Klinisch-psychologische Interventionsmethoden und ihre Evidenz (Fach) / VL 7 (Lektion)
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Gesprächstherapie und Interpersonelle Therapie
Diese Lektion wurde von Giuliapudel erstellt.
- Gesprächstherapie: Menschenbild und Störungskonzept von Carl Rogers Aktualisierungstendenz: Mensch ist gut, sozial und mit sich im Einklang, will sich entfalten, als Motivation und Antrieb gesehen Selbstaktualisierungstendenz: sich selbst und Selbstwert weiterentwickeln und zu integrieren in das Selbst streben nach Wertschätzung für pos. Selbstwert und Erfahrungsoffenheit nicht integration von Erfahrungen (symobilisiert), wenn Wertschätzung an Bedingung geknüpft, also abspaltung von dem Selbst Störungen als Ausdruck der Inkongruenz von Erfahrungen und Selbstbild, Ich Ideal dadurch instabiles Selbstbild und negatives Selbstwert
- Gesprächstherapie Full Functioning Person offen gegenüber Erfahrungen Genaue integration von Erfahrungen Erkennen des Selbst positive Einschätzung des Selbst Annehmen und Vergeben positiver Wertschätzung Befriedigende soziale Interaktion In Therapie soll Klient zur FFP werden durch bedingungslose Anerkennung des T, Solidierung, Empathie, eigenen Gefühle zeigen non direktiv, keine Störungsabhängige Therapie, Raum geben um Dinge in Selbstkonzept zu integrieren
- Therapiestudien zu GT zwar Studien mit mittleren bis hohen Effekten, aber häufig Klienten mit Selbstwertproblemen etc wenig Studien mit Klienten mit "richtigen Störungen" wenige Studien aus stationärem Setting
- Focusing nach Gendlin, Ansatz aus GT entsprungen Grundannahme: Philosophie des Impliziten, nach Wahrnehmnung kommt erst die körperliche Resonanz Vorgehen in 6 Schritten Inneren Freiraum schaffen (Entspannen) bei Problembearbeitung Felt sense entstehen lassen, Körperreaktionen beobachten felt sense mit einem Wort beschreiben (einen Griff finden) Stimmigkeit zwischen felt sense und Bild überprüfen Frage: warum löst Problem felt sense aus, was braucht felt sense um sich besser zu fühlen? ist das auch Lösung des Problems? Heildenden Prozess annehmen und schützen
- Prozess/ Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg und Elliott humanistische Annahmen aus GT mit Emotionstherapie und Gesatlttherapie geknüpft Wichtig: Emotionale Erfahrungen der Behandlungen (Schematas und Prozesse) Ziel: Zugang zu emotionalen Schemtas gelangen Vier Prozesse: primär adaptive emotionale Reaktion = ungelernte direkte Reaktion (Verletzung fürhrt zu Wut) maladaptive emotionale Reaktion = gelernte direkte Reaktion (man reagiert auf Agression mit Liebe) sekundäre reaktive emotionale Reaktion = adaptive Reaktion verschleiert primäre Emotion (Verlust mit Wut statt Trauer verschleiert) Instrumentelle sekundäre Reaktion = Emotionen unabhängig von aktuellen Zustand gezeigt (Trauer zeigen um Zuwendung zu bekommen, nicht weil man traurig ist)
- Techniken der Prozess- /Erlebnisorientierten Therapie Aufgabenstrukturierung Informationsvermittlung, Handlungsvorschläge Zwei-Stuhl-Technik (oft in GT) Aufmerksamkeit auf Emotionalität lenken Aktiver Emotionsausdruck Selbstbezogenen Offenbarung des Therapeuten
- Klärungsorientierte Psychotherapie nach Rainer Sachse Weiterentwicklung der GT relevanteste Weiterentwicklung der GT Grundannahme: Probleme durch dysfunktional organisierte Strukturen und Annahmen (Schematas) Stärkere Berücksichtigung von Zielen und Handlungsebene rogersche Grundvariablen, sind voraussetungen für adäquaten Beziehungsaufbau und stabilisierung nach konfrontativeren Methoden Ergänzend klärungsorientierte Strategien eingesetzt, Ein-Perosnen Rollenspiel und persönliche Bedeutung eines Ereignisses Methode arbeitet gezielter als die non direktive Methode nach Rogers: persönliche Gewichtung von Ereignissen ist wichtig
- Emotionsfokussierte Therapie nach Greenberg Grundannahmen Emotionsveränderung durch Basis Grundannahme: Erfahrungen in Form emotionaler Schemata gespeichert, die für die Bewertung von Erfahrungen wichtig sind. Emotionen über folgende Grundprinzipien verändert: Wahrnehmung, Regulation, Reflexion, Transformation in neue Zielemotion Basis: Empathische therapeutische Beziehung, ergänzt durch einen prozess-direktiven, leitenden Stil und Techniken: Stuhl-Arbeit, Focusing, Systematisches Erschließen
- Emotionsfokussierte Therapie für Paare EFT Begründer Johnson und Greenberg KZ Therapie mit Fokus auf Interaktionsmuster und zugrundeliegende Emotionen Ziele: Erleben und Verbalisieren intrapsychischer Vorgänge v.A. Affekte Modifikation von rigiden destruktiven Interaktionsmustern Herstellung einer sicheren emotionalen Bindung
- EFT Therapeutisches Vorgehen (Emotionsfokussierte Therapie Weiterentwicklung der Gesprächstherapie) Deeskalation: Beziehungsaufbau, Problemerörterung, Identifikation der zugrundeliegenden Emotionen, Interaktionsmuster im EFT kontext identifizieren (Emo/Bindung) Veränderung der Interaktionsmuster: neue Beziehungserfahrungen ermöglichen, Akzeptanz fördern, offene Kommunikation der Emos und Bedürfnisse Integration und Konsolidierung neuer Interaktionsmuster: neue Lösungen für alte Beziehungsthemen
- EFT Wirksamkeit und Anwendung bei spezifischen Störungsbildern signifikante Verbesserung der subjektiven Beziehungsqualität (d: 1,31) vollständige Remission bei mehr als der Hälfte der Paare LZ Studien zeigen stabile Effekte bei GA, symptomverbesserung durch offenen und unterstützende Beziehung
- GT wissenschaftlich fundiert? ja aber für wenig verschiedene Störungsbilder (3 von 12) d= 0,91-1.03 WBA: nur bei 4 von 12 Kriterien wissenschaftliche Fundierung erfüllt GBA: nur 1 Studie spricht für GT, GT ist nicht zugelassen es gibt zu wenig: Prä Post Effekte, Studien, Evidenz bei einzelnen Störungsbildern wird jedoch als zusätzliche Therapievariante von VTherapeuten und PD angewandt weiterentwicklung in EFT wird erfoscht viele Techniken in Basiskomponenten in KVT integriert MA weisen auf Wirksamkeit hin
- IP Vertreter Zwischenmenschlich Probleme haben wesentlichen Einfluss auf psychische Probleme 3 Vertreter: Sullivan: Interpersonla School: in Beziehung zu anderen ist Mensch er selbst Bowlby: Attachment Theory: Emotionen spiegeln Bindung wieder Meyer: psychological Approach: psychische Störungen misslungenen Anpassung an veränderte Umweltbedingungen
- IP Allgemeiner Hintergrund manual-basierte KZTherapie 12-20 h kombi mit Medis möglich Symptome durch Verbesserung interpersoneller Probleme beheben P soll neue soz Fähigkeiten und Bewältigungen lernen Ziele: Symptomreduktion, weniger IP Probleme, Aufbau sozialen Netzwerks P erhält Krankenrolle zur Schuldentlastunge hauptsächlich für Dep angewandt
- IP Therapie Anfangsphase 1-3 Sitzung Auseinandersetzung mit Störung Störung in IP Kontext bringen Probleme identifizieren IPT Vertrag abschließen
- IP Therapie mittlere Phase (z.B. Rollenwechsel) Ziele: Verlust der alten Rolle akzeptieren P soll neue Rolle positiv sehen Zuversicht & Selbstvertrauen herstellen -> neue Rollenanforderungen gerecht werden Strategien: Symptome besprechen Pos und negative aspekte der neuen Rolle besprechen Gefühle bezüglich Verlust/Veränderung explorieren/akzeptieren Zur angemessene Äußerung von Gefühlen ermuntern Aufbau soz. Stützsystems und Fertigkeiten
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- IP Therapie Endphase Ende der Therapie besprechen Bearbeiten von Abschied und Trauer durch Terapieende P Autonomie stärken
- IP Therapie Spezifische Techniken Exploration Ermutigung zu Gefühlsäußerungen Klärung Kommunikationsanalyse Einsetzten therapeutischer Beziehung Techniken zur Verhaltensänderung
- IP was sagt der Wissenschaftliche Beirat? IP bei Erwachsenen mit Affektiven Störungen und Esstörungen, dafür liegt Wirksamkeit vor IP als Vertiefungsverfahren für Therpeuten, da nicht geforderte Evidenz für 5 von 12 Störungen vorliegt
- Was habe ich mitgenommen? Wie ist die Evidenzlage von Psychoanalytischen Verfahren zu bewerten? Für welche Störungen ist die Wirksamkeit von Psychodynamischen Verfahren gut belegt? Was versteht man in der GT unter Inkongruenz? Was sind die drei Grundvariablen der GT? Was beinhaltet die Emotionsfokussierte Therapie nach Greenberg? Wie ist die Evidenzlage der GT zu bewerten?
- Hausaufgaben Was versteht Greenberg unter einem emotionalen Schema? Wie werden emotionale Schemata geformt? Was meint Greenberg, wenn er von „marker guided“ therapy spricht? Nennen Sie Beispiele für solche Marker Was ist nach Greenberg der wesentliche Mechanismus für die Veränderung von maladaptiven Emotionen? Wie hilft der Therapeut im Rahmen der EFT den Klienten dabei, Zugang zu neuen Emotionen zu bekommen, um maladaptive Emotion zu verändern? Was ist der Indikationsbereich für EFT? Wo sind/sehen Sie Grenzen?
- GT Therapeutische Zielsetzung Patienten vollständige Ausschöpfung eines Aktualisierungspotenzials ermöglichen, annäherung an full functioning person ach schlechte Erfahrungen können dann integriert werden
- GT Diagnostik z B. Bielefelder Patienten Erfahrungsbogen früher nur geringe Bedeutung beigemessen
- GT Therapeutisches Vorgehen In GT ist jeder Mensch Experte seiner Selbst, der Selbstaktualisierung strebt, T unterstützt Klient dabei Grundhaltung: bedingungslose Anerekennung, positive Wertschätzung, Echtheit, Empathie z.B. empathisches Zuhören T muss auch in der Lage sein neue Erfahrungen in Selbst zu integrieren, also Selbstaktualisierungstendenz aufweisen
- Therapeutisches Vorgehen der GT jeder Mensch ist Experte seiner selbst, welcher nach Selbstaktualisierung strebt T unterstützt Klienten dabei T Grundhaltung: bedingungslose Anerkennung, positive Wertschätzung, Kongruenz des T und Emapthie
- Weiterentwicklungen der GT Focusing Therapie nach Gendlin Klärungsorientierte Psychotherapie nach Sachse Prozess- und Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg Emotionsfokussierte Therapien nach Greenberg
- Effektivitätsvergleich von Prozess und Erlebnisorientierten Psychotherapie und KVT bei der Behandlung von Depression Watson 2003 Manualgeschulte Therapeuten insgesamt 15 66 Patienten mit Major Dep. Vorgehen: 1h/Woche über 16 Wochen Hypothesen: bei beiden Gruppen verringerung der Dep, und absinken allgemeiner Symptome, erhöhtes Selbstwert, weniger Copingstrategien. Annahme: keine Unterschiede im Depniveau, aber weniger dysfunktionales Verhalten bei PET Ergebnisse: Beide Therpien wirksam für Dep, und in allen weiteren Hypothesenpunkten Durch Selbstauskunft: PET Patienten abnahme der interpersonellen Problemen (eventuell wegen T-P-Beziehung, Empathie, Akzeptanz, positive Betrachtung ) d für beide Gruppen sehr klein, bei den allgemienen Symptomen .14 und .05 kleine und mittlerer Effekte zwischen den Gruppen bei Selbstwert und dysfunktionalem Verhalten
- Emotionsfokussierte Therapie: Eine klinische Synthese Greenberg 2012 eine der anerkanntesten evidenzbasierten Behandlungsansätze von Dep: EFT effektiver bei Reduktion interpersoneller Probleme EFT mehr Symptomfreiheit als Klienten zentrierte Therapie EFT weniger Rückfälle (bei 77% keine Rückfälle) Behandlungen von Familiärer Not, Traumata, Essstö., Angststörungen und interpersonelle Probleme Einzel und Gruppentherapie möglich EFT als Paartherapie ist eine der wirksamsten Ansätze bei Lösung von Beziehungsproblemen
- EFT nach Greenberg Wirksamkeit Wirksamkeit der kurzfristigen EFT als Einzeltherapie ist mehrfach gezeigt worden EFT ist eine wirksame Behandlung für Dep. und emotionalen Traumas EFT aktiviert Emo während der Behandlung um tiefgreifende automatisch funktionierende Emo Systeme, die häufig die Quelle der Probleme sind (Maladaptive ES), in neue adaptive ES zu transformieren Beobachtung und Führung von emo. Erfahrung des Klienten
- Prinzipien der emotionalen Intervention Emotionsfokussierte Therapie nach Greenberg Ziel: Transformation von Emo Erreichung durch 6 Grundsätze Bewusstsein/Sensibilisierung Ausdruck Regulation Reflektion Transormation Korrigierende Erfahrung
