IB (Fach) / Begriffe & Definitionen - I (Lektion)

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  • internationale Beziehungen politisch relevante Beziehungen zwischen staatlich verfassten Gesellschaften und ihren politischen Systemen(Inter-) Aktionen staatlicher und nicht-staatlicher Akteure     = zwischenstaatliche und transnationale BeziehungenHandlungszusammenhänge jenseits der Staaten    = internationale Institutionen und Organisationen
  • Internationale Politik Politik Prozess der Herstellung und Durchsetzung für die gesamte Gesellschaft verbindlicher Entscheidungen (national, international). -Autoritative Allokation von Werten für die gesamte Gesellschaft (nach Easton)- = verbindliche Regelung öffentlicher Angelegenheiten / Bereitstellen öffentlicher Güter für ein Gemeinwesen - Polity: politische Strukturen, Normen, WertePolitics: politische ProzessePolicy: politische Inhaltestaatliches Gewaltmonopol: Ordnung  "Anarchie" des internationalen Systems ABER internationale Organisationen (internationale Ordnung)  zerfallen(d)e Staaten (nationale Anarchie)
  • Weltpolitik Alle diejenigen politisch bewussten, organisierten und koordinierten Aktivitäten von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich nicht nur auf grenzüberschreitende Handlungszusammenhänge zwischen einzelnen oder mehreren staatlich verfassten Gesellschaften beziehen, sondern sondern in der Tendenz auf den Globus gesamt. (Krell, G., 2009)
  • Ziele der Weltpolitik / internationaler Politik (normativ) "Regieren ohne Weltregierung" Bearbeitung von Interessenkonflikten zwischen staatlich verfassten Gesellschaften und ihren politischen Systemen politische Bearbeitung von Globalisierungsprozessen (wenn. mögl. Steuerung und Gestaltung) Frieden, Kooperation und Verrechtlichung der internationalen Beziehungen (Frieden) Anstatt Anwendung von Gewalt (Krieg)
  • Staat -sgebiet: Territorium, auf dem Herrschaftsbeziehung gilt -svolk: Gesamtheit der Staatsbürger (definiert über Staatsangehörigkeit). Träger der auf den Geltungsbereich des Staatsgebietes beschränkten Rechtsordnung -sgewalt: Herrschaftsintitutionen und ihre Repräsentanten, Verfahren der Herrschaftsausübung (Verfassung)
  • Nation Staatsvolk +  durch gemeinsame Abstammung, mindestens durch gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte geprägte politische Gemeinschaft.
  • Politische Institutionen politische Institutionen sind Regelsysteme (Prinzipien, Normen und Verfahren) der Herstellung und Durchführung verbindlicher, gesamtgesellschaftlicher Entscheidungen. Sie bringen Ordnung und Orientierung für das politische Handeln, sind auf dauer angelegt und funktionieren unabhängig von einzelnen (fluktuierenden) Akteuren. Sie strukturieren politische Interaktionen und entlasten dadurch die Individuen von der permanenten Suche nach ad hoc-Lösungen für Probleme. Damit schaffen sie Verlässlichkeit und Berechenbarkeit.
  • Legitimität   3 verschiedene Typen legitimer Herrschaft: charismatische Herrschaft Traditionale Herrschaft legale Herrschaft (bürokratische Herrschaft)   Akzeptanz: (empirisch messbare) Zustimmung zur Ordnung oder zu einzelnen Akten des Regierens (policies, Rechtsakte) (z.B. Eurobarometer, Proteste) reicht "permissive consensus"   --> Prozeduren institutionalisieren Gesetzgebung (Normenbegründung: Parlament) und Rechtssprechung (Normenanwendung: Gerichte)
  • Legalität Legalität ist die Rechtsförmigkeit der Herrschaft. "Nur aus der Verschränkung juristischer Verfahren und Argumentationen, die sich unter Prinzipien der Verallgemeinerung und der Angemessenheit selber regulieren, erklärt sich die irritierende Ambivalenz [Zwang und normative Geltung; Kantner]  des Geltungsanspruchs, mit dem positives Recht auftritt.
  • Intergouvernementalismus Als Intergouvernementalismus (von lateinisch inter, "zwischen", und französisch gouverner, "regieren") bezeichnet man im Völkerrecht und der Politikwissenschaft das Prinzip der Regierungszusammenarbeit zwischen Staaten innerhalb einer internationalen Organisation. Die Entscheidungskompetenz bleibt dabei grundsätzlich bei den Staaten und Entscheidungen müssen in der Regel einstimmig gefällt werden. Somit hat in intergouvernementalen Organisationen jeder Staat de facto ein Vetorecht.
  • Supranationalität Supranationalität (von lateinisch supra, „über“, und natio, „Volk“ bzw. „Staat“) bezeichnet im Völkerrecht und in der Politikwissenschaft eine Verlagerung von Zuständen von der nationalstaatlichen Ebene auf eine höher stehende Ebene. Die übergeordnete Organisation kann auch dann verbindliche Beschlüssen fassen, wenn nicht alle Mitglieder zustimmen.
  • Große Debatten der IB 1. 2. 3. 4. 1.: Idealismus (Liberalismus) vs. Realismus - vor 1. WK, Zwischenkriegszeit 2.: "Science" (Behaviorismus, Positivismus) vs. Traditionalismus - 1960er 3.: "The Interparadigm Debate" (Realismus, Liberalismus, Marxismus) - 1970er & 80er 4. "Fourth Debate": Verstehen vs. Erklären; Positivismus vs. Postpositivismus, Rationalismus vs. "Reflectivism" - späte 1980er, 90er bis heute?
  • Vergleichsdimensionen der Theorien ontologische Dim.: Definition des Forschungsgegenstandes. Welche Elemente (Akteure und ihre Motive, Strukturen, Prozesse)  sind relevant? epistemologische Dim. und Methodologie: wie ist gesicherte Erkenntnis möglich? positivistischer Zugang: Modell der Naturwissenschaften, "von außen" erklären konstruktivistischer Zugang: hist. Kontext, Sprache, Normen, "von innen" verstehen Normativer Gehalt: Bewertung unter normativen Kriterien (präskriptive Normen, Idealnormen) Sinnbedingungen, Geltungen (konstitutive Normen), Kontrafaktizität
  • mutually assured destruction, M.A.D. nukleare Abschreckung. Atommächte greifen sich gegenseitig nicht an, da der Angegriffene mit atomaren Waffen zurückschlagen kann, was auf beiden Seiten zur Vernichtung führen würde.
  • flexible response NATO-Verteidigunsstrategie während des Kalten Krieges gegen den Warschauer Pakt: Auf Konflikte muss mit einem Spektrum an Möglichkeiten geantwortet werden können, ohne dabei in jedem Falle einen Nuklearschlag zu provozieren. Angemessen abgestufte militärische Reaktionen erfordern die wieder stärkere Einbeziehung konventioneller Streitkräfte. Konventionelle und atomare Streitkräfte haben sich zum Ziel größtmöglicher Flexibilität zu ergänzen. Der Gegner muss im Zuge seiner strategischen Überlegungen zu einer Kosten-Nutzen-Abwägung gezwungen werden.
  • Domino-Theorie Eine westliche, politische Theorie aus dem Kalten Krieg (Eisenhower, '54). Die Domino-Theorie geht davon aus, dass sobald ein Land in kommunistische Hände fiele, benachbarte Länder aufgrund der "populistischen Kraft der Ideologie" binnen kurzer Zeit ebenfalls dem Kommunismus "ausgeliefert" wäre - wie eine Reihe fallender Dominosteine.
  • Strategic Defense Initiative Initiative Ronald Reagans zu Zeiten des Kalten Krieges, einen Abwehrschirm gegen Interkontinentalraketen aufzubauen.
  • global governance transnationales Regieren über internationale Organisationen und internationale Regime
  • Menschenbild im Realismus Machtstreben & Selbsterhalt Der Mensch ist nicht nur gut, sondern auch schlecht. Er strebt z.B. nach Macht, ist egoistisch, unsolidarisch, kriegerisch --> pessimistisches Menschenbild
  • "balance of power" nach Morgenthau "a policy aimed at a certain state of affairs" "an actual state of affairs" "an approximately equal distribution of power" (<-- dominante Definition) "any distribution of power"  --> 2 Funktionen: Stabilität zwischen den Staaten; Autorität der Staaten (nach innen) Zwei verschiedene Muster: direkte Auseinandersetzung zwischen Staat A und Staat B indirekte Auseinandersetzung in Konkurrenz um (kleineren) Staat C (--> Einflusssphäre, Pufferstaaten) Methoden: balancing durch Erhöhung eigener Macht oder durch Reduzierung der Macht Anderer Devide & Rule Compensations (territorialer Ausgleich) Armament (Aufrüstung): wesentliche Methode, die zur BoP führt, jedoch auch zu immer mehr Unsicherheit / Furcht) Allianzen: hist. am häufigsten holder of the balance: dritter Staat betreibt balancing gegen aufkommenden, potenziell dominierenden Staat