WiWi Nürnberg (Fach) / ITEB (Möslein) (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 22 Karteikarten

IT und E-Business (WS14/15)

Diese Lektion wurde von MaicoS erstellt.

Lektion lernen

  • Wie können Invention und Innovation unterschieden werden? - Invention: Idee, Erfindung, Geistesblitz (kreativer erster Schritt im Innovationsprozess) - Innovation: Umsetzung einer Invention in eine marktreife Lösung
  • Welche fünf Dimensionen unterscheiden Hauschildt und Salomo (2007) zur systematischen Abgrenzung des Innovationsbegriffs? Inhaltliche Dimension: Was ist neu? Intensitätsdimension: Wie neu? Subjektive Dimension: Neu für wen? Prozessuale Dimension: Wo beginnt, wo endet die Neuerung? Normative Dimension: Ist neu gleich erfolgreich?
  • Nach welchen beiden Kriterien ordnet Stamm (2008) die Art der Innovation? Neuartigkeit für den Markt Neuartigkeit für das Unternehmen
  • Welche Arten der Innovation werden nach Stamm (2008) unterschieden? Weltneuheiten: hoher Neuigkeitsgrad für Unternehmen und für Absatzmarkt Sortimentserweiterungen: neuer Absatzmarkt, aber Verwendung bereits bekannter Basisprodukte im Unternehmen Nachahmer-Produkte: im Markt bekannt, aber Neuland für Unternehmen Produktmodifikationen: kein hoher Neuigkeitsgrad; Variationen von Bekanntem
  • Welche Schritte umfasst ein idealtypischer Innovationsprozess nach Tidd u. Bessant (2009)? Ideensuche (Informationen aus internen oder externen Quellen schöpfen) Ideenauswahl (Entscheidung, welche Idee am zukunftsträchtigsten ist; muss mit strategischen Innovationszielen der Unternehmung kompatibel sein!) Implementierung (Idee zur marktfähigen Innovationsleistung konkretisieren) Evaluierung (Analyse, ob Entscheidungen vorteilhaft waren -> mögliches Verbesserungspotenzial!)
  • Wie ist Open Innovation definiert? Öffnung der traditionell geschlossenen Innovationsprozesse für externe Akteure und eine entsprechend zunehmende Innovationsaktivität über die Grenzen von Organisationen hinweg.
  • Welche drei Vorteile können dem Open Innovation-Ansatz nach Reichwald und Piller (2009) zugeschrieben werden? Einbindung externer Akteure mit vielfältigen Blickwinkeln wirkt "Tunnelblick" etablierter Unternehmen entgegen Vorantreiben von Entwicklungsprojekten, die auf Basis vorhandener Kompetenzen nicht durchführbar wären Unternehmen können kurzfristig und flexibel Innovationspotenziale eigener Mitarbeiter, externer Forschungseinrichtungen oder Start-ups nutzen
  • Welche fünf Werkzeugklassen unterstützen Open Innovation? Innovationswettbewerbe (zentrales Werkzeug; wettbewerbliche Lösung des Innovationsproblems, bei der den beteiligten Innovatoren der Anreiz zum kreativen Handeln geboten wird) Innovationsmarktplätze (virtueller Treffpunkt für Innovationssucher und Innovationsanbieter; vermitteln als Intermediäre) Innovations-Communities (gemeinschaftliche Diskussion/Entwicklung) Innovations-Toolkits (Vorgabe eines strukturierten und beschränkten Lösungsraums zur kreativen Eigengestaltung für unerfahrene Externe) Innovationstechnologien (Unterstützung des Design und der Umsetzung von Innovationen, z. B. 3D-Scanner, 3D-Drucker...)
  • Welche zentralen Effekte weisen die Werkzeuge der Open Innovation auf? ermöglichen großzählige Mitwirkung von Akteuren am Innovationsprozess erlauben die Zusammenarbeit dieser Akteure in großräumiger Verteiltheit bewirken eine deutliche Erhöhung der Geschwindigkeit der Interaktion stellen für die Akteure im Innovationsgeschehen ein globales Gedächtnis bereit
  • Welchen Herausforderungen und klassischen Spannungsfeldern stehen Unternehmen bei der Umsetzung von Open Innovation gegenüber? Einzelinnovator oder Innovationsteam: In welcher Form sollen die Akteure im Innovationsprozess organisiert werden? Lokale Innovation oder globale Verteilung: Sollen Innovationsaktivitäten zentral gebündelt oder global verteilt werden? Innovationsschritt oder Sprunginnovation: Innovationsschritte erfordern andere Fähigkeiten, Fertigkeiten und organisatorische Gegebenheiten als Sprunginnovationen Geschlossen oder offen Innovieren: Unternehmensspezifische Strategie der Kombination von Elementen der Open Innovation und der Closed Innovation entwickeln
  • Welche speziellen Charakteristika weist Information auf? immaterielles Gut, das nicht verbraucht wird Käufer erhalten immer nur Kopien Wert hängt von Verwendung ab -> nicht allgemein bestimmbar kostengünstig und schnell über weite Strecken transportierbar komprimierbar neigt zur Diffusion -> flüchtiges Gut Bewertung meist nur möglich, wenn bereits im Besitz -> dann ist Kauf jedoch nicht mehr nötig (= Informationsparadoxon) wird codiert übertragen und bedarf gemeinsamer Standards, um verstanden zu werden
  • Wann werden nach O'Reilly (1983) Informationen mit größerer Wahrscheinlichkeit nachgefragt? für Aufgabe von zentraler Bedeutung aus vertrauenswürdig erscheinender Quelle stammend über wenige Umwege und Zwischenstellen zum Entscheidungsträger gelangt einfach zu- und begreifbar wurde zusammengefasst in ansprechender Weise dargeboten mündlich überbracht
  • Welche drei Informationspathologien können nach Scholl (1992) unterschieden werden? Aktorbezogene Informationspathologien (aufgrund menschlicher Unzulänglichkeiten des einzelnen Aktors) Interaktionsbezogene Informationspathologien (fehlerhafte Kommunikations- und Interaktionsprozesse zwischen verschiedenen Akteuren) Wissensbezogene Informationspathologien (unterschiedliche Bewertung von Wissen aufgrund seiner Art)
  • Wann werden nach O'Reilly (1983) Informationen mit größerer Wahrscheinlichkeit genutzt? Informationsquelle mächtiger als Entscheidungsträger eine einzige Quelle (keine Kontrolle/Widerspruch möglich) aus eigener Abteilung/Organisation stammend durch Kritiker unangreifbar durch Menschen übermittelt, die durch den Inhalt keine Nachteile erleiden in der betroffenen Gruppe keine Konflikte ausgelöst werden können Entscheidung unterstützt die persönlichen Neigungen des Entscheidungsträger (bzw. bestätigt seine eigene Meinung)
  • Welche Verhaltensweisen in Bezug auf die Organisation der Wertschöpfung entstehen aufgrund von begrenzt vorhandenen Ressourcen? Spezialisierung (ermöglicht Konzentration auf bestimmte Aufgabenbereiche und Entwicklung besonderer Kenntnisse, Fähigkeiten und Verfahren) Aufgabenteilung (Erledigung umfangreicher Aufgaben effektiv möglich) (Tausch und Handel)
  • Was sind primäre und sekundäre Aktivitäten (nach Porter)? - Primäre Aktivitäten: schaffen direkt Wert, indem sie originär den Wert eines Produktionsfaktors erhöhen (Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik, Marketing & Vertrieb, Kundendienst) - Sekundäre Aktivitäten: schaffen indirekt Wert, indem sie primäre Aktivitäten unterstützen (Unternehmensinfrastruktur, Personalwirtschaft, Technologieentwicklung, Beschaffung)
  • Welche Probleme treten bezüglich der Koordinationsformen der Wertschöpfung auf? - Koordinationsprobleme: durch Informationsdefizite; Aufgabe nicht erfüllbar aufgrund mangelnder Informationen ("Nichtswissen") - Motivationsprobleme: in der Lage die Aufgabe zu erfüllen, jedoch kein Interesse daran ("Nichtswollen")
  • Was ist der Inhalt der Transaktionskostentheorie? - erklärt, wann eine Abwicklung von Transaktionen vorteilhafterweise über den Markt und wann über die Hierarchie koordiniert werden soll -> Transaktionskosten: Kosten der Überwindung der Koordinations- und Motivationsprobleme bei Tausch- und Abstimmungsvorgängen
  • Was ist bezüglich der Transaktionskostentheorie unter Spezifität und Unsicherheit zu verstehen? Spezifität: Wertverlust, der entsteht, wenn die zur Leistungserbringung nötigen Ressourcen nicht der angestrebten, sondern der nächstbesten Verwendung zugeführt werden Unsicherheit: mögliche Änderungen der Transaktion und die Unklarheit über die genaue Spezifikation der zu erbringenden Leistung
  • Was versteht man unter der "Move-to-the-Market"-Hypothese? - Vermutung, dass sich aufgrund IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) der Zuständigkeitsbereich von Märkten bzw. hybriden Koordinationsformen in Richtung höherer Spezifität und Unsicherheit ausweitet und die Zuständigkeit der klassischen Hierarchie abnimmt
  • Wie lauten vier Besonderheiten von Informationsgütern? Charakter eines öffentlichen Guts weisen in der Erstellung "Economies of Scale" auf Erfahrungsgut: Bewertung häufig nur nach Erfahrung möglich Verbreitung ist durch Netzeffekte gekennzeichnet
  • Welche zwei Innovationsstrategien der Wertschöpfung wurden behandelt? - Hybride Wertschöpfung: systematische Bündelung von Produkt und Dienstleistungen (um Kundennutzen zu erhöhen) - Interaktive Wertschöpfung: Prozess der kooperativen (freiwilligen) Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Kunde (Nutzer) -> Open Innovation ist Anwendung der interaktiven Wertschöpfung!