Klinisch-psychologische Interventionsmethoden und ihre Evidenz (Fach) / VL 10 (Lektion)
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Konfrontationsverfahren
Diese Lektion wurde von Giuliapudel erstellt.
- Was ist Exposition? Reizkonfrontationsverfahren Aufhebung von Vermeidung mit Abbau kognitiv-emotionaler Reaktionen auf Obejket Ziel: Reduktion emotionaler Reaktion durch wiederholte Auseinandersetung Thechniken, im Rahmen von Therapiekonzept
- Exposition ist Verfahren 1. Wahl bei Agoraphobie Spezifische Angststörung Zwangsstörung Panikstörung
- Exposition hat erwiesene Wirksamkeit bei Exposition hat Hinweise auf #Wirksamkeit bei PTBS Soziale Phobien GA Esstörung Sucht Hypochondrie Körperdysmorphe Störungen
- Einteilung der Expositionsverfahren In sensu In Vivo (nicht immer möglich) Graduiert (Angsthierarchie aufsteigend) Massiert (mit schwierigstem Beginnen)
- Einteilung von Expositionsverfahren in der Kombination In sensu & Graduiert: Systematische Desensibilisierung In sensu & Massiert: Implosion (selten bis garnicht genutzt) In Vivo & Graduiert: Habituationstraining, gestufte Exposition In vivo & Massiert: Flooding (sehr wirksam, da es keine Erwartungsangst mehr gibt)
- Inhaltliche Einteilung von Expositionsverfahren In vivo, Inztrozeptive Emo Cue Exposure Spiegelexpo Sorgenexpo Expo in vivo: bei Angst vor Situationen: Aufsuchen dieser Situationen Introzeptive Exposition: Angst vor Körpersymptomen: Auslösung dieser Symptome Cue exposure: bei Angst/Craving nicht auzuhalten:Auslösung des Cravings Figur/Spiegelexpo: bei unbehagen mit eigenem Körper: Detaillierte Betrachtung Sorgenexpo: bei Angst vor aufdringlichen Sorgen: Zu Ende denken
- Allgemeine Durchführung der Exposition: Kognitive Vorbereitung Psychoedukation über Störung (Funktion, Ablauf der Angst) Vermittlung von individuellen Enstehungs- und Aufrechterhaltungsmodells (Störungsmodell & Lebensgeschichte) Ableitung des Therapierationals (Reizkonfrontation), mit Grafik mit Erwartung, Habituation, Vermeidung Aufklärung und ausdrückliches Einverständis sind unbedingt notwendig
- Allgemeine Durchführung der Exposition 4 Komponenten Diagnostische Phase Kognitive Vorbereitung Intensivphase der Reizkonfrontation (Idealerweise mit Therapeut) Selbstkontrollphase
- Erklärung des Angstverlaufes Was ist Angst Biologischer und Kognitiver Aspekt Angst als kurzfristiges Gefühl, dass bei Bedrohung schnell viel Energie zur Verfügung steht Biologischer Aspekt: nicht für überdauernde Reaktionen gedacht, Energie endlich, Angst als Warnfunktion, lässt nach bei kein Eintritt von Bedrohlichem Kognitiver Aspekt: Erfarung, dass Befürchtungen nicht eintritt führt zu kog. Neulernen
- Implikationen für die Durchführung der Exposition Ausreichend lange dem Gefühl ausgesetzt sein, bis von allein abebbt Nichts tun um Gefühl zu beeinflussen oder Reduzieren (Wichtig!!!) ausreichend oft dem Gefühl aussetzten Wenn möglich in verschiedenen Sitautionen Gefühl aussetzten Es geht nicht um die Konfrontation mit Reiz, sondern mit damit verbundenen Emotionen
- Gestufte/Graduierte Exposition Beispiel Typischerweise bei SPezifischer Phobie und Kindern Schrittweise Annhäherung an Angsthierarchie Beispiel Spinnenphobie (oft graduiert, da meist nur 3-5 h) Spinne betrachtenm beschreiben Spinne berühren Spinne soll über Hand laufen Spinne soll frei über Körper laufen Wiederholung mit anderen Spinnen
- Was ist eine Exposition mit Reaktionsverhinderung? Durch Angst gibt es Handlungsimpulse (Flucht, Sicherheitsverhalten, Neutralisation) werden aktiv unterbunden Exposition soll nicht nur auf "Angst aussetzten", sondern "anders mit Angst umgehen" beruhen Exposition mit Reaktionsverhinderung vor allem im Bereich der Zwangsstörung: alleiniges Auslösen der Angst nicht ausreichend, neuralisierende Verhalten muss unterbunden werden
- Annahmen über Wirkweisen von Exposition, Erklärungsmodelle Lerntheoretische Erklärung: Löschung gelernter Reaktion, wegfall von aufrechterhaltenden Bedingungen Physiologische Erklärung:Habituation, biologischer Prozess des Nachlassens der Reaktionsantwort Kognitive Erklärung: Neuattributation, Ausbleiben gefürchteter Konsequenz, also Neubewertung Neuere Annahmen: Restrukturierung des Furchtgedächtnisses "Emotional Prcessing Theory
- Emotional Processing Theory (Foa & Kozak, 1986) Annahme: Angst beruht auf Fehlorganisation von Gedächtnis: Furchtstruktur Furchstruktur enthält: Infos über gefürchtete Situation/Reiz Infos über verbale, physiologische und motorische Reaktion auf Reiz Interpretation der Bedeutung des Angststimulus Modifikation dieser affektiven Gedächtnisstruktur durch emotionale Verarbeitungsprozess möglich Modifikation unter 3 Bedingungen Furchtstruktur muss aktiviert werden Verfügbarkeit von Infos, die mit Infos von Furchtstruktur inkompatible sind Korriegierende Infos müsses verarbeitet werden
- Erfolgreiche Exposition erfordert... Aktivierung der Furchstrikutur, Furcherleben Verfügbare korriegierende Erfahrungen (Angst fürhrt nicht zur Katastrophe, ducrh erlebtes Nachlassen der Angstreaktion in und zwischen Situationen "within-session und inbetween session habituation) Emotionale Verarbeitung von korriegierende Erfahrung, gemachte Efahrungen nicht auf andere Faktoren, die mit Furchstruktur kompatible sind, zurückfürhen
- Verfügbarkeit und Verarbeitung korrigierender Information Theoretische Implikation Erfolg ist Abhängig vom Erleben einer within- und inbetween session habituiation Erlebte Habituation inkompatible mit bisheringen Beudeutungssystem Praktische Bedeutung Patient muss ausreichend lange und oft in gefürchtete Situation Angst als tatsächlich ungefährlich erlebt werden, unabhängig von anderen Faktoren
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- Problem Sicherheitsverhalten Verhaltensweisen, die Reduktion der pathologischen Angst oder befürchtete Katastrophe verhindern Preventiv: Verhalten/Kognitionen was Angst vorher vermeidet Restorativ: was reduziert die Angst, wenn sie bereits da ist
- Warum ist Sicherheitsverhalten schlecht? Wirkung und Angenommene Mechanismen Wirkung von Sicherheitsverhalten Verhindert Angstanstieg Verhindert adäquate Verarbeitung korrigierender Infos Angenommene Mechanismen: Fehlattribution des Erlebten Fehlende kog Kapazität korriegierende Infos zu verarbeiten (Aufmerksamkeitsproblem)
- Fehlattribution: Studie von Powers et al. 2004 Untersuchung an Klaustrophobikern 5 Untersuchungsbedingungen Wartekontrollgruppe Psychologisches Placebo Expo ohne Sicherheitsverhalten Expo mit Sicherheitsverhalten Expo mit möglichkeit auf Sicherheitsverhalten Alle Expos waren Placebo überlegen Gruppen mit Verfügbarkeit von SV zeigten keine Unterschiede Expi ohne SV deutlich überlegen Bereits die Möglichkeit zu SV führt zu schlechteren Ergebnissen
- Aufmerksamkeitsprozesse: Studie von Kamphaus & Telch 2000 Expo bei Klaustrophobikern unter 4 Bedingungen Aufmerksamkeit auf Situation auf eine Aufgabe auf beides keine spezifische Instruktion Ergebnisse zeigten, dass Konzentration auf gefürchtete Sitaution die besten Ergebnisse brachte Bei Ablenkung gab es höhere Raten bei Return of Fear Effekte erklärt sich mit geringem Maß an between trail habituation Telch 2004 (=Angst geht auf Situation zurück, aber kein Lerneffekte, da Infos nicht adäquat verarbeitet werden)
- Gesamtbewertung Belege für EPT Initiale Angstaktivierung und within session habituation nicht prädiktiv für Outcome inbetween session habituation zeigte Zusammenhänge für Outcome Trotz hoher Effektivität sind Wirkmechanismen der Exposition unklar EPT bietet guten konzeptuellen Rahmen, Belege stützen Theorie nur indirekt praktische Ausrichtung an Prinzipien der EPT scheint Effektivität von Expo zu erhöhen
- Wirksamkeit von Expo bei Spezifischen Phobien Effekte von Expo im Vergelich zu Wartegruppe d=1,05; Nicht-expi Behandlung d=0,44 Hohe Wirksamkeit bei einmaligen Sitzungen Differenzielle Wirksamkeit unterschiedlicher Formen von Exposition Überlegenheit von in vivo vs. andere Formen d=0.38 Keine Unterschiede zwischen Expo und Expo mit kog. Techniken Keine Unterscheide bei Phobienart und Anzahl der Sitzungen
- Beurteilung von Effektivitätsstudien Bei Beurteilung von Effektivität von Expo müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden (Einzelverfahren vs. umfassendes Behandlungskonzept und absolute Wirksamkeit mit Prä post und Placebovergleich oder komparative Wirksamkeit zu anderen Verfahren) Schwierigkeit Effektivität von Expo genau zu bestimmen, besonders bei phobischer Angststörung gibt es sehr gute Wirksamkeitsnachweise
- Was ist aus Sicht der EPT über eine kombinierte Verwendung von Exposition und Entspannungsverfahren zu sagen? ?
- Was habe ich mitgenommen? Was ist der Unterschied zwischen systematischer Desensibilisierung und Flooding? Was versteht man unter Implosion? Was beinhaltet die kognitive Vorbereitung auf die Exposition und warum ist diese wichtig? Bei welchen Störungen sind Expositionstherapien die Behandlungsmethode erster Wahl? Welche Arten der Exposition eignen sich für die Generalisierte Angsstörung?, Bei Essstörungen? Bei Suchtstörungen?
- Welche Aussage zu Expositionstherapie ist Falsch? A - Es ist wichtig, dass die Angst während der Konfrontation möglichst intensiv erlebt wird. B - Wenn der Patient zu starke Angst erlebt, ist es besser, die Situation zunächst zu beenden, damit er sich beruhigen kann. C - Die Situation sollte erst verlassen werden, wenn die Angst wieder gesunken ist, sie muss allerdings nicht unbedingt ganz weg sein.
- Was ist für eine erfolgreiche Umsetzung von Expositionsverfahren zu beachten? ???
- Wirksamkeit bei Panikstörung und Agoraphobie Ma 42 Studien Expo als Einverfahren oder Behandlung mit Expo Aspekten erbringen höchste Effekte
- Beurteilung von Effektivitätsstudien bei Expo verscheidenen Aspekte berücksichtigen Expo als Einzelverfahren oder im Rahmen von Behandlungskonzept absolute Wirksamkeit (prä-post) oder im Vergleich Schwieirgkeiten Effektivität genau zu bestimmen aber: bei phobischen Angststörungen: beeindruckente Effekte