VL Einführung in die Geschichte der Medien (Fach) / Grundlagen (Lektion)
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Grundlagen der Medienwissenschaft
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- Unterschiede Medienwissenschaft und Kommunikationswissenschaft (Zugang, Bezugswissenschaften, Methodik, Hauptaugenmerk, Gegenstände Medienwissenschaft : Kulturwissenschaftlicher Zugang, Literatur- und Kunstwissenschaften, hermeneutisch- verstehend exemplarisch theoretisch, Ästhetik Form Medialität, Ästhetik Bildsprache Dramaturgie Kommunikationswissenschaft: Sozialwissenschaftlicher Zugang, Soziologie und Politikwissenschaft, empirisch- analytisch, Inhalte Wirkung institutionelle Struktur, Inhalte Themen Wirkung Nutzung
- Dimensionen der Medienwissenschaft Theorie: Aussagen über Struktur und Funktion Geschichte: Entwicklung von Medien und Medienkonstellationen Ästhetik: Formen und Formung von medialen Texten
- Informationstheorie nach Shannon und Weaver - Übermittlung von Informationen zwischen zwei Menschen - Informatuin wird vom Sender encodiert, über ein Kanal (bspw. Telefon) übertragen und muss vom Empfänger decodiert werden - Kommunikationspartner haben doppelte Funktion = Sender und Empfänger gleichzeitig - Vorraussetzung: Code muss gleich sein; unterschiedlicher Code = Störquelle, Austausch nicht möglich - Welche Bedeutung/Funktion die Information für S. oder E. hat bleibt unberücksichtigt -
- Wie übersetzt man eine Information in ein Signal? Wie kommunizieren Sender und Empfänger? Durch Codes bspw. Sprache, Gestik, Mimik Gemeinsamer Code von S. und E. für Kommunikation wichtig aber schwierig, da Worte für jedes Individuum eine andere Bedeutung haben kann -> Kommunikation = komlex
- Kommunikationsmodell nach Badura - ähnlich wie Informationstheorie von Shannon/ Weaver ( auch E. und S., Störquelle..) - Berücksichtigung von soziologischen Rahmenbedingungen - pragmatische ( Handlung der Rede), semantische ( Bedeutung der Rede ) und syntaktische ( Grammatik der Rede) Dimensionen kommen hinzu und beeinflussen die Kommunikation - Rahmung des Prozesses durch: Situation der Rede, Information, emotiver Erlebnishorizont, Interessen
- Die Lasswell Formel " Who - says what - in which channel - to whom - with what effects?" Kritik: verbale und non-verbale Ebene wird nicht berücksichtigt ( Mimik und Gestik), Kontext wird nicht berücksichtigt ( Situation), Art und Weise wird nicht berücksichtigt ( ernst, bittend ...)
- Dimensionen sprachlicher Zeichen nach Morris - Syntaktische Dimension = Beziehung von Zeichen zu anderen Zeichen - Semantische Dimension = Bezeichnung von Zeichen zu bezeichneten Objekten - Pragmatische Dimension = Bezeichnung von Zeichen und Bezeichnendem ( Verwender)
- Elemente der Kommunikation in einfachen Kommunikationsmodellen Ø Mindestens zwei Kommunikatoren ( Empfänger und Sender) Ø Zwei verschiedene kommunikative Handlungen ( Encodieren und Decodieren) Ø Ein (zumindest teilweise ) gemeinsamer Code Ø Ein Kanal, der Übermittlung von S. nach E. ermöglicht
- Die drei Unwahrscheinlichkeiten der Kommunikation Ø Unwahrscheinlichkeit der Verständigung (Verständigungsmedien: stellen sicher, dass man sich versteht, bspw. Sprache) Ø Unwahrscheinlichkeit des Erreichens (Verbreitungsmedien: stellen sicher, dass man sich erreicht, bspw. Buchdruck) Ø Unwahrscheinlichkeit des Erfolges (Symbolisch generierte Kommunikationsmedien (SGK): stellen sicher, dass man den Selektionsvorschlag des anderen annimmt , bspw. Geld, Macht)
- Geschichte vs. Geschichtsschreibung Geschichte:Vergangenheit- abgeschlossen, unveränderlich ; res gestae: vollbrachte Taten; Gegenstand/ Inhalt der Geschichtsschreibung Geschichtsschreibung: Darstellung der Vergangenheit; historia rerum gestarum: Geschichte/ Erzählung vollbrachter Taten;Erfassung, Auswahl, Interpretation und Darstellung von Daten aus der Vergangenheit
- Quellenunterscheidung Tradition: Beschreibung historischer Ereignisse und Zusammenhänge, subjektiv eingefärbt,informationsreich Überrest: Teil historischer Zusammenhänge, Daten nicht gefiltert, informationsarm
- Diachronie zeitliche Zerdehnung
- Diatopie räumliche Zerdehnung
- Möglichkeiten der Signalübertragung? Materie: Transport von Botschaften im Gedächtnis oder Schriftform/Brief Licht: Transport durch Entmaterialisierung erschnellen (bspw. optischer Telegraf, Feuerzeichen Elektrizität: Entmaterialisierung und Herstellung von Gleichzeitigkeit im Raum, global village (bspw. elektrischer Telegraf) Wellen: Entkopplung des Empfängers von einer festen Adresse (bspw. Funk, Radio, Fernsehen, Handy)
- Entwicklung der Tele-Medien? - cursus publicus - Fackelpost -optischer Telegraf -elektrischer Telegraf -Telefon - Funktelegrafie -Television
- Geburtsstunde des Kinos? Ø Ursprung unklar - erster Gedanke an Kino? Oder erste Vorführung? Ø Frage nach der Geburtsstunde des Kinos problematisch, kommt auf die Sichtweise an Ø Folgt die Erfindung des Kinos auf einen gesellschaftlichen Traum? oder auf technologische Entwicklungen? Ø Geburtsstunde für viele: 28.12.1895 Vorführung der Brüder Lumière ihres Kinematographen Unterschiedliche Ansatzweisen · Zerlegte Bewegung = Muray als Erfinder · Bewegte Bilder = Lumières/Edison als Erfinder -> zu viele Vergangenheiten um einen Ursprung festzulegen
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- Grund für "Erfindung"? Ø Ziel „bewegte“ Bilder erschaffen Ø Lumières dominieren Filmmarkt nicht, weil sie eine andere, wissenschaftliche Vorstellung von Kino hatten Ø Edison erkannte schon früh den Unterhaltungswert des Kinos
- Problem der Prä - Kinematographie? Ø Teleologie: wenn man Entwicklungen auf ein Ziel hin skizziert; hier: Es musste ja zur Erfindung des Kinos kommen, alles deutet darauf hin Ø Prä- Kinematografie und das Problem der „implizierte“ Teleologie
- Definition Splitscreen Der Splitscreen, in der mehrere sichtbar geteilte Bilder in einem Gesamtbild zusammengefasst werden, lässt sich als filmisches Gestaltungsmittel der simultanen (statt der konsekutiven) Montage verstehen
- Wie können Teilbilder zueinander stehen? räumlich getrennte Situation temporal: zeitgleiche Situation kausal
- Kunstgeschichte der Medien in 3 Kategorien ( nur Begriffe) Autor/Urheber Werk Kanon
- Autor/Urheber Jeder Film braucht eine Signatur/Handschrift: Spiegelt Persönlichkeit wiede, persönlciher Stil > Formen ohne Autor werden ausgeschlossen Regisseur ist der Autor und nicht der Drehbuchautor > Auteur Theory Kommerzielle Autoschaft > Autoren als Marken --> vieles fällt unter den Tisch; Schöpfer als Alleinverantwortliche Instanz; Vernachlässigung von Produktion, Aufführung und Rezeption
- Werk zeitlos in sich geschlossen autonomer Status --> viele Filme sind nicht zeitlos oder in sich geschlossen ( Neuverfilmungen?!); Unklarheit über was ist jetzt genau das Original?
- Kanon Zusammenstellung maßgeblicher Werke (masterpiece tradition) Selektionskriterien: reduziert auf Ästhetik der Werke, persönliche Handschriften der Autoren Es gibt bestimmte Richtlinien Fokus auf Kunstfilm, womit Massenmedien größtenteils rausfallen --> führt zum Ausschluss von populären und kommerziellen Formen und Gebrauchsformen wie Werbung etc.
- Wie kam eine Kunstgeschichte der Medien zustande, wieso so erfolgreich? Avantgardebewegung 20er/30er: Etablierung des Films als Kunstform, le septieme art Auteur Theory ab 1950er: Regisseur als geistiger Urheber und zentraler Gestalter des Werkes, Geniegedanke, persönliche Handschrift/Signatur, Etablierung eines Kanons von Auteurs --> viel Kritik, Regisseur als Autor ist ein Mythos, trifft nicht auf MM zu Medienwissenschaft als akademische Disziplin seit den 1960ern
- Alternative Ansätze einer Kunstgeschichtsschreibung der Medien Cultural Studies New Film History / New Cinema History Gebrauchsfilm/Useful Cinema
- Cultural Studies Untersuchung der Bedeutung von Kultur im Alltag Keine Unterscheidung zwischen Populär- und Hochkultur Überwinden eines ideologischen voreingenommenem Blick "Makler zwischen verschiedenen Methoden" (Uricchio)
- New Film History/New Cinema History Paradigmenwechsel in der Filmgeschichtsschreibung Teleologischer vs. anti-teleologischer Blickwinkel Makro vs Mikrogeschichte Verlagerung zu nicht kanonisierten filmischen Formen
- Gebrauchsfilm / Useful film Werbefilme, Industriefilme, Schul und Lehrfilme, Amateurfilme Weder Kunst noch Warencharakter Interesse an FIlmen mit instrumentellem Charakter Fokus auf Produzent und Auftraggeber, Ästhetik des Gebrauchs und Pragmatik der Verwendung
- Konzeption des Zuschauers ideale Zuschauer: Neoformalismus/Kognitivismus, Welche kognitiven Fähigkeiten finden statt, wenn wir einen Film schauen? - wir stellen uns Fragen, stellen Hypothesen auf hypothetischer Zuschauer: Semiotik / Psychoanalyse, " the spectator in the text", Zuschauer als Konstrukt und nicht als Mensch sozial historisch verfasster Zuschauer: Zuschauer als Mensch, nicht abstraktes Modell; Gender, Alter, soziale Schichten werden wichtig; Wann schaut man einen Film?; Früher / Heute?; Cultural Studies; New Film History/ New Cinema History
- Konzeption des Zuschauers ( andere Gliederung möglich) Passiver Zuschauer: kritische Theorie (Frankfurter Schule), Volksverdummung, unmündig, den Medien ausgeliefert? Aktiver Zuschauer: Neoformalismus/Kognitivismus, mentale Aktivität beim Konsum, Austausch, emanzipierter Zuschauer: Zuschauer muss nicht aktiviert werden-> ist schon emanzipiert, Gleichheit der Intelligenz Interaktiver Zuschauer: Fan Studies, Social Media, Rückwirkung an Produzent, Austausch zwischen Produzent und Rezipient, Möglichkeit selbst zum Produzenten zu werden
- Historische Publikumsforschung durch Filmkritiken oder Zensurakten, allerdings nur indirekt möglich Rekonstruktion eines historischen Zuschauers Zuschauer verändert sich mit kulturellen Erfahrungen, persönlichen Veränderungen und historischen Ereignissen -> Zuschauen als historisches Phänomen, sich ständig verändernder Prozess Rekonstruktion der hist. Aufführungssituation ( Dispositiv ) durch Zuschauerbefragung
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- Hybridisierung Findet in Umbruchsphasen der Medienentwicklung statt Einzelmedienontologien können nicht genau erstellt werden Hybrife Formen sind Medienmischformen Wild und unkoordiniert --> EInzelmedien können nicht deutlich gemacht werden Entdeckung von Hybridisierung mit Musikvideowelle Ende der 80er
- Transmedia Storytelling Eine Geschichte wird in unterschiedlichen Medien wieder aufgegriffen Durch verschiedene Medien entsteht ein Themenkomplex Funktionen: Bewahren des Interesses, tiefere Einblicke in Charaktere, detailliertere Beschreibung der Welt --> Fiktion wird realistischer Ziel: verschiedene Zielgruppen für verschiedene Medien begeistern Geschichte in Medien kann als eine alleine oder eine Große gesehen werden
- Vorgeschichte der Computers (grob + Namen) Francis Bacon ( erstes Nachdenken über einen binären Code) Leibniz ( 01 Operationen können auch mechanisch hergestellt werden - Lochkarten) Jacquard ( mechanische Webstühle funktionieren mit Lochkarten) Babbage ( Difference/Analytical Engine --> Gedanken von Leibniz weitergedacht, Webstuhl als Rechenoperation) Ada Lovelaca ( erste Programmiererin, arbeitete mit Babbage zusammen) Konrad Zuse ( "Erfinder des Computers", Z1/Z3, erster operativer Computer ) Turin ( denkt Gedanken von leibniz weiter, Turingmaschine kann alle Operationen darstellen)
- Cybernetic Norbert Wiener Versuch große Datenmengen zu begreifen unterschiedliche Systeme reiben sich und tauschen Informationen aus Bsp: Heizungsregler und Temperaturmesser versucht zu beschreiben wie Systeme miteinander reagieren
- Friedrich Kittler Welche Wahrnehmungsräume werden durch Technik geöffnet bzw geschlossen? Frage nicht nach dem Inhalt sondern nach der technischen Übermittlung von Botschaften Eröffnet Fragestellung für Mewi
- Erich Hörl Technik ist der Raum wo sich unser Sein/Gedanken/Wahrnehmung stabilisiert und restabilisiert Unsere Weltsysteme werden von technik beeinflusst
- Ellen Turing Erfindung: Turingmaschine Turingmaschine kann alle Operationen darstellen Gilt als Grundlage der allgemeinen Berechenbarkeitstheorie Maschine besteht aus unendlich langem Band, das mit einer beliebigen Folge von 0 und 1 beschrieben wird --> es gibt kein Problem, das nicht von einer realen Maschine gelöst werden kann zeitgleich zu Zuse Turing als Weiterführer der mathematischen Überlegung von Leibniz
- mechanische Webstühle Erfinder: Jacquard funktionieren vom Prinzip wie mechanische Klaviere Walze läuft über Lochkarte und je nach dem wie die Walze angesprochen wird ( Loch oder kein Loch = 0 oder 1 ) geht der Faden hoch oder runter Maschine funktioniert unabhängig vom Inhalt will nur wissen ob 0 oder 1
- Analytical Engine Erfinder Babbage betrieben durch Dampfmaschinen gesteuert über Lochkarten wurde nie gebaut, hätte aber produziert programmiert von Ada lovelace
- Medienumbrüche Neue Medien führen zu Irritationen die dann zu einem wesentlichen Wandel führen gesellschaftliche und kulturelle Verhältnisse werden neu definiert Verdrängungsthese: Neue medien bringen alte nicht zum verschwinden, sondern definieren deren Funktion neu ( Bspw. schreiben wir noch heute)
- Merkmale analoger Medien Transkription ( Transfer von einem Satz physikalischer Eigenschaften in ein anderen, analogen Satz, natürlicher Prozess), Kontinuierlich ( Darstellung erfolgt durch Variation in einem kontinuierlichen Feld von Ton, Klang und Helligkeit), Materielle Einschreibung ( die Zeichen sind untrennbar mit der Trägeroberfläche verbunden, können nicht transferiert werden), Mediumspezifisch ( jedes analoge Medium ist eingeschränkt durch seine spezifischen Materialien und Techniken)
- Merkmale digitaler Medien nach Lister Umwandlung: physikalische Eigenschaften werden durch einen binären Code symbolisiert In Einheiten unterteilt: Eigenschaften werden unterteilt in diskrete, messbare und exakt reproduzierbare Elemente Abstrakte Signale: Zahlen oder elektronische Impulse, die sich von ihrer materiellen Quelle ablösen lassen ( Datei verschieben etc.) Generisch: Ein binärer Code für alle Medien, der Konvergenzen und Umwandlung zwischen ihnen erlaubt
- CGI Computer Generated Images werden auf Basis von Algorithmen errechnet sehen oft aus wie Fotografien (Fotorealismus) beziehen sich nicht auf eine spezifische Wirklichkeit sondern sind Bilder von Bildern Möglichkeit Dinge darzustellen, die es nicht gibt oder Dinge die es gibt verbessern
- Digitale Fotografie - Umbruch oder Kontinuum Ritchin: Manipulation nicht mehr zu erkennen, Fotografie kein garant von Wahrheit mehr, Ethik des Fotojournalismus Mitchell: Fotografisches Zeitalter: verlässliche Bilder die etwas beweisen können / Post- Fotografisches Zeitalter: keine Unterscheidung zwischen Imagination und Realität Manovich: digitale Technik = Bruch in der Bildproduktion, Orientierung an Bildern von der Realität Stiegler: Fotografie ist nicht zu Ende; Praxis bleibt gleich, nur Technik hat sich verändert Umbruch weil: neue Abbildungstechnik, geänderter Zeichencharakter
- Knipserfotografie ab 1880 selbst geschossene, unkonventionelle Bilder zum privaten Gebrauch; als Erinnerungsstütze entscheidend ist nicht was man sieht sondern woran es erinnert führen dem Knipser seine Lebensgeschichte vor Augen
- Was hat sich bis heute an der Knipserfotografie geändert wir zahlen keinen Film mehr und machen so noch mehr, noch unbewusster Bilder schlichte Quantität neues Prinzip: Share ; Bilder nicht mehr nur als Erinnerungswert sondern auch um andere Teilhaben zu lassen Differenz zwischen bewegtem und unbewegtem Bild schwindet Fotograf als Archivar Indexikalische, die Aufnahmesituation beweisende Charakter bleibt erhalten
- Licklider einer der maßgeblichen Erfinder des Internets fordert in 1960er Jahren eine Erweiterung der Funktionen des Computers Leiter der ARPA (1962) fördert Entwicklung der Programmiersprache und der Vernetzung von Computern 1964 Forderung nach verteiltem Netzwerk -> 1967 Vorstellung des ARPANETs
- 1969 Vernetzung der ersten 4 Rechnern durch das Arpanet Universitäten vernetzen sich: Utah, California, Stanford und UCLA Santa Barbara
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