Klinische Psychologie (Fach) / Persönlichkeitsstörungen (Lektion)

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Grundlagen

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  • Definition Persönlichkeit!!!!!!!!!!!! Einzigartiges und anhaltendes Muster der inneren Erfahrung und des Verhaltens
  • Definition Persönlichkeitsmerkmal!!!!!!!!!! Konsistenz der Handlungen, Ergebnis aus Vererbung, erlernter Reaktion und Kombination der beiden
  • Unterschied Persönlichkeitsveränderung - Störung!!!!!!!!!!! Auftretensalter (Störung in Kindheit und Jugend)
  • Diagnose darf nur vergeben werden, wenn!!!!!!!!!!!!!Ö Überdauern, unflexibel, wenig angepasstWesentliche Beeinträchtigung privat oder beruflichGravierende subjektive Beschwerden
  • DSM IV Kriterien Persönlichkeitsstörung!!!!!!!!!!!!!!Ö Anhaltendes Muster der inneren Erfahrung und des Verhaltens, dass eindeutig von den Erwartungen der Kultur des Betroffenen in mindestens 2 der folgenden 4 Bereiche abweicht: Kognition Affekt Zwischenmenschliche Interaktion Impulskontrolle Muster ist unflexibel und unangepasst und umfasst eine große Anzahl persönlicher und sozialer InteraktionMuster ist stabil und überdauernd und beginnt in der frühen Adoleszenz oder frühem ErwachsenenalterDeutliches Leiden oder Beeinträchtigung
  • Cluster A (ICD 10/ DSM IV) ParanoidSchizoidSchizotypisch (ICD 10 bei schizophrene)
  • Cluster B(ICD 10/ DSM IV) Antisozial (ICD 10 dissozial)Borderline (ICD 10: Emotional instabil (Impulsiver Typus; Borderline-Typus)HistrionischNarzistisch (ICD 10 unter sonstige)
  • Cluster C (DSM IV/ ICD 10) Selbstunsichere ( ICD 10 Ängstlich vermeidend)Dependente ( ICD 10: Abhängige, asthenische)Zwanghafte ( ICD 10: Anankastische)
  • Weitere Eigenschaften Persönlichkeitsstörungen Viele Komorbiditäten und Überschneidungen erschweren DiagnoseZweifel an Reliabilität und Validität der ClusterWerden von den Betroffenen oft nicht als störend empfunden (= Ich Syntonie vs Achse I Störungen Ich Dystonie) und kommen daher meistens wegen komorbider Störung zum Therapeuten
  • Paranoide Persönlichkeitsstörung!!!!!!!!!! Misstrauen, unterstellen anderen BöswilligkeitÜbersensibel und überempfindlich gegen KritikStreitsüchtig und starrsinning
  • Schizoide Persönlichkeitsstörung Dauerhafte Distanziertheit in sozialen BeziehungenEingeschränkte Bandbreite des GefühlsausdrucksZiehen es vor alleine zu seinWenig Interesse an Freundschaften oder sexuellen Beziehung
  • Schizotypische Persönlichkeitsstörung Im ICD 10 zu Schizophrenie Interpersonale Defizite (3)Unbehagen in engen BeziehungenExzentrisches VerhaltenAffekt kann unangemessen oder flach seinStörungen des Denkens und der Stimmung (3)Beziehungsideen (dinge haben Bez. Zueinander) oder KörperillusionenMagisches Denken und SpirituismusBunte Kleidung, Ordnen von Etiketten oder Dosen
  • Antisoziale Persönlichkeitsstörung Im ICD 10 Dissoziale P. Verletzung und Missachtung der Rechte anderer seit 15 von DurchgängigUnfähigkeit zum Mitgefühl und Schuldbewusstsein (Schuld auf andere schieben)Große Diskrepanz zwischen Verhalten und sozialen NormenNiedrige Frustrationstoleranz, aggressives Verhalten
  • Borderline!!!!!!!!!!! Im ICD 10 emotional instabil (2 Typen) Emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle(Ausbrüche vor allem auf Reaktion zu Kritik) Impulsiver Typus (1):Neigung zu bedrohlichem und gewalttätigem Verhalten (gegen sich selbst und andere)BorderlineTypus (1):Eigenes Sebstbild, Präferenzen und Ziele gestört
  • Histrionische Persönlichkeitsstörung Übermässige EmotionalitätAufmerksamkeit, Aufregung, AnerkennungDramatische Selbstdarstellung und theatralisches Verhalten
  • Narzisstische Persönlichkeitsstörung Muster von Großartigkeit Bedürfnis nach BewunderungMangel an Empathie
  • Ängstlich vermeidend Im ICD 10 vermeidend selbstunsichere Überzeugung sozial unbeholfen, unattraktiv und minderwertig zu seinSorge vor Kritik in sozialen Situationen, Anspannung und Besorgnis
  • Dependente Im ICD 10 abhängige, asthenische Überstarkes Bedürfnis, versorgt zu werdenUnterordnung der eigenen Bedürfnisse (Trennungsangst, unterwürfiges VH.)Eingeschränkt fähig Entscheidungen alleine zu treffen
  • Zwanghafte Persönlichkeitsstörung Im ICD 10 anankastische Persönlichkeitsstörung Ordnung, Perfektion, KontrolleAuf Kosten von Flexibilität, Aufgeschlossenheit, EffiziensÜbermässiger Zweifel und Vorsicht, dadurch Beschäftigung mit Details, Regeln, Ordnung
  • Sonstige Persönlichkeitsstörungen im ICD 10!!!!!!!!!!!!! Sonstige spezifische P.:ICD Narzistisch, passiv- aggressiv, in keine Kategorie einordbarNicht näher bez.:Nicht näher bez.Kombinierte:Merkmale mehrerer P. jedoch keine vorherrschend
  • Biologische Faktoren GenotypPrä- peri-postnatale KomplikationenTemperament (4) beiÄngstliches, vermeidendes, impulsives emotional instabile
  • Genetische Einflüsse 60%Nur bei dissozial, schizotypisch, sebstunsicher
  • XXXXNeurotransmitter Serotenerge und noradrenerge Aktivitäten (vereinzelt)
  • XXXXNeurophysiologische Korrelate Präfrontale Dysfunktion (bei antisozial, Borderline)
  • Risikofaktoren: Psychosoziale Faktoren!!!!!!!!!!!! Traumatische Erlebnisse und Missbrauch (Borderline)Vernachlässigung, Mangel an UnterstützungInterpersonelle StressorenÜberbehüteter oder ängstlich ambivalente Erziehung (selbstunsicher)Angst, Depression, Suizid in der Familie Feindseliger Erziehungsstil Migration (dissozial und Borderline)
  • XXXXKognitiv Verhaltenstherapeutisches Modell (Beck & Freeman) Menschen entwickeln im Laufe des Lebens überlebensdienliche Schemata Diese wirken sich aus auf:VerhaltenAuswahl von HandlungsstrategienBei Persönlichkeitsstörungen:Charakteristische AnnahmenÜber- oder Unterentwickelte Strategien(z.B.: Narzistisch: Annahmen: Da ich etwas Besonderes bin, darf ich Regeln missachtenStrategien: Andere benutzen oder manipulieren)
  • XXXXModell der doppelten Handlungsregulation (Sachse) Allgemein: Persönlichkeitsstörungen = Interaktionsstörungen 3 Ebenen:Motivebene (Ebene der authentischen Handlungsregulation) Spielebene (Ebene der manipulativen Handlungsregulation)SchemataDiskrepanz zwischen Motivebene (Wunsch nach Wertschätzung) und erworbenen Schemata (ich bin nichts wert)→ Lösung durch Entwicklung individueller Strategien auf der SpielebeneLernen dieser Strategien durch Ausprobieren oder Modellernen im Laufe des LebensAber:Strategien auf Spielebene sind oft nur kurzfristig erfolgreichDadurch verstärkt sich StrategieBestätigung der negativen Schemata (ich bin nichts wert)Postive Verstärkung für den Einsatz weiterer Strategien auf SpielebeneVerstärkung erfolgt immer nur für kurzfristige Verhaltensweisen (gute Noten), nicht aber für den Menschen an sich→ Aufrechterhaltung
  • Prävalenzen der einzelnen Störungen Mehr Frauen bei Borderline Mehr Männer bei Antisozial, schizoid, paranoid, narzistisch, zwanghaft gemessene Prävalenz bei denen in Behandlung: Borderline, selbstunsicher, histrionisch, zwanghaft gemessene Prävalenz  am häufigsten bei schizotypisch, dependent, zwanghaft Paranoid: 2,4% mehr Männer SchizotypischSchizoid: 1,7% etwas mehr M. Paranoid, SchizophrenieSchizotypisch: 0,6% SchizophrenieHistrionisch: 2,0% gleich Suizid, Körperl. krankNarzistisch: 0,8% 75% Männer Antisozial: 0,6% Männer SubstanzkonsumBorderline: 0,7% 75% Frauen Esstörungen, Suizid, Trauma Selbstunsicher: 5,0% gleich soziale PhobieAbhängig: 1,5% gleich Depr. Angst, Esst. Suizidged.Zwanghaft: 2,0% doppelt Männer Kein Zshang mit Angstst.
  • Prävalenz insgesamt (+ häufigste und seltenste)!!!!!!!!!!Ö Irgendeine 5-10%In Behandlung: 50% Häufigste: Schizotypische Dependente Zwanghafte Selten: Narzistische paranoide schizoide
  • Unterschied: Persönlichkeitstil vs Störung!!!!!!!!!!! Frage des Ausprägungsgrades
  • Suizidrisiko bei Persönlichkeitsstörung Auffällig erhöht Ca. 2-6% am häufigsten für Borderline
  • Mangelnde soziale Integration = Risikofaktor für Persönlichkeitstörung
  • Risikofaktor für selbstunsicher vermeidende Störung Ambivalent- ängstlicher Erziehungsstil
  • Ätiologie Persönlichkeitsstörungen allgemein Evtl. Wechselwirkungen zwischen Erziehung, Temperament, Kompetenzen des Kindes
  • Verlauf relativ unverändert, jedoch rückläufig in der Schwere der Symptomatik Häufige Beziehungswechsel oder länger alleine häufiger beim Arzt erhöhtes Suizidrisiko (2-6% am höchsten bei Borderline)
  • Epidemiologie!!!!!!!!!!! Kulturelle Unterschiede sind vorhanden
  • ICD 10 Persönlichkeitsstörungen!!!!!!!!!!!!!! F 60.0 Paranoide F 60.1 Schizoide F 21 Schizotypische F 60.2 Dissoziale F 60.3 Emotional instabil (Impulsiver Typus; Boderline Typus) F 60.4 Histrionische F 60.5 Anankastische F 60.6. Ängstlich vermeidende F 60.7 Abhängige F 60.8. Sonstige Persönlichkeitsstörung
  • DSM IV Persönlichkeitsstörungen Paranoide Schizoide Schizotypische Antisoziale Boderline (Impulsiver Typus bei Störungen der Impulskontrolle Histrionische Narzistische Vermeiden selbstunsichere Dependente Zwanghafte Forschungskriterien im Anhang für: passive aggressive depressive
  • Temperament!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Verhaltensdisposition, die bereits früh im Leben vorhanden und wesentlich durch biologische Faktoren bestimmt werden