Soziale Interaktion (Fach) / VL 01 - 03 (Lektion)
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Klausurvorbereitung
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- Was ist eine Dyade? kleinste Interaktionseinheit, eine Einheit von zwei Personen.
- Ist der Mensch ein soziales Wesen? Menschen sind durchaus soziale Wesen, die sich mit anderen vergleichen.
- Was erfordert der Aufbau von Beziehungen? Der Aufbau von Beziehungen wie Liebesbeziehungen, Freundschaft etc. erfordert für Individuum gewisse Beiträge, bringt aber auch Nutzen.
- Austauschtheorie von Thibeaut und Kelley (1959) Thibeaut und Kelley gelten als Begründer der (psychologischen) Austausschtheorie Grundannahmen: alle Handlungen, die Personen ausführen, erfordern einen gewissen Aufwand, also Kosten (costs) Costs sind Aspekte, die mit sozialen Interaktionen verbunden sind, die unangenehm sind, die sich hemmend auf Handlungen auswirken (dissatisfiers) Soziale Interaktionen liefern Belohnung, also positive Konsequenzen (rewards) Rewards sind Aspekte, die sich förderlich auf das Ausführen von Handlungen auswirken (satisfiers)
- Grundkonzept der Austauschtheorie Belohnung - Kosten = Ergebnisse Ergebnisse - Vergleichsniveau (CL) = Zufriedenheit Ergebnisse - Vergleichsniveau für Alternativen (CLalt) = Abhängigkeit Zufriedenheit in Beziehungen als Konsequenz des Vergleichsniveaus (comparison level) Abhängigkeit in Beziehungen als Konsequenz des Vergleichsnivaus für Alternativen (comparison level for alternatives) Beispiele: unzufrieden - instabil Zufriedenheit: niedrig weil E < CLAbhängigkeit: niedrig weil E < CL (alt) zufrieden - instabil Zufriedenheit hoch weil E > CLAbhängigkeit niedrig weil E < CL (alt)
- Wer war Begründer der Equity-Theorie? John Stacey Adams kann als Urvater der Equity Theorie betrachtet werden Präzisierung der Theorie erfolgte durch Walster, Walster und Berscheid.
- Die vier Axiome der Equity-Theorie Jeder Mensch ist egoistisch, d. h. er möchte mit minimalem Beitrag (Input) ein maximales Ergebnis (outcome) erzielen, Wenn jedes Individuum ein egoistisches Verhalten an den Tag legen würde, wäre soziales Zusammenleben nicht möglich., daher Gesellschaftssysteme, die bewirken, dass sich der einzelne fair verhält. Menschen werden bei fairem Verhalten belohnt (Vergrößerung des Outcomes) und bei unfairem Verhalten bestraft (Verringerung des Outcomes) Wenn Individuen feststellen, sie befinden sich in einer unfairen Beziehung mit einer anderen Person fühlen sie einen unangenehmen Spannungszustand (inequity distress). Je unfairer die Beziehung desto größer ist die empfundene Spannung. Individuen, die feststellen, dass sie sich in einer unfairen Beziehung befinden, versuchen ihre Spannung durch das Herstellen von Equity abzubauen. Je größer die empfundene Ungerechtigkeit desto stärker die Bestrebung, Spannung abzubauen.
- Anwendungsbereich der Equity-Theorie - Studie Greenberg (1988) Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft wurden unter dem Vorsatz von Renovierungsarbeiten in andere Büros zu anderen Mitarbeitern versetzt. Die Büros dieser anderen Mitarbeiter waren (als UV) von unterschiedlichem Status. Ein hoher Status beinhaltete ein eigenes Büro, ein mittlerer Status beinhaltete ein kleines Kämmerlein und der niedrigste Status beinhaltete ein Großraumbüro. Vor der Versetzung war die Menge (Leistung) der zu bearbeiteten Policen für alle Vpn gleich. Nach der Versetzung bestätigten sich die Vorhersagen der Equity-Theorie. Die Vpn, die in Büros mit einem höheren Status versetzt wurden, erhöhten ihre Leistung (als Antwort auf vorteilige Unausgewogenheit). Die Vpn, die in Büros mit einem niedrigeren Status kamen, senkten ihre Leistungen (als Antwort negative Unausgewogenheit).
- Anwendung Equity Theorie - Susan Sprecher (1986) Susan Sprecher hat Equity-Theorie auf enge Sozialbeziehungen übertragen. UV Beziehungszufriedenheit. AV vier Abstufung von Equity bis Inequity stark. Bei Equity war Beziehungszufriedenheit am höchsten; bei starker Inequity Beziehungszufriedenheit bei Frauen am niedrigsten. Männer dagegen waren bei mittlerer Inequity unzufriedener in ihrer Beziehung als bei starker Inequity.
- Die Bedeutung räumlicher Nähe Räumliche Nähe als wichtige Determinante Nachbarschaft und Wahl des Ehepartners (Bossard 1932)
- Freunschaft auf Basis räumlicher Nähe Festinger, Schachter & Back (1950) Je näher Menschen Tür an Tür wohnen desto eher bilden sich Freundschaften AV: Gebildete Freundschaften in ProzentUV: Entfernung 1. Tür mehr als 40 Prozent2. Tür etwas mehr als 20 Prozent3. Tür ca 15 Prozent4. Tür ca 10 Prozent
- mere exposure Zajonc Robert B. Zajonc (1923 - 2008) Beziehung zwischen der bloßen Darbietung und der Bewertung des Reizes UV: Häufigkeit dees dargebotenen ReizesAV: Bewertung Je häufiger Reiz dargeboten desto positiver wird er bewertet
- Räumliche Nähe und mere exposure - Moreland & Beach (1992) Je häufiger Besucherin im Seminar gesehen wurde , desto positiver wurde sie bewertet UV: Anzahl der besuchten SeminareAV: Bewertung
- Erklärung des mere-exposure Effekts Theorie der konkurrierenden Reaktionen (Harrison 1977) Evolutionäre Erklärung Darbietungshäufigkeit → Vertrautheit Vertrautheit signalisiert die Abwesenheit von Gefahr
- Die Bedeutung von Emotionen (übermittlung negativer Nachrichten) Veitch & Griffith - Good news, bad news (1976) Übermittlung negativer Nachrichten im allgemeinen beobachten wir, dass Personen es nach Möglichkeit vermeiden, schlechte Nachrichten zu übermitteln → diese Tendenz nennt man den mum-Effekt Denn niemand liebt des Boten schlimmer Worte (Sophokles, Antigone)
- Keeping mum about bad news (Studie) Bond & Enderson (1987) Untersuchung in der VPN dem Kommunikator Erfolgs- oder Misserfolgsfeedback geben sollen Wenn Kommunikator unsichtbat war, wurden Erfolgs- und Misserfolgsfeedback gleich schnell gegeben Wenn Kommunikator sichtbar war, dauerte es doppelt solange Misserfolgsfeedback zu geben als Erfolgsfeedback
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- Musik & Attraktion May & Hamilton (1980) führten eine Experiment zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Musik und Attraktion durch weibl. VPN hörten entweder angenehme, atonale oder keine Musik (UV) und sollten Männer auf Fotos beurteilen (AV) Männer deren Fotos in Begleitung positiver Musik bewertet wurden, wurden deutlich positiver bewertet als Männer ohne Musik. Bei atonaler Musik trat das Gegenteil ein.
- Reinforcment-Affect-Modell - Clore & Byrne (1974) basiert auf dem Prinzip des klassischen Konditionierens Neutraler Reiz (fremde Person) tritt in Kombination mit einem unkonditioniertem Reiz (z.B. guten Nachrichten) auf Die unkonditionierte Reaktion auf den unkonditionierten Reiz (positive Gefühle) übetrrägt sich auf den neutralen Reiz (fremde Person) So führt dieser dann in Folge allein zur konditionierten Reaktion (positive Bewertung)
- Theorie sozialer Vergleichsprozesse Für die Zusammenhänge zwischen Einnstellungsähnlichkeit und Attraktion liefert die Theorie sozialer Vergleichsprozesse von Festinger eine Erklärung: Die Feststellung, dass uns andere ähnlich sind, gibt eine Art Bestätigung und damit ein positivers Gefühl. Hierdurch erhöht sich auch die Attraktivität der Person, die uns ähnlich ist
- Einstellungsähnlichkeit und interpersonale Attraktivität Byrne (1961) untersuchte Einstellungsähnlichkeit und interpersonale Attraktivität. Er stellte fest, dass es eine fast perfekte lineare Beziehung zwischen der Proportion ähnlicher Einstellungen und der Attraktivitätsbeurteilung gibt. Ähnlich verhält es sich mit den Zusammenhängen zwischen Beziehungszufriedenheit und Ähnlichkeit: Je ähnlicher die Person die Einstellungen des Partners zu ihren eigenen Einstellungen wahrnimmt, desto zufriedener ist sie mit der Beziehung. Bei Frauen ist dieser Zusammenahng noch eindeutiger als bei Männern. Frauen gelten daher als Beziehungsbarometer
- Die Bedeutung von Einstellungsähnlichkeit 1. Belohnungen bewirken eine Zunahme der Attraktivität des Belohnenden 2. Ähnlichkeit hat Belohnungswert 3. Ähnlichkeit bewirkt eine Zunahme der Attraktivität
- Verhaltenskonsequenzen von Ähnlichkeit Guéguen, Martin & Meineri (2011) untersuchten Sympathiewerte bei Personen, die eine gleiche Uhr trugen. Personen mit gleicher Armbanduhr verbrachten durchschnittlich mehr Zeit miteinander in einem Raum als Personen der Kontrollgruppe, die keine gleiche Uhr trugen.
- "Hot & Crowded" Die Begriffe hot & crowded sollen Erkenntnisse eines Experiments von Griffit & Veitch (1971) verdeutlichen. UV: Räumlichkeiten an denen VPN sich aufhält: heiß und überfüllt oder angenehm und nicht überfüllt. AV: andere Personen als sympathisch oder unsymphatisch beurteilen. Hitze verursachte negative Emotionen bei der VPN, so dass andere Personen in überfüllten warmen Räimen negativer beurteilt wurden als in in angenehm empfundenen wohl temperierten Räumen.
- Was ist das Stockholm-Syndrom? Psychologisches Pänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives, emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit dem Täter sympathisiert und mit ihm kooperiert
- Was ist der Romeo und Julia-Effekt? Die romantische Attraktion bei jungen Paaren, deren Eltern versuchen, diese Beziehung zu unterbinden ist größer als die von Paaren, deren Eltern die Beziehung nicht unterbinden wollen.
- Wie kann man die attraktivitätssteigerne Wirkung unangenehmer Erregung erklären? Mit Fehlattribution mit negativer Verstärkung (reinforcement)
- Modell der atmosphärischen Elektrizität Baron (1987) ging davon aus, dass Luft durch Wind, Blitze und Strahlen in positive und negative Ionen aufgespalten wird. → atmosphärische Elektrizität UVs: hohe vs. normale Konzentration negativer Ionen in der Luft AV: Treffen eines ähnlichen vs. unähnlichen Fremden Ergebnis: Dominante Responsen (in diesem Fall Sympathie vs. Aversion) werden bei erhöhter negativer Ionenkonzentration gefördert.
- Homogamie Bezeichnet Partnerwahl auf der Basis von Ähnlichkeit
- Erfassung von Partnerpräferenzen - Top-3 der friendscout24-Partnerstudie ehrlich treu zuverlässig
- Elterliches Investment Trivers (1972) Das Geschlecht, das mehr in die Nachkommen investiert, wird wählerischer bei der Wahl eines Partners sein ⇒ gerichterer intersexueller Wettbewerb Das Geschlecht, das weniger in die Nachkommen investiert, wird stärkeren Wettbewerb um die Mitglieder des höher investierenden Geschlechts zeigen ⇒ stärkerer intrasexueller Wettbewerb im gering investierenden Geschlecht
- Erfassung von Partnerpräferenzen Partnerwahl genuin sozialpsychologisch Allerdings: Evolutionspsychologische Perspektive brachte neue Impulse
- Elterliches Investment Beispiel Seepferdchen Männchen: produzieren nährstoffhaltiges Sperma Nahrungsknappheit = Sperma begehrte Ressource Aber: Produktion der Spermien ist kostspielig für die Männchen Folge: Männchen sind hoch investierend und somit wählerischer bei Partnerwahlals weibliche Seepferdchen
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- Elterliches Investment bei Menschen / Säugetieren allgemein das elterliche Investment ist hoch asymmetrisch zwischen den Geschlechtern verteilt Frau = hohe Partnerwahlkosten, Anzahl der Eizellen von Geburt an limitiert(ca.n = 400), Schwangerschaft in mehrfacher Hinsicht kostspielig Mann trägt niedrige Kosten: Samenzellen beliebig reproduzierbar (1 Ejakulatzwischen 200 – 500 Mio. Spermien; jede Stunde 12 Mio.) Anfangsinvestition 1 sexueller Kontakt reicht
- Reproduktionsstrategien von Männern Reproduktionsstrategien von Männern ⇓ relativ niedrige minimale Investition ⇓ Männer achten auf Merkmale der Reproduktionsfähigkeit und finden entsprechend Frauen attraktiv
- Reproduktionsstrategien von Frauen Reproduktionsstrategien von Frauen ⇓ Hohe minimale Investitionen ⇓ Frauen, präferieren Männer,die über die Ressourcenverfügen, sie und Nachwuchszu versorgen
- Präferenz für finanzielle Ressourcen Buss, Shackelford, Kirkpatrick, & Larsen (2001) Frauen zeigen eine wesentlich höhere Präferenz für finanzielle Ressourcen als Männer. Über die Jahrzehnte wird Männern die finanziellen Ressourcen einer Partnerin geringfügig wichtiger (d.h. Geschlechtsunterschiede werden etwas kleiner; sind aber noch deutlich vorhanden)
- Präferenz für finanzielle Ressourcen (Schwarz & Hassebrauck, 2012) Würden Sie jemanden heireaten, der sehr vielweniger als Sie verdient?Männer: 91%, Frauen:38% kein regelmäßiges Einkommen hat?Männer : 75.3%, Frauen: 28%
- Präferenz für finanzielle Ressourcen - Speed Dating Assendorpf et al. 2010: Die Wahlen von Frauen wurden mehr vom Einkommen und Bildungsgrad des Gegenüber beeinflusst (vs. die Wahlen von Männern)
- Präferenz für finanzielle Ressourcen - Heiratsannoncen in Schweden Frauen wünschten sich 3x häufiger Ressourcen alsMänner (Gustavsson & Johnsson, 2008)
- Präferenz für einen älteren Partner (Schwarz & Hassebrauck) Schwarz & Hassebrauck (2012) Wie viele Jahre älter als Sie dürfte ein Partnerhöchstens sein?–Wie viele Jahre jünger als Sie dürfte ein Partnerhöchstens sein? Männer: +4,5 - 10 JahreFrauen: +8,2 - 4,9 Jahre Komplementäres Muster
- Partnerpräferenzen von Frauen bzgl. Alter Je älter die Frauen desto geringer die Toleranz nach oben Je älter die Fraen desto jünger dürfen die Partner sein
- Präferenz für einen ehrgeizigen Partner (Schwarz & Hassebrauck, 2012) Würden Sie jemanden heiraten, der ...–... einen höherenSchulabschluss hat als Sie?Männer: 95%, Frauen: 96 %–... einen niedrigerenSchulabschluss hat als Sie?Männer: 87%, Frauen:43%
- Theorie der strukturellen Machtlosigkeit Buss & Barnes, 1986; Eagly & Wood, 1999 Frauen haben in den meisten Gesellschaften weniger Macht und somit Zugang zuRessourcen als Männer Daher bevorzugen Frauen Männer mit Ressourcen Männer müssen Frauen mit Ressourcen nicht präferieren, da sie selbst Zugang haben können
- Alternativerklärung der Befunde Partnerpräferenzen (Bakaweri, Kamerun) Frauen haben Macht und Ressourcen Operational Sex Ratio ( männl. Leiharbeiter)Männer : Frauen = 236 : 100 Vernachlässigen Frauen nun die Ressourcender Männer? Nein!
- Partnerpräferenzen: Erfolgreiche zeigen auch noch „Aufwärtstendenz“ ( Buss 1989) Zeigt sich auch bei Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen: Frauen in potenziell gut verdienenden Studienfächern (Medizin, Jura) legen noch mehr Wert auf dieRessourcen eines Partners (Wiederman & Allgeier, 1992)
- Präferenz für Verlässlichkeit und Stabilität Unter den 18 Partnerwahlkriterien in der weltweiten Studie vonBuss (1989) ziemlich weitvorne:Rang 1: LiebeRang 2: verlässlicher CharakterRang 3: emotionale Stabilität / erwachsen Mögliche Gründe:1. Ressourcen werden zuverlässig weitergegeben2. Emotional labile Partner = hohe potenzielle Kosten für Frauen (Eifersucht, Misshandlungen, tendenziell mehr eigene Affären)
- Präferenz für Jugendlichkeit Indikator für Jugendlichkeit: Alter Interkulturell präferieren Männer jüngere Frauen
- Präferenz für Jugendlichkeit bei älter werdenden Männern Toleranz nach oben kaum beeinflusst Je älter die Männer, desto jünger dürfen die Frauen sein
- Präferenz für Jugendlichkeit - die beiden Erklärungen Kenrick et al. (1996) beobachtbares Phänomen: Frauen bevorzugen ältere Partner und Männer bevorzugenPartnerinnen, die jünger als sie selbst sind Zwei Erklärungen:1.) Theorie der strukturellen Machtlosigkeit2.) Evolutionspsychologische Annahmen
- Theorie der strukturellen Machtlosigkeit - was suchen Frauen? Frauen sind in unserer Gesellschaft benachteiligt können nur durch Partnerwahl Ressourcen erhalten Es gibt eine Korrelation zwischen Alter des Mannes und Ressourcen Frauen bevorzugen Partner, die älter als sie selbst sind
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