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Minnesota Multiphasic Personality Inventory 2

Diese Lektion wurde von FelixOskarGRI erstellt.

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  • MMPI-2 Allgemeines Breitbandtest zur Beschreibung wichtiger Persönlichkeitseigenschaften und psychischer Störungen eher ein Inventar für psychische Störungen als ein allgemeiner Persönlichkeitstest Fragebogen zur Selbsteinschätzung von Personen mit psychischen Problemen & Störungen für Erwachsene ab 18 Jahren
  • MMPI-2 Entwicklung empirische Testkonstruktion Itemauswahl & Skalendefinition basiert auf Normierungsstichproben > es wurden diejenigen Items ausgewählt, die von gesunden Menschen unterschiedlich als von den Patienten beanwortet wurden > externale Strategie
  • Basisskalen - Validitätsskalen Weiß-nicht Wert (?) Anzahl unbeantworteter Items Anzahl der Items, die mit richtig & falsch beantwortet wurden > je höher der Weiß-nicht Wert, desto schwächer sind die einzelnen Skalen in ihrer Diskriminationsfähigkeit Wert > 11: Gültigkeit des Fragebogens fraglich mögliche Ursachen: Leseschwäche, Widerstand, Unentschlossenheit
  • Basisskalen - Validitätsskalen Lügenskala (L) 15 Items Mit Hilfe dieser Skala soll die Neigung der Testperson zum Vorspielen einer idealen Persönlichkeit bestimmt werden Items geben Gelegenheit, verschiedene kleine Mängel und Charakterfehler zu leugnen, die die meisten Menschen eingestehen
  • Basisskalen - Validitätsskalen Seltenheitsskala (F) 60 Items Items betreffen außerordentliche, seltene Ereignisse Überprüfung auf zufälliges, bzw. nicht-ernsthaftes Ankreuzen des Tests zu Mögliche Ursachen: Testunwillige Probanden, Probanden mit mangelnder Intelligenz, extremer Leseschwäche oder mangelndem Realitätskontakt Testpersonen, die ihre Schwierigkeiten und Sorgen absichtlich übertreiben, um besondere Aufmerksamkeit und Berücksichtigung zu finden
  • Basisskalen - Validitätsskalen Korrekturskala (K) 30 Items Items beziehen sich auf Eigenschaften, die viele Personen bei sich und ihrer Familie lieber nicht eingestehen Erhöhte Werte ⇒ Tendenz, die Antworten so zu wählen, dass sie möglichst wenig auf psychische Probleme hinweisen Aber: erhöhte Werte auch bei gut angepassten und psychisch stabilen Personen
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 1 Hypochondrie (Hd) Items betreffen Sorgen um die Gesundheit, Körperfunktionen, besondere Beschäftigung mit sich selbst Hohe Werte ⇒ Überreaktion auf möglicherweise existierende körperliche Erkrankungen
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 2 Depression (D) 57 Items Die Items betreffen Gefühle der Mutlosigkeit, des Pessimismus und der Hoffnungslosigkeit, sowie die häufig damit verbundenen Persönlichkeitszüge (Überverantwortlichkeit, hohe persönliche Ansprüche, Intrapunitivität)
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 3 Hysterie, Konversionsstörung (Hy) 60 Items Items beziehen sich auf spezifische Körperbeschwerden und Krankheitssymptome (motorische oder sensorische Störungen ohne organische Ursache) oder beschreiben Wesensmerkmale (Leugnung von Problemen oder das Fehlen sozialer Angst)
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 4 Psychopathie, Soziopathie, antisoziale PS (Pp) 50 Items Items, die ein mangelndes Interesse an den meisten sozialen und moralischen Verhaltensregeln reflektieren
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 5 Männliche vs. Weibliche Interessen (MF) 56 Items Die Items dieser Skala beschreiben Gefühle, Interessenshaltungen und Einstellungen zu Arbeitsleben, Sozialbeziehungen und Hobbys, in denen sich Männer und Frauen gemeinhin unterscheiden Diese Skala ist nur noch aus traditionellen Gründen im MMPI-2 enthalten
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 6 Paranoia (Pa) 40 Items Die Items beziehen sich auf zwischenmenschliche Über- empfindlichkeiten und die Tendenz, Motive und Absichten anderer falsch zu interpretieren. Hoher Wert ⇒ Handeln infolge von wahnhaften Störungen
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 7 Psychasthenie (Pt) 48 Items Psychasthenie = Beeinträchtigung der mentalen Kontrolle über Gedanken und Handlungen Einige Items betreffen Zwangsgedanken, Zwangshandlungen und übertriebene Ängste und Sorgen Die Skala als Ganzes beschreibt eher eine allgemeine Angst und Verzweiflung, einen hohen moralischen Anspruch, Selbstbeschuldigungen für Misserfolge und harte Bemühungen um Impulskontrolle
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 8 Schizophrenie (Sc) 78 Items Items geben das breite Spektrum der ungewöhnlichen Erlebnisse und Erfahrungen, der merkwürdigen Ideen und der besonderen Gefühle an, die für schizophrene Patienten charakteristisch sind
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 9 Hypomanie (Ma) 46 Items Die Items geben die Merkmale manischer und hypomaner Zustände und einiger damit verbundener Charakteristika wieder (Extraversion, extremer Anspruch) Hohe Werte lassen impulsive Entschlüsse, Euphorie, Überaktivität und Ablenkbarkeit annehmen
  • Basisskalen - Klinische Skalen Skala 0 Soziale Introversion (Si) 69 Items Werte über M spiegeln in zunehmender Weise soziale Schüchternheit, Eigenbrötlerei und Mangel an sozialer Durchsetzungsfähigkeit wider. Werte unter M zeigen umgekehrt aktive Teilnahme am Gesellschaftsleben und soziales Geschick an Subskalen für die Skala Soziale Introversion Si1 Schüchternheit Si2 Vermeidung sozialer Situationen Si3 Mangelndes Selbst- und Fremdvertrauen  
  • Inhaltsskalen Unabhängig von den BasisskalenItems nach inhaltlichen Gesichtspunkten gegliedert
  • Inhaltskomponentenskalen Feingliederung der Inhaltsskalen
  • Zusatz-Skalen Helfen bei der Interpretation der BasisskalenKlinische Skalen 4 traditionelle Skalen Es (Ego Strength) Ich-Stärke MAC-R revidierte MacAndrew Alkoholismusskala 9 zusätzliche Skalen APS (Addiction Potential Scale) Suchtpotential AAS (Addiction Acknowledgement Scale) Suchteingeständnis   3 Validitätsskalen FB-Skala VRIN=Beantwortungstendenz-Skala TRIN=Zustimmungstendenz-Skala  
  • MMPI-2 Konstruktion der verschiedenen Skalen Basisskalen: Validitätsskalen: internal bzw. rational und external bzw. empririsch konstruiert Klinische Skalen: external bzw. empirisch konstruiert Inhalts- & Inhaltskomponentenskalen: internal bzw. rational konstruiert Zusatzskalen: external bzw. empirisch konstruiert
  • MMPI-2 - Entwicklungskonzept Empirische Testkonstruktion „Item overlap“: Einige Items laden auf mehreren SkalenNiedrigere Augenscheinvalidität ⇒ geringere Verfälschbarkeit Klar unterscheidbare Klassen werden zur Konstruktion kontinuierlicher Persönlichkeitsdimensionen verwendet
  • MMPI-2 Durchführung & Auswertung Dauer: ca. eine Stunde, bei psychisch Kranken 30% längerEinzel und GruppentestungFax-Service zur Auswertung Computergestützter Auswertungsdienst für die Auswertung aller Skalen und wahlweise auch eine klinische Interpretation des TestsHandauswertung der Basisskalen, Inhaltskalen, einige Zusatzskalen
  • Interpretation: Gültigkeit der Profilwerte Ein Testprotokoll kann aus den verschiedensten Gründen ungültig sein (Validitätsindikatoren des MMPI-2):Große Anzahl der unbeantworteten Items (? (weiß nicht) – Wert) > über 11 RohwerteVorspielen einer idealen Persönlichkeit (L-(Lügen-)Skala) über 69 T-Werte Zufällige Beantwortung (F(Seltenheit)-Skala) über 70 T-Werte Simulation (F-minus-K-Index mehr als 40 T-Werten): Bei akut psychotischen Patienten sind solche F-K-Werte durchaus möglich, ohne dass das Profil ungültig ist Tendenz die Antworten so zu wählen, dass sie möglichst wenig auf psychische Probleme hinweisen (K-Korrektur) > über 70 T-Werte Zustimmungstendenz (Die TRIN-Skala) Rohwert < 4 = Ablehnungstendenz Rohwert > 14 =Zustimmungstendenz Iteminhalt ignorieren (Die VRIN-Skala) > Rohwerte über 17
  • Gütekriterien Objektivität Durchführungs- und Auswertungsobjektivität gegebenInterpretationsobjektivität: Wenig Interpretationshinweise im Manual, aber umfangreiches Angebot an Sekundärliteratur
  • Gütekriterien Reliabilität Retestreliabilität (10 Tage) Basisskalen: zwischen .62 und .91 (mittlere Retestreliabilität = .83, n = 105, 10 Tage, Deutschland) Zusatzskalen: zwischen .25 und .91 Interne Konsistenz (Cronbachs α) Für Basisskalen zwischen .45 und .88 Für Zusatzskalen zwischen .34 und .91 Für Inhaltsskalen zwischen .69 und .85
  • Gütekriterien Validität Interne Kontrollmechanismen vorhanden (Validitätsindikatoren) Items der klassischen klinischen Skalen durch Kreuzvalidierung geprüft > Validierung hauptsächlich in Bezug auf die erste Fassung des MMPI
  • Weitere Gütekriterien Ökonomie Bearbeitungsdauer (60 min) für Patienten vertretbarAutomatische Auswertung und Interpretation für Anwender gut
  • Weitere Gütekriterien Fairness Unter Beachtung der Hinweise zur Testfähigkeit der Probanden fair
  • Weitere Gütekriterien Akzeptanz Sehr gut akzeptiertes Verfahren (wenig Itemauslassungen)kritische Items durch Revision verbessert (trotzdem keine Entschlackung!!)
  • Weitere Gütekriterien Vergleichbarkeit Durch Nutzung von T-Werten gegeben
  • Kritikpunkte am MMPI-2 Theorie Die theoretischen Überlegungen zum Entstehungshintergrund des MMPI-2 sind im Handbuch nicht enthaltenNur spärliche Hinweise zur Konstruktion der Validitätsskalen im Manual des MMPI-2Konstruktion der Klinischen Skalen orientiert sich am nosologischen Klassifikationskonzept nach Kraepelin ↔ heute multiaxiale Klassifikationssysteme (ICD-10, DSM-V)→ „so gesehen wird der MMPI-2 der modernen psychiatrischen Diagnostik nicht mehr gerecht“Konstruktion der Inhaltsskalen: Skalensatz allein mit einer Faktorenanalyse gewonnen
  • Kritikpunkte am MMPI-2 Durchführung Zustimmung, dass der MMPI-2 „relativ leicht und einfach vorzugeben und auszuwerten ist“ Transparenz Validitätsskalen nicht zu durchschauen Messintentionen der Basisskalen offensichtlich Zumutbarkeit einige Items „wirken befremdlich“, betreffen den Intimbereich → Zweifel an der Zumutbarkeit (vgl. Kubinger, 2009, S. 229) hohe Bearbeitungszeit Verfälschbarkeit nicht größer als bei anderen Persönlichkeitsverfahren Interne Kontrollskalen: L-, F-, K-Skala Störanfälligkeit„ … erscheint der MMPI nicht besonders störanfällig“
  • Kritikpunkte am MMPI-2 Auswertung Objektivität erleichterte manuelle Auswertung durch Schablonen computergestützte Auswertung Reliabilität für gesamte SP nur mäßig Konsistenz (α = .75) Männer: .34 - .90, Frauen: .37 - .90 „insgesamt können die berichteten Reliabilitätsergebnisse nicht überzeugen“ Validität: ungenügende Belege (nur eine Faktorenanalyse)Normierung: Eichstichprobe zu kleinBandbreite: unterschiedliche Fragestellungen in der klinischen Anwendung, Personalauswahl fehlende empirische Belege der Gültigkeit der entsprechenden Skalen Informationsausschöpfung: eher gering umfassende Nachweise von Reliabilität & Validität der Skalen fehlen
  • Kritikpunkte am MMPI-2 Testevaluation Ökonomie Testleiter: einfache Handhabung Proband: nicht unerhebliche zeitliche Belastung Fairness gegeben Akzeptanz gegeben Vergleichbarkeit> Uniforme T-Werte erlauben die Vergleichbarkeit mit anderen VerfahrenBewährung (!!!) Äußere Testgestaltung passt!