psychologische diagnostik (Fach) / 9. VL (Methoden der Datenerhebung)/Mulitinter/Verh/Leis/Q (Lektion)

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Methoden der Datenerhebung (Multimodales Interview, Verhaltensbeobachtung, Leistungsmotivation, Q-Daten)

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  • Was ist das SKID? Charakteristika?  Strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV (SKID) -> Im SKID sind die Fragen nach Störungen gruppiert -> Verzweigungsregeln 1.) Übertragung der Kriterien aus dem DSM-IV in standardisierte Fragen 2.) Eingangsfragen zu einzelnen Störungskomplexen: Verzweigungsregeln stellen sicher, dass nicht alle Fragen gestellt werden müssen --> Weniger Frustration! 3.) Das SKID verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Störungen übersehen werden (Komorbidität)
  • Definition "Diagnostisches Interview" Was für Zielsetzungen? Standardisierungen? •„Diagnostisches Interview ist der Überbegriff für Methoden zur Erhebung von diagnostisch relevanten Informationen mittels eines Gesprächs“ (Amelang & Schmidt-Atzert, S. 328) 1.) Diagnostische Interviews mit unterschiedlichen Zielsetzungen–Anamnese–Exploration–Einstellungs-oder Auswahlgespräch2.) Unterschiedliche Grade der Standardisierung–standardisiert–unstandardisiert–halbstandardisiert3.) Auch die Auswertung kann unterschiedlich stark standardisiert sein
  • Phasen des Multimodalen Interviews? 1.      Gesprächsbeginn (informelle Unterhaltung, angenehme und offene Atmosphäre schaffen, Klärung des Ablaufs; keine Beurteilung) 2.      Selbstvorstellung des Bewerbers (kleiner Vortrag zu pers. und berufl. Hintergrund, aktuelle Situation, Erwartungen für die Zukunft; Beurteilung nach anforderungsbezogenen Urteilsdimensionen) 3.      Berufsorientierung & Organisationswahl (standardisierte Fragen zu Berufswahl, Berufsinteressen, Organisationswahl, Bewerbung und gegebenenfalls Fachwissen; Beurteilung nach verhaltensverankerten Einstufungsskalen) 4.      Freier Gesprächsteil (anknüpfende an die beiden vorhergegangenen Themenbereiche offene Fragen; summarische Bewertung) 5.      Biographiebezogene Daten (abgeleitet aus der Anforderungsanalyse oder aus validierten biographischen Fragebögen, immer bezogen auf die zu besetzende Stelle; Beurteilung nach verhaltensverankerten Einstufungsskalen) 6.      Realistische Tätigkeitsinformationen (ausgewogene, bedarfsgerechte Informationen für den Bewerber über die Tätigkeit, den Arbeitsplatz und das Unternehmen; keine Bewertung) 7.      Situative Fragen (Beurteilung nach verhaltensverankerten Einstufungsskalen) 8.      Gesprächsabschluss (Fragen des Bewerbers, weiteres Vorgehen, gegebenenfalls Treffen von Vereinbarungen)
  • Arten der Datenregistrierung? Isomorph •         das zu beobachtende Verhalten soll möglichst vollständig wiedergegeben werden (z.B. mit Verlaufsprotokoll) •         Genaue, detaillierte Protokollierung ALLER Daten (Bsp.: One boys day) •         Daher nicht systematisch Reduktiv •         Registrierung wird auf best. interessierende Aspekte reduziert oder man fasst einzelne Verhaltensweisen in größeren Verhaltensklassen zusammen •         Durchführung der Beobachtung mit Beobachtungssystem/Kodierschema (Regeln die sagen, welches Verhalten beachtet und registriert werden muss)
  • Klassifikation von Verhalten? Welche Arten von System gibt es, um Verhalten zu klassifizieren? Kategoriensysteme–Ziel ist die Erfassung des gesamten Verhaltensstroms–Unterteilung des jeweils interessierenden Verhaltensbereichs in erschöpfende und in einander ausschließende Klassen–Beispiel: Kategoriensystem zur Interaktionsanalyse von Bales Zeichensysteme–Liste von interessierenden Verhaltensweisen–z.B. Erfassung von Erregung anzeigende nonverbalen Verhaltensweisen: „mimische Auffälligkeiten“, „Selbststimulationen“, „unruhige Sitzhaltung“–Unterschied zu Kategoriensystem: Auch verschiedene Kodierungen bzw. gar keine Kodierung gleichzeitig möglich
  • Segmentierung des Verhaltensstroms (Was gibt es da für Methoden?) Time-Sampling (Zeit-Teil-Methode)–Zeitraster wird über den Verhaltensstrom gelegt–pro Zeitintervall wird kodiert, ob das entsprechende Verhalten vorlag In jedem Zeitabschnitt (von z. B. 20 Sekunden) wird eine Markierung vorgenommen, wenn die Verhaltensweise auftritt –unabhängig von ihrer Dauer–> Deswegen: Notwendigkeit der Anpassung des Zeitintervalls an das zu untersuchende Verhalten Event-Sampling (Ereignis-Teil-Methode)–Ereignisse rastern den Verhaltensstrom–Z.B. „Kind weint“: Anfang und Ende wird kodiert–Genauere Schätzung der Zeitdauer als bei der Time-Sampling-Methode–Zunahme dieser Methode durch den vermehrten Einsatz computergestützter Videoanalyse
  • Strukturierte Interviews zur Eignungsdiagnostik? Welche Gründe? Validitäten? • Vorstellungsgespräche und Einstellungsinterviews zur Personalauswahl sind sehr beliebt• Auch Auswahlgespräche für Studienplatzbewerber (schlechte prognostische Validität) Daher --> Der inhaltlichen Ausgestaltung muss eine detaillierte Anforderungsanalyse vorausgehen! Gründe dafür 1.) Strukturierte Interviews ergeben höhere Beurteilerübereinstimmungen als unstrukturierte Interviews (Metaanalyse von McDaniel et al., 1994: .84 vs. .68)2.) Inkrementelle Validität von strukturierten Interviews zu Intelligenztests bei der Vorhersage von Berufserfolg nachgewiesen. Validitäten--> Korrelation zwischen Ergebnis des strukturierten Interviews und Berufserfolg ungefähr .40 (Validität) --> Inkrementelle Validität liegt ungefähr bei .10
  • Was ist der OLMT • Objektiver Leistungsmotivations Test (OLMT)• Aufgabe: Durch Drücken von zwei Tasten eine ‚Straße‘ auf dem Bildschirm abfahren (100 Felder)• 30 Durchgänge, pro Durchgang 10 Sekunden Zeit• Erfasst wird die Schnelligkeit bzw. die Anzahl der zurückgelegten Felder-->  Schnelligkeit und Ausdauer gefordert --> 1.) Motivationaler Aspekt: Aufgabe selbt zurücklegen                                              --> 2.) Motivation durch Ziele: eigenes Ziel toppen                                                             --> 3.) Motivation durch Konkurrenz: Leistung des "Gegners"                                             Bewertung Validität OLMT: r = .30 (vor allem: Subskala Aufgabenbezogene Anstrengung) mit kognitiven Leistungstests und Abiturnoten sowie SPM Aufgabenbezogene Anstrengung korreliert -.24 mit der Vordiplomnote Psychologie (prospektiv; inkrementelle Validität zur Abiturnote) Verfälschbarkeit? Normen Bewertung: „ Interessanter und entwicklungsfähiger Versuch“
  • Gründe für die Verwendung von Q-Daten (Fragebögen) 1.) Q-Daten sind einfach zu erfassen 2.) Augenscheinvalidität 3.) Ökonomie 4.) Standardisierung 5.) Anwendbarkeit der KTT 6.) meist gute Reliabilität