Organisation (Fach) / Grundlagen (Lektion)

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Organisationstheorien, Arten von Aufgaben

Diese Lektion wurde von Schmidpeter erstellt.

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  • Was ist Organisation? - Bewerkstelligen, Planung und Durchführung eines Vorhabens - Das zielorientierte ganzheitliche Gestalten von Beziehungen in offenen sozialen Systemen, als auch das Ergebnis dieser Tätigkeit
  • Was ist die zentrale Aufgabe der Organisation? Lösung des Organisationsproblems
  • Worin besteht das Organisationsproblem? In der Knappheit der Güter Bewältigung der Knappheit: Arbeitsteilung und Spezialisierung
  • Was versteht man unter Arbeitsteilung/Spezialisierung? Die Arbeit bzw. die Aufgaben werden im Rahmen der Wertschöpfungsprozesse in bestimmte Teilarbeitsgänge zerlegt Damit verbunden entsteht eine Spezialisierung auf einzelne Aufgaben/Teilbereiche.
  • Vorteile der Spezialisierung? Höhere Geschicklichkeit, Sachkenntnis und Erfahrung bei den Mitarbeiter. Daraus können sich hohe Produktivitätsvorteile ergeben.
  • Vorteile der Arbeitsteilung und der damit verbundenen Spezialisierung? - Einsatz von Arbeitskräften nach speziellen Fähigkeiten und Begabungen - Einsatzmöglichkeiten auch für niedrig qualifizierte Arbeitskräfte - schnelle Lern- und Übungseffekte durch häufige Wiederholungen - geringe Anlern- und Einarbeitungsphasen - leichte Ersetzbarkeit von Arbeitskräften (Springerdienste) - hohe Transparenz des Produktionsablaufs und damit gute Voraussetzungen für den Einsatz von Planungs-, Steuerungs- und Kontrollinstrumenten - Einsatz von Spezialmaschinen und Spezialwerkzeugen mit hohen Kostendegressionseffekten
  • Was sind die Nachteile einer Arbeitsteilung und der damit verbundenen Spezialisierung? - Die Trennung von dispositiver und ausführender Arbeit führt bei qualifizierten Arbeitskräften zur Unterforderung - Monotonie und in der Folge schnellere psychische und physische Ermüdung - Einseite Belastungen und evtl. längerfristige gesundheitliche Schäden - Sinnentleerung bzw. Enfremdung der Arbeit - sinkende Lern- und Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben aufgrund einseitiger Arbeitserfahrung
  • Was versteht man unter Taylorismus? Geht auf Frederick Taylor zurück, der folgendes Leistungs- und Effizienzdenken begründete: - Arbeitsabläufe wurden in elementare Arbeitsgänge zerlegt, sodass jeder Arbeiter lediglich die Durchführung einer bestimmten Bewegung zur Aufgabe hatte - Strikte personelle Trennung von geistiger und ausführender Arbeit. Im Rahmen dieser beiden grundlegenden Aufgabenbereiche erfolgte wiederum eine Spezialisierung - Festlegung einer "Normalleistung" (täglich von einem Arbeiter zu erbringende Arbeitsleistung, die der besonders geeigneten Spitzenkräfte) - Differenzial-Lohnsystem (Anreiz zur Überschreitung der Normalleistung, Lohn nach Leistung, Bonus, aber auch Lohneinbußen möglich) - Funktionsmeistersystem Ziel: optimale Koordination und Motivation, Maximierung des Nettovorteils zwischen Spezialisierungsgewinn- und verlusten
  • Wovon hängt es ab, ob die Vorteile der Arbeitsteilung voll genutzt werden können? - Produktive Arbeitsteilung - Reibungslose Abstimmungs- und Tauschprozesse
  • Aufgabe des Organisierens ist es, den richtigen Grad der Spezialisierung zu finden. Wie? Worin besteht das Organisationsproblem? Optimale Koordination (Frage des Könnens/Wissens) und Motivation (Frage des Wollens) bzw. Organisation steht im Vordergrund Das Organisationsproblem besteht in der Maximierung des Nettovorteils zwischen Spezialiserungsgewinnen und -verlusten.
  • Was ist die Organisationsstruktur? - Gesamtheit organisatorischer Regeln - Soll den Handlungsspielraum der betroffenen ökonomischen Akteure eingrenzen und ihr Verhalten zielgerichtet steuern
  • Was ist eine Aufbauorganisation? - Organisation als Bestandsphänomen - befasst sich mit: Bildung von Organisationseinheiten (z.B. Stellen, Abteilungen), Weisungs- und Informationsbeziehungen zwischen den Organisationseinheiten - legt fest, welche Aufgaben von welchen Menschen und Sachmitteln zu erfüllen sind ⇒ Aufbau/Ablauf zwei Seiten ein und desselben Gegenstandes
  • Was ist eine Ablauforganisation? - Organisation als dynamisches Phänomen in Raum und Zeit - Leistungsprozess/Ablauf der Aufgabenerfüllung steht im Vordergrund - Arbeitsprozesse (Bearbeitungsvorgänge, -reihenfolgen, -zeiten, - prioritäten, Transport von Menschen, Informationen und Sachgütern bei der Abwicklung von Aufträgen)
  • Was gibt die Strukturiertheit der Aufgabe an? - Ausmaß, in dem eine Problemstellung in exakte, einander eindeutig zuzuordnende Lösungsschritte zerlegbar ist - Ergebnis (Output), notwendige Inputs und Ursache-Wirkungs-Beziehungen, die zur Lösung führen sind bei hoch strukturierten Aufgaben bekannt (Fließfertigung), bei gering strukturierten Aufgaben (Werkstattfertigung) weithgehend unbekannt
  • Was gibt die Veränderlichkeit einer Aufgabe an? - Bezieht sich auf die Menge und Vorhersehbarkeit von Aufgabenänderungen bei Qualitäten, Terminen, Mengen und Preisen im Rahmen der Erfüllung der Aufgabe - Grad der Unsicherheit, der bei der Aufgabenerfüllung zu berücksichtigen ist = Dynamik, Ungewissheit, Varietät
  • Ausgangspunkt jeder Strukturierung einer Organisation stellt die Aufgabenverteilung dar. Wie geschieht dies? - Bildung von Teilaufgaben (mittels Aufgabenanalyse, Aufgabensynthese, Aufgabengliederung nach dem Prozess) - Bildung von organisatiorischen Einheiten als Träger von Teilaufgaben
  • Was versteht man unter einer Stelle? - Aufgabenkomplex, der von einer dafür qualifizierten Person unter normalen Umständen bewältigt werden kann - wird unabhängig vom Stelleninhaber gebildet - hat Rechte (Handlungsrecht = Kompetenz) und Pflichten
  • Welche Arten von Stellen gibt es? - Ausführungsstellen ( keine wesentlichen Entscheidungs-, Mitsprache- und Anordnungsrechte, verfügen über Ausführungskompetenz und Verfügungskompetenz) - Leitungsstellen (=Instanzen, verfügen über Weisungs- und Entscheidungsrechte) - Stabstellen (besitzen Ausführungs- und Verfügungskompetenzen für die Vorbereitung und Überwachung von Entscheidungen, jedoch KEINE Entscheidungs- oder Weisungsrechte - Sachverstand und entlasten Instanzen)
  • Was versteht man unter einer Abteilung? - Gesamtheit aller Stellen, also die Instanz und die ihr untergeordneten Stellen - Ist dauerhaft angelegt
  • Was ist ein Einliniensystem? - Von der obersten Instanz führ nur eine Anweisungslinie zu jeder nachgeordneten Stelle und umgekehrt. - Der Untergeordnete erhält nur von seinem direkten Vorgesetzten Anweisungen und er ist allein ihm für die Aufgabenerfüllung verantwortlich.
  • Nennen Sie Vorteile des Einliniensystems! - Klarheit von Zuständigkeit und Verantwortung
  • Nennen Sie Nachteile des Einliniensystems! - Gefahr der langen Wege (Anweisungsweg = Informations- bzw. Dienstweg) - Überforderung der Vorgesetzten
  • Was versteht man unter einer Fayolschen Brücke? Durchbrechung des Dienstweges (Einliniensystem) Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen auch außerhalb des Dienstweges und in direktem Kontakt bestimmte Informationen ausgetauscht werden.  Die Vorgesetzten sind jedoch immer zu informieren.
  • Was ist ein Stabliniensystem? - Zur Entlastung der Instanzen werden spezialisierte Stabstellen eingerichtet - Unterstützen die Leitung bei der Vorbereitung und Kontrolle von Entscheidungen - Ähnlich wie Einliniensystem, nur mit Stäben
  • Vorteile Stabliniensystem? - Entlastung und qualifizierte Unterstützung der Instanzen - Verbesserung des Wissensstands der Unternehmung allgemein
  • Nachteile Stabliniensystem? - Unverantworte Expertenmacht der Stäbe - Frustration der Stäbe
  • Was ist ein Mehrliniensystem? - Mehrere Anweisungslinien führen zu nachgeordneten Stellen - Jeder Vorgesetzte ist nur für ein spezielles Gebiet zuständig - Mehrfachunterstellung der nachgeordneten Stellen
  • Vorteile Mehrliniensystem? - Spezialisierte Fachkompetenz auf Vorgesetzenebene - Verkürzung der Wege
  • Nachteile Mehrliniensystem? - Unklare Zuständigkeiten - Autoritäts-und Kompetenzkonflikte - Fehlen eines Gesamtverantwortlichen für das Arbeitsergebnis einer organisatorischen Einheit
  • Was ist eine Matrixorganisation? - Eine Arte des Mehrliniensystems - Mehrere Gliederungsprinzipien kommen zur Anwendung (z.B. Verrichtungs- und Objektgesichtspunkte können kombiniert werden) - Weisungslinien kreuzen sich bei den Unterabteilungen und ausführenden Stellen
  • Vorteile Matrixorganisation? - Konflikte werden institutionalisiert (Kompetenzkonflikte werden bewusst als produktiver Faktor in Kauf genommen, der frühzeitig Transparenz über sachliche Probleme verschafft) - Direktheit der Kommunikationswege entlastet die Leitungsspitze und kann zu schnelleren Problemlösungen führen
  • Nachteile Matrixorganisation? - Hohe Anforderungen an Konfliktfähigkeit der Mitarbeiter
  • Was versteht man unter Entscheidungsrechten? - Inhaltliche Gestaltungskompetenz der Aufgabenerfüllung in Unternehmen - Bestimmt, wer fachliche Entscheidungen treffen darf, Unterscheidung zwischen Delegation und Partizipation
  • Was versteht man unter Delegation? - Weitergabe von Entscheidungsrechten von der obersten Ebene an untere Ebenen - sinnvoll bei hoch strukturierten Aufgaben - bei Prozessorganisation: Prozessverantwortung Vorteile: Verbesserung der Qualität der Entscheidung durch problemnähere Entscheidung, Entlastung von Führungskräften
  • Was versteht man unter Partizipation? - Untere Ebenen sind an der Entscheidungsfindung oberer Ebenen beteiligt - kommt bei unstrukturierten, komplexen Aufgaben zum Einsatz - Vorteile: Mitarbeitermotivation, schnelle Aufdeckung von Missverständnissen, Wissen wird genutzt - Probleme: Verantwortlichkeiten nicht klar, langsame und daher auch kostspielige Entscheidungsprozesse
  • Wann ist es sinnvoll Partizipation einzusetzten? Zur Lösung komplexer, schlecht strukturierter Aufgaben, für deren Bewältigung vielfältiges und zugleich heterogenes Fachwissen und die Mitwirkung verschiedener Personen erforderlich ist
  • Erklären Sie das Fließprinzip! - Aufgabe wird in kleine Arbeitsschritte unterteilt, jeder Mitarbeiter erfüllt einen Arbeitsschritt - Anordnung aller Maschinen und Arbeitsplätze in der Reihenfolge der Bearbeitungsschritte - hohe Effizienz durch hohe Spezialisierung
  • Erklären Sie das Verrichtungsprinzip (Werkstattprinzip)! - Zusammenfassung aller Arbeitsplätze und Betriebsmittel mit gleichartigen Funktionen bzw. Verrichtungen zu fertigungstechnischen und organisatorischen Einheiten -Struktur mit funktional spezialisierten Werkstätten (z.B. Schreinerei, Druckerei...)