Leadership (Fach) / 2. Führung als soziale Rolle (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 13 Karteikarten

Führung als soziale Rolle

Diese Lektion wurde von Stelak erstellt.

Lektion lernen

  • „Führung“ ist eigentlich inhaltsleer Führung ist vielmehr ein Geschehen, das von der Interaktion zwischen Individuen gestaltet wird. Kennzeichnend für dieses Geschehen ist ein Machtgefälle zwischen jemandem, der führt und denen, die geführt werden. Somit sind auf dieser Ebene verschiedene Rollen benannt, die auch typischerweisein sozialen Gefügen bestehen.
  • Rollentheorie nach Moreno (1962) Moreno zählt zu den Begründern der modernen Rollentheorie. Betrachtet man seine Aussage,dann werden folgende Aspekte deutlich (Moreno 1962):• Rollen sind konkret.• Rollen werden durch das Individuum gestaltet.• Rollen sind das Ergebnis von individuellen Fähigkeiten und den Erwartungen der Gruppe.
  • Eunson (1990) beschreibt drei Arten von Rollentypen Aufgabenrollen, sozio-emotionale Rollen und zerstörerische Rollen
  • Muss-, Soll- und Kannerwartungen Musserwartungensind meist in der Form von Gesetzen festgelegt (z. B.: Betriebsstättenverordnung oder Betriebsanweisungen),  Sollerwartungen entstehen aus den sozialen Normen innerhalb einer Bezugsgruppe(z. B.: Führungskräfte sollen nach den Unternehmensgrundsätzen MitarbeiterInnenführen) und Kannerwartungen sind solche, die über die eigentlichen Anforderungen der Rollehinausgehen (z. B.: KollegInnen coachen sich gegenseitig).
  • Sader 1969 weist darauf hin, dass Erwartungen als eine Art Bezugssystem für die Bewertung bezüglichder Verhaltensdimensionen für einen Positionsinhaber zu verstehen sind, denn Erwartungen legen den Spielraum fest, in welchem der Positionsinhaber agieren kann
  • Normen verhaltensregulierende notwendige Bestandteile der menschlichen Gesellschaft,denn menschliches Verhalten ist im Gegensatz zu dem des Tieres nicht instinktgesteuert
  • Sanktionsbilanz Führt ein Normenverstoß zu ernsthaften Strafen oder nicht.
  • Sanktionen sind Reaktionen auf Abweichungen von erwarteten Verhaltensregelmäßigkeiten.Sie sind Maßnahmen, um die Einhaltung von Verhaltensvorschriften durchzusetzen. Sanktionenkönnen negativer oder positiver Art sein, indem sie abweichendes Handeln bestrafen oderauch konformes Verhalten belohnen.
  • Nach Goode gibt es folgende Möglichkeiten, mit diesem Rollendruck umzugehen (Goode 1973): • Man kann das Rollenhandeln selektieren und die Durchsetzung der Kündigung alsunwichtige Rollenverpflichtung ignorieren (weil beispielsweise keine negativen Sanktionen drohen). • Man kann sein Handeln abschirmen im Hinblick auf die soziale Sichtbarkeit (hier nichtmöglich, denn jeder bemerkt, ob die Kündigung vollzogen wird oder nicht). • Man kann die Rollenpflicht an die Personalabteilung delegieren, was aber mit Kontrollund Machtverlust einhergeht. • Man kann sich mit Personen in ähnlichen Situationen solidarisieren und unter Umständen sogar Druck auf den Erwartungsheger ausüben, diese Vorschrift fallen zu lassen. • Man kann die Rollenbeziehung abbrechen (in diesem Fall nicht möglich, weil man damit eine wichtige Ressource – den Arbeitsplatz – aufgeben würde).
  • Person-Rolle-Konflikt Gerät man aufgrund des Rollendruckes mit dem eigenen Selbstbild in Konflikt, entsteht einPerson-Rolle-Konflikt
  • Extrinsisch ist von außen her angeregt
  • Intrinsisch ist von innen her kommend
  • Rollenidentifikation Die Rollenbilanz bestimmt das Ausmaß, in welchem sich das Individuum in die Rolle einbringt