Psychologische Diagnostik - Testen & Entscheiden (1) (Fach) / SCL-90-R (Lektion)
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Symptom-Checkliste (Gesundheit II)
Diese Lektion wurde von FelixOskarGRI erstellt.
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- Symptom-Checkliste (L. R. Derogatis) misst die subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 90 vorgegebene körperliche und psychische Symptome in einem Zeitfenster von 7 Tagen und bietet eine mehrdimensionale Auswertungsstruktur mit der Möglichkeit der Messwiederholung. Das Zeitfenster wurde so gewählt, um den aktuellen klinischen Status einer Person zu erfassen. bietet einen Überblick über die psychische Symptombelastung der Person in Bezug auf neun Skalen und drei globale Kennwerte.
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Antwortformat Das Antwortformat ist eine fünfstufige Likert-Skala mit den Polen „überhaupt nicht“ (0) bis „sehr stark“ (4)
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) geeignet für ... Messwiederholungen Verlaufsbeschreibungen (Prä-Post-Messung oder wöchentliche Begleiung von Behandlungen)
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Das Verfahren kann sowohl in Einzel- als auch Gruppentestungen durchgeführt werden Die Durchführung (Instruktion und Ausfüllen des Bogens) beansprucht üblicherweise 10-20 Minuten Der Fragebogen ist bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen anwendbar
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Somatisierung einfache körperliche Belastung bis hin zu funktionellen Störungen
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Zwanghaftigkeit (ZWAN) leichte Konzentrations- und Arbeitsstörungen bis hin zur ausgeprägten Zwanghaftigkeit
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Unsicherheit im Sozialkontakt (UNSI) leichte soziale Unsicherheit bis hin zum Gefühl völliger persönlicher Unzulänglichkeit
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Depressivität (DEPR) Traurigkeit bis hin zum schwer ausgeprägten depressiven Syndrom
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Ängstlichkeit (ANGS) Körperlich spürbare Nervosität bis hin zu starker Angst
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Aggressivität bzw. Feindseligkeit (AGGR) Reizbarkeit und Unausgeglichenheit bis hin zu starker Aggressivität mit feindseligen Aspekten
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Phobische Angst (PHOB) Leichtes Gefühl von Bedrohung bis hin zur massiven phobischen Angst
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Paranoides Denken (PARA) Misstrauen und Minderwertigkeitsgefühle bis hin zu starkem paranoidem Denken
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Psychotizismus (PSYC) Mildes Gefühl der Isolation und Entfremdung bis hin zur dramatischen Evidenz psychotischen Erlebens
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Skalen Zusatzfragen Gehen in die Berechnung mit ein und werden separat ausgewertet
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Globale Kennwerte Geben Auskunft über das Antwortverhalten bei allen Items GSI (global severity index) misst die grundsätzliche psychische Belastung in Bezug auf alle Items PSDI (positive symptom distress index) misst die Intensität der Anworten bzw. die psychische Belastung in Bezug auf die Items, bei denen eine Belastung vorliegt PST (positive symptom total) gibt Auskunft über die Anzahl der Symptome, bei denen eine Belastung vorliegt!
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Auswertung Für jede der neun Skalen sind drei Werte zu berechnen: Summenwert der Skala (S) wird bestimmt, indem die Itemwerte der Items addiert werden Skalenwert (G) erhält man, indem man für jede Skala den Summenwert (S) durch die Anzahl der Items der Skala teilt > S / n (Anzahl der Items der Skala) Belastungstendenz je Skala (P) erhält man durch das Auszählen der Items, bei denen der Patient eine Belastung angibt (d. h. Itemwert > 0)
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- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Auswertung: GSI, PTS & PDSI GSI ergibt sich, indem man die Summe (GS) der Summenwerte (S) durch die Anzahl der beantwortete Items (i.d.R. = 90) teilt PTS entspricht der Summe der zehn Belastungstendenzen (P) PSDI ergibt sich durch Division der Summe (GS) der Summenwerte (S) durch den Kennwert PTS > PDSI = GS / PTS
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Auswertung & Interpretation Übertragung in T-Werte mit Hilfe von Normtabellen je nach Geschlecht und Alter sowie extra Normwerten für Studierende Bei T-Werten zwischen 40 und 60 kann nicht von klinischer Auffälligkeit gesprochen werden Bei einem GSI T-Wert von > 63 und zwei Skalen mit T-Werten von > 63 gilt ein Proband als psychisch auffällig > Achtung: es wird keine psychiatrische Diagnose gestellt!!
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Gütekriterien Reliabilität Interne Konsistenz: variiert über alle Stichproben hinweg zwischen r min= .60 bis r max= .98 und kann dadurch als gut bewertet werden! Test-Retest-Reliabilität: ist mit Werten zwischen r min = .61 und r max = .92 ebenfalls als gut zu bewerten!
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) - Gütekriterien Validität Inhaltsvalidität ist durch zahlreiche Expertenbefragungen und Patientenerhebungen gegeben Faktorielle Validität ist auch aufgrund von Interkorrelationen der Skalen eher umstritten Bezüglich der konvergenten und diskriminanten Validität wurden korrelative Zusammenhänge mit Skalen anderer psychodiagnostischer Verfahren gefunden z.B. dem Angstfragebogen STAI oder demPersönlichkeitsfragebogen FPI-R
- Symptom-Checkliste von L.R. Derogatis (SCL-90-R) Anwendungsbereiche Ein Indiz für die Validität dieses Verfahrens ist sicherlich der konkrete praktische Nutzen in zahlreichen Anwendungsbereichen:• Abhängigkeitserkrankungen• Dentale Probleme• Gynäkologie• HIV und AIDS• Psychoonkologie• Psychische Störungen• Psychopharmakologie• Psychotherapeutische Interventionen• Stress und Trauma • Verschiedene Altersgruppen• Verschieden Sprachen und Kulturen
- Beschwerden-Liste - Revidierte Fassung (B-LR, 2011) Beschwerden Beschwerden signalisieren die Veränderung oder auch die Störung von grundlegenden Eigenschaften oder Funktionen
- Beschwerden-Liste - Revidierte Fassung (B-LR, 2011) Erfassung von Beschwerden Psychometrische Ermittlung von "beobachtbaren" Symptomen (objektive Symptome > Befund) Schilderung von individuell erlebten Beschwerden auf Seiten des Patienten (subjektive Symptome > Befinden)
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) Selbsteinschätzungsverfahren, welches den diagnostischen Prozess um die (objektive) Erfassung von subjektiven Beschwerden durch den Patienten ergänzt Erfassung von:• überwiegend körperlichen Beschwerden & Allgemeinbeschwerden• wichtigen Informationen zu psychischen Störungen
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) Testaufbau Von 1. bis 20. durchnummerierte Items, bestehend aus einer möglichst kurz beschriebenen Beschwerde Beantwortung durch eine vierstufige Skala („stark“, „mäßig“, „kaum“, „gar nicht“) Patient MUSS alle Items beantworten
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) Skalen Die Items beschreiben• Allgemeinbeschwerden (z.B. „Schwächegefühl“, „Energielosigkeit“)• speziell lokalisierbare körperliche Beschwerden (z.B. „Schluckbeschwerden“, „Kopfschmerzen“)• Psychische Beschwerden (z.B. „Neigung zum Weinen“, „Grübeln“) > Typische Klagen von Klienten
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) - Gütekriterien Objektivität Durchführungsobjektivität:Da Selbstbeurteilungsbögen: keine Testleitereinflüsse > in der Regel hinreichend objektiv Auswertungs- und Interpretationsobjektivität:Ausprägungen der Items von B-LR und B-LR‘ werden summiert und in einen Normwert zur Interpretation des Schweregrades überführt (nach Testmanual) > objektiv
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) - Gütekriterien Reliabilität Cronbachs Alpha:Beide Fragebögen verfügen mit einem Wert von α= .94 über die gleiche interne Konsistenz und unterscheiden sich lediglich bezügl. deskriptiver Unterschiede Split-Half-Reliabilität:Beide Verfahren verfügen über eine hohe Genauigkeit in der Ermittlung von Testwerten und liegen in der Ausprägung aller Reliabilitäts-Koeffizienten > .90 > hohe Reliabilität
- Beschwerden-Liste B-LR (2011) - Gütekriterien Validität Beide Fragebögen weisen eine hohe konvergente bzw. eine hohe divergente Validität auf (Faktorenanalysen) > trennen deutlich zwischen einer klinisch auffälligen Stichprobe undeiner Kontrollgruppe
- Die Freiburger Beschwerdeliste (FBL-R) Skalen Allgemeinbefinden (FBL-R-ALL) Müdigkeit (FBL-R-MÜD) Herz-Kreislauf (FBL-R-HKR) Magen-Darm (FBL-R-MDA) Kopf-Hals-Reizsyndrom (FBL-R-KHA) Anspannung (FBL-R-ANSP) Emotionen (?) (FBL-R EMO) Schmerz (FBL-R-SCHM): Sensorik (FBL-R-SEN)
- Die Freiburger Beschwerdeliste (FBL-R) - Gütekriterien Objektivität Die FBL ist ein standardisierter Fragebogen mit eindeutigen Auswertungsregeln> hohe Durchführungsobjektivität > hohe Auswertungsobjektivität Verfälschungen und Störanfälligkeit sind grundsätzlich nicht auszuschließen. Es darf aber angenommen werden, dass die wahrheitsgemäße Bearbeitung dieses durchsichtigen Verfahrens an ein hohes Eigeninteresse der Befragten gekoppelt ist!
- Die Freiburger Beschwerdeliste (FBL-R) - Gütekriterien Reliabilität Für die Bewertung der Zuverlässigkeit liegen umfangreiche Studien mit Testwiederholungen vor (Intervalle von mehreren Jahren): > gute interne Konsistenz > hinreichend gute Test-Retest-Reliabilität (im Altersgruppenvergleich)
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- Die Freiburger Beschwerdeliste (FBL-R) - Gütekriterien Validität Eine Inhaltsvalidität ist durch die deskriptiven Beschwerdeitems gegeben Aufgrund der Testkonstruktion sind weder eine direkte Kriterienvalidität noch eine spezielle Konstruktvalidität zu erfassen!