Sozialpsychologie II (Fach) / Sozialpsychologie_II Sitzung 7 "Interpersonale Attraktion - Wen mögen wir?" (Lektion)
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Sozialpsychologie II
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- Wen mögen wir? · Diejenigen, die sozial erwünschte Eigenschaften haben · Diejenigen, die uns ähnlich sind · Diejenigen, die uns mögen · Diejenigen, von denen wir profitieren · Diejenigen, die uns vertraut sind · Diejenigen, die uns physisch nahe sind · Diejenigen, in deren Gegenwart wir uns wohl fühlen
- Theorie der Ähnlichkeit Warum entwickelt sich gegenseitige Identifikation? · weil Mitgliedschaften in sozialen Einheiten, ethnische Gruppe, Geschlecht, Beruf · weil Besitz gleicher Eigenschaften, Einstellungen, Überzeugungen · weil Existenz gemeinsamer Ziele und /oder gegenseitigen Bedrohtseins
- Erkärungen für den Effekt der Ähnlichkeit Warum nehmen wir Freunde als ähnlich wahr? · Ähnlichkeit ist belohnend, steigert unser Selbstvertrauen, bestätigt unser Weltbild (Angstpuffer), umgekehrt: unangenehm, wenn keine Übereinstimmung (in den Folien steht eine Übereinstimmung, aber das hat keinen Sinn würde ich sagen!?) · Kognitive Dissonanz: jemanden zu mögen und nicht mit ihm überein zu stimmen ist psychologisch unangenehm à wir erreichen Konsonanz, indem wir unsere Freunde als ähnlich wahrnehmen sd · „expectancy value theory“: wir entscheiden uns für Personen, die uns ähnlich sind; nicht nur größtmögliche Belohnung, sondern auch Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit (keinen Korb zu kriegen)
- Grenzen des Effekts der Ähnlichkeit · Ähnlichkeit kann bedrohlich sein (zB. Mann meines Alters: Herzinfarkt à Distanzierung, unähnlich machen · Novak und Lerner 1968: phantom-other-technique: Vpn lesen Fragebogen einer Zielperson, die entweder sehr ähnliche oder unähnliche Einstellungen wie sie selbst haben; Zielgruppe entweder „normal“ oder „verwirrt“ --> verminderte Zuneigung bei Ähnlichkeit (Vermeidung!) · Unähnlich = informativer è Bestätigung der Weltsicht: Ähnliche Personen è Information über Realität: Unähnliche Personen
- Gegenseitige Zuneigung (Wir mögen die, die uns mögen) Versuch von Aronson und Lindner Beschreibung & Ergebnisse · zufällig mitgehörte Gespräche des VL über VPN · Bedingungen: (1) gleichbleibend positiv (2) erst positiv, dann zunehmend negativer (3) erst negativ, dann zunehmend positiver (4) gleichbleibend negativ Wie groß ist die Zuneigung für den VL? · Ergebnisse: 3 > 1 und 2 < 4! · Lerntheorie: 1>2>3>4 · Erklärung: Attributionstheorie: gilt nicht für Langzeitbeziehung
- Gegenseitige Zuneigung (Wir mögen die, die uns mögen) Versuch von Walster Beschreibung & Ergebnisse · Studentinnen nehmen an vermeintlich zwei Experimenten teil; während des Wartens kommt ein netter Student (Strohmann), der vermeintlich an einem anderen Experiment teilnehmen wollte, er flirtet und bittet um eine Verabredung (99% Erfolg) · dann: Studentinnen nehmen an undurchschaubaren Test teil und erhalten, zufällig ausgewählt, eine positive () oder negative Bewertung (LOW) · dann 2. Teil: die VPN sollen Personen anonym bewerten, darunter auch den Strohmann Wie groß ist die Zuneigung zu dem Strohmann? Ergebnis: „LOW“ größere Zuneigung als „HIGH“ (Selbstwert wurde aufgebaut= Problem bei „low-self-esteem“ · geringere Wahrscheinlichkeit, Zuneigung von anderen wahrzunehmen (Übersehen, anders interpretieren) · wenn erkannt, dann begierige Aufnahme · Grenzen von Lob, Komplimenten, Effekt von Tadel · Einschmeichelung führt nicht zu größerer Zuneigung · auch Kritik kann Zuneigung erhöhen
- Wen mögen wir? Diejenigen, von den wir profitieren Soziale Austauschtheorie Soziale Austauschtheorie è Affection, Happiness, Respect, Friends, Security, Status, Help, Hassles, Approval, Criticism è Kosten und Nutzenanalyse: Beziehung ist erfolgreich, wenn für Partner das Ergebnis positiv ist = Zuneigung
- Wen mögen wir? Die uns vertraut sind... Experiment Saegert et al. Versuchsbeschreibung & Ergebnisse Experiment: Saegert et al. · Studentinnen gingen in verschiedene Versuchskabinen, um angeblich den Geschmack von Lösungen zu bewerten; jede VPN hatte ihren eigenen Plan, sie traf jedes Mal mit einer anderen naiven VPN Kabine zusammen. Es wurde so arrangiert, dass die VPN mit einer bestimmten anderen entweder 0,1,2,5 oder 10 mal zufällig zusammentraf · dann sollten sie angeben, wie sehr sie die anderen Teilnehmerinnen am Experiment mochten Verändert sich die Zuneigung mit der Häufigkeit? Ergebnis: je häufiger zusammen, desto mehr Zuneigung (unabhängig von Aversität der Lösung) geht zurück auf die Theorie von Zajonc „Mere exposure effect“: allein das wiederholte Ausgesetztsein (Objekte, Personen, Worte) erhöht Attraktivität!
- Wen mögen wir? Familiarität Mita et al. Versuchsbeschreibung & Ergebnisse · Studentinnen mit bester Freundin im Labor · Zwei Fotoaufnahmen vom Gesicht der Vpn · Positiv und Negativ entwickelt (spiegelverkehrt) Welches Bild gefiel Vpn besser? Welches Bild gefiel der Freundin besser? · Ergebnisse Vpn findet Negati besser à Spiegelverkehrt = Vertrautheitseffekt · Freundin das Positiv
- Erklärung des Familiaritätsprinzips · Wiederholung verbessert unser Erkennen der anderen Person · Je häufiger wir jemanden sehen, desto vorhersagbarer wird sein Verhalten für uns · Je häufiger wir jemanden sehen, desto ähnlicher erscheint er uns
- Grenzen des Familiaritätsprinzips · Anfängliche Einstellung muss zumindest neutral sein, kein Effekt, wenn Einstellung negativ (Perlman, Oskamp 1971) · Wenn Personen konflikthafte Beziehungen haben (negativ), dann eher mehr dislike · Zu häufiger Kontakt: Sättigung und Langeweile
- Wen mögen wir? Physische Nähe Festinger et al Versuchsaufbau & Ergebnisse · In Veteranenwohnsiedlung: 17 zweistöckige Gebäude mit jeweils 10 Appartements, alle gleich groß, keine Selbstselektion (Zufall) · Mit welchen drei Personen entsteht der meiste soziale Kontakt? ds · 41% Nachbar nächstes Apartment · 22% zwei Apartments weiter · 10% Ende des Flurs è Treppenaufgänge, Eingäng etc. sind wichtig, tatsächlich keine großen Entfernungen, funktionale Distanz: unterschiedliche Stockwerke
- Erklärung des Effekts von Nähe · Physische Nähe = Erreichbarkeit, Verfügbarkeit · Minimiert Kosten, steigert Belohnungen (long-distance friendships) · Kognitive Konsistenz: es ist unangenhem, neben jemanden zu wohnen, den wir nicht mögen è Wir müssen unsere Nachbarn mögen! · Balance Theorie · Tyler und Sears, 1977: Unsympathische Person wurde als weniger unsympathisch eingeschätzt, wenn weitere Interaktion (40 Minuten Gespräch) erwartet wurde Grenzen: · Angänglich negative Gefühle werden durch Nähe verstärkt!