Kriminalpsychologie (Fach) / Kapitel 5 (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 23 Karteikarten
Evaluation von Präventions- und Behandlungsprogrammen
Diese Lektion wurde von Nadjaka erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Warum ist Evaluation wichtig ? Weil unwirksame oder gar schädliche Programme nicht nur eine Vergeudung von Resourcen sind, sie bergen auch weitere Gefahren wie: -Demotivation der Teilnehmer -Verdrängung wirksamer Programme -Gefährdung der Bevölkerung wenn Täter aufgrund angenommener Behandlungswirkung entlassen werden (Bsp.: Psychopathie)
- Was ist das Problem, wenn man Rückfallrisiko als Kriterium für Behandlungserfolg wählt ? Problematik dieses Maßes: - Rückfall ist ein (in den meisten Fällen) seltenes und punktuelles Ereignis - Offizielle Registrierung ist abhängig von Anzeigeerstattung, Verfolgung, Ergreifung, Beweislage usw.; diese wiederum abhängig von Delikt u.a. - Rückfallraten sind abhängig vom betrachteten Zeitraum und vom Rückfallkriterium (jede neue Eintragung, jede neue Straftat, jede schwere neue Straftat, jede erneute Freiheitsentziehung) =>FAZIT: D.h.: Es gibt nicht die Basisrate des Rückfalls! Bsp.: Ca. 60 % erneute Straftaten 5 Jahre nach Entlassung. Einschlägige Rückf.lle (bei Sexualtätern oder Gewalttätern) bzw. schwere Rückf.lle (mit neuen Freiheitsentziehungen) sind deutlich seltener!
- Wie ist die Forschungslage im Bereich Evaluation ? Forschung über Straftäterbehandlung überwiegend aus Nordamerika Nur wenige Studien erfüllen höchste methodische Standards ( = Studien mit Kontrollgruppen und randomisierter Zuweisung, „RCTs“) Methodisch hochwertige Studien haben meist geringe Stichprobenumfänge und deshalb begrenzte Aussagekraft. Es zeigt sich: Je methodisch besser desto geringer die Effekte Es gibt nur sehr wenige gute deutsche Studien
- Metaanalysen zeigen: Programme sind in der Regel wirksam, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten gibt. Wovon hängt die Wirksamkeit von Programmen ab ? Welches sind die 3 Prinzipien effektiver Programme nach Andrews ? 3 Merkmale stehen mit der Wirksamkeit von Programmen in Zusammenhang: 1. Bedürfnisprinzip: Die Inhalte müssen theoretisch und empirisch begründet sein. das bedeutet, dass sie primär an den kriminogenen Faktoren ausgerichtet sein sollen (Was ist zu behandeln?) 2. Risikoprinzip: Programmintensität und Problemverhalten sollten in angemessener Relation zueinander stehen.Die Intensität der Behandlung soll an der individuellenGefährlichkeit ausgerichtet werden. (Wer ist zu behandeln?) 3. Ansprechbarkeitsprinzip: Die Art der Behandlung sollte an der individuellen Ansprechbarkeit des Klienten (kognitive Fähigkeiten, Motivation, kultureller Hintergrund) ausgerichtet sein. (Wie ist zu behandeln?) DARÜBERHINAUS: 4. Dokumentation und Manualisierung von Programmelementen 5. Sicherung der Programmintegrität
- Metaanalysen zeigen: Programme sind in der Regel wirksam, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten gibt. Wovon hängt die Wirksamkeit von Programmen ab ? Welches sind die 3 Prinzipien effektiver Programme nach Andrews ? 3 Merkmale stehen mit der Wirksamkeit von Programmen in Zusammenhang: 1. Bedürfnisprinzip: Die Inhalte müssen theoretisch und empirisch begründet sein. das bedeutet, dass sie primär an den kriminogenen Faktoren ausgerichtet sein sollen (Was ist zu behandeln?) 2. Risikoprinzip: Programmintensität und Problemverhalten sollten in angemessener Relation zueinander stehen.Die Intensität der Behandlung soll an der individuellenGefährlichkeit ausgerichtet werden. (Wer ist zu behandeln?) 3. Ansprechbarkeitsprinzip: Die Art der Behandlung sollte an der individuellen Ansprechbarkeit des Klienten (kognitive Fähigkeiten, Motivation, kultureller Hintergrund) ausgerichtet sein. (Wie ist zu behandeln?) DARÜBERHINAUS: 4. Dokumentation und Manualisierung von Programmelementen 5. Sicherung der Programmintegrität => Vor allem bei erfüllen des Ansprechbarkeits (.23) und des Bedürfnisprinzips (.19) zeigen sich höhere Effektstärken. Programme die diese Prinzipien nicht erfüllen: -.1-.4 !
- Metaanalysen zeigen: Programme sind in der Regel wirksam, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten gibt. Wovon hängt die Wirksamkeit von Programmen ab ? Welches sind die 3 Prinzipien effektiver Programme nach Andrews ? 3 Merkmale stehen mit der Wirksamkeit von Programmen in Zusammenhang: 1. Bedürfnisprinzip: Die Inhalte müssen theoretisch und empirisch begründet sein. das bedeutet, dass sie primär an den kriminogenen Faktoren ausgerichtet sein sollen (Was ist zu behandeln?) 2. Risikoprinzip: Programmintensität und Problemverhalten sollten in angemessener Relation zueinander stehen.Die Intensität der Behandlung soll an der individuellenGefährlichkeit ausgerichtet werden. (Wer ist zu behandeln?) 3. Ansprechbarkeitsprinzip: Die Art der Behandlung sollte an der individuellen Ansprechbarkeit des Klienten (kognitive Fähigkeiten, Motivation, kultureller Hintergrund) ausgerichtet sein. (Wie ist zu behandeln?) DARÜBERHINAUS: 4. Dokumentation und Manualisierung von Programmelementen 5. Sicherung der Programmintegrität => Metaanalyse von 2010: Vor allem bei erfüllen des Ansprechbarkeits (.23) und des Bedürfnisprinzips (.19) zeigen sich höhere Effektstärken. Programme die diese Prinzipien nicht erfüllen: -.1-.4 !
- Welche weiteren Moderatoren haben Effekt auf die Wirksamkeit ? - Ambulante Behandlung ist wirksamer als stationäre Behandlung -Positives Behandlungsklima wirkt förderlich - (Teilweise) individualisierte Behandlung ist wirksamer als vollstandardisiertes Behandlungsprogramm -Kognitiv-behaviorale Therapie und multi-systemische Therapie sind wirkungsvoller als andere (wenig strukturierte) Therapieformen
- Metaanalysen zeigen: Programme sind in der Regel wirksam, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Angeboten gibt. Wovon hängt die Wirksamkeit von Programmen ab ? Welches sind die 3 Prinzipien effektiver Programme nach Andrews ? 3 Merkmale stehen mit der Wirksamkeit von Programmen in Zusammenhang: 1. Bedürfnisprinzip: Die Inhalte müssen theoretisch und empirisch begründet sein. das bedeutet, dass sie primär an den kriminogenen Faktoren ausgerichtet sein sollen (Was ist zu behandeln?) 2. Risikoprinzip: Programmintensität und Problemverhalten sollten in angemessener Relation zueinander stehen.Die Intensität der Behandlung soll an der individuellenGefährlichkeit ausgerichtet werden. (Wer ist zu behandeln?) 3. Ansprechbarkeitsprinzip: Die Art der Behandlung sollte an der individuellen Ansprechbarkeit des Klienten (kognitive Fähigkeiten, Motivation, kultureller Hintergrund) ausgerichtet sein. (Wie ist zu behandeln?) DARÜBERHINAUS: 4. Dokumentation und Manualisierung von Programmelementen 5. Sicherung der Programmintegrität => Metaanalyse von 2010: Vor allem bei erfüllen des Ansprechbarkeits (.23) und des Bedürfnisprinzips (.19) zeigen sich höhere Effektstärken. Programme die diese Prinzipien nicht erfüllen: -.1-.4 ! Wenn alle 3 Prinzipien erfüllt sind -> .26 !
- Merkmale effektiver Programme ? - erfüllen Risiko-, Bedürfnis, und vor allem Ansprechnbarkeitsprinzip -sind theoretisch fundiert -sind strukturiert -sind multimodal -sind kognitiv-behavioral mit Fokus auf Prozessen der sozialen Informationsverarbeitung, Behebung von Defiziten und
- Merkmale effektiver Programme ? - erfüllen Risiko-, Bedürfnis, und vor allem Ansprechnbarkeitsprinzip -sind theoretisch fundiert -sind strukturiert -sind multimodal -sind kognitiv-behavioral mit Fokus auf Prozessen der sozialen Informationsverarbeitung, Behebung von Defiziten und -Manualisierung der Elemente und Sicherung der Programmintegrität
- Welche Erfolgskriterien können herangezogen werden ? 1. Legalbewährung 2.Perskeitsmerkmale,Kompetenzen 3.Maße der sozialen Integration (arbeitsplatz?Unterkunft?Partnerschaft?Integration während Unterbringung?Kontakte zu delinquenten Peers?Schulden?) 4.Bei Präventionsprogrammen auch Aggregatdaten wie regionale PKS
- Proximale versus distale Maße ? Proximal: Direkte Maßnahmeziele wie zB Berufsabschluss, soziale Kompetenz, Suchtmittelkontrolle, Schuldenreduktion Distal: Wirkungsziele wie soziale Integration oder Rückfallfreiheit
- Welche Erfolgskriterien können herangezogen werden ? 1. Legalbewährung. Achtung: Wahl des Follow-up-Zeitpunktes ausreichend weit hinten, Festlegen/Berücksichtigung des Legalbewährungszeitraums, Wahl der Art des Rückfalls (einschlägig vs generell) und der Informationsquelle (Strafregister,Selbstberichte,..). 2.Perskeitsmerkmale,Kompetenzen 3.Maße der sozialen Integration (arbeitsplatz?Unterkunft?Partnerschaft?Integration während Unterbringung?Kontakte zu delinquenten Peers?Schulden?) 4.Bei Präventionsprogrammen auch Aggregatdaten wie regionale PKS
- Was sind quasi-experimentelle Designs und welche Probleme bringen sie mit sich ? Definition quasiexperimentell = Teilnehmer eines Programms/Vpn können nicht randomisiert auf die Versuchsbedingungen aufgeteilt werden nicht jede Vpn hat gleiche Chance auf jede Bedingung ⇒ Problem: interne Validität (eindeutige Rückführung der beobachteten Variationen der UV = Kausalinterpretation) bedroht
- Zeitreihendesigns ? Zeitreihendesigns = Nutzung von Informationen über eine Reihe von Zeitintervallen hinweg. Man erhält Information über vorangegangene Baseline/Entwicklungen, Veränderungen und Aufrechterhaltung der Veränderungen -> erhöht die interne Validität durch zB Ausschluss von Reifung, Geschichte Unterbrochene Zeitreihen: Bedeutet nur, dass man bei gegebener bereits gemessener Zeitreihe ein Treatment einführt, um zu schauen ob sich der Verlauf ändert . Quasi-experimentelle Alternative zu Randomisierten Designs, wenn diese nicht durchführbar sind und eine Zeitreihe gegeben ist
- Wie kann die interne Validität quasi-experimenteller Studien erhöht werden ? 1. Durch Zeitreihendesigns 2.Durch Beobachtung zusätzlicher Gruppen -> Designs mit nicht-äquivalenten KG 3. Beobachtung anderer abhängiger Variablen
-
- Wie kann die interne Validität quasi-experimenteller Studien erhöht werden ? 1. Durch Zeitreihendesigns 2.Durch Beobachtung zusätzlicher Gruppen -> Designs mit nicht-äquivalenten KG: -unbehandelte KG -KG mit abgesetzter Behandlung (ABAB-Design) -Regressions-diskontinuitätsdesign (Wenn Teilnehmer-Selektionskriterium - „Eignung“ für ein bestimmtes Programm - auf kontinuierlicher Variable basiert: können die regressionsgeraden seperat betrachtet werden, ergibt sich ein Sprung am cut-off-wert,spricht die für einen Effekt der Wirkung !) 3. Beobachtung anderer abhängiger Variablen
- Welche Untersuchungsdesigns wurden besprochen ? 1. Experimentell 2.Quasi-experimentell -> mit nicht äquivalenten KG -> ohne Behandlung/abgesetzte Behandlung/Reg-Disk.-Design 3.Unterbrochene Zeitreihen
- Was versteht man unter Interner Validität ? Gültigkeit der Schlussfolgerung, dass die UV die Veränderung der AV bewirkt. Teil der internen Validität ist die statistische Validität = Absicherung der Effekte gegen alternative Erklärungen
- Was versteht man unter externer Validität ? Generalisierbarkeit der Befunde auf ander Kontexte, Populationen und Zeiten Zur externen Validität gehört auch die Konstruktvalidität
- Was gefährdet die statistische Validität (Absicherung der Effekte gegen Alternativerklärungen) - kleines N, geringe Power (geringe Aussagekraft) -Signifikanzenfischen -geringe Reliabilität der Instrumente
- Was gefährdet die interne Validität ? - Störeinflüsse wie zB begleitende Maßnahmen - unzureichende Integrität des Treatments -Reifung -experimentelle Mortalität (Häufig steigen gerade die schwierigsten Fälle aus) -in Wohngruppen/gemeinsamer Unterbringung: Tranfer/Imitation, Rivalität/Demoralisierung der KG
- Was gefährdet die externe Validität ? -Wechselwirkung von : 1.Selektion und Treatment (zB Auswahl besonders motivierterter Probanden) 2. Setting und Treatment (zB besonders motivierte Betreuer) -Eingeschränkte Generalisierbarkeit über andere Konstrukte (zB sagt eine Einstellungsänderung noch lange keine Verhaltensveränderung vorher) -ungesicherte Zeitstabilität der Effekte