag der Geburt (U1), am 3-10. Lebenstag (U2), in der 4. Lebenswoche (U3) Bei Verdacht auf ungenügende enterale Resorption: Ggf. subkutane oder intramuskuläre Applikation
- Ab wann sollte Beikost gegeben werden und warum? Ab dem 4.-6. Lebensmonat sollte eine Lebensmittelergänzung zur Muttermilch oder dem Muttermilchersatz gegeben werden, am besten als Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei Grund: Muttermich enthält nicht genug Eisen
- Normale Gewichtsentwicklung Normale Gewichtsentwicklung Geburtsgewicht: ca. 3,3kg 4-5 Monate: Verdopplung des Geburtsgewichts (ca. 6,6kg) 1 Jahr: Verdreifachung des Geburtsgewichts (ca. 10kg) 6 Jahre: ca. 20kg
- Langerhans-Zell-Histiozytose Umfasst folgende Entitäten (veraltete Bezeichnungen): Histiozytose X, Abt-Letterer-Siwe-Syndrom, Schüller-Christian-Hand-Syndrom, eosinophiles GranulomDefinition: Tumorähnliche Erkrankungen mit Proliferation histiozytärer ZellenAbt-Letterer-Siwe-Syndrom: Schwerste VerlaufsformEosinophiles Granulom: Milde Verlaufsform, Lokalisation: Schädel, Becken, Wirbelsäule, RippenCharakteristika Auftreten insbesondere im Säuglingsalter Akute und disseminierte Infiltration verschiedenster Organe (Lunge, Knochenmark, Haut, Leber, Milz, Lymphknoten mit Lymphadenopathie) Unbehandelt hohe Letalität
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- Silver-Russell-Syndrom Definition: Seltenes sporadisch auftretendes Syndrom des intrauterinen KleinwuchsesKlinik Körperlänge reduziert Relative Makrozephalie Charakteristische Gesichtsform: Unproportioniert dreieckig wirkendes Gesicht mit hoher Stirn, herabhängenden Mundwinkeln und spitzem Kinn Klinodaktylie (Schiefstellung der Finger) Normale bis leicht verminderte geistige Leistungsfähigkeit
- Exanthema toxicum neonatorum Ätiopathogenetisch ungeklärtes, selbstlimitierendes Erythem bei ca. 50% der Neugeborenen. 12-48 Stunden nach der Geburt auftretendes, 3-4 Tage andauerndes, extremitätenbetontes Exanthem mit unscharf begrenzten, meist verwaschen wirkenden Erythemen, auf denen sich etwa 0,5 bis 1 mm große, follikuläre Papeln oder (sterile) Pusteln bzw. Bläschen entwickeln.
- Milia neonatorum Definition: Talgretentionszysten, die bei Neugeborenen im Gesicht oder auf der Schleimhaut auftreten und reversibel sind. Sie sind als stecknadelkopfgroße Bläschen zu erkennen. Da sie spontan reversibel sind, ist eine Therapie nicht notwendig.
- Nekrotisierende Enterokolitis - Epidemiologie Häufigste Ursache eines akuten Abdomens beim Frühgeborenen Gipfel in der 2.-4. Lebenswoche bei Frühgeborenen Selten bei Reifgeborenen, aber möglich
- NEC - wichtigster radiologischer Befund? Pneumatosis intestinalis: Intramurale Gasansammlung, welche perlschnurartig oder blasenförmig erscheinen kann
- NEC - Therapie Allgemein Sofortige Nahrungskarenz bei Verdacht Magensonde Umstellung auf parenterale Ernährung und Flüssigkeitssubstitution Antibiotikagabe wie bei Sepsis (z.B. Ampicillin und Tobramycin) + Antibiotikum mit anaerobem Wirkspektrum (z.B. Metronidazol)Operatives Einschreiten bei zunehmender Pneumatosis intestinalis oder Peritonitiszeichen Eventuell zweizeitiges Vorgehen mit Anus-Praeter-Anlage
- Darminvagination - Epidemiologie ♂>♀ (3:2) Invaginationen treten zwischen dem 3. Lebensmonat und dem 6. Lebensjahr auf In etwa 80% der Fälle sind Kinder im Alter zwischen 3 und 12 Monaten betroffen Gehört zu den häufigsten Ileusursachen im Kindesalter
- Häufigste Lokalisation einer Darminvagiation? Ileozökale Invagination im Bereich der Bauhin-Klappe/Ileozökalklappe
- Darminvagination - Klinik Leitsymptom:Akut einsetzende kolikartige Schmerzen (plötzliches Schreien), oft mit Anziehen der Beine Erbrechen (im Verlauf gallig) Druckschmerzhaftes Abdomen Oft "freie Intervalle" ohne Schmerzen Starke Beeinträchtigung, Blässe bis hin zur Schocksymptomatik Spätsymptom: "Himbeergeleeartiger", blutiger Stuhl bzw. rektale Blutentleerung bei digitaler Untersuchung
- Darminvagination - KU Palpation Abdomen: Palpables Invaginat als Resistenz oder tastbarer walzenförmiger Tumor im Mittel-/OberbauchAuskultation: Hochgestellte Darmgeräusche Digital rektale Untersuchung: Blut am Fingerling nach längerem Bestehen der Invagination durch Darmwandischämie
- Darminvagination - Apparative Diagnostik Sonographie: Methode der Wahl und fast immer ausreichend Kokarden-Phänomen (Schießscheiben-Phänomen) im Querschnitt Pseudokidney-Zeichen im Längsschnitt Ggf. Pendelperistaltik (Hinweis mechn. Ileus) Röntgen-Abdomen Abdomenleeraufnahme: Inhomogene Luftverteilung mit luftfreier Zone im Bereich der Invagination Kolon-Kontrasteinlauf zeigt Kontrastmittelabbruch
- Darminvagination - Therapie Hydrostatische Desinvagination: NaCl 0,9%-Einlauf unter kontinuierlicher Ultraschallkontrolle (Erfolgsrate für eine Reposition liegt bei 80-90%) Ggf. Chirurgische bei frustraner Desinvagination