Konsumsoziologie (Fach) / Konsum als Handlungsproblem (Lektion)

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  • Die Grundidee der Vorlesung "Konsum als Handlungsproblem" Das Konzept, Konsum als Handlungsproblem zu betrachten, stellt die Entscheidungssituationen des Konsumenten in den Fokus der Aufmerksamkeit, dass heißt diese werden beschrieben, analysiert und eventuell auch prognostiziert). Die anderen "wirtschaftenden" Akteure* werden dabei im wesentlichen aus der Perspektive des Kunden betrachtet. *vor allem Hersteller/Erzeuger, also Produzenten und Händler, also Distributeure
  • Der Begriff "Konsum" nach Günter Wiswede Der Begriff Konsum bezeichnet sämtliche Verhaltensweisen, die auf Erlangung und private Nutzung wirtschaftlicher Güter und Dienstleistungen gerichtet sind, dass heißt auf Einkommensverwendung, Marktentnahme und Nutzung.
  • Sechs Elemente des Konsums 1.) Bedürfnisentstehung / Bedarfsfestellung - Was will ich haben 2.) Informationsgewinnung - Was steht (mir) zur Wahl 3.) Entscheidungsfindung - Was von dem, was mir zur Wahl steht, will ich haben. Was von dem, was ich ahben will, kann ich mir leisten 4.) Kauf / Aneignungsvorgang - Wie komme ich an das, was ich haben will 5.) Verbrauch / Nutzung - Was mache ich damit 6.) Entsorgung - Wohin mit dem, was ich nicht mehr gebrauchen kann und/oder haben will
  • Den Begriff des Kunden in Relation zu dem des Konsumenten 1.) Ein Kunde ist der Konsument aus der Perspektive dessen, der ihm etwas verkaufen will 2.) Kunden sind Betriebswirtschaftlich zu sehen
  • Aspekte des kulturellen Hintergrundes des Handelns von Konsumenten 1.) Ich gebrauche und verbrauche - nachgerade ständig und fast unausweichlich - Waren udn Dienstleistungen, Versorgungs- und Entsorgungsanlagen, die ich "eingekauft" habe oder einkaufe 2.) Auch Brot konsumieren wir vor dem kulturellen Hintergrundvon Sitten und Gebräuchenvon Geboten und Verbotenvon moralischen Tabusvon religiösen Anweisungen und von gesetzlichen Regelungen.
  • Zwei "alte" Konsum-Mythen 1.) Alles bekommen, nichts bezahlen 2.) Alles Konsumieren, nichts daür leisten müssen
  • Eine Defintion von Komsum-Mythen Konsum-Mythen nennen wir alle "irgendwie" mit dem Ge- und Verbrauch von Lebens-Mittel (im weitesten Sinne) befassten Weltauslegungen und Lebensbedeutungen in erzählerischer Form, die eine allgemeine "Moral" enthalten.
  • Eine Reihe von heute schon und voraussichtlich in der Zukunft knappen Gütern 1.) Lebensraum 2.) Ruhe 3.) Natur 4.) Gute (saubere) Luft 5.) Gutes (sauberes) Wasser 6.) Nahrung mit Eigengeschmack (weder wässrig noch künstlich Aromatisiert) 7.) Fleisch
  • Zentrale Merkmale der Konsumrevolution 1.) Vordringen der Geldwirtschaft und der Lohnarbeit 2.) Intensivierung und Ausdifferenzierung von Handelsformen und Märkten 3.) verfügbare Geldmittel → als Kriterien des Konsumgütererwerbs
  • Den Namen und das Gründungsjahr des ersten Warenhauses in Paris Bon Marché 1852
  • Fünf Neuerungen, die zur sogenannten Entfesselung des Konsum wesentlich beigetragen haben 1.) Industriell gefertigte Waren 2.) Nahrungsmittelindustrie statt Subsistenzwirtschaft (Bedarfswirtschaft) 3.) Wirtschaftswerbung 4.) Rationalisierung des Einzelhandels 5.) Einführung der Selbstbedienung
  • Fünf Mittel der Beschleunigung des Umsatzes zur Erhöhung der Liqidität eines Warenhauses im 19. Jahrhundert 1.) Berbreiterung der Warenpalette zur Stabilisierung des Absatzes 2.) Sonderangebote 3.) Umtausch 4.) freier Eintritt 5.) Dominanz konfektionierter Textilien
  • Den Titel des Romans von Emile Zola, der auf Untersuchungen der ersten Warenhauses in Paris basiert Das Paradies der Damen
  • Eine von Zola geprägte "religiöse" Etikettierung des Warenhauses Das Warenhaus wir als "Tempel des Konums" bezeichnet
  • Die wichtigsten Stationen der Entwicklung des Einzelhandles in Europa und Nordamerika in den zurückliegenden circa 150 Jahren 1.) Warenhäuser / Kaufhäuser 2.) Privatwirtschaftliche und konsumgenossenschaftliche Filialsysteme 3.) Selbstbedienungsläden 4.) Versandhandel 5.) Supermärkte 6.) Radikalisierte Selbstbedienung im Discountprinzip 7.) Shopping-Center / Malls
  • Das derzeit noch typische Kundenprofil des Teleshoppers über 40 Jahre alt, weiblich, auf dem Land lebend
  • Die deutsche und englische Bezeichnung für jemanden, der Urteilsunfähig ist 1.) judgment incompetents 2.) Urteilsunfähig
  • Die Manipulationsthese der kritischen Konsumforschung 1.) Die Kunden müssen, entgegen allem Gerede von der "Dienstleistungsgesellschaft", immer mehr Funktionen übernehmen. 2.) Sie sind zunehmend gezwungen, "aktiv produktive Leistungen für Unternehmen zu erbringen und dadurch fast schon zu Arbeitskräften der Organisation zu werden".
  • Topos der "Konsumentensouveränität" 1.) Ist ein normativ wie deskripitv gebrauchter Begriff der Volkswirtschaftlehre. Er besagt in deskriptiver Lesart, dass die Verbraucher (Konsumenten) durch ihre Konsumentscheidungen Art und Umfang der Produktion steuern. Dass heißt, dass der Konsument bestimmt, wie viel von welchen Gütern hergestellt bzw. Dienstleistungen angeboten werden. Auch nimmt er Einfluss auf die Qualität der Produkte. 2.) In der normativen Wirtschaftslehre dominiert eine Bedeutung von Konsumentensouveränität als liberales Leitbild: Es ist gut, wenn jede Person erhält, was sie gern möchte - solange sie sich innerhalb der Grenzen bewegt, die durch gleichgelagerte Wünsche anderer Personen gezogen werden.
  • Die Autoren des Buches "Der arbeitende Kunde" G. Günter Voß und Kerstin Rieder
  • Die in dem Buch "Der arbeitende Kunde" zu findende Kennzeichnung des Konsumenten von heute Der Konsument soll jetzt nicht nur wie bisher produzierte Werte kaufen und dafür bezahlen, sondern auch seine produktiven Potenziale zur Verfügung stellen, produktiv arbeiten und dadurch ökonomische Werte produzieren - und er soll dafür (erst einmal) nicht bezahlt werden.
  • Die zentrale Idee des Buches "The supoort economy" von Soshana Zuboff und James Maxmin Investitionen in die Produktivität senken zwar die Produktionskosten. Die Kosten, die dem Endkunden entstehen, fließen jedoch nicht in die Kalkulation der Unternehmen mit ein. Und die Kunden selber nehmen diese Kosten oft gar nicht als "auf ihre Kosten gehend" wahr.
  • Durch welche drei Entgrenzungstendenzen zeichnet sich Online-Shoppen aus 1.) Raum - transnationales Shopping 2.) Zeit - nach Ladenschluss 3.) Sozial - Bequemlichkeit, sozialer Druck, Scham
  • In welchen Dimensionen charakterisiert Winfried Schulz den neueren Medienwandel 1.) Extension - Raum/Zeit plus Preis/Exklusivität 2.) Substitution - Online-Kauf statt im Laden 3.) Amalgamierung - Multi-Screening, On-/Off-Hybrid, No-Line-Systeme 4.) Akkomodation - neue Produkt-/Kundentypen
  • Wie sind die Service-Triade und die Service-Dyade aufgebaut und wodirch vollzieht sich der Wandel von der Service-Triade zur Service-Dyade 1.) Service-Triade: Kunde, Service-Personal und Anbieterorganisation sehen in einem Dreick und in Wechselbeziehung 2.) Service-Dyade: Kunde und Interface befinden sich auf einer Ebene 3.) Wandel: Durch das vermehrte Online-Shopping fällt die Ebene des Service-Personal weg und die Kunden befinden sich in direktem Kontakt mit der Anbieterorganisation bzw. des Interface
  • Welche Arten von Empfehlungn im Internet gibt es 1.) Masse 2.) Algorithmen 3.) Einzelne oder Soziale Gruppen
  • Wodurch kennzeichnet sich Curated shoppung aus 1.) Empfehlung durch Expertise (Konversion von Information zum Kauf) 2.) Verknappung und Exklusivität (Angebot und Darstellung) 3.) Individualisierung und Kontrolle (Curated plus Abo)
  • Drei Bilder des Konsumenten seit den 50er Jahren 1.) Schutz- und erziehungsbedürtfiges Wesen 2.) Bewegungspolitisch aktivierte Kollektiv-Wesen 3.) Selbstbewusstes, strategisch handelndes Wesen
  • Die Bedeutung des Begriffs "Marktlagenmacht" Bezeichnet die Durchsetzungsfähigkeit von Konsumenten aufgrund der aus ihrer Massenhaftigkeit resultierenden Kaufkraft
  • Das Ziel "kapitalismuszähmender Marktlagenmacht" - Politik zielt ab auf Überwindungen von als menschenverachtend, elendserzeugend, ausbeutungsfördernd, unterdrückungsstabilisierend, katastrophenproduzierend und andere als moralisch "verkommen" deklarierte Herrschaftsverhältnisse und Gewaltstrukturen
  • Das historische Schlüsselereignis für moralpolitisch motivierten, funktionierenden Kunden-Boykott 1.) Der Fall Brent Spar 2.) Shell-Tankstellen Boykott
  • Den Namen der Autorin des Buches "No Logo" Naomi Klein
  • Die Bezeichung "LOHAS" Lifestyle of Health and Substainability
  • Das zeitgenössische Gegenstück zu traditionellen Formen von Gemeinschaft 1.) Brand Communities 2.) Consumer Tribes 3.) Marketplace Communities 4.) Subcultures of Consumption → Markengemeinschaft
  • Eine Defintion von Markengemeinschaft 1.) Strukturierte Einheit sozialer Beziehungen zwischen Markennutzern, wie zum Beispiel Mac-User 2.) Markengemeinschaften sind geprägt von empfundener Seelenverwandschaft zwischen den Nutzern, moralischer Verantwortung gegenüber den Mitgliedern
  • Vier symptomatische Praktiken in Markengemeinschaften 1.) Social Networking 2.) Impression Management 3.) Community Engagement 4.) Brand Use
  • Die von Produzenten ursprünglich intendierte Nutzung eines Schuhs Reiner Nutzungsgedanken und nicht für bestimmte Kulturen
  • Zwei Beispiele für computerbezogene Aneignugskulturen 1.) Case Modding - Veränderung der äußeren Erscheinungsform zur optischen Aufwertung 2.) Overclocking - Übertakten, Erreichen einer höheren Rechenleistung
  • Die relevante Differenz zwischen Aneignungskulturen und anderen Markengemeinschaften 1.) Wertigkeit des Produkts 2.) Wertigkeit der Arbeit am Produkt
  • Eine - im Hinblick auf die Relevanz sozialer Ungleichheiten - grundlegende Frage in der Konsumsoziologie 1.) Welche Ungleichheitsdimensionen beeinflussen, was Menschen konsumieren können und wollen 2.) Welche sozialen Umstände und Merkmale können die Konsumchancen und Konsumneigungen von Menschen beeinflussen
  • Den Autor des Buches "Die feinen Unterschiede" Pierre Bourdieu
  • Den Unterschied zwischen distinktem und distinktivem Verhalten 1.) Distinkt - Unterschiedlich 2.) Dinsitnktiv - auf Unterscheidung/Abgrenzung bedacht
  • Eine Stimmung von distinktivem Lebensstilen Distinktiv sind solche Lebensstile, die in Relation zu anderen Lebensstilen höher bewertet werden
  • Den Titel eines erstmals 1922 erschienen Buches von Gerhard Schulze Die Erlebnisgesellschaft
  • Den laut Gerhard Schulze kleinsten gemeinsamen Nenner von Lebensauffassungen in unserer Gesellschaft Die Gestaltungsidee eines schönen, interessanten, subjektiv als lohnenswert empfundenen Lebens
  • Den Begriff "Individualisierung" 1.) subkulturelle Klassenidentität und -bindungen ausgedünnt und aufgelöst 2.) das Hierarchiemodell sozialer Klassen und Schichten wird unterlaufen und in seinem Wirkungsgehalt in Frage gestellt
  • Gerhard Schulzes Konzept von "Milieu" Milieus - Personengruppen, die sich durch gruppenspezifische Existenzformen und erhöhte Binnenkommunikation voneinander abheben
  • Die beiden Variablen, die für Milieuformierungen besonders bedeutsam sind 1.) Alter als Indikator - Trennung bei 40 Jahren 2.) Bildung als Indikator - hoch, mittel, niedrig
  • Die drei alltagsästhetischen Schemata, mit denen sich die kulturellen Orientierungen in unserer Gesellschaft kennzeichnen lassen 1.) Hochkulturschema 2.) Trivialschema 3.) Spannungsschema
  • Fünf Milieus kulturellen Lebens in Deutschland 1.) Selbstverwirklichungsniveau 2.) Niveaumilieu 3.) Integrationsmileu 4.) Harmoniemilieu 5.) Unterhaltungsmilieu