Organisation (Fach) / Prozessmanagement (Lektion)

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Prozessorganisation

Diese Lektion wurde von Schmidpeter erstellt.

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  • Wie kann man einen Unternehmensprozess definieren? - Bündel von Aktivitätaten, für das ein oder mehrere unterschiedliche Inputs benötigt werden und das für den Kunden ein Ergebnis von Wert erzeugt - Folge von Aktivitäten, die zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen - Prozess hat einen festen Anfang und ein festgelegtes Ende
  • Was ist der Unterschied zwischen Kernprozessen und Sekundären/Unterstützenden Prozessen? - Kernprozesse betreffen externe Kunden - Sekundärprozesse betreffen interne Kunden (Laptop zu IT, Gehalt Personal)
  • Was bedeutet Prozessorientierung? 2 Arten der Wertschöpfung. Kundenorientierte Sichtweise der Wertschöpfung (Sequenz von Aktivitäten, vom Kunden zum Kunden, Berücksichtigung interner/externer Kunden) Organisationsübergreifende Sichtweise der Wertschöpfung (Prozesse gehen über Ressortgrenzen und Unternehmensgrenzen, Kernprozesse als kritische Prozesse aus Kundensicht)
  • Welche Arten von Prozessen gibt es? - Steuerungsprozesse der primären und sekundären GP (z.B.Controlling, Strategie des Unternehmens) - Primäre Geschäftsprozesse direkter Bezug zum externen Kundennutzen (Kernprozesse, z.B. Produktentwicklung, Auftragsabwicklung, Kundenservice) - Sekundäre Geschäftsprozesse Unterstützung der primären Geschäftsprozesse als interne Kunden (z.B. Recruiting, Instandhaltung) Problem: Viele Einzelprozesse im Unternehmen, Kundennutzen steht nicht im Vordergrund
  • Was soll Prozessorientierung verhindern? "Slalom" von Prozessen durch die Hierachien lange Durchlaufzeiten Bearbeitungsfehler Doppelarbeiten  Schnittstellprobleme hohe Prozesskosten
  • Welche Anforderungen sollten Prozesse erfüllen? - Prozesse haben definierte Ergebnisse - Prozesse haben definierte Kunden - Prozesse sind messbar - Prozesse sind zu steuern
  • Was ist das Ziel der Prozessorganisation? Die Ausrichtung der Unternehmensprozesse am Markt bzw. an den Bedürfnissen der Kunden.
  • Was ist ein Hauptproblem der Prozessorganisation? - Die Identifikation geeigneter und insbesondere kritischer Wertschöpfungsprozesse - Kriterien für das Auffinden kritischer Prozesse: hohe Bedeutung für die Problemlösung/Zufriedenheit externer Kunden, hohe Bedeutung für das Erreichen/Halten eines Wettbewerbsvorteils, hohe Kostenintensität
  • Wann ist es sinnvoll einen Case Manager als Prozessspezialisten einzusetzen? - Ablauf der zu erfüllenden Aufgabe ist weitgehen standartisiert und eine Unterteilung in kleinere Aufgabenblöcke würde zu einem hohen Abstimmungs- und Koordinationsbedarf führen - Voraussetzung: Case Manager müss über alle für die Aufgabenerfüllung notwendigen Informationen verfügen Beispiel: IBM Credit Reduzierung der Bearbeitungszeit von 6 Tagen auf wenige Stunden
  • Wann ergibt ein Teamprozess Sinn? - Bei zunehmender Komplexität des zu bearbeitenden Teilprozesses - Teambildung um hohen Abstimmungsbedarf zwischen den einzelnen MA zu reduzieren (z.B. Hausbau)
  • Wann ergibt ein Prozessteam aus funktionalen Spezialisten Sinn? - Wenn für die Bearbeitung der einzelnen Aufgabenblöcke die erforderliche Fachkompetenz zunimmt oder das Fachwissen einer raschen Veralterung unterliegt - Fachwissen und Zusammenwirken der Spezialisten steht im Vordergrund (z.B. OP Team)
  • Wann ist eine funktionale Spezialisierung von Vorteil? - Wenn das Expertenwissen von überragender Bedeutung ist und eine Abstimmung zwischen den Fachleuten in geringem Maß notwendig für die Aufgabenerfüllung z.B. Anlageberatung für unterschiedliche Anlageformen
  • Was versteht man unter einer Matrixprozessorganisation? - Die funktionale Unternehmensstruktur bleibt erhalten, wird aber durch die Prozessstruktur überlagert (→ Kompetzenz- und Verantwortungsüberschneidung zwischen Funktions- und Prozessleitung) - man erhofft sich so eine kreative Problemlösung,  - dient in erster Linie dazu die funktionsübergreifende Koordination zu verbessern, ohne die Spezialisierungsvorteile der funktionalen Arbeitsteilung aufzugeben - für UN geeignet, die Produkte bzw. Dienstleistungen nach dem Baukastenprinzip oder in Kleinserien teilweise den individuellen Kundenwünschen anpassen
  • Welche zwei Möglichkeiten gibt es, Teilprozesse auf organisatorische Einheiten zuzuordnen? - Priorisierung der Funktion (Funktionale Spezialisierung, Funktionale Spezialisierung mit prozessorientierten Stabstellen, Prozessteam aus funktionalen Spezialisten) - Priorisierung des Prozesses (Case-Management als Prozessspezialisierung, Case-Management mit Zugriff auf funktionale Stabstellen) Mischung aus beiden: Matrixmodell (Zusammenarbeit funktionaler und prozessspezialisierter Organisationseinheiten)
  • Was geschieht bei einer reinen Prozessorganisation? - Das gesamte Unternehmensgeschehen wird in Wertschöpfungsprozesse untergliedert - Die zur Planung, Durchführung und Kontrolle eines Wertschöpfungsprozesses erforderlichen Entscheidungsrechte werden Prozessmanager übertragen - Prozessmanager kann Wertschöpfungsprozess in Teilprozesse untergliedern und MA mit Durchführung beauftragen
  • Nennen Sie zwei innovative Beiträge der Prozessorganisation. Kundenorientierung (Prozesse/Vorgangsketten werden viel konsequenter auf Kunden und deren Nutzen bezogen als bisher in der Organisationsforschung, dadurch Kosteneinsparung und Qualitätsverbesserung möglich) Überschreitung von Unternehmensgrenzen (Überwindung der Innenorientierung des UN und stärkerer Widmung einer Markt- und Außenorientierung) ⇒ wertvolle Anstöße zur Perspektivenerweiterung in der Organisationslehre