Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / 0316 Geschlechtsunterschiede (Lektion)
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Geschlechtsunterschiede
Diese Lektion wurde von Guineafowl erstellt.
- Sex Biologisches Geschlecht. Durch genetische & phänotypisch-körperliche Merkmale definiertes Geschlecht
- Gender Soziales Geschlecht
- Geschlechtsstereotype Merkmale & Verhaltensweisen, die für Frauen/ Männern als (in einer bestimmten Gesellschaft für sie) typisch gelten
- Geschlechtsidentität Geschlechtsrollen-Selbstkonzept. Subjektive Selbstcharakterisierung/ Selbstkonstruktion als männlich/ weiblich auf Grund der sozialen Merkmalszuschreibung.
- Kognitive Leistung Männer - mentale Rotation - räumliche Wahrnehmung
- Kognitive Leistung Frauen Sprachliche Intelligenz
- Archer differenziert zwischen Formen der Aggressivität und Methoden Aggressivität zu erfassen
- Formen der Aggressivität nach Archer - Physische Aggression: höhere Werte für Jungen & Männer, sowie Jugend & frühes Erwachsenenalter (mittlere Effektstärke) - Verbale Aggression: höhere Werte für Männer mit kleiner Effektstärke - Indirekte Aggression: höhere Werte für Frauen mit mittlerer Effektstärke
- Methoden zur Erfassung von Aggressivität nach Archer - Selbsteinschätzung - Verhaltensbeobachtung - Fremdeinschätzung durch Gleichaltrige - Fremdeinschätzung durch Lehrer
- Geschlechtsidentität oder Geschlechtsrollen- Selbstkonzept Die subjektive Selbstcharakterisierung oder Selbstkonstruktion als männlich oder weiblich auf der Grundlage der sozialen Merkmalszuschreibungen, d.h. von Merkmalen, die als typisch männlich bzw. weiblich gelten
- Wie wird das Geschlechtsrollen- Selbstkonzept erfasst meistens mit Fragebögen wie z.B. dem Bem Sex Role Inventory (Bem,1974)
- Ergebnisse von Metaanalysen zu Geschlechtsunterschieden - generelle nur kleine Geschechtsunterschiede - Große Effekte ergeben sich lediglich für Merkmale, die physischen Unterschieden im weiblichen bzw. männlichen Körperbau und der daraus resultierenden körperlichen Stärke geschuldet sind - Mittlere bis große Effekte zeigen sich für einzelne kognitive Leistungen und bestimmte Formen der Aggression -In allen anderen Bereichen sind Unterschiede nahezu nicht existent oder klein - Bemerkenswert ist zudem, dass die Größe der Unterschiede von Kontextfaktoren moderiert wird
- Die größten Unterschiede in den Dimensionen des Fünf Faktoren Modells zu Geschlechtsunterschieden Frauen: Neurotizismus zeigt sich mehr durch Ängstlichkeit und Sozialerverträglichkeit Männer: Extraversion (Erlebnissuche und Durchsetzungsfähigkeit)
- Was belegen die Studien Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) und Programme for International Student Assessment (PISA) Unterschiede im Selbstkonzept und in der Einstellung zur Mathematik sind größer als die faktischen Unterschiede Während die faktischen Testleistungen keine oder geringe Geschlechts unterschiede aufweisen, ergeben sich größere Unterschiede (d > 0.30) in den Einstellungen zur Mathematik, im mathematikbezogenen Selbstkonzept und in der Motivation, gute Leistungen in Mathematik zu erbringen
- Was belegt die Studie von Prickle, Goetz, Pekrun und Kleine (2008), Diskrepanzen zwischen faktischer Leistungsfähigkeit und Selbstkonzept auch bei Hochbegabten
- Relationale Aggression nach Crick & Grotpeter Relationale Aggression ist gekennzeichnet durch Verhalten, mit dem die sozialen Beziehungen einer anderen Person und ihre soziale Reputation geschädigt werden Frauen erhalten höhere Werte in relationaler Aggression als Männer
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- Aggression in Partnerschaften Studie von Krahé und Berger (2005) Frauen gaben öfters an ihren Partner georfeigt, geschubst oder Gegenstände nach ihm geworfen zu haben als Männer. Frauen werden als Täterin in weniger schweren Formen der Aggressivität in Partnerschaften unterschäzt.
- Gefühlsintensität und Ausdruck Frauen geben höhere Werte an bei der Einschätzung der Intensität der Gefühle Mögliche Erklärung: Unterschiedliches Antwortverhalten durch Einfluss der Stereotypen (emotionale Frau, sachlicher Mann) auf die Selbsteinschätzung -durch Selbsteinschätzung wird die Größe des Geschlechtsunterschiedes überschätzt -Emotionsausdruck wird bei Frauen in höherem Maße als Persönlichkeitseigenschaft gewertet - Emotionsausdruck wird bei Männern in höherem Maße der Situation zugeschrieben
- Stress und Emotionsregulation - nur in wenigen Strategien (die unabhängig von auslösender Situation sind) bestehen Unterschiede: - Suche nach sozialer Unterstützung - Positive Selbstinstruktion - Rumination (fortgesetztes Nachdenken über Situation) - Frauen erhalten in fast allen Strategien höhere Werte - Männer erzielen höhere Werte bei Vermeidung und Rückzug (bei Bewältigung von beziehungsbezogenem Stress und gesundheitlichen Stressoren)
- Empathic Accuracy Ausmaß, in dem die Gefühle und Gedanken einer anderen Person „akkurat“ erkannt werden
- Unterschiede in Empathie Kein Unterschied in der emphatischen Fähigkeit, jedoch Unterschiede in der Motivation Empathie zu zeigen
- Evolutionsbiologischer Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden - Männer müssen in der Konkurrenz mit anderen Männern Ressourcen vorzeigen um gebärfähige Frauen zu gewinnen - Frauen wählen Männer, die ihnen (und den Kindern) ausreichend Ressourcen bieten können-->kritische Auswahl - Männer können sich Vaterschaft nicht bewusst sein, wollen aber ihre Gene weitergeben --> Kontrolle der Sexualität der Frau um sich Vaterschaft sicher sein zu können
- Sozialkonstruktivistischer Erklärungsansatz zu Geschlechtsunterschieden - Geschlechtsunterschiede sind das Ergebnis sozialer Konstruktionen, die in einer Gesellschaft/ Kultur vorgenommen werden - Geschlechterrollen sind Folge der jeweils zugeteilten Arbeit - Männer: Ressource provider - aktiv, sachorientiert, unabhängig, assertiv - Frauen: homemaker - fürsorglich, freundlich, beziehungsorientiert,abhängig
- Biosozialer Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden - Geschlechtsspezifische Rollen ergeben sich aus Interaktion biologischer Unterschiede zwischen Männern & Frauen -Frauen sind zu Geburten/ Stillzeiten in Verhaltensdispositionen eingeschränkt
- Biosozialer Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden - Geschlechtsspezifische Rollen ergeben sich aus Interaktion biologischer Unterschiede zwischen Männern & Frauen -Frauen sind zu Geburten/ Stillzeiten in Verhaltensdispositionen eingeschränkt - Der biosoziale Ansatz integriert evolutionsbiologische und soziale Erklärungsansätze
- Zentrale Ergebnisse von Wood & Eagly - nur wenige Tätigkeiten werden exklusiv von einem Geschlecht übernommen - Vielzahl von Tätigkeiten wird überwiegend von einem Geschlecht übernommen - Weder rein evolutionsbiologische noch rein kulturorientierte Perspektive kann vorliegende Daten erklären
- Einfluss von Stereotypen auf die Selbsteinschätzung von Intelligenz - Frauen schätzen ihre Intelligenz meist geringer ein - Geschlechtsunterschiede der Selbsteinschätzung manifestieren sich bereit im Kindes- und Jugendalter (12-15 Jahre)
- Einfluss von Stereotypen auf Testleistungen - Ausmaß der Testleistung wird (bezogen auf mentale Rotation) durch Priming beeinflusst - Werden Männern und Frauen jeweils gleichgeschlechtige Priming- Reize dargeboten ergibt sich eine mittlere Effektstärke in den Testergebnissen -Werden Männern und Frauen jeweils männliche Prime-Reize dargeboten verschwindet der Effekt --> stereotype threat---
- Stereotype treat die ängstliche Erwartung oder Besorgnis einer Person, dass sie auf grund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe an den negativen Stereotypen gemessen wird, die für diese Gruppe existieren