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Unternehmer und Unternehmen (WS14/15)

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  • Welche vier Perspektiven umfasst die Balanced Scorecard? Ziele und Maßnahmen aus 4 Perspektiven Finanzen: Was wollen unsere Anteilseigner erreichen? Kunden: Welche Leistungen wollen wir unseren Kunden bieten? Interne Prozesse: Welche Prozesse sind für unseren Erfolg wichtig? Personal / Innovation: Wie sichern wir den langfristigen Erfolg des Unternehmens?
  • Welche Kriterien müssen für jede Perspektive der Balanced Scorecard ausgearbeitet werden? Ziele: angestrebte zukünftige Zustände Messgrößen: Indikatoren, um Zielerreichungsgrad zu messen Angestrebte Leistungen: Konkrete Ausprägungen der Messgrößen Initiativen: Konkrete Maßnahmen und Initiativen, um Ziele zu erreichen
  • Welche Faktoren beeinflussen die individuelle Situation des Unternehmens und wirken somit auf die Zielerreichung ein? - Externe Faktoren (Branchen- und Makroumwelt) - Interne Faktoren (Kernkompetenzen)
  • Welche Veränderungen der Branchen- und Makroumwelt können auf das Unternehmen einwirken? Rivalität in der Branche Kunden Lieferanten Substitute neue Wettbewerber
  • Was versteht man unter Kernkompetenzen? besondere Ressourcen und Fähigkeiten eines Unternehmen (z. B. die Marke und Markenmanagement von Coca Cola)
  • Woraus setzt sich die SWOT-Analyse zusammen? Unternehmensanalyse (Produkte, Wertschöpfungsprozess, Führung, Personal, Kostensituation...) -> Stärken (Strength) & Schwächen (Weaknesses) Umweltanalyse (Branche, Kunden, Wettbewerber, Makroumwelt) -> Chancen (Opportunities) & Risiken (Threads)
  • Welche Arten von Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gibt es? Vertragslose Zusammenarbeit (mittels Absprache, einfach und wenig stabil) Vertragliche Zusammenarbeit (Ziele und Maßnahmen vertraglich vereinbart, relativ stabil) Kapitalbeteiligungen (Unternehmen ein- oder wechselseitig aneinander beteiligt, Einfluss auf Kooperationspartner durch Eigentümerschaft) Joint Ventures (Ausgliederung der Kooperationsaktivität in ein eigenständiges Unternehmen, sehr stabil)
  • Wie können Stromgrößen und Bestandsgrößen unterschieden werden? Stromgrößen geben Leistung, Kosten, Einzahlung, Auszahlung, Ertrag etc. in Euro pro Periode an, während Bestandsgrößen (Zahlungsmittelbestand, Geldvermögen, Gesamtvermögen etc.) einen Bestand in Euro pro Zeitpunkt angibt.
  • In welchem Fall kann der Ertrag die Leistung übersteigen? durch einen Wertpapiergewinn
  • Welche Kennzahlen zur Beurteilung der Ergebnissituation gibt es und wie können diese berechnet/interpretiert werden? Umsatzrendite: (JÜ v. Steuern + Zinsaufwand) / Umsatz -> Fähigkeit aus dem Umsatz Gewinn zu erzielen Eigenkapitalrentabilität: JÜ / durchschnittl. Eigenkapital -> Verzinsung des von den Anteilseignern durchschnittlich eingesetzten Kapitals Gesamtkapitalrentabilität: (JÜ v. Steuern + Zinsaufwand) / durchschnittl. Gesamtkapital  -> Verzinsung des von allen Kapitalgeber durchschnittlich eingesetzten Kapitals
  • Welche Kennzahlen zur Beurteilung der Kapitalsituation gibt es und wie können diese berechnet/interpretiert werden? Eigenkapitalquote: EK / Gesamtkapital  -> Hohes Eigenkapital beugt Insolvenz vor, Maßzahl für Stabilität des Unternehmens Anlagendeckungsgrad: (EK + langfristiges FK) / Anlagevermögen                                     -> Anlagendeckungsgrad sollte >100% sein, bei Wert <100% sind Teile des Vermögens durch kurzfristige Schulden finanziert
  • Welche Kennzahlen zur Beurteilung der Vermögenssituation gibt es und wie können diese berechnet/interpretiert werden? Anlagenintensität: Anlagevermögen / Gesamtvermögen  -> Effizienz von Leistungserstellung Vorratsintensität: Vorräte / Gesamtvermögen Vorratsumschlagsdauer: Vorräte / Umsatzerlöse * 365  -> wie lange Vorräte rechnerisch gebunden sind, bevor sie zu Umsatz führen bzw. verbraucht werden
  • Welche Kennzahlen zur Beurteilung der Liquiditätssituation gibt es und wie können diese berechnet/interpretiert werden? Liquidität (1. Grades): Flüssige Mittel / kurzfristiges FK  -> Wie viel Prozent der kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen durch liquide Mittel gedeckt sind Schuldentilgungsdauer: Effektivverschuldung / Cash-Flow  -> Dauer in Jahren, die zur Tilgung der Effektivverschuldung mit dem aktuellen Cash-Flow benötigt würden
  • Welche Kennzahlen zur Beurteilung der Investitionssituation gibt es und wie können diese berechnet/interpretiert werden? Innenfinanzierungskraft: Cash-Flow / Umsatz  -> Anteil des Umsatzes, der den Unternehmen als Cash-Flow verbleibt Nachhaltigkeit: Investitionen Anlagevermögen / Abschreibungen Anlagevermögen -> ob bzw. inwieweit ein Unternehmen die abgeschriebenen Werte durch Investitionen wieder ausgleicht
  • Mit welchen Indikatoren lässt sich der Grad der Internationalisierung von Volkswirtschaften und Unternehmen messen? Einzelwirtschaftliche Indikatoren: statisch: ausländischer Anteil am Eigenkapital, Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz dynamisch: Entwicklung Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz, Entwicklung der Auslandsproduktionsquote Gesamtwirtschaftliche Indikatoren: statisch: Ex- und Importe von Gütern und Dienstleistungen bezogen auf BIP, Anzahl der Direktinvestitionen im Ausland dynamisch: Wachstum Außenhandel im Vergleich zum Inlandshandel, Entwicklung grenzüberschreitender Unternehmenszusammenschlüsse
  • Was kann durch Portfolioanalysen erreicht werden? -> Identifikation potenzieller Märkte Hohe Marktattraktivität: niedrige Marktbarrieren: Kernmärkte hohe Marktbarrieren: Hoffnungsmärkte Niedrige Marktattraktivität: niedrige Marktbarrieren: Peripherer-/Gelegenheitsmarkt hohe Marktbarrieren: Abstinenzmärkte
  • Was zeichnet "Bottom of the Pyramid"-Märkte im besonderen aus? - niedrige Kaufkraft (unter 1.500 USD) - hoher Bevölkerungsanteil (ca. 4 Mrd.)
  • Welche Umweltbedingungen findet man in "Bottom of the Pyramid"-Märkten und was sollte eine darauf abgestimmte Strategie beinhalten? Umweltbedingungen: Geringe Kaufkraft Fehlende Marktinformationen Mangel an Kenntnissen und Wissen Beschränkter Zugang zu Finanzmitteln Unsicherer Rechtsrahmen Mangelnde Infrastruktur Strategie: Kooperation mit nicht-traditionellen Stakeholdern, Hybride Produktentwicklung, Lokale Leistungsfähigkeit (muss lokalen Anforderungen entsprechen)
  • Welche Theorien der Internationalisierung werden unterschieden? Außenhandelstheorien: Welche Vorteile entstehen durch länderüberschreitenden Güteraustausch? (Theorie der komparativen Kostenvorteile von Ricardo) Theorien der internationalen Direktinvestition: Unter welchen Bedingungen verlagern Unternehmen Ressourcen ins Ausland? (Lerntheorie der Internationalisierung von Johanson/Vahlne) Theorien der multinationalen Unternehmung: Welche Faktoren beeinflussen die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen? (Diamant-Ansatz nach Porter)
  • Was sagt die Lerntheorie der Internationalisierung von Johanson/Vahlne aus? "Establishment chain" = Wahl von Engagements mit größerer Marktbindung bei mehr Auslandserfahrung "Psychic distance chain" = Wahl von Engagements mit höherer kultureller Distanz bei mehr Auslandserfahrung -> Unternehmen wählen bei zunehmender Erfahrung im Ausland risikoreichere Formen der Internationalisierung
  • Welche Frage beantwortet Porters Diamant-Ansatz und wie lauten die 4 Teile des Diamanten? "Was ermöglicht es einer Nation, in einer bestimmten Branche weltweit führende Unternehmen zu entwickeln?" Strategien/Wettbewerb Heimatmarkt Faktorbedingungen (Ausstattung mit Infrastruktur, Fachkräften etc.) Nachfrage auf dem Heimatmarkt Verwandte/unterstützende Branchen (+ Einfluss von Regierung)
  • Auf welche verschiedenen Entscheidungsbereiche bezieht sich die Internationalisierung? Produkt-Markt-Strategie: Wie werden die Unternehmensleistungen im Ausland angeboten? Wertschöpfungsstrategie: Wo sollen die Wertschöpfungsaktivitäten angesiedelt werden? Organisation: Wie sollen die Aktivitäten in den Regionen koordiniert werden?
  • Welche Internationalisierungsformen werden unterschieden? zunehmender Besitzanteil und zunehmend späterer Zeitpunkt im Rahmen des Auslandsengagements: Export Lizenzvergabe (Kooperation auf Basis eines Dauerschuldverhältnisses) Franchising (Übertragung von Nutzungsrecht/Kenntnissen gegen Entgelt) Joint Venture (dauerhafte Zusammenarbeit, beruhend auf Kapitalbeteiligungen) Akquisition (Kauf eines existierenden Unternehmens) "Greenfield Investment" (Neugründung eines Unternehmens im Ausland)
  • Welche zwei Möglichkeiten des Exports gibt es? Indirekter Export: von Hersteller über Inländischen Exporteur oder Ausländischen Importeur zum Kunden Direkter Export: direkt vom Hersteller zum Kunden
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform des Exports? Vorteile: Flexibilität: geringer Ressourcenbedarf Zeit: schneller Marktzugang Nachteile: Steuerung: kaum Einflussmöglichkeit Hohe Unsicherheit
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform der Lizenzvergabe? Vorteile: Flexibilität: geringe Ressourcenbindung Zeit: schneller Marktzugang Nachteile: Gefahr opportunistischen Verhaltens Know-How: Gefahr der Diffusion
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform des Franchising? Vorteile: Investition: Kosten werden geteilt Kompetenz: Transfer eigener Kompetenzen auf Partner Nachteile: Steuerung: Kaum Einflussmöglichkeit Stabilitätsrisiko: durch mögliche Interessendivergenz
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform des Joint Venture? Vorteile: Investition: Kosten werden geteilt Kompetenz: Transfer eigener Kompetenz auf neue Aktivitäten Nachteile: Führungsrisiko: begrenzte Einflussnahme Stabilitätsrisiko: Gefahr der Interessenverschiebung des Partners
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform der Akquisition? Vorteile: Kompetenz: schneller Know-How-Zugang Markt: verringern der Anzahl der Wettbewerber Nachteile: Integrationsrisiko: Wertschöpfungsketten, Organisationsstrukturen Preisrisiko: Preisaufschläge in Akquisitionsphase
  • Welche Vor- und Nachteile bietet die Internationalisierungsform des "Greenfield Investment"? Vorteile: Führung: Einflussnahme auf Unternehmensaktivitäten Know-How: Schutz vor Know-How-Diffusion Nachteile: Informationsrisiko: langwieriger Erwerb von länderspezifischen Kenntnissen Organisationsrisiko: hohe Koordinationskosten
  • Wie wird bei der Wasserfall-Strategie des Internationalisierungstimings vorgegangen? klassisches, schrittweises Vorgehen von Unternehmen: Erfahrung in einem Land sammeln, dann in nächstes expandieren -> Realisieren von Lern- und Erfahrungseffekten (Lerntheorie von Johanson/Vahlne)
  • Wie wird bei der Sprinkler-Strategie des Internationalisierungstimings vorgegangen? -> simultaner Markteintritt in mehreren Ländern Verzicht auf Lern- und Erfahrungseffekte Schneller Aufbau von Größen- und Verbundvorteilen Hohe finanzielle, sachliche und personelle Ressourcen erforderlich (Risiko!)
  • Welche zwei alternativen Wertschöpfungsstrategien gibt es? Globale Konzentration: FuE, Produktion etc. in einem Land und in anderen Ländern nur Service -> Globales Geschäft Autarke Wertschöpfung: FuE, Produktion, Service etc. in allen Ländern, in denen verkauft wird -> Lokales Geschäft
  • Wie lauten die 6-Phasen des Produktlebens/Lebenszyklus eines Produkts? Entwicklungsphase Einführungsphase Wachstumsphase Reifephase (verlangsamtes Wachstum des Umsatz/Gewinn) Sättigungsphase (Höhepunkt und fällt wieder) Degenerationsphase
  • Wodurch zeichnen sich strategische/disruptive Innovationen aus? Sie haben das Potential, den Wettbewerbsvorteil etablierter Spieler zu zerstören -> in unattraktiven Marksegmenten zu finden, Kunden mit geringeren Ansprüchen (niedriger Preis!)
  • Wie sind disruptive strategische Innovationen definiert? 1. "Neu" (veränderte Produktmerkmale): Betont neue Produkt-/Serviceattribute, die sich von den traditionellen unterscheiden (z. B. Airlines: Service vs. Preis) 2. "Konflikt" (neues Geschäftsmodell): Schafft ein neues Geschäftsmodell, das Fähigkeiten erfordert, die mit den bestehenden in Konflikt stehen (z. B. Airlines: Vertriebsinfrastruktur vs. Internetvertrieb)
  • An welchen zwei Stellen können Innovationen ansetzen? 1. Produkt (Verbesserung, Nächste Generation, Neues Produkt) 2. Prozess (Verbesserung, Nächste Generation, Neuer Geschäftsprozess)
  • Wo im Umfeld eines Unternehmens können Impulse für Innovation entstehen? Kunden, Wettbewerb, Lieferanten, Umweltauflagen