Internationales_Marketing (Fach) / 6. Internationale Preis- und Konditionenpolitik (Lektion)
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Internationale Preisdifferenz
Diese Lektion wurde von Stelak erstellt.
- Charakteristika der internationalen Preisfindung Die internationale Preisfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass im internationalen Geschäft zusätzliche Kosten und Risiken anfallen, die bei rein nationaler Tätigkeit nicht anfallen (Becker 2001; Diller 2008)
- Einflussfaktoren der Preisdifferenzierung Nachfragerbedingte Faktoren Anbieterbedingte Faktoren Konkurrenzbedingte Faktoren Umweltfaktoren
- Nachfragerbedingte Faktoren Image Kaufkraftniveau der Zielländer Ähnlichkeit der Käuferpräferenzen Arbitrageneigung
- Anbieterbedingte Faktoren Kostensituation der Unternehmung
- Konkurrenzbedingte Faktoren Konkurrenzsituation Vorhandensein von Reimporten
- Umweltfaktoren Inflations- und Währungskurseinflüsse Steuerdifferenzen Absatzkanalunterschiede
- Internationale Rabattpolitik bezieht sich vorwiegend auf die Ausgestaltung der Rabattpolitik in den jeweiligen Ländern beziehungsweise der länderübergreifenden Ausgestaltung des Rabattsystems. Rabatte werden aus unterschiedlichen Zielsetzungen heraus gegeben.
- Den Ausgangspunkt der konkreten Preisentscheidung bildet die grundsätzliche internationale Preisstrategie
- Bei der internationalen Preispolitik kann grundsätzlich auf die gleichen Methoden zurückgegriffen werden wie im nationalen Kontext.
- Die internationale Preisfindung ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass im internationalen Geschäft zusätzliche Kosten und Risiken anfallen, die bei rein nationaler Tätigkeit nicht anfallen (Becker 2001; Diller 2008): • Es entstehen bei der Überwindung von Außenhandelsbarrieren Zusatzkosten auf derBeschaffungs- und der Absatzseite, z. B. für Ausfuhrlizenzen, länderspezifische Qualitätsvorschriften, Begleitpapiere im Export etc.• Die Auftragsbearbeitung und -abwicklung von Auslandsgeschäften ist in der Regel miterhöhten Kosten verbunden (z. B. für qualifizierte Mitarbeiter, die über Erfahrungen imAuslandsgeschäft verfügen).• Zusatzkosten können durch spezifische logistische oder vertragliche Erfordernisse(z. B. Verkehrsmittel, Verpackungen etc.) sowie durch spezielle Haftungs- und Gewährleistungsansprüche entstehen.• Weitere Zusatzkosten können aus erforderlichen Produktmodifikationen resultieren.• Die Kosten können aus spezifischen Außenhandelsrisiken beziehungsweise deren Absicherung resultieren (z. B. Transport- und Lagerversicherungen).• Zusätzliche Kosten können aus Wechselkursänderungen oder durch erforderliche Kurssicherungsaktivitäten entstehen. Ebenso führen hohe Inflationsraten zu Risiken im internationalen Kontext.
- Auf der operativen Ebene lassen sich die Ansätze zur internationalen Preisfindung in kostenorientierte, nachfrageorientierte und konkurrenzorientierte Methoden der Preisfindung unterteilen: • Im Rahmen der kostenorientierten Preisfindung wird die Festlegung der Preise anhandvon Informationen aus der Kostenrechnung vorgenommen. Solche Kalkulationsverfahren werden vor allem zur Bestimmung von Preisuntergrenzen genutzt (Zentes 2002). Vor allem im Exportgeschäft kommen diese Verfahren aufgrund der Einfachheit ihrer Anwendung zum Einsatz, denn es sind keine differenzierten Informationen über die Umweltbedingungen in den einzelnen Ländern erforderlich, sodass im Grundsatz keine umfangreichen Marktforschungsaktivitäten durchgeführt werden müssen. Das Verfahren ist dadurch relativ günstig. • Bei der nachfrageorientierten Preisfindung erfolgt die Preisfindung auf der Grundlagekundenbezogener Betrachtungen. Zumeist wird von der Fragestellung ausgegangen,welchen Preis die Käufer in den jeweiligen Ländern bereit sind zu zahlen. Die wichtigstenModelle sind der Preisschwellenansatz von Jacob (1971), der Preiskorridoransatz vonSimon/Faßnacht (2009) sowie der mikroökonomische Ansatz von Sander (1997). • Die konkurrenzorientierte Preisfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Preisfindung im Wesentlichen auf dem Preisverhalten der Wettbewerber basiert. Preisentscheidungen werden vor allem vor dem Hintergrund der länderspezifischen Konkurrenzsituation beziehungsweise eines länderübergreifenden Wettbewerbskalküls getroffen. Entweder kann eine bewusste Anpassung an das Konkurrenzverhalten angestrebt werden(z. B. im Rahmen von defensiven Preisstrategien), es kann aber auch eine bewusste Abkopplung erfolgen (z. B. im Rahmen aggressiver Markterschließungsstrategien, bei denen eine deutliches Unterbieten der Konkurrenzpreise erfolgt).
- Das Ausmaß ökonomisch sinnvoller Preisdifferenzierung beziehungsweise -standardisierung wird durch eine Reihe von Einflussfaktoren bestimmt. Hierzu zählen neben anbieter-, konkurrenz- und nachfragerspezifischen Faktoren auch Umweltbedingungen, wie Inflations- und Währungseinflüsse (Backhaus/Voeth 2010).