Theologie (Fach) / Praktische Theologie (Lektion)

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  • Ernst Lange 19.04.1927-03.07.1974 Bedeutender Ökumeniker, Kirchenreformer, Homiletiker und Theoretiker kirchlicher Erwachsenenbildung. Ekklesiologie Ladenkirche in Berlin-Spandau (1960) als Kirchenreformprojekt (in Zusammenarbeit mit Alfred Butenuth). Kirche als Sendung in die Welt → Ortsgemeinde = "Normalfall des Glaubens", öffnet sich zum "nachbarschaftlichen Dienst", zur Oikumene als Ernstfall des Glaubens. Ortsgemeinde = Ort der gleichberechtigten "Kommunikation des Evangeliums". Homiletik Der "Hörer vor Gott" ist Thema und Zentrum der Predigt → Verknüpfung von Tradition und Situation, "Erfahrungswissen und Glaubenswissen" ⇒ Ansatz der Predigtstudien. Erwachsenenbildung Spiel: Im Spiel lassen sich neue Lebensmöglichkeiten "herausspielen" → Laienspiele. Konfliktorientierung: Menschen, durch Konflikte gelähmt, werden durch Bearbeitung der Konflikte wieder neu beweglich und offen für Mensch und Welt (="Projekt"). Ökumene Ökumenizität als Kennzeichen von Kirche ist aktuelle Übersetzung f. Schalom → Ökumenische Bewegung = Friedensbewegung Beigeordneter Generalsekretär des ÖRK (1968-70) Ökumenisches Lernen Quelle: RGG4, Art. Lange, Ernst
  • Manfred Josuttis *1936 Pneumatologische Theologie. Die Macht der Sünde, unter welcher der Mensch Gefangen ist, kann durch den Heiligen Geist vertrieben werden. Religion = "Begegnung mit dem Heiligen" Das Heilige ist einerseits unverfügbar, der Weg dorthin kann aber über Methoden geebnet werden (segnen, salben, beten) "Pfarrer und Pfarrerin führen in die verborgene und verbotene Zone des Heiligen" Entwicklung von einem gesellschaftlich-tiefenpsychologischen Ansatz (bis ca. 1991/6), dann phänomenologisch-spiritualistischer Ansatz, auch "energetische" Betrachtung religiöser Phänomene. Werke (Auswahl) Pastoraltheologie: "Der Pfarrer ist anders. Aspekte einer zeitgenössischen Pastoraltheologie" (1982) Pastoraltheologie: "Der Traum des Theologen. Aspekte einer zeitgenössischen Pastoraltheologie 2" (1988) Gottesdienstlehre: "Der Weg in das Leben. Eine Einführung in den Gottesdienst auf verhaltenswissenschaftlicher Grundlage." (München 1991) Pastoraltheologie: "Die Einführung in das Leben" (Gütersloh, 1996) Predigten: "Offene Geheimnisse" (Gütersloh 1999) Seelsorgelehre: "Segenskräfte. Potentiale einer energetischen Seelsorge" (Gütersloh 2000) Methodenbuch: "Religion als Handwerk" (Gütersloh 2002)
  • "Praktische Theologie" der Bekennenden Kirche Losung: "Gemeinde unter dem Wort" Gottesdienstliche Versammlung unter dem Wort war die Mitte der Gemeinde Bibelarbeiten bzw. Bibelwochen Neues Liedgut (im Ggs. zum "faschistischen Gebrüll auf der Straße" [C. Möller]) von z.B. Jochen Klepper, Arno Pötzsch, Rudolf Alexander Schröder
  • "Sieben Thesen für die Ladenkirche" Berlin-Spandau, 01.02.1960: Wir wollen mit unserem Gottesdienst weg von der "Kultfeier" und hin zur lebendigen Gemeindeversammlung (...). Wir wollen weg vom anonymen "Kirchenbesuch" und hin zum gemeinsamen Leben in der Gegenwart des Herrn. Wir wollen weg von der aufgeregten Betriebsamkeit perfekter Gemeindeprogramme und hinein in den Spielraum bei Gott und den Brüdern. Wir wollen weg von der Almosenfrömmigkeit und hin zum nachbarschaftlichen Dienst. Wir wollen weg von der "Rednerpult-Mission" und hin zur stetigen Verantwortung unseres Glaubens vor den Gefährten unseres Alltags. Wir wollen weg von der "Verschulung des Glaubens" und hin zu einer gegenseitigen Einübung im Glauben. Wir wollen weg vom Konsumchristentum und hin zur christlichen Haushalterschaft, die für Gott verfügbar ist mit allem, was sie hat. (Ernst Lange)
  • Kritik an "empirischer Wende" der PT "Unbillige Manipulationsgelüste" (K. Wegenast): Die Interpretation eines empirischen Befundes hängt wesentlich von der jeweiligen Wahrnehmungseinstellung ab. Aus einer scheinbar deskriptiven Diagnose kann unter der Hand schnell eine normative Präskription werden. "Die hypertrophe Empirie ist begleitet von einer Atrophie der alltäglichen Lebenserfahrung und ihrer Bedingungen" (G. Ebeling). Welterfahrung, Selbsterfahrung und Gotteserfahrung müssen miteinander ins Spiel gebracht werden, denn es komme auf die "Erfahrung mit der Erfahrung" an. Nicht bloß Empirie-Import, sondern Lebenserfahrung. Die Erfahrung des Einzelnen steht gegen die empirische Aufhebung der Erfahrung in der Masse.