Pharmakologie (Fach) / Grundlagen der Pharmakotherapie (Lektion)

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Aus Repetitorium zu logischen Psychotherapie Prüfung

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  • Pharmakokinetik: was ist mit dem Begriff gemeint und wie lautet die zentrale Frage? Mit dem Begriff der Pharmakokinetik werden die Abläufe bei der Aufnahme (dem zeitlichen Ablauf und dem Ort der Resorption), der Verteilung (auf verschiedene Verteilungsräume, Z. B. Gehirn, Fettgewebe USW.), der Metabolisierung (Verstoffwechselung) und der Ausscheidung über Leber, Galle, Darm, Nieren, Blase von Wirkstoffen im Körper beschrieben. Die zentrale Frage lautet: was macht der Körper mit dem Medikament?
  • Was beschreibt die Pharmakodynamik und was ist die zentrale Frage? Im Gegensatz zur Pharmakokinetik beschreibt die Pharmakodynamik: die unmittelbaren Wirkungen von Substanzen am Wirkort und die Beziehungen zwischen Konzentration und Wirkung. Die zentrale Frage lautet: was macht das Medikament mit dem Körper?
  • Wirkung versus Wirksamkeit: erkläre den Unterschied Wirkung meint in Abhängigkeit von Dosis und chemischer Zusammensetzung die ausgelöste Wirkung; diese kann positiv, also die erwünschte Wirkung sein oder negativ ausfallen, wenn eine unerwünschte Arzneimittelwirkung eintritt. Die größte Wirkung nennt man maximal Wirkung. Mit Wirksamkeit hingegen meint man die therapeutische Nützlichkeit. Es können beispielsweise unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei fehlender Wirksamkeit eines Medikamente auftreten. Beispiel: zugenommen durch Pille, aber trotzdem schwanger. Bedeutet: unerwünschte Wirkung eingetroffen, aber fehlende Wirksamkeit.
  • Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung Der Zusammenhang muss nicht linear sein, die Wirkdosis (Effektdosis) ist die Dosis, mit der in einer bestimmten Zeit eine Wirkung erzielt wird.
  • Therapeutische Breite Bezeichnet den Abstand zwischen der therapeutischen Dosis des Medikaments und einer Dosis, die zu einer toxischen Wirkung führt. Ein Arzneimittel ist umso sicherer, je Geößer die therapeutische Breite ist. Ein Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite ist beispielsweise Lizium.
  • Toleranz Meint das verminderte Ansprechen auf die Substanz mit der Folge der Dosissteigerung; eine besondere Form der Toleranzentwicklung ist die Tachyphylaxie: abgeschwächte Wirkung eines Medikaments bei wiederholter Gabe in kurzen Zeitabständen; beruht auf der Entleerung intrazellulärer präsynaptischer Speicher.
  • Indikationen für Antidepressiva Depressive Störungen Angststörungen Zwangsstörungen chronischer Schmerzerkrankungen Essstörungen vor allem Bulimie Schlafstörungen Somatoforme Störungen Chronic fatigue Syndrom Prämenstruelles Syndrom
  • Anwendungsempfehlungen für Antidepressiva Akuttherapie: 6-8 Wochen Erhaltungstherapie: bis zu zwölf Monate Rezidivprophylaxe: bis zu drei Jahre
  • Anwendungsempfehlungen für Antidepressiva Akuttherapie: 6-8 Wochen Erhaltungstherapie: bis zu zwölf Monate Rezidivprophylaxe: bis zu drei Jahre leichte Depressionen: zunächst Psychotherapie alleine indiziert; da die Kombination aus Psycho-und Pharmakotherapie der alleinigen Psychotherapie nicht überlegen ist
  • Medikation zur Phasenprophylaxe affektiver Störungen und behandlung manischer Episode Stimmungstabilisierer, welche über die Gesamte erkrankungsdauer unabhängig von der aktuellen Symptomatik als Basismedikation eingenommen werden sollen, wie zum Beispiel Lithium, Antikonvulsiva und einige atypische neuroleptika. Adjuvante Medikamente, welche einer akuten Exazerbation einer bipolaren affektive Störung begegnen sollen, wie zum Beispiel einige Neuroleptika, Antidepressiva und beispielsweise Benzodiazepine. Einige Autoren vertretene dieAnsicht, dass bereits nach einer ersten manischen Phase ein Phasenprophylaktikum gegeben werden sollte, da das LebenszeitRückfallRisiko mit 95 % äußerst hoch ist.
  • Lithium Indikationsbereich: bipolare Störungen, unipolare depressive Störungen, Manien, therapieresistente Depressionen und für, nicht in Deutschland zugelassen, schizoaffektive Störungen. Anwendung: geringe therapeutische Breite: Phasen prophylaktische Wirkung bei 0,6-0,8 MMOL/L; Kontrolle von Kreatinin, Schilddrüsenhormon, Körpergewicht und Halsumfang. Langsame ein- und ausDosierung. Im ersten Monat wöchentliche Kontrollen des Blutplasmaspiegels, im ersten halben Jahr monatlich, ab dann vierteljährlich. unerwünschte Arzneimittelwirkungen: lithium wird nicht metabolisiert, die Ausscheidung erfolgt fast vollständig über die Nieren. Deshalb müssen Patienten regelmäßig und viel trinken. Feinschlägiger Tremor, Gewichtszunahme, vermehrtes Wasserlassen durch verminderte Konzentrationsfähigkeit der Nieren, krankhaft gesteigertes Durstgefühl, Nierenfunktionsstörung, Vergrößerung mit KopfBildung der Schilddrüse (Stroma), TSH anstieg, Hypothyreose, Müdigkeit, kognitive Störungen (Gedächnis und Konzentrationsprobleme), zu, Diarrhöen, Übelkeit, Völlegefühl, Appetitverlust, Muskelschwäche, Blutbildveränderungen, EKG Veränderungen. Überdosierungen in tödlicher Absicht möglich. Lithiumintoxikation infolge Natriumarmer Diät, bei starkem schwitzen oder Durchfällen. Symptome der LithiumIntoxikation: grobschlächtiger Tremor in den Händen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abgeschlagenheit, Vigilanzminderung, psychomotorische Verlangsamung, Schwindel, Ataxie, Zuckungen der Gesichtsmuskeln, später: Rigor, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Herz-Kreislauf-Versagen. Kontraindikationen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, cerebraleKampfbereitschaft, Parkinson, Hypothyreose, Schwangerschaft und stillen.
  • Indikation für Neuroleptika Schizophrene Störungen, Schitzoaffektive Störungen, bipolare Störungen (akut Behandlung der Manie, Phasenprophylaxe), Depressionen mit psychotischer Symptomatik. Teilweise auch als Begleittherapie bei Persönlichkeitsstörungen, Zwangs-und Angststörungen, Demenzen, organisch bedingte Psychosen, nicht psychotische Depression und Schmerzsyndrom.
  • Wirkmechanismen von Neuroleptika Blockade der Dopaminrezeptoren in der Synapsen; Neuroleptika sind Dopaminantagonisten, vor allem der D2 artigen Dopaminrezeptoren im limbischen System. Sie beeinflussen jedoch auch andere Rezeptoren, worauf sich ihre zahlreichen Wirkungen und Nebenwirkungen erklären lassen, zum Beispiel die Acetylcholinrezeptoren (es resultieren anticholinerge UAW), die Serotoninrezeptoren (sedierende Wirkung, eventuell Verbesserung der Negativsymptomatik, aber auch Appetit und Gewichtszunahme), die Histaminrezeptoren (Sedierung). Die Wirkung der Antipsychotika wird durch Alkohol verstärkt und durch Nikotin vermindert.
  • Typische versus atypische Neuroleptika Blockade der D2 Rezeptoren im limbischen System u Steiatum versus vor allem Blockade von D4 Rezeptoren, die vor allem im limbischen System vorkommen (aber nicht im Striatum), deshalb stark anti-psychotische Wirkung versus etwas weniger stark AntiPsychoTisch, aber auch Beeinflussung der Negativsymptomatik und weniger extra-pyramidal-motorische UAW.
  • Anwendungsdauer eines Antipsychotikums InitialPhase: möglichst früh Medikationsbeginn mit dem Ziel Reduktion der Positivsymptomatik, Stabilisierungsphase: vorsichtige Reduktion, Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe: Möglichst Medikation mit dem gleichen Medikament wie in Akutphase; bei Ersterkrankung: Einjährige Medikation, nach einem Rückfall innerhalb eines Jahres zwei bis fünfjährigen Medikation, gehäuften rezidiven: unbegrenzt.
  • Malignes Neuroleptisches Syndrom Gefürchtete Komplikation bei der Therapie mit ein Antipsychotika, sehr selten, bevorzugt zu Behandlungsbeginn und bei männlichen Patienten, häufiger bei solchen mit Lithiummedikation, Letalität 20 %. Es kommt zu erhöhtem Muskeltonus, Bewusstseinstörungen bis zum Koma, hohem Fieber, vegetativen Störungen (Herzrasen,Schwitzen). Auch die Blutwerte können entgleisen. Es ist eine intensivmedizinische Behandlung notwendig.
  • Welche Abhängigkeiten von Benzodiazepinen können in Bezug auf die Toleranzentwicklung unterschieden werden? Niedrigdosisabhängigkeit (Abhängigkeit der Langzeiteinnahme therapeutisch verordnete Dosen) versus Hochdosisabhängigkeit (bei der es zu einer Dosissteigerung gekommen ist)
  • Welche Abhängigkeiten von Benzodiazepinen können in Bezug auf die Toleranzentwicklung unterschieden werden? Niedrigdosisabhängigkeit (Abhängigkeit der Langzeiteinnahme therapeutisch verordnete Dosen) versus Hochdosisabhängigkeit (bei der es zu einer Dosissteigerung gekommen ist) In beiden Fällen sind nach dem Absetzen Absetzeffekte möglich, wobei bei der Niedrigdosisabhängigkeit über protrahiert zunehmende Entzugserscheinungen berichtet wird.
  • Tachyphylaxie Bei Gabe von Stimulanzien (Amphetamine) kommt es zu vermehrten Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin aus den synaptischen Vesikeln. Gleichzeitig verhindern die Amphetamine die Wiederaufnahme dieser Transmitter in die präsynapse und bewirken damit ein Überschuss der Transmitter Noradrenalin und Dopamin und damit der antriebssteigernden Wirkung. Durch das fehlende Reuptake kommt es jedoch zu einem bleibenden Mangel in der präsynaptischen Zelle und auf Dauer stehen weniger Noradrenalin Dopamin zur Verfügung. Im Lauf der Zeit sinkt die Konzentration dieser Stoffe auch im synaptischen Spalt, und es kommt zur Abschwächung oder Aufhebung der eigentlichen MedikamentenWirkung.
  • Relative Kontraindikation für Methylphenidat Besteht bei erniedrigte Krampfschwelle, Tickstörung, psychotische Symptomatik, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefahr von Medikamentenmissbrauch und fehlender Compliance der Eltern.
  • Medikamente der Alkoholentzugs und Substitutionsbehandlung Schwere Entzüge: Clomethiazol (Distraneurin) Unterstützung des Alkoholentzugs: Clonidin (Catapresan) Reduktion des Verlangens nach Alkohol: Acamprosat (Campral) direkte Bestrafung bei Konsum: Disulfiram (Antabus)
  • Stufen der Entwicklung der Alkoholabhängigkeit nach Jellinek Voralkoholische Phase: Erleichterungstrinken, Spannungsabbau, Soziales trinken, bis täglich konsumiert wird Prodromalphase: Gier, gedankliche Ausrichtung auf das Trinken, heimlicher Konsum, Schuldgefühle, ToleranzEntwicklung. Kritische Phase: zunehmender Kontrollverlust über das trinken, morgendliches trinken, soziale Probleme, beginnende körperliche Vernachlässigung, versteckenn und Bunkern von Alkohol, starke psychische Abhängigkeit. chronische Phase: tagelang Geräusche inklusive psychotischen Erlebens, Konsum von Ersatzsubstanzen (zum Beispiel Rasierwasser), Entzugssyndrome, beginnende Alkoholintoleranz.
  • Jellinek Typologie der Alkoholiker Typen Alpha-Typ (Erleichterungstrinker) Beta-Typ (Gelegenheitstrinker) Gamma-Typ (Rauschtrinker, Alkoholiker) Delta-Typ (Spiegeltrinker, Alkoholiker) Epsilon-Typ (Quartalstrinker, Alkoholiker)
  • Langfristige Folge von Cannabiskonsum Amotivationale Syndrom (Lethargie, Passivität), Störung der Merkfähigkeit (noch Wochen später), Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Arbeit, eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit, Erhöhung der Anfälligkeit für andere psychische Störungen wie Ängste, Depressionen, Psychosen, Horror-Trips, Flashbacks möglich