Pädagogik (Fach) / Janusz Korczak (Lektion)
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Pädagogik der Anerkennung
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- Gesellschaftliche Hintergründe d. Reformpädagogik 4 pkte - verstärkte Indutrialisierung der gesellschaftlichen Produktion - zunehmende Urbanisierung der Lebensverhältnisse (neue Sozialräume) - Technisierung der menschlichen Lebensbereiche - wachsende gesellschaftliche Arbeitsteilung
- Kindsein und Erziehung nach Rousseau Begründung von Erziehung aus Tatsache der kindlichen Entwicklung und der ihr eigenen Würde Kindsein als gleichberechtigte menschliche Seinsweise, nicht minderwertig gegenüber Erwachsenen Erziehung auf Basis des Respekt, der Achtung und Anerkennung der kindlichen Daseinweise des Menschen beruhen
- Reformpädagogik: Bestandteile, 8 Pkte 1) Eine Pädagogik vom Kinde aus (Zuwendung zum Kind nach Copernicus; Achten der natürlichen Entwicklungsbedürfnisse nach Rousseau) -> paradigmatische Wendung 2) Vision einer ganzheitlichen Erziehung und Bildung von Menschen (Als Allheilmittel gegen Entfremdung in einer Industriegesellschaft; anti-utilitaristisch; nicht nur kongnitiv, alle Fähigkeiten, Pestalozzi "Kopf, Herz und Hand", keine "Halbfertigfabrikate" nach der Schule (Adorno)) 3) Starker Rousseauismus: negative Erziehung als Schutz vor den Verführungen der Erwachsenenwelt (für eine freie Entfaltung ohne Einfluss der Sozialisationseinflüsse wie zu der Zeit z.B. Kino, Abschottung in der Schule) 4) Vorstellung von organischem Lernen entgegen dem mechanischen Lernen in der "Drill- und Paukschule" (selbstbestimmt/ selbstreguliert) 5) Prinzip der Lebensnähe der Lern- und Lehrformen als Alternative zur künstlichen Trennung von Lebensverhältnissen und Schule (Leben in die Schule holen, mit der Schule hinausgehen) -> Widerspruch zu 3) 6) Aufbrechen des schematisierten Unterrichts und den streng methodisch reglementierten Unterrichtsweisen (individualisieren, natürl. Unterricht, Auflösen d. Klassenverbände, altersübergreifend lernen, fächerübergreifend/ -verbindend (durch Projekte) -> siehe 4) 7) Demokratisierung des intergenerativen Verhältnisses (gegen Schwarze Pädagogik, systematische Demokratisierung in der Schule und damit im Leben) 8) Erziehungsoptimismus: Vertrauen in die humanisierende Kraft der Erziehung (Veränderungen der Dispositionen nur durch Erziehung, nicht durch andere Faktoren wie revolutionäre/ Politische Prozesse)
- Ideen- und sozialgeschichtliche Motive der Erziehung und Bildung Historisches Motiv: Aufdeckung der Vorgeschichte pädagogischer Probleme udn Fragestellungen sozialgeschichtliche Inention: gesellschaftlich-historische Voraussetzungen und Bedingungen für Bildung und Erziehung pädagogisch-theoretisches Motiv: Erhöhunh des Reflexionsniveaus gegenwärtigerpädagogischer Debatten gesellschaftlich-bildungspolitische Motive: Historische Konzepte und Theorien für heutige pädagogische Modelle und Bildungssysteme
- Demokratische Pädagogik: Prinzipien (6 Pkte) 1) vorbehaltlose Anerkennung des Kindes (Respekt) 2) Einsicht in die politisch-gesellschaftliche Funktion von Erziehung (Reflexion über Gesellschaft um Prinzipien über die Form der Subjektwerdung zu erarbeiten) 3) systematische Berücksichtigung der Sozialmilieus und -erfahrungen von Kindern in der pädagogischen Praxis (Ungleiche Chancen auszugleichen) 4) Annahme einer ausgewogenen Wechselwirkung zwischen Individuum und Gemeinschaft als Voraussetzung einer gelingenden Subjektwerdung 5) Intention der umfassenden Demokratisierung pädagogischer Bindungsverhältnisse 6) Grundgedanke der Mobilisierung der selbsttätigen Potenziale im Erziehungs- und Bildungsprozess (Anregung zur Selbsttätigkeit d. Kindes Bildung selbst aneignen zu wollen)
- Unterschiede Reformpädagogik und demokrat. Reformpädagogik 1) nur nach Veranlagung des Kindes - politisch-gesellschaftliche Funktionen einbezogen 2) keine Berücksichtigun der sozialen Milieus - Berücksichtigung dieser und damit der Chancenungleichheit 3) Individualisierung zentral - Ausgleich Subjekt und Gesellschaft
- Reformpädagogik, 5 Prinzipien 1) Pädagogik vom Kinde aus, angepasst an die individuellen Entwicklungsbedürfnisse 2) Gegenteil zur Schwarzen Pädagogik 3) Ganzheitliche Bildung: kognitiv, körperlich, sinnlich, menschlich/ sozial 4) Lebenswelt-orientierte/ relevante Unterrichtsinhalte 5) kooperatives/ demokratisches Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden
- Vertreter der demokratischen Reformpädagogik Paul Oestreich, Anna Siemsen, Adolf Reichwein, Otto Felix Kanitz, Kurt Loewenstein, Minna Specht, Janusz Korczak, Alexander Sutherland Neill, Celestin Freinet, John Dewey
- 7 Punkte der Demokratischen Grundorientierung, an denen sich die demokratische Reformpädagogik orientiert 1) Der Subjektbegriff basiert auf einem menschlichen Vernunftvermögen (Selbstbestimmung) 2) Es gelten universalistische, für alle Menschen geltende Prinzipien und Rechte 3) Individuelles und kollektives Handeln ist vernünftig begründbar und überprüfbar 4) Wissen ist überprüfbar und es gilt der Prinzip der Wissenschaftlichkeit 5) Es gilt gesellschaftlicher Pluralismus 6) Begriffe des Sozialen, sozialer Gerechtigkeit und der sozialen Veränderung 7) Begriff von Gemeinwohl als gemeinschaftliche Aufgabe
- Kindheitsbild und Generationenbeziehung nach Korczak Kritik am vorherrschenden Kindheitsbild: Fordert Anerkennung des Existenzrechts des Kindes, Ändern der Perspektive, Kind als gleichwertiger Mensch Betonung der Rolle der Erziehung: "Die Welt reformieren, heißt Erziehung zu reformieren." 1) Revision der pädagogischen Fragestellung: Anstatt "wie macht man aus einem Kind einen vollständigen Menschen", "was könnte wohl aus dir werden, Mensch" 2) Demokratisierung des intergenerativen Verhältnisses: dialogisches Verhältnis, gleichberechtigt 3) Aufbau einer Pädagogik der Achtung: Kind genauso wertvoll wie ein Erwachsener 4) Umstellung des Blickwinkels auf die Kindheit: Das Kind ist bereits ein Mensch, wird nicht erst einer
- Was bedeutet pädagogisch-literarisches Regression? Rückschritt, sich wieder in die Perspektive eines Kindes zurückzuversetzen. Fordert Verständnis von kindlichen Gefühlen und Sichtweisen, kindliche Logik ebenso Achten, wie die eines Erwachsenen
- Unterschiede zwischen Kind und Erwachsenen Instinkt: beiden haben einen Sexualtrieb, der des Kindes ist jedoch latent und gewaltlos Gefühlswelt: Überlegenheit des Kindes durch die höhere Intenistät und Unabhängigkeit von Konventionen Intellektualität: Bindung des Denkens an die Gefühlswelt (also nicht weniger intelligent, nur in der Art und Weise unterschiedlich) Erfahrung: geringere Ausprägung beim Kind, einzige Überlegenheit des Erwachsenen fließende Übergänge
- Magna Carta Libertatis für das Kind Die Grundrechte des Kindes als Basis einer Pädagogik der Achtung: 1) Das Recht des Kindes auf seinen Tod (fordert Autonomie und Erfahrung): Kritik an überbehütetem und ängstlichen Erziehungsstil und einer Erfahrungsverhinderung in der Erziehung 2) Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag (Glück, erfülltes Dasein): Rousseau: Gegen die Geringschätzung der kindlichen Lebensweise, Kritik der Zukunftsorientiertheit der Pädagogik als Investition 3) Das Recht des Kindes so zu sein, wie es ist (Individualität): technizistisches Erziehungsverständnis in der Kritik; Respektieren auch von schwachen Momenten (Wider des Perfektionismus); Ablehnung des tabula-rasa-Gedankens, Kinder kein leeres Blatt für den Stempel der Gesellschaft; Für Gewaltlosigkeit