Kostenmanagement (Fach) / 2 (Lektion)
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- Kritik am einstufigen Direct Costing: - Die Grenzkostenrechnung bringt neue Informationen- Einteilung der Kosten nur nach ihrer Beschäftigungsabhängigkeit- Proportionaler Verlauf der Verkaufserlöse wird unterstellt.- Die Fixkosten werden nicht weiter differenziert geringe Aussagekraft bei hohem Fixkostenanteil- Variable Gemeinkosten werden zwar durch die Produktion der Periode verursacht (beschäftigungsabhängig), aber sie bleiben Gemeinkosten und sind mehreren Kostenträgern gemeinsam als Gruppe zuzurechnen. Dem Verursachungsprinzip folgend müsste auf Einzelkosten abgestellt werden- Gefahr des „Denkens in Deckungsbeiträgen“; beachte: Deckungsbeitrag ≠ Gewinn
- Ziel und Grundprinzip Stufenweise Fixkostendeckungsbeitragsrechnung ▪Ziel:Zerlegung des Fixkostenblocks eines Unternehmens in verschiedene Fixkostenschichten, da diese in der verarbeitenden Industrie häufig ca. 70% der Gesamtkosten ausmachen▪Grundprinzip: Zurechnung von variablen Kosten zu Kostenträgern
- Sachliche Relativität: Kosten, die bezogen auf die einzelne Produkteinheit als fix gelten, können bspw. der Produktgruppe (Fertigungsanlagen) bzw. der Sparte (Spartensteuerung) direkt zugerechnet werden und somit als Einzelkosten des jeweiligen Bereiches entscheidungsrelevant sein.
- Zeitliche Relativität: Die Relevanz fixer Kosten ist davon abhängig, innerhalb welchen Zeitraums sie abgebaut werden können (z.B. Schließung einer Produktlinie, eines Werks).
- Grundsatz der Wirtschaftlichkeit: - Erfassungsgenauigkeit sollte im sinnvollen Verhältnis zum damit verbundenen Informationsgewinn stehen. - Bei Betrachtung der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung bleibt beim Übergang von einem einfachen Direct Costing zur stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung nur die Kostenartenrechnung unverändert. - Die gewählte Schichtung wirkt sich bereits in der Kostenstellenrechnung aus, da die fixen Kosten im BAB den jeweiligen hierarchischen Bezugsgrößen zugewiesen werden müssen. Kostenstellenrechnung und Kostenträgerzeitrechnung fließen daher ineinander.
- Voraussetzungen und Anwendungsbereiche der stufenweisen Fixkosten-DB-Rechnung ▪ Hoher Anteil an Fixkosten, damit eine gezielte Betrachtung lohnend ist. ▪ Je höher der Anteil derjenigen fixen Kosten ist, der den Produkten oder Produktgruppen direkt zugerechnet werden kann, desto besser wird der Anspruch der stufenweisen Fixkosten-DB-Rechnung erfüllt. ▪ Die Genauigkeit der Kostenzurechnung in den produktnahen Fixkostenschichten hängt von der Güte der Abbildung des betrieblichen Fertigungsflusses in der Kostenstellenbildung ab. bessere Eignung für Unternehmen mit Serienfertigung als mit Einzelfertigung. ▪ Mögliche Verbundeffekte zwischen den einzelnen Produkten oder Produktlinien sind bei der Ergebnisinterpretation zu berücksichtigen. ▪ Spartenbeurteilung und -steuerung kann auf der Grundlage der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung nur unvollkommen vorgenommen werden. ▪ Die Eignung der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung für Vorteilsvergleiche, jedoch Beschränkung auf die aktuelle Rechnungsperiode. ▪ Die stufenweise Fixkostendeckungsrechnung kann lediglich Anhaltspunkte dafür geben, für welche Produkte oder Sparten Entscheidungsbedarf vorliegt und Sonderrechnungen (Stilllegung vs. Weiterführung einer verlustbringenden Division) erforderlich werden.
- Kritik, Einwände und Probleme der Break-Even Analyse 1.Die Komponenten der Break-even-Analyse sind durch die Kosten und die Erlöse gegeben2.Sämtliche Daten und Funktionen, die im Modell vorkommen, werden als sicher bekannt vorausgesetzt.3.Gewinnstreben bildet ein vorrangiges Ziel im Zielsystem des Unternehmens, sodass eine Gewinnschwellenanalyse zweckmäßig ist.4.Alle Daten und Funktionen des Modells haben statistischen Charakter.5.Für die Mehrproduktbetrachtung ergeben sich noch zwei zusätzliche Einschränkungen: - Annahme, dass das einmal festgelegte Verhältnis der Absatzmengen über den gesamten Umsatzverlauf hinweg gleich bleibt. - Die Wahl des Verhältnisses Deckungsbeitrag/Umsatz (= Deckungsbeitragsintensität) als Reihenfolgekriterium kann zu der Annahme führen, dass die Produkte in der dargestellten Reihenfolge auch produziert werden sollen.
- Betriebliche Entscheidungen können durch vielfältige (sachliche) Interdependenzen beeinflusst werden: - Maßnahmen in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Absatz sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. - Geplante Investitionsvorhaben konkurrieren um (knappe) betriebliche Finanzmittel. - Verschiedene Produkte des Unternehmens stehen am Markt in Konkurrenz. - Verschiedene Produkte werden auf denselben Produktionsanlagen bzw. Maschinen gefertigt, und die Gesamtnachfrage ist größer als die verfügbare Kapazität.
- Restriktionen bei der Aufstellung des Produktionsprogramms ▪ Beschaffungsbereich: - Beschaffungsmindest- und -höchstmengen je Materialart und Anbieter (Lieferverträge) - Materialverbrauch▪ Produktionsbereich: - Produktdurchlaufzeiten in Abhängigkeit der Produktionszeitangebote - Produktionsabhängigkeiten mit Blick auf Reihenfolgen, Rüstvorgänge und Zwischenlagerungszeiten▪ Absatzbereich: - Höchst- und Mindestmengen (nach Märkten) - Produktabhängigkeiten (Verbundeffekte!!!)
- Konsequenzen "make or buy" - Outsourcing/Fremdbezug erhöht die Abhängigkeit von Lieferanten.- Lieferanten sind mit Blick auf Qualität, Verschwiegenheit und Termintreue unterschiedlich zuverlässig.- Eigenfertigung kann erheblich Kapital binden, woraus die Finanzierungsfrage resultiert: Woher kommt das benötigte Kapital?- Eigenfertigung ist i.d.R. mit dem Aufbau eines Personalbestandes verbunden, der sich in Krisenzeiten nicht so einfach abbauen lässt.
- Kurzfristige Preisuntergrenze – ohne Engpass -Inputfaktoren werden im Laufe der Zeit plangemäß für die normale Produktion eingesetzt: Ansatz von Anschaffungskosten, Marktpreisen oder Wiederbeschaffungskosten -Inputfaktoren können für die normale Produktion nicht mehr eingesetzt werden (z.B. verderbliche Güter): Ansatz von Liquidationserlösen, Berücksichtigung vermiedener zukünftiger Entsorgungs- oder Lagerkosten, d.h. PUGj < kvj
- Kurzfristige Preisuntergrenze bei Engpässen - Bei der Ermittlung der PUG müssen kapazitative Engpässe berücksichtigt werden.- Zusatzauftrag kann nur angenommen werden durch: Ausweitung der gegebenen Kapazität: Die hierdurch entstehenden i.d.R. höheren variablen Kosten (z.B. für Überstunden) werden direkt dem Zusatzauftrag zugerechnet. Einschränkung des bisherigen Produktionsprogramms: Das bisherige Produktionsprogramm wird eingeschränkt, um den Zusatzauftrag annehmen zu können. Die resultierenden Opportunitätskosten werden dem Zusatzauftrag zugerechnet.