Psychologie (Fach) / Psychologie der Persönlichkeit (Lektion)
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Diese Lektion wurde von Janaw55 erstellt.
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- Wie erreicht man Spitzenleistung in einem Bereich? Talent - Die richtigen genetischen Dispositionen Ehrgeiz und Fanatismus- Levitin, 2008: The thousand hours of practice is required to achieve the level of mastery associated with being a world-class expert - in anything" Deliberate Pracitce - Anspruchsvolle Teilbereiche immer und immer wieder üben > es zählt die Art und Weise des Trainings, nicht der zeitliche Umfang Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein - Führer von Computerfirmen zwische 1954 und 1955 geboren ---> Multiplyer Effekt - Zusammenspiel von Talent, Üben und Zufall = Kumulative Wirkung kleiner Unterschiede über die Zeit hinweg - Menschen können nicht alles erreichen was sie wollen, aber wenn man will, erreicht man sehr viel - Was sich innerhalb unseres Lebens abspielt hängt sehr viel mehr mit unseren Entscheidungen zusammen als mit unseren Erbanlagen
- Persönlichkeitsmerkmale Persönlichkeitsmerkmale sind überdauernde und situationsunabhängige Unterschiede zwischen Personen Diese Unterschiede beziehen sich auf Das Empfinden und die Wahrnehmung von Ereignissen Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten Das Verhalten in bestimmten Situationen Differenzierung zwischen Charaktereigenschaften: Beschreiben das Wesen einer Person (Kontaktfreudigkeit), "Big Five" beschreiben 5 solcher Charaktereigenschaften Fähigkeitsvariable:Fähigkeiten einer Person (Intelligenz, Konzentration, Muskelkraft)
- Die Big Five l Grundlagen Fünf basale Persönlichkeitsdiensionen zur Beschreibung des Charakters eines Menschens Emotionale Stabilität (Neurotizismus) Extraversion Offenheit für Erfahrungen Verträglichkeit Gewissenhaftigkeit Grundlagen: Lexikographischer Ansatz (John 1988) Heraussuchen sämtlicher Adjektive eines Lexikons, die psychische Eigenschaften einer Person umschreiben Studie: Inwiefern treffen diese Eigenschaften auf Sie zu? Überprüfung der Zusammenhänge durch Faktorenanalyse (statistisches Verfahren) -> Faktoreanalyse hat mittlerweile die Big Five definiert Besonderheiten: Lassensich mit nur geringen kulturellen Unterschieden in sehr unterschiedlichen Kulturen nachweisen Beschreibung von Erwachsenen und Kindern Über die Zeit stabil - mit 70 Jahren wie mit 20 Unkorreliertheit der Dimensionen (Unabhängigkeit) Werden von Menschen intuitiv angewandt, um andere Personen zu beschreiben Sind normalverteilt Auch Unterschiede zwischen Individuen lassen sich beschreiben (Tierarten)
- The Big Five l Eigenschaften Interkulturelle Stabilitt Eignung zur Beschreibung von Erwachsenen und Kindern Zeitliche Konstanz Unabhängigkeit verschiedener Dimensionen Intuitive Anwendung bei Selbst- und Fremdbeurteilungen Normalverteilung aller Dimensionen Eignung zur Beschreibung von Tieren
- Interpretation Beispiel: Neurotizismus 1. Wert von 0 : durchschnittlich neurotisch 2. Wert von -1: ca 84% der Teilnehmer sind neurotischer 3. Wert von -2: ca. 98% der Teilnehmer sind neurotischer
- Neurotizismus Emotional stabile Menschen sind.. Weniger änglichlich optimistisch ausgeglichen fröhlich nicht entmutigbar von Rückschlägen weniger reizbar weniger impulsiv weniger anfällig für psychosomatische Beschwerden sind zufriedener sind seltener eifersüchtig und untreu Emotional instabile Menschen sind.. tiefgründiger (Bücher, Musik) seriöser ängstlicher reizbar neigen zu Depressionen psychosomatische Beschwerden (kopfschmerzen) brauchen länger, sich von Stress zu erholen leiden häufiger unter Persönlichkeitsstörungen -> Korreliert am stärksten negativ mit der Lebenszufriedenheit -> Belastung für Umwelt -> neigen eher zu sexueller Untreue und lassen sich häufiger scheiden
- Extraversion Extravertierte Menschen geselliger herzlicher aktiver erlebnishungriger optimistischer durchsettzungsfähiger optimistischer beruflich erfolgreicher kennen "Gott und die Welt" gerne in Gesellschaft anderer trinken gerne Alkohol lieben Glücksspiele wirken sprunghaft und oberflächlich Introvertierte Menschen eignen sich selber Fachwissen an wirken weniger sprunghaft und oberflächlich
- Offenheit für Erfahrungen Offene Menschen sind.. unkonvenioneller phantasievoller kreativer Schwärmer und Romantiker (Spinner) haben breite Interessen politisch eher links Esoterik passen sich schnell an neue Kulturen an wenig beständig (beeinträchtigt den Berufserfolg negativ) Weniger offene Menschen sind.. keine "Spinner" experimentieren seltener mit Drogen beständiger erfolgreich autoritätsgläubisch konservativ konventioneller
- Verträglichkeit Verträgliche Menschen sind aufrichtiger Altruismus Bescheiden Gutherzig bescheidener vertrauensvoller nicht nachtragend leben länger verzeihen eher -> bevorzugen soziale Berufe -> verdienen weniger, da sie Konflikten aus dem weg gehen und öfter ausgenutzt werden Unverträgliche Menschen gehen Konflikten nicht aus dem Weg können nicht so leicht ausgenutzt werden misstrauisch unerhlich egoistisch kompromisslos unbescheiden
- Gewissenhaftigkeit Gewissenhafte Menschen sind kompetenter pflichtbewusst leistungsmotiviert gut organisiert oft religiös hilfsbereit (-> Grund: soziale Regeln und weniger Prosozialität) Ausdauer ordnungsliebender selbstdisziplinierter haben bessere Schulnoten leben länger -> ähnliche Relevanz für die Schulnoten und den Uniabschluss wie die Intelligenz von Menschen -> gesetzestreu und halten sich an die gesellschaftlichen Spielregeln -> würden niemals viel trinken, viel essen und mit Drogen experimentieren -> essen gesünder und treiben viel Sport -->> höhere Lebenserwartung bevorzugen ähnlich gewissenhaften Lebenspartner Theorie Sulloway 1996: Gewissenhaftigkeit hängt mit Geburtenrang zusammen -> Erstgeborener ist gewissenhaft und wenig offen für Erfahrungen, Letzgeborene ist Rebell Townsend 2000: Theorie war zu früheren Zeiten bedeutender als heute, Eltern behandeln alle Kinder gleich Weniger gewissenhafte Menschen sind seltener religiös halten sich seltener an soziale Normen können besser mit unzuverlässigen Personen umgehen
- Grenzen der "Big Five" Verhalten lässt sich nicht determinisstisch von Persönlichkeit ableiten Persönlichkeit wird häufig konsistenter wahrgenommen als sie tatsächlich ist Persönlichkeit ≠ Verhalten
- Fähigkeitsmerkmal: Intelligenz Intelligenz ist die kognitive Fähigkeit abstrakte Zusammenhänge zu erkennen vorhandenes Wissen in neuartige Situationen zielführend anzuwenden mentale Probleme schnell und zutreffen zu lösen → am häufigsten untersuchtes Persönlichkeitsmerkmal Messung durch Intelligenztests. Ein Test ist dann brauchbar, wenn er reliabel und valide ist Reliabilität = Zuverlässigkeit l gleiche Befunde der Intelligenz in verschiedenen Tests und zu verschienenen Zeiten Vaildität = Gültigkeit l korreliert mit Variablen, mit denen logischerweise ein Zusammenhang zu erwarten ist (Schulnoten) Die allgemeinte Intelligenz (G-Faktor) ist normalverteilt l viele Menschen sind durchschnittlich intelligent, nur wenige sind extrem dumm oder extrem klug Unterscheidung in Fluide Intelligenz: Fähigkeit eines Menschen, hinsichtlich ungewohnter Situationen bzw. kognitiver Probleme neuartige Lösungswege zu generieren. Kristalline Intelligenz: Die Fähigkeit eines Menschen, zur Lösung kognitiver Probleme auf bereits vorhandenes Wissen zurückzugreifen ->> steigt bis zum 60ten Lebensjahr und nimmt erst ab dann ab Cattell - Intelligenzforschung: Kristalline Intelligenz = Produkt aus fluider Intelligenz und Bildung Subdimensionen von Intelligenz = emotionale Intelligenz, kreative Intelligenz ->> emotionale Intelligenz: weniger neurotisch und extravertierter und verträglicher
- Ursprung von Persönlichkeitsunterschieden Durch die genetischen Anlagen eines Menschen Durch die Umwelt bzw. die spezifische Lernerfahrung eines Menschen Verhaltensgenetik: Monozygotische Zwillinge getrennt aufwachsen und Stiefgeschwister gemeinsam aufwachsen Nature-Hypothese: eineiige zwillinge sollten sich ähneln und stiefgeschwister sollten sich nicht ähneln Nurture-Hypothese: eineiige Zwillinge sollten sich einander nicht ähneln, wenn sie getrennt aufwachsen, stiefgeschwister sollten einander stark ähneln, wenn sie gemeinsam aufwachsen Verhaltengenetik⇒ Vielzahl von Zwillingsstudien ergab, dass Persönlichkeit zum erheblichen Teil genetisch bedingt sind ⇒Heritabilitätskoeffizient = Varianzanteil, der durch genetische Faktoren erklärt wird aber nichts über den Prozentsatz, zu dem ein bestimmtes Merkmal genetisch bedingt ist. Beispiel: Anzahö der Finger 10 - Heratibilitätskoeffizient = 0, d.h. Varianz ist vollständig durch Umweltfaktoren geprägt (unfall) Beispiel: Körpergröße liegt bei 0,8-0,9, d.h. ob Menschen relativ groß sind hängt wesentlich von ihren Genen ab und von Industrienationen (bessere Ernährung, etc.) (Intelligenzquotient ebenfalls)
- Kritik an der Verhaltensgenetik Persönlichkeit ist immer das Ergebnis einer Interaktion zwischen Anlage und Umwelt Verhaltensgenetik kann immer nur relativen Erklärungsanteile von Anlage (Gene) und Umwel in einer gegebenen Umwelt untersuchen Eine durchschnittiche Verbesserung von Umweltbedingungen verändert die relativen Anteile nicht Eine Angleichung der Umweltbedingungen verringert den Erklärungsanteil nicht Verhaltensgenetik wird oft als Vorwant benutzt, bestehende soziale Strukturen und Ungleichungen zu legitimieren Ungereicht und ökonomisch ineffizient (Beipiel: Status der Eltern und Schulerfolg der Kinder)
- Alternative Erklärung für Einfluss der Gene auf Persönlichkeit Einfluss von Attraktivität: gleiche Gene -> gleiches Aussehen -> gleiche Reaktion des sozialen Umfelds -> gleiche Persönlichkeit Schöne Menschen werden als wärmer, sensitiver, interessanter, stärker, selbstsicherer, kommunikativer, neugieriger und glücklicher wahrgenommen als wenig attraktive Menschen. "Beautiful is good heuristic" Telefon mit Bildern von attraktiven und unattraktiven Frauen - Thomas Theorem Hohe Korrelation bei getrennt aufwachsenen eineiigen Zwilligen können zurückzuführen sein auf deren genetische äußerliche Übereinstimmung die identische Reaktion der Umwelt auf das identische Aussehen der beiden Zwillinge Kritik an Verhaltensgenetik: Betrachtet nur die Erklärungsanteile von Anlage und Umwelt als additive Komponenten interaktionen zwischen Anlage und Umwelt viel bedeutender l Beispiel: Kindesmisshandlung und deren spätere Kriminalität
- Persönlichkeit und Verhalten Konkretes Verhalten ist in einer bestimmten Situation nahezu unabhängig von der Persönlichkeit Zwei Bedingungen bestimmen, ob die Persönlichkeit das Verhalten determiniert Aggregation von Verhaltensdaten: Kurze vs lange Verhaltenssequenzen Starke vs. schwache Situationen: (Beerdigung, U-Bahn)
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- Heritabilitätskoeffizient Varianzanteil eines Merkmals, der durch genetische Faktoren erklärt wird. -->Varianz der Messwerte von Persönlichkeitsmerkmalen zweier Personen wird durch genetische und Umweltfaktoren erklärt. 10 Finger l HK: 0 Varianz dieses Merkmals ist nur durch Umwelteinflüsse geprägt (Unfälle) Schulleistungen optimal gefördert l HK:1 (nur von Intelligenz abhängig) Körperlänge l HK: 0,8 (Größe hauptsächlich erblich, aber Industrienationen meist größer als Entwicklungslänger wegen Ernährung) Kritik: wird oft zur Verteidigung gesellschaftlicher Ungleichheiten verwendet. -> Studienplätze deutscher Universitäten werden z.T. durch mittelmäßig begabte Kinder deutscher Lehrer, Rechtsanwälte etc eingenommen anstatt von höher begabten Kindern von Menschen aus bildungsfernen Mileus.