Klinische Psychologie (Fach) / PTBS (Lektion)
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Ätiologie, Klassifikation
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- Kriterien Trauma Gefühl der Hilflosigkeit + Erschütterung des Selbst- und Welt verständnisses (Ereignis und subjektives Kriterium)
- Kennmerkmale zusätzlich zu Kriterien DSM IV (4) Intrusion (= Re-experiencing= aufdrängende belastende Gedanken und Erinnerungen) Emotionale Taubheit (Numbing) Weitere Stress Symptome (Schreckhaftigkeit, Gedächtnisstörungen) Sprunghaftigkeit
- DSM IV PTBS A.) Konfrontation: Traumatisches Ereigniskriterium (Trauma) und Subjektives Kriterium (Angst) (2)B.) Wiedererleben: durch (entweder/oder) (1) Träume Flashback, Illusion, Halluzination Emotionale Belastung bei Konforntation Reaktion durch Erregung auf Auslöser Belastende Erinnerung C.) Vermeidung internaler oder externaler (traumaassoziierter) Reize (3) Gedanken Aktivitäten, Orten oder Menschen die mit Trauma zu tun haben Unfähigkeit, sich zu erinnern Und Emotionale Taubheit, eingeschränkte Bandbreite des Affekts Vermindertes Interesse Entfremdung von anderen Zukunftsperspektiven eingeschränkt D.) Übererregung: (2) Ein- und Durchschlafstörungen Reizbarkeit oder Wutausbrüche Konzentrationsschwierigkeiten Hypervigilanz Übermässige Schreckreaktion 5.) Symptome dauern länger als einen Monat6.) Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung
- DSM IV Akute Belastungsstörung (Im ICD 10 akute Belastungsreaktion) A) Trauma (Ereignis & subjektiv) B) Zusätzlich 3 dissoziative Symptome Emotionale Taubheit Fehlende emot. Reaktionsfähigkeit Losgelöstsein Derealisation Depersonalisation Dissoziative Amnesie C)-E) Wiedererleben Vermeidung Angst o Symptome mindestens 2 Tage, höchstens 4 Wochen Leiden oder Beeinträchtigung (med. psych. Störung, Drogen ausschliessen
- Prävalenz Lebenszeit(3): ca. 7,8% (sehr unterschiedlich je nach Gegend, Art des Traumas)Aufteilung nach Geschlecht: Männer 5%; Frauen 10,4% Entwicklung nach Konfrontation: Mönner 8%, Frauen 20%)Frauen/Männer (2): 2:1 (Frauen entwickeln nach Träume eher Störung) 1 von 12 Erwachsenen entwickelt irgendwann im Leben PTBS 1/4 nach Konfrontation mit traumatischem Ereignis
- Komorbidität In der Regel von sekundären Störungen begleitet (80%) Vorher bestehen erhöht Risiko Oder sekundär als Reaktion Angststörungen Substanzabhängigkeit Affektive Störungen Weitere Somatisierungsstörung Suizidalität Her-Kreislauf
- Verlauf häufig chronisch 1/2 länger als 1 Jahr, 1/3 länger als 10 Jahre 1/4 aller mit Trauma konfrontierten Menschen entwickelt PTBS 1. Jahr wichtig, Ohne Behandlung Dauer 5 Jahre, mit 3 Jahre
- Unterscheidung der Risikofaktoren nach Prä (vorher) Peri (während) (Länge, Ausmaß der Angst) Post (nachher)
- XXXXXXXPhysiologische Veränderungen Erniedrigter Serotoninspiegel erhöhte Katecholaminwerte (Beteiligung symp. Nervensystem, desw, Schlaflos etc.)o Erhöhter Kortisolspiegel ind Speichel, Blut, Urino Erhöhtes autonomes Arousal (Herzrate, Blutdruck)o Erhöhte Aktivierung der Amygdala bei Erinnerung an das Ereigniso Dysfunktion der Hypothalamus-Hypophysen Nebennierenachse (HHNNA) Längerfristige Veränderungen (1):o Verringerung des Hippocampusvolumens 12% (evtl. durch überhöhte Aktivität von Stresshormonen)o (Kleineres Hippocampusvolumen = evtl. auch Hinweis auf Prädisposition)
- Modell: Emotionsverarbeitungstheorie (Foa & Rothenbaum) Allgemein (1): PTB Symptome sind Folgen einer fehlenden emotionalen Verarbeitung Erinnerung an das Trauma ist eine kognitive Struktur (= Furchtgedächtnis) mit 3 Arten von Informationen: Informationen über das erlebte Trauma (= gefürchteter Stimulus) eigene Reaktion Bedeutung des Erlebten und der eigenen Reaktion Struktur der Furchtgedächtnisses unterscheidet sich bei Menschen mit PTBS. Bei PTBS fehlerhafte Verbidnungen zwischen Stimulus z.B. rotes Shirt Reaktion Bedeutungselementen gefährlich Angstreaktion während des Traumas führt zu besonders vielen Verknüpfungen Stimulus-Reaktion. Bei PTBS sind besonders viele Elemente mit Angst und Gefahr verknüpft.→ große und leicht verfügbare Struktur für den Abruf→Gefühl andauernder BedrohungKritik (2):o Gute Erklärung der Aufrechterhaltung bei Vermeidungsverhalteno Am besten untersuchtes Verfahren
- XXXXFurchtstrukturmodell (Foa & Kozak) Allgemein (1): Veränderungen der Aktivierungsmuster im autobiographischen GedächtnisAlle Elemente des traumatischen Ereignisses sind verknüpft und werden gemeinsam abgespeichert (=Furchtstruktur)Besteht aus (3): Kognitive Fakten Emotionale Bedeutungen Physiologische ReaktionenAktivierung eines Elementes → Aktivierung der gesamten StrukturVermeidung verhindert korrigierende Erfahrung → Aufrechterhaltung
- XXXXDuale Repräsentation (Brewin Dalgeish) Erinnerungen werden im Gedächtnis auf zwei Arten repräsentiert:o VAM (=Verbal accessible memory) → intentional abrufbar (Bedeutung, Gefühle)o SAM (=situationally accessible memory) → nicht int. abrufbar (sensorische Eindrücke, Angstgefühl) = FlashbacksDurch eingeschränkte mentale Kapazität während des Traumas warden Inhalte vor allem im SAM gespeichert.
- Modell: Kognitives Modell von Ehlers & Clark Kernaussagen o Dysfunktionale Interpretation des Traumas kann zur anhaltenden Wahrnehmung von Bedrohung führen (Ich bin nirgends mehr sicher)o Spezifika des Traumagedächtnisses und autobiographische Erinnerung führen ebenfalls zu Gefühl anhaltender Bedrohungo Anhaltend wahrgenommene Bedrohung erzeugt Reihe von kognitiven Verhaltensänderungen, die Bedrohung mindern sollen, jedoch zur Aufrechterhaltung führen (Gedankenunterdrückung, Sicherheitsverhalten, Vermeidung) → Verhinderung korrigierender Erfahrungen
- Modell: Kognitives Modell Eigenschaften Traumagedächtnis Eigenschaften Traumagedächtnis (4): Leichte generalisierbarkeit von auslösenden Reizen (Starkes priming) Kontext und Zeitperspektive fehlt zeitweise Störung des Traumagedächtnisses wird durch Dissoziation während des Traumas ausgeprägter Schlechte Organisation und Elaboration
- Modell: Kognitives Modell (Ehlers & Clark) Besonderheiten: Eigenschaft des Traumagedächtnis Interpretation des Traumas Dysfunktionale Verhaltensweisen → macht es den betroffenen unmöglich zu sehen, dass Erlebnis zwar aversiv war, aber nicht negative Konsequenzen für aktuelles Leben haben mussEigenschaften kognitive Bewertung (1):Pessimistisch und generalisierend (da ich verletzlich bin, passiert so etwas wieder)→ führt zu Aufrechterhaltung der Bedrohungsgefühle→ durch Vermeidung wird PTBS aufrecht erhalten
- DSM 5 Klassifikation Obergruppe (und Störungen der Gruppe) Nicht mehr bei den Angsstörungen aufgeführt, sondern zusammen mit akuter und Anpassungsstörung in Trauma und Stressbedingte Störungen: PTBS akute BS Anpassungsstörung Reaktive Bindungsstörung Bindungsstörung mit sozialer Enthemmung
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- DSM 5 Kriterien Änderungen (4) Trauma: Kriterium ( Stressor) ist deutlich ausgeweitet (direktes Erleben, Erfahren, wiederholte oder extreme Konfrontation) Kriterium (Furcht, subjektive Reaktion) wurde gestrichen Symptomkriterien aus 4 statt 3 Bereichen: Wiedererleben und Intrusion Vermeidung Negative Veränderungen von Kognitionen und Affekten Deutliche Veränderung der Erregbarkeit und psychophysiologischen Reaktionen Keine Unterscheidung zwischen akut und chronisch Gesonderte Kriterien für Kinder unter 6 Jahren
- Typen des Traumas (2 Typisierungen) Typ A: Kurz andauernd Typ B: Über Jahre hinweg oder mehrmals direkt erlebt beobachtet bei andern aufgetreten und davon erfahren
- XXXXKomplexe PTBS Nicht im DSM IV Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung
- 3 Traumafolgestörungen PTBS aktute BS Anpassungsstörung (bei nicht traumatischen Erinnerungen)
- ICD 10 Ort der Klassifikation 4 Neurotische Belastungs und Somatoforme 43 Reaktion auf schwere Belastungen F43.0 akute BS F 43.1 PTBS
- Weitere Unterscheidung PTBS akut (kürzer als 3 Monate) Chronisch (länger als 3 Monate) verzögerter Beginn (beginnt länger als 6 Monate nach Trauma)
- Häufigstes Traumathema Tod eines nahe stehenden Verwandten Frauen: Sexuelle Belästigung, körperlicher Angriff Männer: Beteiligung an Kampf, Missbrauch als Kind
- Prävalenz: Prozent der Bevölkerung, die im Leben ein traumatisches Ereignis erleiden (M/F) Männer: 61% Frauen 51%
- Risikofaktoren prätraumatisch weiblich psychische Störung junges Alter niedrige Bildung
- Risikofaktoren peritraumatisch Traumaschwere Traumadauer (Man-made (von Menschen gemachte Katastrophe z.B. Schiesserei) und interpersonelle Trauma?) Todesangst Kontrollverlust Hilflosigkeit Dissoziation Selbstaufgabe Verhalten anderer
- Risiskofaktoren posttraumatisch Neurobiologische Veränderungen Gedächtnisveränderungen Vermeidung Schuldgefühle Fehlende Unterstützung
- Prognose ungünstig Chronifizierungsrisiko hoch bei: erneute Traumatisierung Vermeidung Somatoforme Störung Andere Angsstörung Mehr Hilfesuch-Verhalten
- Biologie: Entstehung des Traumagedächtnisses Cortisol während des Ereignisses hemmt Hippocampus Ereignisse werden über Amygdala im sensorisch perspektiven Netzwerk abgelegt und nicht im deklarativen Gedächtnis Dadurch fehlt das deklarative Wissen (das war dort und damals und ist vorbei) Wiedererleben der Erinnerung
- Biologisch: Physiologische Veränderungen Längerfristige Veränderungen (1):o Verringerung des Hippocampusvolumens 12% (evtl. durch überhöhte Aktivität von Stresshormonen)o (Kleineres Hippocampusvolumen = evtl. auch Hinweis auf Prädisposition) Höheres autonomes Arousal
- Biologisch: Neurotransmitter Erniedrigte Serotoninwerte Erhöhte Katecholaminwerte (Nora, Dopa, Adrena, Beteiligung symp. NS, dadurch schlaflos etc.) erhöhtes autonomes Arousal
- Biologisch: Hormone Dysfunktionale Feedbackreaktion der HHNA Achse erniedrigte Kortisol Konzentration Erhöhter Korticotropin Releasing Hormon Spiegel im Gehirn Unterdrückte Adrenokortikotropin Reaktion = Folge einer chronischen Anpassung der HHNA So ist die Depression durch eine verringerte Feedbackregulation und basal erhöhte Cortisolspiegel gekennzeichnet. Bei Patienten mit einer PTSD hingegen wurden eine gesteigerte Feedbacksensitivität und basal erniedrigte Cortisolspiegel beobachtet.
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- Modell: Theorie der erschütterten Annahmen nochmal eintragen