Klinisch-psychologische Interventionsmethoden und ihre Evidenz (Fach) / VL 12 (Lektion)
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Interventionsmethoden Weiterentwicklung Schematherapie Achtsamkeit CBASP
Diese Lektion wurde von Giuliapudel erstellt.
- Schematherapie Begründer: Jeffrey Young (1990;1999) Integrativer Ansatz: kognitiv, verhaltens-therapeutisch, Bindungstheorie, Objektbeziehungstheorie, erfahrungsorientiert/emotionsorientiert Zur Behandlung lang anhaltender emotionaler Schwierigkeiten Mit Annahme von wichtigen Entstehungsbedingungen in Kindheit und Adoleszenz
- Schemata nach Young weitgestecktes umfassendes Thema oder Muster, verwurzelte Struktur aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitonen, Körperempfindungen beziehen sich auf den Betroffenen und seine Kontakte zu anderen Menschen Muster, das in Kindheit und Adoleszenz entstanden ist im Laufe des Lebens stärker ausgeprägt wurde stark dysfunktional = maladaptive Schemata
- Ursprünge der frühen maladaptiven Schemata Frühe Erlebnisse: schädigende nichterfüllung von emotionalen Bedürfnissen, wenn der Familie Stabilität, Liebe oder Verständnis fehlte Traumatisierung oder Viktimisierung, wenn Kind geschädigt/zum Opfer gemacht wurde Zuviel des Guten, maßlos, verwöhnt, übertrieben beschützt Selektive Internalisierung/Identifizierung mit wichtigen Bezugspersonen
- Schemadomainen (Young et al unterschieden 5 Schemdomainen anhand Demo. Grundbedürfnisse) Abgetrenntheit und Ablehnung Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung Beeinträchtigung im Umgang mit Begrenzung Fremdbezogenheit Übertriebene Wachsamheit und Gehemmtheit
- Schemata Beispiele für inadäquate Bewältigungsreaktionen Misstrauen/Missbrauch: wählt Partner die zu Missbrauch neigen, vermeidet Vertrauen, Verletzbarkeit oder missbraucht andere Emotionale Entbehrung: wählt emotionale kalte Partner, vermeidet nahe Beziehungen, oder ist emotional fordernd gegenüber Partner Soziale Isolation/Entfremdung: Konzentriert sich auf Unterschiede zu anderen, vermeidet sozialen Kontakt, oder wird zum Chamäleon
- Schemamodi in unterscheidlichen Situationen sind unterschiedliche Schemata aktiv und beherrschen die Stimmung Dabei werden Cluster von Schemata oft zusammen aktiviert Personen springen zwischen verschiedenen Schemamodi dysfunktionaler Schemamodus ist Teil des Selbst, der von anderen Aspekten des Selbst abgeschnitten oder schlecht integriert ist. In extremen Fällen wissen Patienten nicht, dass ein anderer Modus existiert (dissoziierte Zustände) Gesunden Menschen können mehrer Modi gleichzeitig erleben und verbinden
- Implikationen für Schematherapie Entwicklung von psychischen Gewahrsein: Schemata identifizieren und damit verbunde Kindheiterinnerungen, Emotionen, ... und Beältigungsstile bewusst machen Bewusste Kontrolle über Schemata stärken und damit verbundene Erinnerungen schwächen Schwerpunkt auf emotionale Aspekte legen
- Schemaheilung Bewusstmachung von Verknüpfung zwischen Emotion und Schema und Kontrolle Verringerung von Intensität mit Schemaverknüpften Erinnerungen, Emo., ....und die dysfunktionalen Kognitionen maladaptive Bewältigungsstile durch adaptive Verhaltensmuster zu erkennen Heilung: Schema seltener aktiviert und bei Aktivierung weniger überwältigt
- Ist Schematherapie wirksam? RCT Studie 2006 Giesen-Bloo et al. Schematherapie war signifikant überlegen bei Borderline (wurde auch für Persönlichkeitsstörungen entwicklet) gegenüber Fokus Therapie nach Kernberg Ergebnis Kriterien: Drop outs, Remission, Schweregrad, (besser um 20%) Psychopathologie, Funktionsniveau,
- Relevanz Meta-kognitiver Prozesse Personen mit psychischen Störungen haben andere kognitive Inhakte und Prozesse Rolle von ruminativen Denkstils bei Depression: Maladaptive From der Selbstregulation, Zusammenhand mit kognitiver Vulnerabilität für depressive Zustände, anfänge und schweren Depressionen
- Achtsamkeitbasierte Ansätze Mindfulness Based Cognitive Fokus von Inhalt auf Prozess verschoben Ziel ist nicht die veränderung des Gedankens sondern eine Einordnung von Gedanken die kommen und gehen
- Achtsamkeitsbasierte Therapie Mindfulness based Cognitive Therapy Auf der Grundlage dieser Bewertung besteht die konkrete Coping Handlung Weitesgehende, intentionale und permanente Fokussierung aus aktuelle Wahrnehmung (=aktuellen Augenblick) Wahrnemung von negativen Gefühl als spontane Aktivität des Gehirns Mentale Notiz machen: Gedanke, Abgeschweift oder Ärger Liebevolles Zurückführen der Aufmerksamkeit auf sensorischen Fokus Empirisch bewährt bei Rückfallprophylaxe von Depression
- Wirksamkeitsnachweise für Mindfullness basierte Ansätze Metaanalyse von 39 Studien mit verscheidenen Störungen bei Angst und affektive Störungen einigermaßeb gute Ergebnisse keine Weltwunder aber für die Einfachheit des Ansatzes gut
- Acceptance and Commitment Therap. nach ACT Hayes et al. 1999 Tendenz, aversive Erfahrungen zu vermeiden führt zu psyischen Störungen, Versuch Symptome zu kontrollieren trägt zur Aufrechterhaltung bei (=Control is the problem) negative Emotionen als notwendig angesehen, die bei bedarf ausgehalten und akzeptiert werden sollen Verhalten soll nicht in erster Linie der Schmerzreduktion dienen, sondern Zielerreichung ACT beinhaltet Elemente aus der GT, VT und achtsamkeitsübungen Schwerpunkt ist Arbeit an persönlichen Zielen, die selbstverantwortlich verfolgt werden sollen (Commiment) Studien zeigen moderate Effekte bei verschiedenen Störungen, v.a. Angst und Dep.
- Weitere Achtsamkeit basierte Interventionen Mindfulness based stress reduction (Kabatt-Zinn19990) Dialectic-Behaviour Therapy (Linehan) Vipassana und Zen-Meditation Compassion Focussed Therapy and Loving Kindness Ansätze
- Potentielle Wirkmechanismen bei Achtsamkeitsbasierten Ansätzen Exposition und Reaktionsverhinderung Aufbau funktionaler Meta-kognitionen Stärkung von Toleranz und Akzeptanz Ablenkung (durch Atmung) Euthymes Erleben Transzendenz (Verbundenheit mit anderen)
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- Cognitiv Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) gegründet von James Mc Cullogh Therapieverfahren für chronische Depression Mischung aus VT, KT und PA Kognitives Defizit im Ätiologiemodell als entwicklungsgeschichtlich erworbenes Lern und Redungsdefizit, stehengeblieben auf Entwicklungsstufe Therapie zeigt Patienten die Verhaltenskonsequenzen, Patienen lernen maladaptibe Muster zu verändern
- CBASP Grundannahmen Wahrnehmung von chronisch Depressiven ist von Umwelt entkoppelt Handlungskonsequenz wirken nicht handlungsleitend präoperatorisches Funktionsniveau: depressive Stimmung wird aufrechterhalten und dysfunktionale Kognitionen und Verhalten verursacht Patienten können gewünschtes Ergebnis nicht erreichen
- CBASP: Merkmale präoperatorischen Denkens nach Piaget: Ego-Zentrismus Kind nimmt an, dass jeder so denkt wie er selbst Versuch zur Einsicht in die Invarianz der Menge beim Umfüllen in unterschieldich geschnittene Gefäße
- Therapieziel in CBASP Konsequenz des eigenen Verhaltens erkennen Authentische Empathie entwickeln Soziale Problemlöse- und Bewältigungsstrategien anwenden Interpersoneller Heilungsprozess von früheren Traumata
- Therapieelemente der CBASP Kontrolliertes persönliches Einlassen des Theapeuten Erstellen einer Liste prägender Bezugspersonen zur Generierung von Übertragungshypothesen (Sehr PA) Bei Mama so, deswegen bei allen so... Interpersonelle Diskriminationsübungen Situationsanalyse (Konfrontation mit Konsequenz des Problemverhaltens) (größter Teil) Verhaltensaufbau/Fertigkeitstraining (rollenspiele)
- CBASP Hintergrund zu Disziplined Personal Involvement (DPI) Korrigierende Beziehungserfahrungen in der Therapie, Therpeut bringt sich bewusst und korrigierend ein -> Patient erwartet Verhalten wie in Entwicklungsgeschichte soll durch wahrnehmen der Reaktion des Therapeuten umlernen <- Erfahrung aus Lebensgeschichte Annahme: kognitiv-emotionaler Schaden durch Entwicklungsgeschichte blockiert konstrukte therapeutischer Beziehung, neue Erfahrungen und Reflexion führt zu korrigierenden Beziehungserfahrungen Therapeut macht sich durch Selbstöffnung von Gefühlen /Reaktioenn zu Kosequenz (da wo Patienten Erfahrungen mit machen können) Patient kann dadurch Empathie entwickeln
- CBASP Komplementäre Beziehungsgestaltung Dominant offen mit Unterwürfig verschlossen Freundlich Dominant mit Freundlich unterwürfig Freundlich nahe bleibt so Feindselig dominant mit feindselig unterwürfig feindselig distanziert beliebt so
- CBASP Lernziele bei Situationsanalyse Dinge sind zeitlich begrenzt Unterscheidung Situation/Interpretation/Handlung Realität ist der sicherste Ort Verhalten hat einen Effekt Zu Erkennen was man will und was im eigenen Einflussbereich liegt Man kann umlernen
- CBASP Situationsanalyse Fokussiert bestimmtes interpersonelles Ereignis Patient füllt Coping Survey Questionair für jede Therapiestunde als HA aus Erhebungsphase: Beschreiben der Sitaution/genaues Verhalten/Interpretation/tatsächlicher und gewünschter Ausgang/Ziel erreicht? Lösungsphase: Revision ungeeigneter Interpre/Verhaltensveränderung/ Zusammenfassung von gelerntem/Übertragung auf Alltag
- Wirksamkeit von CBASP Kombinationsbehandlung bei chronischer Dep N=681 3-4 gute Studien CBASP genauso effektiv wie Antidepressive, am besten ist die Kombi gemessen an Remission nach 12 W gibt Studien die unterscheiden Dep mit/ohne Trauma, mit Trauma Therapie besser IPT vs. CBASP bei chronischer Dep und frühen Beginn CBASP besser (Schramm et)
- Was habe ich mitgenommen? Was sind Bereiche interpersonaler Probleme? Worauf zielt die IPT ab? Was sind spezifische Techniken der IPT? Wie ist die Evidenz zur Wirksamkeit der IPT? Was ist das CBASP und wofür wird es eingesetzt? Worin unterscheiden sich chronische und episodische Depression? Was sind die Grundannahmen des CBASP? Was bezeichnet präperatorisches Denken? Was sind Therapieelemente der CBASP? Was ist eine Situationsanalyse? Wie wirksam ist das CBASP?
