Diagnostik (Fach) / ICD - 10 Ka.5, Verh.auff. m. körp.Stör. u. Fakt. (Lektion)
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F50 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
Diese Lektion wurde von AnjaTemplin1 erstellt.
- Diagnostik Bulimia nervosa Wiederholte Heißhungeranfälle, übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichtes. Einsatz extremer Maßnahmen, um einer Gewichtszunahme entgegenzusteuern. Leitlinien ICD 10 1. Andauernde Beschäftigung mit Essen, unwiderstehliche Gier nach Nahrung. Essattacken. 2. Gegensteuernde Maßnahmen: Erbrechen, Abführmittel, Hungern, Diuretika, Schilddrüsenmedikamente... 3.Krankhafte Furcht dick zu werden.
- F 54 psychologische Faktoren und Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten Zur Erfassung psychischer u. Verhaltenseinflüsse, die wahrscheinlich eine wesentliche Rolle in der Manifestation körperlicher Krankheit spielen. Meist leichte und lang anhaltende Störungen (Sorgen, emot. Konflikte, Erwartungsangst), die nicht die Zuordnung zu einer anderen Kategorie rechtfertigen. Verwendungsbeispiele: Asthma, Dermatitis, Magenulkus, Colitis mucosa, Colitis ulcerosa, Urticaria. Ausschluss: Spannungskopfschmerz G 44.2
- F52 sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit Kategorien F52.0 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen F52.1 sexuelle Aversion und mangelnde sex. Befriedigung F52.2 Versagen genitaler Reaktion F52.3 Orgasmusstörungen F52.4 Ejaculatio praecox F52.5 nichtorganischer Vaginismus F52.6 nichtorganische Dyspareunie F52.7 gesteigertes sex. Verlangen F52.8 sonstige nichtorganische...
- F52 sexuelle Funktionsstörungen nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit Allgemein Die sex. Reaktion ist ein psychosomatischer Prozess, das heißt bei der Entstehung von sex. Funktionsstörungen sind psychische und somatische Prozesse meist gemeinsam beteiligt. Es können psychogene und organische ätiologische Faktoren identifiziert werden. Frauen klagen eher über die subjektive Qualität des sexuellen Erlebens z.B. über mangelnde Genussfähigkeit oder Interessenlosigkeit. Ist ein Bereich sex. Reaktion betroffen, sind andere oft ebenfalls beeinträchtigt. Bei einer Orgasmusstörung genießt die Frau oft auch andere Bereiche der Sex. nicht. Männer mit einem Ausfall von Erektion od. Ejakulation berichten oft über weiterbestehendes sex. Verlangen. Ausschluss: Dhat-Syndrom (F48.8) und Koro (F48.8)
- F52.0 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen Das Grundproblem ist der Verlust des sex. Verlangens. Es basiert nicht auf anderen sex. Schwierigkeiten. Es schließt sex. Aktivitäten nicht aus, sondern bedeutet, dass sie selten initiiert werden. (Frigidität, sex. Hypoaktivität)
- F52.1 sex. Aversion und mangelnde sex. Befriedigung Vorstellung von sex. Partnerbeziehung ist mit neg. Gefühlen verbunden, erzeugt soviel Angst, dass sex. Handlungen vermieden werden. Mangelnde sex. Befriedigung: Orgasmus wird ohne Lustgefühl erlebt (mehr Frauen) Sexuelle Anhedonie (Begriff)
- F52.2 Versagen genitaler Reaktion Männer häufig: Erektionsstörung. Die Ursache ist eher psychogen, wenn Erektionen z.B. im Schlaf auftreten. Wenn keine Erektionen auftreten sollte z.B. eine Penisplethysmographie durchgeführt werden. Frauen häufig: Ausfall vaginaler Lubrikation. Kann psychisch oder physisch bedinkt sein: Infektion, Östrogenmangel, Menopause.
- F52.3 Orgasmusstörung Orgasmus tritt nicht oder nur stark verzögert ein. Bei ständigem Vorhandensein, sollten körperliche od. konstitutionelle Faktoren bedacht werden. Mehr Frauen als Männer
- F52.4 Ejaculation praecox selten organisch. Aber sie kann als psychische Reaktion auf eine organische Beeinträchtigung auftreten (z.B. Erektionsschwäche, Schmerzen)
- F52.5 nichtorganischer Vaginismus Spasmus der die Vagina umgebenden Beckenbodenmuskulatur, wodurch der Introitus vaginae verschlossen wird
- F52.6 nichtorganische Dyspareunie Schmerzen während des Sexualverkehrs Diese Kategorie nur verwenden, wenn keine andere primäre Sexualstörung (Ausfall der Lubrikation, Vaginismus...) vorliegt.
- F52.7 gesteigertes sex. Verlangen Überwiegend junge Erwachsene. Sekundär kann sex. Verlangen auch aufgrund einer affektiven Störung oder in den frühen Stadien einer Demenz gesteigert sein.
- F50 Essstörungen Kategorien F50.0 Anorexia nervosa F50.1 atypische Anorexia nervosa F50.2 Bulimia nervosa F50.3 atypische Bulimia nervosa F50.4 Essattacken bei anderen psychischen Störungen F50.5 Erbrechen bei anderen psychischen Störungen
- F50 Essstörungen Ausschluss Fütterstörung im Kleinkind u. Kindesalter (F98.2) Fütterschwierigkeit und Betreuungsfehler (R 63.3) nicht näher bezeichnete Anorexia od. Appetitverlust (R 63.0) Pica im Kindesalter (F98.3) Polyphagie (R63.2)
- F50.0 Anorexia nervosa Diagnostik 1. Körpergewicht mind. 15% unter dem erwarteten oder Quetelet-Index: W: Hhoch2= kg:m2=BMI-BMI ab dem 16. LJ (W=Körpergewicht in KG, H= Körpergröße in Metern) 17,5 oder weniger. Bei Patienten in der Vorpubertät kann die erwartete Gewichtszunahme ausbleiben (als Hinweis) 2. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch. -Vermeidung hochkalorischer Speisen -Erbrechen Abführen übertriebene körperliche Aktivität Appetitzügler, Diuretika 3.Körperschema-Störung (die Angst zu dick zu werden, extrem niedrige Gewichtsschwelle) 4. Endokrine Störung auf der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse.=Amenorrhoe, bei Männern= Libidio,Potenzverlust, erhöhte Wachstumnshormon- u. Kortisolspiegel, Änderung des peripheren Metabolismus von Schilddrüsenhormon, Störung der Insulinsekretion 5. Beginnt die Erkrankung vor der Pubertät ist die Abfolge der pubertären Entwicklungsschritte gehemmt.
- F50.1 atypische Anorexia nervosa Ein oder mehrere Kernmerkmale der Anorexia nervosa fehlen. (Amenorrhoe od. sign. Gewichtsverlust). Oder alle Kernsymptome in leichter Ausprägung.
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- F50.3 atypische Bulimia nervosa Wenn eine oder mehr Kernmerkmale fehlen. Meist Patienten mit Normal-oder Übergewicht m. typischen Perioden von Essattacken u. anschließendem Erbrechen u. Abführen. Dazugeh. Begriff. Bulimie mit Normalgewicht.
- F50.4 Essattacken bei anderen psychischen Störungen Übermäßiges Essen als Reaktion auf belastende Ereignisse. Übergewicht als Ursache einer psychischen Störung sollte unter F38 (sonstige affektive St.), F41.2 (Angst u. depress. Störung gemischt). Zusammen mit einer E kodierung, die den Typus des Übergewichtes angibt. Übergewicht durch Medis unter E. Fasten unter 50.8
- F50.5 Erbrechen bei anderen psychischen Störungen Wiederholtes Erbrechen kann auftreten bei Dissoziativen Störungen F44 Hypochondrischen Störungen F45.2 Emotionale Faktoren in der Schwangerschaft
- F50.8 psychogener Appetitverlust nichtorganische Pica bei Erwachsenen Ausschluss Pica bei Kindern
- F51 nichtorganische Schlafstörungen Kategorien F51.0 nichtorganische Insomnie F51.1 nichtorganische Hypersomnie F51.2 nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus F51.3 Schlafwandeln F41.4 Pavor nocturnus F51.5 Albträume
- Dysomnien Störung von Dauer, Qualität, Zeitpunkt des Schlafes aufgr. emotionaler Ursachen (Insomnie, Hypersomnie, Schlaf-Wachrhythmus)
- Parasomnie abnorme Episoden während des Schlafs (bei Kindern meist Bezug zur kindlichen Entwicklung) Bei Erwachsenen psychogen: Schlafwandeln, Pavor nocturnus, Albträume
- F51.0 nichtorganische Insomnie Diagnostik 1. Einschlafstörungen, Durchschlafstörung, schlechte Schlafqualität 2. mind. 3 x pro Woche, mindestens einen Monat 3. überwiegendes Beschäftigtsein mit der Schlafstörung, übertriebene Sorge über die negativen Konsequenzen 4. deutlicher Leidensdruck, Störung bei Alltagsaktivitäten Diff. : Ist Insomnie eines von vielen Symptomen, wird nur die Diagnose der ursächlichen Störung genommen. Wird Insomnie als Hauptbeschwerde dargestellt u. als eigenständiges Zustandsbild aufgefasst, kann man Insomnie zusätzlich diagnostizieren. Andere Schlafstörungen: Schlafapnoe, Schlaf-Wach-Rhythmus... sollen nur gestellt werden wenn diese zu einer Verminderung von Schlafdauer u. Qualität führen.
- F51.1 nichtorganische Hypersomnie Diagnose 1. Übermäßige Schlafneigung o. Schlafanfälle am Tag, nicht im Zusammenhang mit mangelnden Nachtschlaf. 2. täglich, länger als einen Monat oder in wiederkehrenden Perioden kürzerer Dauer auf. Verursacht Erschöpfung bzw. Beeinträchtigung von Alltagsaktivität. 3. Keine zusätzlichen Symptome einer Narkolepsie (Kataplexie, Wachanfälle, hypnagoge Halluzination) keine klinischen Hinweise auf Schlafapnoe. 4.Fehlen eines neurolog. od. internistischen Zustandsbildes. Gewöhnlich mit anderen psychischen Störungen (bipolar affektiv, gegenw. depressiv, rezid. Depression... zusammen. Manche Menschen schlafen im Zusammenhang mit unangenehmen Ereignissen. Diff.: Hypersomnie u. Narkolepsie: Bei Hypersomnie weniger Schlafanfälle, jedoch länger. Schlafanfälle können verhindert werden. Von Hypersomnie bei Schlafapnoe unterscheiden: Schlafapnoepatienten: Adipositas, intermittierendes Scharchen, Hocdruck, Impotenz, überm. Schwitzen, morgendliche Kopfschmerzen.
- F51.2 nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus Diagnostik 1. Individuelles Muster verläuft nicht synchron mit der Gesellschaft. 2. Als Folge wird Schlaflosigkeit während der Hauptschlafperiode und Hypersomnie während der Wachperiode mind. 1 Monat, fast täglich erlebt. 3. Ungenügende Dauer u. Qualität des Schlafs verursachen Erschöpfung oder behindern die Alltagsaktivitäten. Oft in Verbindung mit erheblichen psychischen Störungen, bei Schichtwechslern o.ä. ist die zirkadiane Dysregulation biologischer Natur. Auch möglich: intrinsische Funktionsstörung des zirkadianen Oszillators, oder abnorme Verarbeitung der Zeithinweise, die die biologische Uhr antreiben. In dieser Rubrik nur Störungen des SChlaf-Wach-Rhythmus, die mit psychologischen Faktoren zusammenhängen oder bei denen keine Psychiatrischen od. körperlichen Ursachen erkennbar sind.
- F51.3 Schlafwandeln (Somnambulismus) Diagnostik 1. 1od. mehrmaliges Verlassen des Bettes, meist im ersten Drittel des Schlafes. 2. Meist ein leerer, starrer Gesichtsausdruck, schwer aufweckbar. 3. Keine Erinnerung an die Episode 4. Im Anschluss keine Beeinträchtigung 5. Kein Hinweis Demenz oder Epilepsie Diff. : Unterscheidung von psychomotor. Epileptischen Anfällen (Schlucken, Händereiben) die selten nur nachts auftreten. Auch von dissoziativer Störung, die typischerweise im Wachzustand beginnt. Bei Kindern sind dissoziative Störungen selten. Schlafwandeln und Pavor nocturnus hängen eng zusammen und werden als Aufwachstörungen angesehen., die aus den tiefsten Schlafstadien heraus auftreten (3,4). Beide sind in der Kindheit häufiger. Im Erwachsenenalter oft erhebliche seel. Schwierigkeiten.
- F51.4 Pavor nocturnus Diagnostik 1. 1 od. mehrmalige Episoden von Erwachen aus dem Schlaf, die mit einem Panikschrei beginnen, heftige Angst, Körperbewegungen u. vegetative Übererregbarkeit, Tachykardie, schnelle Atmung... 2. 1-10 Minuten Dauer, im ersten Drittel des Nachtschlafes 3. einige Minuten von Desorientiertheit, perseverierende Bewegungen 4. Erinnerung ist auf 1 od. 2 fragmentarische Vorstellungen begrenzt oder fehlt. 5. Kein Hinweis auf organische Verursachung od. Epilepsie. Diff. von Alpträumen. Alpträume treten zu jeder Nachtzeit auf, Patient erwacht leicht u. hat lebendige Erinnerungen. Epilepsie tritt selten nur Nachts auf.
- F51.5 Albträume (Angstträume) Diagnostik 1. Aufwachen mit detaillierter Erinnerung an heftige Angstträume. Eher in der 2. Hälfte des Nachtschlafes. 2.Nach Aufwachen rasch orientiert und munter 3. Leidensdruck durch das Erlebnis und die Schlafstörung Bei Kindern Zusammenhang zu Entwicklungsphasen. Bei Erwachsenen öfter PKS. Nebenwirkung von psychotropen Medikamenten, Reserpin, Neuroleptika, TZA u. Benzodiazepine. Auch plötzliches Absetzen von Medis, wie nichtbenzodiazepinhaltige Hypnotika, die den REM Schlaf unterdrücken, durch das Wiederansteigen der REM Phasen (REM Rebound) verstärkte Träume und Albträume.
- F53 psychische oder Verhaltensstörung im Wochenbett, andernorts nicht klassifiziert F53.0 leichte psychische u. Verhaltensstörung im Wochenbett, andernorts nicht klassifiziert. Innerhalb von 6 Wochen nach Entbindung. Erfüllen nicht die Kriterien anderer Kategorien im ICD 10. Meist werden psychische Störungen im Wochenbett mit 2 Kodierungen verschlüsselt. 1. für die spezielle psychische Störung (meist F30-F39) 2.Erkrankung des Nervensystems, die zu Komplikationen... (099.3) postnatale Depression
- F55 Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen 3 Gruppen: 1. Psychotrope, nicht abh.erzeugende Substanzen, wie Antidepressiva 2. Laxantien 3. Analgetika Sowohl rezeptpflichtige als auch freiverkäufliche. Anhaltend ungerechtfertigter Gebrauch, unnötige Aussgaben überflüssige Arztbesuche, Kontakte zu Hilfseinrichtungen. Fortgesetzte Einnahme trotz Warnung bzw. Eintreten körperlicher Schädigung. Es entwickeln sich trotz eines starken Verlangens nach der Substanz keine Abhängigkeits-od. Entzugssymptome, wie unter F1x. (weitere: Antazida, Vitamine, Steroide, Hormone, Pflanzen od. Naturheilmittel, Diuretika)